Kategorie: blog

230512

Ich bin mit O zum Spazieren verabredet. Wir treffen uns am McDonalds am Ostkreuz. Sie trägt leuchtende Farben und pinken Lippenstift. Wie der Sommer. Ich trage, meine neue Streifenhose, eine hellblaue bluse, eine graue Umhängetasche.

Dass wir 9 Jahre Altersunterschied haben. Damit hatten wir wohl beide nicht gerechnet.

Trinken Kaffee, laufen die Stralauer Halbinsel entlang. Hier, denke ich, würde ich auch gerne wohnen.

Sprechen über Wohnen, über ihre Mitbewohnerinnen, die zwar kein Fleisch essen, aber… Aber? Die Abgneigung der Veganer allem Tierischen gegenüber ist nur nachvollziehbar. Als ich aufhörte, vegan zu essen, verschwand auch der Ekel Milch und Butter gegenüber. Ein Systeme der Kontrolle verlassen. Aktiv gegen die eigene Kontrollwut arbeiten und versuchen, ein Leben zu leben, in dem die Kontrolle nicht ausufert.

Meine Kontrolle, deine Kontrolle.

In Friedrichshain trennen sich unsere Wege. Auf dem Heimweg kaufe ich eine Limo bei denns. K schreibt: Du hörst ja gar nicht auf, (aber es wäre schon zu verstehen. In so einem schweren Feld.)

Zuhause koche ich Polenta

230509

Dann sitze ich mit I an der Spree und die Sonne geht nicht hinter dem Amazon-Tower unter. Den Amazon-Tower hat die Allianz gebaut. Der Allianz-Turm gehört nicht mehr der Allianz.

Er erzählt von seiner Freundin, die weniger sesshaft ist als er. Wenn man alle drei Jahre woanders hinzieht, braucht man sich auch nicht wundern, dass man niemanden kennt.

Ich echauffiere mich über meinen baldigen Umzug.

Ich verliere all mein Vertrauen. Wohin weiß ich auch nicht. Alles erscheint mir unwichtig.

Nur eine Phase. Das war es bis jetzt immer. (Wenige Tage später sollte ich den gleichen Weg mit O gehen und wir sollten über Kontrolle sprechen.)

Alles notieren!
Alles umschreiben!
Alles bewerten und wiederauffindbar machen.

 

230507

Das Video der glücklichen Amerikanerin, die endlich ihr Wissen organisiert. (»I‘m so happy«)

(Meine kritische Stimme, die sich gleich in die Wertung stürzt, statt zu beobachten.)

Heute ruhiger Morgen, sitze im Chaos, das ich gestern beim Aufräumen verursacht habe und.

Gleich Kaffee mit A.

230506

Südkreuz. Bringe M zum Bahnhof. Jemand sagt „Birgit?“. Ich drehe mich um. Zwei junge Männer, deren Gesichter ich unter ihren Bärtern erst nicht erkenne. Es sind meine alten Klassenkameraden T und L, die gerade AH in Berlin besucht haben. Ich freue mich ehrlich. Wir erzählen kurz, was wir so machen. An AH hab ich neulich gedacht. Vor ungefähr 10 Jahren hab ich aus der Autotür seines Vaters gekotzt.

Herrmannstraße. Ich rufe AW an, entschudlige mich für das Terminchaos von heue morgen.

Ostkreuz. Ich rufe AS an: Kommst du mit  zum Pferderennen? Wir telefonieren solange, bis Kunden kommen.

Zuhause. Ich wühle mich durch das Archiv: Es gibt drei Kategorien: wegschmeißen, behalten, verschenken. Finde unter anderem eine Notiz, in der ich vom Vorteil des Zeichnens gegenüber dem Notieren festhalte (vermutlich 2017): weniger Wertung

230425

Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.

Morgens, in der Bahn, sagt der DB-Sicherheitsmann zum süddeutsch sprechenden Straßenzeitungsverkäufer: Nächste Station steigen sie aus und dann gehen sie dahin, wo sie herkommen. Gegenüber von mir eine Familie aus Niederbayern.

Mit vollgedröhntem Kopf verlasse ich die Uni. Auf dem Weg zu M, nach Kreuzberg.

Als mich dann seine Frage, was ich jetzt eigentlich mache, nochmal zwingt nachzudenken, frage ich mich auf einmal: ob ich statt zwei Dingen gleichzeitig zu machen, einfach aufhören soll. Kein Portfolio, kein Master. Er erzählt von H, die nach dem Diplom nochmal neu angefangen hat. Da war sie 5 Jahre älter als ich und hat gerade ein Kind bekommen.

Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.

Dass ich ein anderes Studium als Möglichkeit sehe.

Dann mit D ungefähr so: Alles gut, alles andere egal.1

Gehen zur Quitte. Gleicher Verkäufer wie immer. Ich bete runter, was ich so mache und denke:

Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.

Und wenn ich wirklich einfach aufhören würde?

Als ich nach Hause komme, bin ich völlig überrannt von der Möglichkeit wirklich nicht weiter zu machen, rauche zwei Zigaretten und passe C ab. Karriere kann man analog zu Beziehungen sehen. Ich ahne ein Ende.

(Einen Tag später, in Johannistal, ist alles wieder gut, wird mit jedem Stückchen Bronze, das ich abschleife besser, bis ich T nochmal meine Geschichte erzähle, was ich so mache. Dann fange ich wieder an, über Enden nachzudenken.)

