Schlagwort: Schlüssel

220717 stolpern

wir stolpern, nein ich stolpere über

  1. die e-taste (sie ist wieder locker)
  2. Kassenzettel (Steuererklärung)
  3. stolpere über ›einen Berg voller Hüllen. wie konntest du vergessen zu essen und zu kehren danach‹

stoße mir meinen großen Zeh an. denke an die Geschichte mit dem vergessenen Schlüssel.

220625 Sauen: Traum, Autofiktion (3)

  • was haben wir gespielt?
  • nein wen …
  • Werwolf
  • einer der Wölfe fraß die Dorfbewohner
  • aber der Reihe nach

ich träume von einem ausgebauten dachgeschossartigem Innenraum, von dem zwei Leitertreppen1. ich bin Teil einer Gruppe.2 irgendjemand meint (fast ein Vorwurf), ich hätten den Schlüssel, hab ich aber nicht. die gleiche Aufruhr wie im Spiel gestern abend.

mittags mähen Schafe hinter der Mauer. während ich die Schafe ansehe, weißt ich, dass ich mähen will und drehe alles andere so, dass es möglichst nicht im Weg steht. zuerst musst du wissen, du willst mähen. dann machst du weiter. zwischendurch Anfälle, der Obsession zu entkommen und frei zu sein (dafür, würde S sagen, hat man eine Familie). während ich das schreibe, ersetze ich, das man  durch ein du und erinnere mich daran, dass mein jugendliches ich mit einem du oft das ich ansprach. und wen spreche ich hier an?

VON DER BEFÜRWORTUNG VON ENTSCHEIDUNGEN IM ALLTÄGLICHEN LEBEN. (A auf dem Weg zur Eisdiele in Techentin. ein im Sand buddelndes Kind am Straßenrand. als sie das Kind sieht, sagt L: ich will auch eines.)

wir waren nicht schwimmen und geregnet hat es auch nicht, obwohl es der Hausemeister mit Blick auf seinen Regenradar ganztägig nass angekündigt hatte.

Zeitüberschreitung wurde mit Aufstehen oder unruhigem Sitzpositionswechsel sanktioniert. es gibt Abendessen. auf dem Abendbrottisch  steht ein Nutellaglas. das hatten wir am Frühstückstisch vermisst. es gibt Tortellinisalat mit Sahnesauce und Dosenananass. (freue mich sehr über die Haferflocken morgens. ein Frühstück, dass ich in Below öfter, aber wegen des vielen Unterwegsseins weniger als sonst zu mir genommen hatte.)

ist Schreibenwollen eine Aufgabe, die man sich selbst stellt, wie manche es sich zur Aufgabe stellen, erfolgreich zu sein?

als wir Annie Ernauxs Ereignis besprechen, versuche ich mich an den Weg durch R zu erinnern. ich erinnere mich, dass ich an einer Bordsteinkante sitze und die Physiklehrerin geht vorbei. ich weine. ich rufe H an. ich erinnere mich, dass ich meinen Schlüssel liegen lasse und dann P im Auto erzähle, jetzt sei es Zeit für einen Kühlschrank. wie ich durch die Stadt fahre erinnere ich mich nicht.

William S Burroughs reist nach Mexiko, erfindet eine CutUpMehtode und macht ein Buch mit X.
seien Theorie:
1. aus vorhandenem Ausschneiden
2. Übersetzten

der Vorwurf sich selbst zu kapitalisieren.

die Möglichkeit die Baiserkruste aufzudrücken (E weiß nicht, ob sie Meringue mag oder nicht. ich weiß auch nicht genau. es schmeckt nach Ei.): Stachelbeerbaiserkuchen ohne Stachelbeeren und Baiser: Kuchen?

ich erinnere mich an den Kirschkuchen ohne Kirschen, den wir als Kind aßen.

  1. an denen man hoch- und dann runterrutschen kann, habe ich notiert []
  2. eine Gruppe hat ein eigeness Selbst []

220509 n Leben in den KHBStudios (1) – viel zu tun.

