Schlagwort: Kunstmarkt

221128

In klaren Momenten streiche ich neue Bewerbungen von meiner todoliste. In klaren Momenten weiß ich, dass man dem Imperativ des immer-mehr nicht folgen sollte; dass man sich für die eigenen Produktionsbedingungen sorgen soll. Sich einen Raum freischaufeln soll, in dem man macht, was man machen muss. [vgl. das Kind, das auf Uhren verzichtet.]

Das Texte zur Kunst Berlin – Update koset auf amazon 95 Dollar.

Ich sitze in der Bib und es ist fast vier und ich habe eine Stunde gebraucht, um zu Denken anzufangen. »Ohne Mampf kein Kampf« – das sagen C, l, Cs Vater und die Bundeswehr.

Ich denke daran, dass ich für den Verein mich den Bewerbungen aussetze, obwohl ich eigentlich keine Lust habe.

Draußen rauschen die Blätter. In einer anderen Bibliothek sitzt C.

Ich sehe meinen Freunden zu, wie sie ins verderben rennen

MW schickt eine mail.

Eine Ausschreibung.

Ich denke an MSs Nachricht gestern. Glück ist nicht Geld.

Ich denke an Cs Telefonat mit L. Ich denke daran, dass man alleine ist, wenn man den Ort wechselt, dass man, wenn man aus Berlin wieder wegwill, wieder den Ort wechseln muss, dass  Texte zur Kunst schreibt, dass Adidas Mitte der 2000er hippe Berliner einstellte. D war einer von ihnen. und jetzt ist er verloren in einer Unentschiedenheit, die immer noch von Aufgeregtheit lebt. Das ist nichts für Menschen über 27.  Gestern schreibt er eine Nachricht von anderswo, wie er es immer gemacht hat.  Ich erzählte von Cs Besuch und bekomme ich ein Tiervideo, das mit der Kamera eines sehr neuen iPhones aufgenommen ist.

Er erzählt die Geschichte zu Ende über französische Städte.

Um 8.30 Uhr klingelt der Wecker und dann legen wir die paranoiden Gedanken des gestrigen Abends ab und fangen nochmal an. Gestern großer Ärger meinerseits über die Ungerechtigkeit, dass es Frauen nur als Mütter und sonst nichts gibt.

Frage mich, wann mein meist vorherrschender Frieden mit der immer noch ein bisschen ungerechten Männer-Frauen-Situation sich auch in meinem Berufsleben breit machen wird.

Bevor wir uns in zwei verschiedene Bibbs aufmachen, halbieren wir ein Baguette und teilen es.

220707 am Tag: gemütlich im Ernst-Thälmann-Park, Arbeit, Ausstellung

morgens  gemütliche Stunden mit M. wir bauen Boote aus Blättern und  und lassen sie im Springbrunnen im Ernst-Thälmann-Park schwimmen. wir sehen uns den Wasserfall an. kochen Nudeln mit Tomatensoße. wir essen beide ein bisschen zu viel und wir basteln geheime Utensilien, die nacher vorm Rest der Familie im Safe versteckt werden. »niemand kann mehr behaupten, dass du ne normale Frau bist.« (ich bin jetzt nämlich Geheimagentin.)

dann mache ich mich auf zur nächsten Arbeitstätte. diesmal ist H auch da. bevor wir anfangen, dränge ich ihn zu einer Zigarette, um nochmal zu sagen, dass ich not amused bin (weil). später will er nochmal eine Zigarette mit mir rauchen, weil er mir sagen will, dass er jetzt weiß, was das Problem war. nicht sein Verhalten (er hatte sich ja bereits entschuldigt), sondern sein Verhalten heute: er hätte sich beim ersten sich-sehen entschuldigen müssen. REGELN, WIE MAN SICH VERHÄLT.

während wir Schachfiguren basteln ist niemand da außer uns und den Sozialarbeitern da. H erzählt: wenn du dir die Kunstwelt wie eine Landschaft vorstellst: er beschreibt das Spiel auf dem Markt, den goldenen Weg. es ist das gleiche Spiel wie immer. (à la was will er/sie denn nu? das weiß er/sie selbst nicht genau) auf dem Kunstmarkt, weiß man, neben wem man sich zeigen muss. / neben wem man sich zeigen darf. in  dieser Hinsicht ist der Markt transparenter als der Datingmarkt. (Gr. an Eva Illouz) denn da sind die Akteure privater und ihre Eckdaten nicht im Internet einsehbar. mit Höflichkeit haben die Komplizenschaften nichts zu tun. denke an M, was sie sagt über Beziehungen zu Künstlern. das Schachspiel passt. das Gefühl von sich ausnutzen bleibt. er schleicht sich vorbei ans Buffet, winkt dem Mann zu. bleib du da stehen! wir dürfen nicht essen, aber ich werde jetzt im Schutze deines Rückens. Komplizenschaft. du bist Gangster und ich auch. (aber ist es sinnvoll zu zweit auf einem aussterbenden Feld DER TOD DER GALLERIEN gegen die anderen zu sein?)

ich erinnere mich an T aus Teltow. ich erinnere mich an sein sprechen über gemeinsame ›Abenteuer‹ und eine Fahrt auf dem Tandem zum Edeka in Dorf weiter.

mache mich auf zur Absolventinnenausstellung. viele unterschiedliche Stimmen nebeineinander.

essen mit A, R, K und C am Nollendorfplatz. natürlich noch Eis. vom Gleisdreieckpark ist er gar nicht so weit.