  1. https://www.youtube.com/watch?v=4CkrH8fyEqg []

230424

Treffe C und L.

Irgendeinen Planeten sieht man ganz doll. Es ist der Saturn. Wie ein Leberfleck am Himmel.

N und P testen noch am Tag, an dem der Opa kam das Gras.

Rauschmittelaffine Großeltern (das kann man von meinen Großeltern nicht sagen).

Danach war der Opa sehr sehr müde.

Verloren in Szenarien: Wenn dies, dann das.

 

 

230419

Komatös, von Nudeln voll gefressen, telefoniere mit F. (umgekehrt) Wir haben uns lange nicht mehr gehört. Er hat jetzt viel Zeit zu telefonieren. Er hat den Kaffee getrunken, den ich mir verkniffen habe. Mit Zucker. Tha! Ausgetrickst (Dass das ›Tha‹ ein Wort ist, weil ich es schreibe, ist die Ansicht mancher Sprachwissenschaftler.)

230418

Vormittags verpasse ich die Übung. Ich stehe vor dem Raum, in dem die Veranstaltung ist. Vor dem Raum warten vier Studierende und meine Veranstaltung fängt erst in zwei Stunden an.

Na toll.

Ich fahre die Friedrichsstraße lang.

Ich sehe mir teure Uhren an.

Ich rufe C an. Wir setzen uns in die Oranienburgerstraße, hören den Mittemenschen zu und laden unsere (nein, er seine) Kopfhörer auf.

Wiederholung tut gut. Das merk ich gleich am Anfang.

Team Routine, sage ich.

Als ich zurückfahre, kommt S vorbei. Wir schauen uns ihre Website an. Wir ändern ein paar Dinge. Wir sprechen über Arbeit und Geld. Ich staune. S hält sich nicht für eine Geschäftsfrau (und ich dachte immer, sie wäre eine).

Ich koche Nudeln.

Ich gehe nicht schwimmen, dafür bade ich.

 

230413 Zurück in Berlin

Morgens begleite ich C zur Warschauer. Viele Menschen, mein Herz zieht, vermisse die Geborgenheit der Herkunftsstadt.

Am Nachmittag fahre ich nach Kreuzberg. Ich kaufe Haarseife. Kehre zu Prinzipien zurück, die über Bord zu werfen, wichtig war, um ihnen nicht ausgeliefert zu sein. Wieder hab ich meine Kundenkarte vergessen.

In der LPG in der Reichenberger kaufe ich Salbei- und Hafertee. Ich erinnere mich an ein Date vor einigen Jahren, bei dem es Hafertee aus der Thermoskanne gab und der Gedatete silberfarbene Salomon-Schuhe trug. Er wohnte irgendwo Gesundbrunnen, hatte einen Zeitschriftenständer in seinem Zimmer und: er konnte nicht schlafen, wenn jemand neben ihm lag, was mich um 4 Uhr nachts 13 km durch die Stadt nach Hause fahren lies. Ich weiß nicht, ob es langsam mal Zeit ist, diesem Mann zu vergeben, oder ob das nicht nötig ist und ich mich noch weiter Jahre darüber ärgern kann.

Zurück in die LPG. An der Kasse beobachte ich ein Paar, das nicht egozentrischer aussehen könnte: sie hat sehr kleine Füße und er trägt ein rotes Tüchlein um den Hals (so eins, wie F immer trägt). Der Style sieht irgendwie falsch aus. Ich entkomme den Blicken eines präsenten Mannes, der die LPG hinter mir verlässt und am Telefon auf Englisch jemanden von dem Opening heute Abend erzählt. Es ist Mittwoch.

Im Penny treffe ich L mit seiner Freundin. Genau wie ich kaufen sie nur ein Produkt.

Er sagt: Du musst dich nicht rechtfertigen.

Ich laufe nach Hause.

An der Warschauer will ich in die Bahn steigen.

M ruft an.

Wo bist du?

Warschauer.

Ich auch.

Wir treffen uns, gehen nach Hause, trinken Bier.

M sprüht, steckt mich an.

Ich schreibe immer vom Essen, sagt sie.

Stimmt.

Und früher hab ich immer gezeichnet, was auf dem Tisch lag.

Ich denke an Randgespräche.

Später sprechen wir davon, dass man Dinge, die man ablehnte, weil man sich gegen die Eltern wehrte, später wieder aufnahm. (Bsp. Bärte, Öko, …)

230401

N schreibt eine Nachricht, ob er und E, Ende April mal bei mir schlafen können.1

D schickt eine Postkarte.

M sagt für heute Abend ab.

Ich stelle mir einen score for, der die Freundschaften unter Anbetracht von Verlässlichkeit und gegenseitigem Austausch rankt.

Ich denke an verletzlichen Individueen, deren Zusammenkommen nur für Reibung sorgen kann.

Bevor ich fahre, laufe ich noch zur Post, um endliche alle Pakete einzuwerfen, die sich angesammelt haben.

Wieder die Warensendung falsch verpackt. A4, 5cm Höhe. Egal. Die verschick ich trotzdem.

Ich treffe den Mann vom Antiquitätenladen im Kaufland und grüße ihn.