1. aufwachen
2. duschen
3. Kaffee trinken.
4. Obst fürs Müsli geschnitten
5. über die Wohnugssuche gesprochen
6. verabschieden / in Eile aufbrechen
7. mit der S-Bahn und Rad zur Zahnärztin
8. bei der Zahnärztin putze ich schnell noch Zähne, mit einer viel zu harten Zahnbürste. meine eigene Zahnbürste hab ich vergessen. dann bin ich nur etwa fünf Minuten drin. bekomme eine neue KnirschSchiene in einer neuen Schachtel und darf wieder gehen.
9. beim Runtergehen hält mir ein Mann die Tür auf, ich schlüpfe durch, bedanke mich, verneinen, als er vorschlägt, ich könne die Treppen zuerst gehen, weil ich schneller sei. ich gehe die Treppen und blättere nebenbei in meinem Kalender
10. fahre die Schnellstraße nach Hause, bis Oberschöneweide. dort überquere ich die Spree.
11. halt bei Aldi: kaufe Kerzen, obwohl ich keine brauche (sie haben einen Drill), Klopapier und Milch, Käse (meine Liebe für französischen Weichkäse entdeckt)
12. fahre nach Hause
13. packe zusammen
14. schreibe M. »wo bist du. wo ist der Schlüssel?«
15. fahre in die KHBStudios
16. Halt bei Ocelot
17. kaufe der Berg Analog (Buch)
18. N schickt eine Sprachnachricht: wie es so ist beim Nagelstudio
19. K kommt.
21. zu L. die gewogenen Steine abholen. (endlich)
22. Spaziergang mit K und M um den Leopoldplatz: zum ersten Mal sehe ich die vielen Spritzen, obwohl ich doch schon so oft hier war!
23. es stellt sich heraus, ich hatte Marios Schlüssel
22. K packt zusammen und auch ich. dann machen wir uns auf den Weg nach Hause.
24. ich fahre sehr langsam. es ist total spät
25. an das Ende des Tages kann ich mich nicht erinnern.

220402 Umzug, zweiter Teil

ich träume von rosé Besteck von WMF.12 wir fahren frühstücken (Ecke Elsenstraße, bei real.) wir lernen: zwei Frühstück ist eines zu viel für zwei. wir lernen auch: die Käsefäden sind sehr salzig. ich lausche dem merkwürdigen Gespräch einen Tisch weiter. den Rest packen wir ein. dann gehen wir an dem Späti vorbei, an dem ich meine erste rosa Maske gekauft hab. es muss vor etwas weniger als einem Jahr gewesen sein. (wir waren auf dem Weg zum Holländer.) wir steigen in den Benz und fahren weiter. ich sehe wehmütig aus dem Fenster. die Kiefholzstraße entlang. C fährt Schlangen und ich filme durchs Fenster. 
zusammen mit R, T, A und C ist es tragbar. wir bringen erst alles aus dem Keller und von Flur der Eschenbachstraße 1 in den Transporter. ich staune über meinen Besitz. fühle mich wie eine Zoologin, als ich die Männer unter sich beobachte.3 ich werde wehmütig, als ich dem Pärchen unten im Haus nochmal Tschüss sage (nun aber wirklich) und als mir der dicke Postbote ein »wie gehts Ihnen?« entgegen wirft. fahre mit C nach Lichtenberg, die anderen fahren im Transporter. auf dem Weg kommt die Idee auf, Kaffee für alle zu holen. in Lichtenberg nur ein Café und da steht „geschlossen“ an der Tür. ich springe kurz aus dem Auto und drücke gegen die Tür. hallo? da ist ja doch jemand.  eine Frau und ein Mann. alles ist vollgestellt. was ich will, fragt sie. »fünf Kaffee, das wär total nett.« na gut. sie macht welchen. im Pappbecher, weil für die Receyclingbecher hab ich kein Geld. ein Problem gibts noch: es gibt kein Tablett. sie leiht mir eine Kuchenform. in einer Vitrine hinten gibts auch noch Kuchen. wir machen einen Deal: 20 Euro, die Kaffees und 5 Stücke von dem Kuchen. sie macht sie ein bisschen kleiner. sind nämlich 3-Euro-Stücke, weil der vegan ist. ich denke an das, was ich in der Zeitung gelesen habe: ein Deal lässt sich nicht rückgängig machen.

