220702 Kreuzberg: Kanal, Kvatier, Kotti (C & ich, T & N)

Versuche mit Nüssen zu bezahlen. sie klimpern in der Hand der Betrügerin. Geldzählerträume. wir haben viele Schlüssel dabei. sie liegen alle auf dem Tisch: »ihr habt aber viele Schlüssel dabei.« (unsere Schlüssel baumeln gut sichtbar um den Hals und klemmen an der Bauchtasche. unser Geld liegt gut sichtbar auf dem Tisch. wird das Geld jemand nehmen? nein, es bleibt liegen.)

T sagt, man dürfe nicht Zigaretten rauchen, die man in die Hand gedrückt bekommt. in Entrüstung über die Versuche von anderer an der eigenen Absage zu rütteln zu sprechen, erkenne ich die Abgeklärtheit der Ü-30-Jährigen. über die Jüngste sagt er: »sie fängt ja gerade erst an.«

sitzen in der Wodka-Bar, später ziehen wir ins Café Kotti um. wir haben kein Bargeld mehr. C hat Hunger, hält seinen Mund, isst einen Burger. zwei von zwei besuchten Bankautomaten geben kein Geld.
»hallo Berlin, die Touris sind zurück.« (ich hab sie auch schon bemerkt.) »hallo  Spätibesitzer. wir haben kein Geld mehr, können wir Flaschen zurückgeben?« (diese Frage stellen wir zwei Mal.)

an unseren Schläfen kleben die Kopfhörer. alle sind sich einig, wie wichtig Musik für ist. nur ich denke mir : man kann nicht alles machen. man kann nicht lesen und Musik hören gleichzeitig. die Schwingung geht dann über den Knöchel in den Kopf.
»klingt surreal«
»aber wirklich.«
»zwei Stunden feiern.«
»wirklich strange.«
rufen das Taxi an, fahren nicht an den Club. Taxis gibt es nicht mehr. es gibt jetzt Volt und Uber. die Schlange vorm Sysi ist nicht sehr lang. heute feiern, da kann man uns immer noch morgen 15 Uhr an den See legen. der See ist weit weg, nicht mit der S-Bahn erreichbar. Flucht vor Menschen. fügen uns alle zur Telegram-Gruppe hinzu. Infos, die man nicht braucht: Leute, die zur Fusion fahren und andere Leute mitnhmen wollen. ›wer hat Bock?‹

nun ja.

sitzen im Café Kotti.

ich sags dir wie’s ist: wir trinken aus Mangel an Bargeld ein mitgebrachtes Augustiner.1

vorher saßen wir am Kanal. Flucht der weiblichen Schwäne vor den Männchen. ihr Gefider ist so aufgeplustert, dass sie nicht mehr schnell schwimmen können: die Weibchen zischen ab. (irgendjemand muss das Boot ja lenken.)

es wird kalt. Jackentausch. Tschüss. N und T fahren zurück. wir laufen noch bis Hermannplatz und steigen dann in die Bahn.

zwei Mitbewohnerinnen keifen sich an. gefährliche Gefühle. alle sehen den Elefanten im Raum. wir erinnern uns an 2021. N begutachtet die Weinschorle. das Mischverhältnis ist anders als vorher.

sowas soll ja jeder schon mal gehabt haben im Leben. ein kleiner gebrochener Zeh. das soll gar nicht so weh tun oder man muss zumindest nicht zum Doktor.

was ist eigentlich mit der Schlange vorm Club?
still bad or worse?

  1. im DDR-Museum kann man DDR-Cola trinken. sonst ist es nicht zu empfehlen. denke an die Spreewald-Cola [FOTO] im Löschzwergeglas in Sauen. []

Kommentare

[…] gestern stellte sich heraus, dass er das Wort ›hoaklad‹ nicht kennt, obwohl der Jüngste der Geschwister auch hoaklad war und die Älteste immer gekotzt hat. so war das, als wir Kind waren. […]

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