Einen Tag später sollte ich ihn gegen Nachmittag mit einer wankenden Frau an der Seite und einer Flasche Bier in der Hand. Die Frau ist nicht so schick angezogen wie er und es macht mir alles keinen koscheren Eindruck.

Treffe mich mit A in der Weinerei.

Unterhalten uns gut, verlieren immer wieder den Faden.

Dann stolpert auf einmal A herein. Was macht der denn hier? Und ein Double hat er auch dabei. Zwei Männer mit weißen Hosen. Hipper gehts nicht. Erst erkennt er mich nicht. ›Das ist lange her‹, sagt er, als ich ihn so offensichtlich anlache. Angriff! (Aus Versehen). Dann erzählt er noch irgendwas von, er hat ne Ausbildung ›iwas mit Medien gemacht‹. Großes ›Ohhh-Wow‹ als ich auf die Frage, was und wo ich studiert habe antworte.

Performace total mitreißend. Nichts holt mich momentan so sehr ab, wie die Performances dieser Veranstaltungsreihe. Der Text, die Atmosphäre. Am morgen danach schreibe ich dem Kopf der Gruppe eine e-mail und danke ihm.

Abends telefoniere ich noch mit H.

  1. Wenig später sehe ich, dass letztes Jahr im Frühling die gleiche Frage eintrudelte. []

230329 Über Atem

Sabine1 schickt mir Zweisamkeitsbilder auf instagram: Zwei Steine vor der Ostsee, mehrere Paare am Strand und nochmal ein Paar.

Dann schreibt sie noch: Achtung! Passe dich nicht zu sehr an.

Ich sitze passenderweise sehr unangepasst mit ungewaschenen Haaren, im Schlafanzug, seit vier Stunden im Bett und versuche aus sieben Seiten Text zwanzig zu machen.

Sabine sagt:

»Die Luft strömt durch dich durch, strömt in dich ein.
Je mehr Türen du offen hast, desto leichter kann die Luft durch dich durch und aus dir heraus.
Sie kommt anders raus, als sie reingekommen ist.
Das was üblicherweise mit Atembübung benannt wird, das sind keine Übungen.
Es geht darum wach zu sein, mir bewusst zu sein, dass ich atme.
Und ob der andere links oder rechts rum atmet ist auch egal.
Eine erste kleine Übung: Setz dich in die Straßenbahn. Kannst du die anderen Menschen atmen sehen?
Nimm wahr, dass du atmest.
Nimm wahr, dass der Andere atmet.«

Ich atme ein.

Ich atme aus.

Die Sonne fällt durch den Vorhang auf die Decke auf meinen Füßen.

Ich denke an Carloline, die von ihrem Baby und seiner Bauchatmung erzählt.

  1. https://sabine-harbort.de/ []

230328

Ab wann das Schreiben Literatur wird, schreibt.1

Warum das Schreiben so menschlich ist und Literatur es nicht ist.2 • Der Kampf der Kunst gegen die Kapitalisierung ihrerselbst.

Ich sehe jung aus, meinte C gestern – auf dem Foto. Ich sehe keinen Unterschied.

Bloß keine Fetzen an die Öffentlichkeit.3

Wochenende mit L. Ausstellung von E und L die M21 raus.

Davor treffen mit A: Er ist fast 40! Wir stellen fest: Das ist nochmal eine andere Nummer als 30.

Sitze in der AGB und muss gleich wieder los.

  1. ergänze []
  2. Marcus Steinweg, Rosemarie Trockel: Duras []
  3. Wolfgang Herrndorf: Stimmen []

230315 Am Telefon

Ich pack dieses Wort reif nicht.
(H über das Wort, das man zu jungen Frauen sagt.)
Ist die ne Mango?

230310

Kein Wunder, dass ich fragmentarisch arbeite – bei der Aufmerksamkeitsapanne, bei diesen vielen Bildern.

230310

man vergisst schnell Zustände/Szenarien (mit C)

230310

Auf der Vernissage: ein Spielfeld aus Begehren und Macht.

Ich klaue ein Glas.

Wenigstens etwas.

230309 Karriere

Auf auf! an einer nichtergiebigen Karriere arbeiten. Nichtergiebig? Na, an einer Karriere, die keinen Erfolg und kein Geld bringen wird.

Viertel nach drei: Ich sitze in der Visuellen Kommune und arbeite. Es klopft. Ein junger Mann mit einem Strahlen im Gesicht. Er will sich alles das nur mal anschauen. Ober sich bewerben will, frage ich ihn. Hat er schon – bei der UDK, ganz spontan. Bei der UDK hat er das Gemäuer der Gebäude nicht gut gefunden, aber Antwerpen fand er toll.

Ich erzähle ihm von B und B und von den unterschiedlichen Arten zu lernen und zu lehren. Was man will. Freiheit oder Druck. Er grinst, will den Druck. er hat jetzt drei Jahre Musik gemacht, jetzt reichts auch mit dem vor-sich-hinarbeiten.

Kann ich verstehen. (und gleichzeitig nicht)

Für Brot Grafikdesign (nicken, ja ja)

Sitze mit M in der Mensa.

Nach dem Telefonat mit T bin ich aufgeregt. So aufgeregt, dass ich am liebsten ein Bier trinken würde, aber ich bin mit dem Auto da und da darf man kein Bier trinken.1

A schreibt: Sie ist nicht in Paris, sondern in Münster, weil die Züge nicht gingen.