nach dem Umzug gehen 3 Männer. A bleibt noch ein bisschen. über den Tod, Trauer, Schuldgefühle und über die Aufladung von – (vermute Zeichen?) er zeigt eine sweete Zeichenverwendung, die man irgendwie über die Glyphen erlangt: kleine Buchstaben an der Stelle, wo sonst die Accents sitzen.

später bringe ich das Lastenrad zu IKEA zurück. ohne die Matratze genieße ich die Fahrt. meine Blicke durch die Herzberge, durch IKEA, über alles. ich sitze an der Fensterfront, esse Salat und Daimtorte4 und sehe hinunter. zwischendurch denke ich an Putzeimer und ob ich Oma mal fragen soll, ob ich ihren haben kann.

ich schlendere noch ein bisschen durch IKEA und auf dem Heimweg steige ich in Marzahn aus: im Eastgate kaufe ich Blumen, Klopapier, Putzsachen. bei Rewe ist ein sehr lauter Punk, der heute irgendwas mit Kohl kochen wird und mit der Verkäuferin schnackt, ihr sein Rezept erklärt. ob er in einem der Hochhäuser hier wohnt? ich denke an Rs Freund, der von nicht-lebenswerten Gegenden spricht und ich wundere mich, dass meine Bubbel sich innerhalb des Rings aufhält.

es brennt  in mir. angefangen zu brennen hat es, als er C meinte, F kommt zu Besuch. deine Schwester gegen meinen Schlüssel. wir strahlen beide.5

später, im GateWest. ich staune. so groß. dann finde ich den Ausgang nicht mehr, frage ein Mädchen. sie ist ungefähr 14, hat lange wimpern anngeklebt und bindet auf der Rolltreppe ihre Schuhe, wies hier zur S-Bahn geht. da muss sie auch hin. sie nimmt mich mit. fragt mich, ob ich neu hier bin. ne, ich wohn nicht hier. und bist du alt hier? sie lacht kurz. geht schnell Richtung S-Bahn. dann winkt sie – ihrer Freundin. sie begrüßen sich im Gehen und zupfen aneinander, kommentieren gegenseitig ihr Aussehen, liefern mich an der Brücke zur S-Bahn.

»Friddrichsfelde Ost« – so in etwa betont es die Stimme. ich nehme mir vor, das ie ein wenig kürzer zu sagen.
ich denke an Lichterfelde Ost. in meinem Kopf Cs verschlafenes Gesicht. ich fahre an S-Bahn-Stationen vorbei, die ich nicht gut kenne. ich denke an jemands Grübchen. ich denke an die aufgeregte Stimme der Schwester. ich denke an die die zum Tablett umfunktionierte Kuchenform mit den fünf Kaffeebechern heut Nachmittag. ich denke an Zupfkuchen und an die Frau aus dem Café, die mich an LA erinnerte. an die Fahrt mit dem Lastenrad und der Matratze, an Ps Sohn F, der meinte, dass eine Birgit ausziehe, kenne er noch von der Scheidung seiner Eltern. ich denke daran, dass A »wie Männer ihre Liebe zeigen« sagt – über die Möbelstücke, die P für mich, O und M gebaut hat.

  1. die geringer Schrifthöhe benutze ich auch bei AHs Buch. Typografie über die Bedeutung der bloßen Zeichen hinaus. toll! eine Bedeutungsaufladung nur durch die Benutzung versch. Schriftgrößen und Schnitte. wenig später sollte ich mir ein ›A‹ auf den Arm tätowieren lassen. nur ein A – ohne alles. mit A fängt alles an. []
  2. die Träume der ersten Nacht in einer neuen Wohnung sind ausschlaggebend, sagt man []
  3. später im April sollte ich Donna Haaraways Gefährtenbuch anfangen und mich mit dem Begriff ›Zoologin‹ nicht mehr so falsch fühlen []
  4. zu süß []
  5. auch die Mutter freut sich []