Ich muss E fragen, wenn ich später die Couch bei ihre abhole.

Ich denke dolle an den Frohmann-Verlag und bin mir sicher, searching for nothing but: muss ein Buch werden.

  1. am 230312 sollten wir in eine Polizeikontrolle kommen. Aber da hat natürlich auch niemand was getrunken. []

230305 Octopus-Treffen

’n cleaner job … mit Gangstern arbeiten, obwohl sie mir genauso wenig wie Gymnasiastinnen es tun mir nahe stehen. … NIEDRIGSCHWELLIG VS. KONTROLLIERT (denke an Ks Buch).

J zeigt mir, dass M ihre Website mit dem Kirby-Panel verwaltet.

»Ich möchte immer mindestens zwei Jobs haben.«

Lieber ne glatte Lüge.

Als wir alle zweI Bier auf dem Tisch stehen haben, sammeln wir weiter unsere Triggerpunkte: Männer aller Art.

230302

Bin ich alleine, fange ich sofort an, umzuräumen. Dann laufe ich, komme zurück, dusche, föne meine Haare und bringe in der mall meine Schuhe zurück.

Telefoniere mit M. Sie erzählt, dass man sich nach der Arbeit umziehen soll. Ich denke an L. Ich denke an den Vortrag, einige Tage zuvor und dass M und ich ganz unterschiedlich gekleidet ankommen. M, müde vom Tag und der Arbeit in der Werkstatt. Ich, rote Lippen, freudig dem Abend entgegenblickend.

Treffe C, laufen zurück.

Laufen viel durch Friedrichshain momentan.

Aber über das viele Spazieren hab ich angefangen Friedrichshain zu mögen.

 

230303

Das Foto auf der Wikipedia-Seite, wenn man ›Lasagne‹ sucht.

(Lasagne immer noch im Kühlschrank nach einem Rezept von P.)

230302

Schreibe erkenntnisvoll an meiner Masterbewerbung. (Über alles: das Schreiben, wann etwas fertig ist, die üblichen Geschichten)

230225

Wollen wir vllt das trinken beginnen und du, du fängst an, du hast mehr Durst.
(Packt einen Durstlöscher aus.)

(Sitze in der Bahn, beobachte Leute.)

230221

»A bientôt«, höre ich im Treppenhaus.
Dann trampeln Kinderfüße nach unten. Heute werde ich ein zweites Mal beim Finanzamt anrufen.

230221

M hat auch ein Buch gemacht. Macht gerade eines. (In meinem Kopf das Bild, von jemanden, der nebenher als Tennislehrer jobbt.)

2302

Luxusleben. 10:05 Uhr im Bett mit Kaffee und Kuchen. Aber was haben wir?

Erkenntnis: Praxis schlägt Theorie, aber Theorie ist auch eine Praxis.

blog

230111 Nachtrag Toulouse 2

Jonglieren von Kapital.

Wiederholung tut gut.

Was Anke Engelke in ihrer Tasche hat.

221118

Die Praxis des Schenkens. / Schenken als Praxis.

Katzen • Keine Geburtenregelung für Katzen.

Aus Einsamkeitserfahrung gestärkt hervorgehen.

In diesem Zustand könnte ich mein ganzes Leben verharren: In meinem palais mental. Ich wende meinen Kopf ab. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen steige ich an den Kanal. Hab / dreh mich um und dreh mich, suche, aber / was hat die Wahrheit eines Lebens, mir den Worten zu tun / und umgekehrt.

Die Stille ist rein auditiv. {wrong} • Link: zum stillsten Raum der Welt und wie langsam die Zeit darin vergeht.

Das Problem mit den Bildern fängt schon beim Zeichen an.

230110 Nachtrag Toulouse

Die lachende Narbe an meinem Daumen, die mir zugrinst, wenn meine Hand nach dem Beckenrand greift.

Track your artistic activity.1 Zähle deine Erfolge.

Musik hören, Kaugummi kauen.

„chuète“, sag ich da nur.

Der nette, symphatische Raum, in dem man sich begegnet, wenn man von Hunden und Katzen spricht.

Die Methode von Stanislavski. Obsession par la justesse. Le corps parle avant les emotions. Die Wahrheit schlängelt sich zwischendurch.

Der amerikanische Dichter spricht vom… les trus de ma chambre. Auch das Buch hat seine Probleme. (Quand on parle, on ne tourne pas un page.) Das Medium ist dazwischen und Wasser und Luft sind auch ein Medium. Die Sprache ist eine Gewohnheit und ich werde Expertin, wenn ich sie benutze. „Die Dichter haben ein Problem.“ „Sie sind immer Ausländer in ihrer Sprache.“

Zu den Texten über die Männer, die man als Frau schreibt, die mit diesen Männern zu tun hatte. Soll man die Männer fragen, ob sie die Texte korrigiere? Wirklichkeitsabgleiche mit Beteiligten.

Je me perds – in der Methode einer logischen Exekution.

Ich hingegen verliere mich in einer Sprache, in der ich nicht alles verstehe.

wie viele Versionen des Texts gibt es? (Die Antwort ist, dass jede Leserin eine eigene Version in ihrem Kopf hat.)

  1. Wäre das auch ein neues Activity: Artistic-Activity? []

230110

Langsam gehe ich los. Ich stoppe beim Spiele-Café, gefalle mir selbst, sitze da, ich trinke einen Café, rauche eine Cigarette.

Während ich schreibe, ziehe ich fleißig an meiner Zigarette. Sie soll auf keinen Fall ausgehen. Ich selbst hab kein Feuerzeug und nochmal will ich nicht fragen.

Dann passiert das, was ich geahnt hatte. Der junge Mann, den ich nach einem Feuer gefragt habe, kommt an meinen Tisch. Anders als erwartet, will er nicht fragen, ob ich einen Freund habe, sondern schenkt mir nur sein Feuerzeug. J’ai un deuxième, sagt er. Dann hängt er noch ein bisschen in meiner Nähe ab, aber geht irgendwann. Ich bekomme einen Beinahe-Anruf von L, schreiben ein paar Nachrichten.

Denke an Doris Döris Buch über die alleine reisende Frau. Die Aufmerksamkeit der Männer, die irgendwann wegfallen wird.

Dann gehe ich weiter, meiner bilance an der Uni entgegen. Harte Worte. Diesmal bin ich darauf gefasst. B und S Anwesenheit beruhigt und ich versuche zumindest zu verstehen, was das Anliegen der augenrollenden Frau ist. Dass die Betrachter zu wenig miteinbezogen sind. Ich erinnere mich, dass AS meinte, ich sei Lyrikerin, MH meinte, es würde sich noch herausstellen, ob ich als Gestalterin arbeitete, die Literaturwissenschaftlerinnen dachte, ich sei Bastlerin und MR erzählte uns, man müsse sich mühsam Zeit freikämpfen, in der man im Wald spazierengehe und die verschiedenen Stimmen spricht, die man in sich trägt.

In 20 Tagen werde ich 26 – davon, dass die Identitätssuche abgeschlossen sei, keine Rede.

Ich weiß, dass die Dinge im Raum wohl schwierig zu verstehen sind, sehe darin aber kein richtiges Problem, gelobe auch keine Besserung und der therapeutische Ansatz, WARUM ich das alles mache, kann mich mal.

Bilanz der bilance: Naja. Geschafft.

230108

Vor dem Einschlafen gehe ich meiner Labellosucht nach und trage hemmungslos welchen auf. Mit dem alcohol-addicted Mann wollte keiner Samba tanzen (und ganz sicher waren wir uns nicht, ob er nicht doch irgendwas anderes wollte). Wir verabschieden uns in vier Richtungen.

B und B beim Austernessen: felt like grown-up.

B über das Leben: schnell Dinge zu Ende machen, vielleicht ist das nächste besser. (Bei Büchern z. B.)

Drei von vier freuen sich auf zu Hause. Eine zieht weiter.

Ich resümiere: Mein Ausländerin-Sein hier, das war das beste an der Sache und natürlich die Resonanz zu dem kleinen fleckigen Tier. Die Katze, deren Fell jetzt struppiger ist, die ziemlich nervös und ein bisschen übergewichtig ist. Aber: Nur die Harten kommen in Garten und wer wachsen will muss leiden. {true?}

Auf dem Heimweg telefoniere ich mit H. Sie spricht. Ich höre zu. Mein Verdacht bestätigt sich. Aber noch ist alles im grünen Bereich. Schickt mir Fotos, von Dingen, die sie in der Arbeit getöpfert hat.

Ein weiteres Foto erreicht mich: M hat sich auch einen Datumsstempel gekauft.

221230

Auf den letzten Metern des Jahres lerne ich noch was: Es wird erst kalt, wenn der Eiswürfel schmilzt.

Erst essen wir ggüber vom Rathaus Wedding (bei einem mäßig guten Vietnamesen, der ein Bild von Hoi An hängen hat), dann trinken wir (irre gute Cocktails in einer Bar, in der die Barkeeper englisch sprechen).

Als C auf dem Klo ist, drehe ich mich um: Nur knutschende Pärchen.

»In Wahrheit sind wir völlig besoffen.«

»basil-smesh-besoffen.«

»Ringelingedingdong«

»Nüchtern?«

»Nix.«

Auf dem Heimweg: Regen.

221231

L kommt zu Besuch. Er steigt durchs Fenster ein. Wenn was n Titel ist, dann Papst. Unser Papst ist tot, die Queen auch.

L bietet an: Knödel mit Parmesan, Butter und Salat.

C kocht Forelle und Kartoffeln.

Lecker!

»Nächstes Mal geben wir uns mehr Mühe.«

Ich hatte mir gar keine Mühe gegeben. Ich saß einfach da, vom Einkaufen ganz schlapp.

Ich versuche im ganzen Haus eine Wage zu bekommem: erfolglos. Dann backe ich pi mal Daumen und ersetze Zitronenreibe, Rührgerät und Wage mit Smoothimixer und Augenmaß.

Später: Als sie hörte, dass der Kuchen nach einem Rezept von deiner Oma war, legte sie das Stück Pizza beidseite und nahm ein Stück Zitronenkuchen in die Hand: mmmmmhhh.

Wir stehen am Bahnsteig und fahren nach Kreuzberg: 50 Minuten.

Trinke alkoholfreies warmes Bier, das so naja schmeckt. Am Zoo stellen C und ich fest, wie anders wir sind, verschicken unser Teletubbybild an einige andere: manchr findens einfach nur sweet, andere drucken sichs aus und hängen sichs an den Kühlschrank.

»Ihr habt ja die gleiche Mütze.«

»Die hat meine Mama gemacht.«

In Kreuzberg steigen wir aus. »Das Problem an Silvester sind die Amateure, die rumflitzen.« Überall Amateure. Von der Manteuffelstraße gibt es zwei 105. »Everything could have been different.«

Ja, wenn wir uns damals nicht getroffen hätten, dann wäre jetzt alles anders.

»Wie war das nochmal mit dem Programmieten? Eins, Null, Eins, Null, …«

»Und was hat das jetzt mit Programmieren zu tun?« Die Frage find ich gar nicht so schlecht. Hatten wir doch alle gelernt, wie es ging: »body-corps-when-if….« »oder so ähnlich.« »Ja, irgendwie so.«

N ist auch da. Später wird sie noch auf einer anderen Party tanzen. (Wie so oft tanzt die Protagonistin auf mehreren Hochzeiten. »She has another Party.« »Ist ja ihr Beruf.«) Als ich A später frage, ob der Burnout vom Schauspielen kommt, sagt er: Nein, von der Geflüchtetenarbeit. Dort, aus der Region, wo M herkommt, hatte er angefangen. Jetzt sitzt er neben mir auf der Couch und kann keine Minute stillsitzen. Ich schlage vor, eine Liste zu machen, wie oft er aufsteht. Seine Stimme ist so laut, sie fegt durch den ganzen Raum.

Ich erinnere mich an A, die meinte: »Wenn ihr nach Paris fahrt, wird alles gut.« (Dieser Fall trat nicht ein oder: er trat anders ein.)

Für nächstes Jahr ist uns eigentlich nur eins wichtig: »Glasfaserkabel!« »Das ist viel schneller.« »Hauptsache Fortschritt.«

Für den heutigen Abend fragen wir uns: »What’s the idea behind the explosion? Why don’t they do the lights?« Das ›they‹ in englischen Sätzen hatte schon immer meine Aufmerksamkeit bekommen. Was bedeutet es. Wer sind SIE? »Only bad children do firework.« C amüsiert mein Schrecken und die Furcht aller, eine Rakete könnte durchs Fenster kommen.

Nun noch eine Frage: »Die Pfütze im Bad. Will your landlord fix it?« »The landlord seems nice, but no.«

»Mit Wasser sollte man schnell sein, wenn nicht das ganze Haus…«

»Genau.«

Das! Genau das ist der Inhalt eines Studiums der Bildenden Kunst: Konzept-Konzept-Konzept. »It’s not that pracital.« (Wie unpraktisch, aber das trifft ja auf vieles zu.)

221223

Treffe Fam P und I im Anschluss. Die Familie erzählt von Legosteinen und der Schule. I erzählt von seiner Kaffeemaschine, dass er jetzt arbeitet und dass er jetzt zwei Mal im Urlaub war. Er übertönt mich. Dann holen wir das Paket mit dem Gras von der Post ab. Es hat es offensichtlich durch den Zoll geschafft. I freut sich und M wird sich auch freuen.

Ich fahre zurück in den Wedding. Esse mit C Nudeln. Er fährt. Ich gehe raus. Eine große Runde Kleinigkeiten in der Müllerstraße einkaufen. Dann gehe ich noch ins Schwimmbad. Ich ziehe meinen Badeanzug an. Ich dusche. Ich gehe ins Wasse. Ich bewundere die gelben Fliesen. (gackerlgelb) Ich frage die Bademeister auf den roten Stühlen, ob ich mir ein Brettchen nehmen darf. Von dort nicht, aber die Bademeisterin gibt mir eins.

Gehe zurück. Kaufe am Späti ein Börek. Packe zu Ende. Packe die Geschenke noch nicht ein. Telefoniere mit C, kurz. Er sitzt im Zug. Der Enpfang bricht ab. Lese weiter Rave, schlafe ein. (C sagt immer, ich schlafe so schnell ein.)

221224 Traum, Berlin → Ro

Träume von Geburten. Ich wohne in einem Projektraum mit großem Fenster. Ich werde gebären – ich trage nicht nur ein Kind in mir, sondern mehrere. M ist da und J auch. Kein Vater, aber Ss Ex, der über/zu dem Apfelbaum vorm Fenster sagt, er müsse mal gepflegt werden. Aber du hast hier nix zu sagen, sag ich. Es geht um Geburten und du hast nicht mal die Beziehung zu S gebacken bekommem, sage ich.

(Zweite Hälfe des Traums auch über Geburten.)

Als ich aufwache und alleine in Cs Wohnung bin, freue ich mich über die Verantwortungslosigkeit in fremden Wohnungen.

221222

Auf einem alten Screenshot (September 2018) entdecke ich, dass D die gleiche Bettdecke hat, die ich irgendwann später von M geschenkt bekommen hatte.

221218

Bevor ich N treffe, weine ich. Als ich nach Hause fahre, weine ich wieder. 

Als ich einen Halumi esse, weine ich nicht, ich unterhalte mich sogar – mit einem Mann, der sagt, er komme aus dem Süden. Da war er auf einer Hochzeit, hat den DJ gespielt und jetzt, jetzt sei er wieder hier. Er strahlt wie jemand, der voller Zuversicht ist. Ich spreche mit ihm, weil ich weiß, dass miteinander sprechen die Dinge angenehmer macht. Als ich zur Toilette gehe, passt er auf meine Sachen auf. Wir wünschen uns einen schönen Abend, als ich gehe.  

Als ich auf dem Fahrrad sitze, fange ich wieder an zu weinen. Ich weine die ganze Strecke: Am Kotti, am Moritzplatz, auf der Friedrichsstraße. Vorm BE mache ich auf der Brücke halt. Ich schaue auf die Blätter in der Spree und zum Alex und schluchze vor mich hin. Ich fahre weiter. Vor dem Hotel sehe ich gutgekleidete Männer und fange wieder an. Weine bei S Wedding. Am Nettelbeckplatz weine ich nicht mehr. 

Ich sperre die Tür auf. Im dunklen Innenhof schließe ich mein Fahrrad ab. C ist noch nicht zuhause. 

221213

Weihrauchschwaden in meine Nase werfen mich zurück.

121211

Sonntag

Der orangene Schimmer an dem exponierten Streif längs der engen blauen Hose der vorbei joggenden Frau entlang.

(Dieser Satz kostet mich fünf Minuten und ich bin immer noch nicht ganz zufrieden damit.)

Dann gehe ich weiter, mache einen Spaziergang, hebe eines der großen Blätter auf, hebe es vor mein Gesicht, trinke einen Allongé im Park. Die Erwachsenen trinken Vin Chaud. Die Kinder kriegen Beignets. Hühner gibts auch. Stapfe dann weiter – über nen Weihnachtsmarkt, in die Parfümerie, zu Monoprix (kaufe Klopapier, Parmesan, Honig), über die Droguerie, dann heim. (schwarzfahrend)

221210

Ich liege mit einem gepiercten Ohr und einer Erkältung im Bett. Der Versuch mit D einen Termin zu finden scheitert. Denke an S Klarheit. Denke an Geld / kein Geld. Ist es das Leben des Unternehmers wirklich wert? Lese immer noch Carolin Amlingers Schreiben. Es liegt auf seinem Bauch auf meinem Bauch. Ich schreibe nicht viel momentan. Ds Nachricht durchzogen von französischen Wörtern. Meiner Klarheit, die klar beantwortet wird. Ich atme durch. Werde eine der bitteren Kapseln, die ich gestern in der Apotheke gekauft habe, kauen.

Mit mir erlebt man was.

Beim Gähnen tut mein Ohr weh.

Versuche ein uber zu buchen und scheitere. Zweifle, ob man für uber mit unzuverlässigkeit rechnen muss, rechne aber, dass der Druck auf die Fahrer:innen so groß ist, dass sie zuverlässig kommen.

Mir dem gepiercten Ohr kann man jetzt erst mal nicht zum Friseur. Man kann nicht Schwimmen und vom Stuhl gefallen bin ich beim Stechen auch noch.

Höre die Nachbarn nebenan.

Bei „printing out chats“ stellt sich heraus, dass die Daten, die man bekommt völlig unzureichend sind. Man weiß nicht, um was es geht, weil die persönlichen Erlebnisse offensichtlich einen großen Einfluss auf das Geschriebene haben und nicht dokumentiert sind.

221208

Morgens beschließe ich, noch eine Stunde im Bett zu bleiben, dass ich abends wach bleibe.

221206 Toulouse

Der Geschmack der Briefmarke im Mund.

221205

Kläre Dinge. Ertappe mich, dass ich die Katze ›Mausi‹ nenne.

221125 König&Milch&Arbeit&Zähneknirschen

Paid Workers. All over their faces … ein 30-Grad-Lächeln, dass ihre geraden Zähne zeigt, von bereal mit »Was für ein Lächeln« kommentiert. How to help your dentist? ZÄHNE & ARBEIT | Hier haben wir bereits 2015 einen Zusammenhang gesehen. Der Bruxismus der Industrienationen, die kleinen durchsichtigen Plastikstücke, die sich gut die Hälfte meiner Freunde abends in den Mund schiebt. Nein, das ist nicht sexy, aber den Großteil der Abende eines Lebens ist man auch nicht sexy, sondern nur müde. Help your dentist, help your teeth, help yourself. Ich mache einen Termin beim Zahnarzt aus. Prospering hard times. Milchberge (Milk mountains) – das gibts nicht, die Milch ist zu flüssig, einen Berg zu bilden.

We are planning paradise in concrete. Enrichessement avec du lait. Milchreich. The king of the useless objects (trade). Die Situation he tries to sell useless objects 8taling about art). No, we are not talking about art. Are we?

221130 Toulouse: etwas zeigen / nicht zeigen

Vielleicht ist der (dieser) Text etwas, das wir nicht zeigen sollten.

((denke ich, nachdem M und ich unseren Text gezeigt haben. Ich schreibe eine SMS an M: Ich hab einen aufregenden Gedanken: Was wenn wir das google-Doks nur als Plattform genutzt haben und nun den Inhalt in eine neue Form übersetzen?))

221129 Toulouse

Das Licht zieht mich an. 13 Stunden, nachdem ich das Haus verlassen habe, sitze ich im Bus, stinke nach Frittierfett und fahre nach Hause. Ich sehe nach draußen. Verschwinde im Schwarz, sehe im Augenwinkel eine Frau, die über das Geländer der Brücke in die Garonne geht. Ein Schemen, der stimmt nicht. Die Lichter des Adventsmarkts blitzen. Wir laufen leicht beschwipst zwischen den Gassen und essen fettiges Essen, das mich… kennst du das, bei fettigem Essen, dass dein Kopf komisch wird?

 

221128

In klaren Momenten streiche ich neue Bewerbungen von meiner todoliste. In klaren Momenten weiß ich, dass man dem Imperativ des immer-mehr nicht folgen sollte; dass man sich für die eigenen Produktionsbedingungen sorgen soll. Sich einen Raum freischaufeln soll, in dem man macht, was man machen muss. [vgl. das Kind, das auf Uhren verzichtet.]

Das Texte zur Kunst Berlin – Update koset auf amazon 95 Dollar.

Ich sitze in der Bib und es ist fast vier und ich habe eine Stunde gebraucht, um zu Denken anzufangen. »Ohne Mampf kein Kampf« – das sagen C, l, Cs Vater und die Bundeswehr.

Ich denke daran, dass ich für den Verein mich den Bewerbungen aussetze, obwohl ich eigentlich keine Lust habe.

Draußen rauschen die Blätter. In einer anderen Bibliothek sitzt C.

Ich sehe meinen Freunden zu, wie sie ins verderben rennen

MW schickt eine mail.

Eine Ausschreibung.

Ich denke an MSs Nachricht gestern. Glück ist nicht Geld.

Ich denke an Cs Telefonat mit L. Ich denke daran, dass man alleine ist, wenn man den Ort wechselt, dass man, wenn man aus Berlin wieder wegwill, wieder den Ort wechseln muss, dass  Texte zur Kunst schreibt, dass Adidas Mitte der 2000er hippe Berliner einstellte. D war einer von ihnen. und jetzt ist er verloren in einer Unentschiedenheit, die immer noch von Aufgeregtheit lebt. Das ist nichts für Menschen über 27.  Gestern schreibt er eine Nachricht von anderswo, wie er es immer gemacht hat.  Ich erzählte von Cs Besuch und bekomme ich ein Tiervideo, das mit der Kamera eines sehr neuen iPhones aufgenommen ist.

Er erzählt die Geschichte zu Ende über französische Städte.

Um 8.30 Uhr klingelt der Wecker und dann legen wir die paranoiden Gedanken des gestrigen Abends ab und fangen nochmal an. Gestern großer Ärger meinerseits über die Ungerechtigkeit, dass es Frauen nur als Mütter und sonst nichts gibt.

Frage mich, wann mein meist vorherrschender Frieden mit der immer noch ein bisschen ungerechten Männer-Frauen-Situation sich auch in meinem Berufsleben breit machen wird.

Bevor wir uns in zwei verschiedene Bibbs aufmachen, halbieren wir ein Baguette und teilen es.

221110 Sprachkurs

Auf dem Dachboden ist Platz, Sachen zu bewahren.

Contre la pluie et la neige.

C’est compliqué avec la plié. Auch der Weg der Ameisen beschreibt eine Falte. Nach einem Schock ändern sich die Dinge und überall gibt es weiter Falten: ein neuer Kristall, ein sous-Kristall. Fünfzigjährige Jahre hat er die Dinge gefaltet. Dann wurde er Philosoph. Er hatte keine Wahl. Die Falte verschiebt sich. Man kann sie mit keiner Maschine machen.

Warum zeichne und warum schreibe ich?

221121 Toulouse: Unvernunft

Momente der Unvernunft genießen. Ich treibe durch die Stadt. Ich kaufe Pralinen. Ich überlege, ob ich dir einen Schlagring kaufe. Als ich heimkomme, setze ich mich auf die Couch auf der Terrasse, rauche eine Zigarette und esse zwei Pralinen.

Heute schrieb ich eine Liste, auf der steht, wie das Leben so sein soll.

Heute telefonierte ich mit M. Sie sagt: Wir sind so weit weg und trotzdem ist man sich so nah. Wir sind uns näher als je zuvor.

Ich Pralinenesserin streichle die Katze auf meinem Schoß. Die goldenen Papierchen neben mir.

221121 morgens im Bett.

Ich notiere meinen Traum in mein gerade begonnenes Traumbuch.

Später lese ich in Carolin Amlingers ›Schreiben‹ weiter. Die ganze Situation ist fürchterlich. Dass man – weil man gerne bastelt – Kunst studiert hat und dann denkt man müsse damit Geld verdienen. Dann nämlich hat das Kunst machen nichts mehr mit dem Spaß zu tun, den man ursprünglich daran hatte.

Ich lade Fotos herunter und verarbeite sie weiter. Wenn ich sie verarbeitet habe muss auch das immaterielle Material gelöscht werden. In Bordeaux erzähle ich S, was W gesagt hat: Mit den Mis-en-page ist es wie mit dem essen. Es braucht Pausen, man kann nicht immer essen. In einer Fülle.

Ein gutes Leben: Garten, Hühner, Regelmäßigkeit, Lesen, Schreiben, Beobachten, Sorgen, Gäste, …

221120 Toulouse, Sonntag

Die Schweine schließen sich zusammen und verbunden sich gg die Bauern.1

Ich sitze auf einer Bank auf der Grünfläche vorm Schwimmbad. Auf einmal fängt es zu regnen an.

  1. P erzählt von Orwells Farm der Tiere []