220621 Prokrastination
statt zu arbeiten lackiere ich mir die Nägel und ordne die Dinge auf meinem Tisch neu.
ein blog ist kein Tagebuch
statt zu arbeiten lackiere ich mir die Nägel und ordne die Dinge auf meinem Tisch neu.
ns sommes en train de prendre nos petit-déjeuners. comment se dit? wie sagt man?
man tanzt immer auf mehreren Hochzeiten (le mariage) gleichzeitig. eigentlich geht der Spruch anders: man kann nur auf einer Hochzeit tanzen. Bsp.: die unorganisierteste Chaotengruppe in ganz Hamburg renoviert Wohnungen. sie tanzt in mehren Wohnungen gleichzeitig. auf die Frage: warum ist die Wohnung immer noch nicht fertig? sagt der Bauleiter:
– es gibt Lieferengpässe
– erst die Mauer, dann das Dach
– weil Totzeit vermieden wird
(während er das sagt, wird er richtig sauer. seine Halsschalgader schwillt an.)
bei der Produktion von Büchern gibt es die gleiche Totzeit wie auf dem Bau. deswegen haben die Bauleiter immer mehrer Pferde im Rennen und die Künstlerin immer mehrere Bücher auf dem Tisch. ich denke an des Gespräch mit A, am Abreisetag in Below: der immer bestehende Zwispalt, wenn eine Person Inhalt UND Form bestimmt und ein solches Medium, wie das Buch bespielt, von dem ausgegangen wird, dass man Inhalt und Form getrennt betrachten kann. im Satz ›es gibt kein Ende‹ könnten wir das Prädikat mit ›Trennung zwischen Inhalt und Form‹ austauschen. (ob es Wahrheit oder das Patriarchat gibt, interessiert mich erst mal nicht).
wir – fremd/ahnungslos in einer Welt, wenn Dinge nicht funktionieren. dann fällt eine kleine Schraube aus meiner Brille und den Rest des Tages verbringe ich halbblind. (wenigstens kann ich jetzt die Sonnenbrillen von Ls Oma ungeniert tragen.)
auf dem Heimweg halte ich an der Frankfurter Allee, am Trödelladen. als ich auf mein Fahrrad aufsteige ruft mir jemand hinterher ›stop‹! ich drehe mich um.
sehe nichts, bleibe stehen, warte bis der Schemen näher kommt: ›ich wollte dir sagen, was für eine tolle Ausstrahlung du hast« oder hatte er ›Erscheinung‹ gesagt?
bin hin und hergerissen, ob ich mich freuen soll oder genervt davon, dass ein solcher Akt andersherum undenkbar wäre. Frauen werden Komplimente gemacht. Männer machen Karriere. [dieser Satz könnte von AH sein.]
bedanke mich und fahre weg, freue mich trotzdem. bin kein Molekül in Bewegung, sondern eine freundliche Entität. (insgeheim fragte ich mich: warum macht er das?)
denke an das Gespräch über Neins (gestern). denke an die vielen umgedeuteten Neins, das viele Nachhaken mancher Männer, wenn ein Nein gesagt war. (ich kam mir vor wie eine Mutter, die einem Kind SCHON WIEDER erklären muss: nein, wir gehen nicht ohne Zähneputzen ins Bett. dafür gibt es Gründe und nichts zu rütteln.)
C diktiert (heute morgen): der Himmel ist grau. kein Wind. die Sonne bewegt sich nach…
halt! die Sonne bewegt sich nicht.
er nimmt dem Radiomoderator nicht ab, dass dieser immer gute Laune hat. einer der zu dir spricht. du bist nicht alleine. (wer einen Radio hat, braucht keinen Gott mehr.) Nähe durch Stimme. der Radiomaoderator ist fast so nah, wie eine Sprachnachricht von einer Fremnden.
die Show, in der Peter Lustig zeigt, wie man ein Radio baut.
L kommt vorbei: Herzrasen und Kaffee. die Zweifel, ob das eine gute Kombination ist. trinken Kaffee. C geht. L und ich machen uns auf den Weg.
ich ersetze ›den Bildermaler‹ durch ›den Radiomoderator‹. trage immer noch die Sonnenbrille. fahre zu M. essen eine Packung Kekse und bauen Raketen. ich zeichne eine Anleitung, wie man einen Stein wäscht, föhnt, trocknet (SICH UM STEINE KÜMMERN). als ich nach Hause fahre, hat der Brillenladen schon zu. ärgerlich. stattdessen halte ich am Trödelladen. dort treffe ich den Schemen. (s. o.)
gute Neuigkeiten: meine e-Taste geht wieder. ich tippe schneller als je zuvor.
als D ungefähr Folgendes las: ich sah meinen Ex, seine neue war schwanger. wir hatten uns vor 7 Monaten getrennt. er wollte nie Kinder. schaudert es mir. mein Atem stockte. konnte auf einmal die Wut verstehn. trage Zaubermittel auf, bevor ich schlafe. es erinnert mich an D. meine Lippen riechen nach Lavendel. (Ding gekauft, weil ich wusste eine andere hatte das gleiche gekauft.)
Dreikösehoch Emmentaler Ziegenkäse Scheiblette Paprikapulver Schnittlauch Pfeffer
superbussi (klingt nach Wanda)
BABA = Tschüss [in die Eisdiele.]
»er isst so gern die Waffeln immer« – sagt eine Frau über ihren Mann, erklärend. oje.
Spaghetti(eis) Carbonara Schokosauce Baileys karammelisierte Nüsse
Spezialnudeln mit Ei und Ketchup Nudeln vom vortag anbraten, in Butter, knusprig, Ei dazu. Curryketchup in Zickzack oder Herz auf den Teller
hübsch isser, der Raps, wenn man ihn aus dem Zugfenster betrachten kann.
Raps von weiter weg
Olivenbutter schwarze Oliven [aus der Dose bei Rewe] Salz gepresster Knovi Pfeffer etwas Olivensaft → macht die Butter braun Oliven kleingehackt mit der Gabel zerdrücken und mit der Hand zermatschen → durchziehen (Olivenbuttertaler)
Nudelrezepte von der Pasta Queen: Olivenöl, Knovi anbraten, Basilikumblätter, halbierte Kirschtomaten, Ricotta, 1 Löffel Pastawasser.(geriffelte nudeln nehmen einfach mehr soße auf)
fahren durch den Wald.
fahren durch den Stau. riechen den SOmmer, spüren die warme Lauft. hinten schläft der Hund
nachdem wir so lange durch den Stau gefahren sind, setzt C mich in Schöneberg ab. dann braucht die Ringbahn auch nochmal 15 Minuten. fahre nach Hause, wasche Wäsche, laufen los – auf der Suche nach dem Häuserblock in Friedrichsfelde, der eine Stadt bildet. an der U Friedrichsfelde (U5): Bar U-Bahn-Quelle: sitzen und sehen auf verfallene Häuser. den Häuserblock, den ich meinte haben wir nicht gefunden.
an der Dönerbude läuft ein blinder Mann gegen mich. esse Currywurst mit Pommes. was es sonst noch gibt: ›Schitzel (Stück)‹ und gegenüber die ›Tagesbar‹
sie reiht sich ein:
Luxuseinbahnstraße, sagt C über seinen Telefonvertrag. immer telefonieren, solange du willst? gib mir mehr.
wollek Kafiolwolken. frittiert. sieht aus wie Fleisch.
bei… nicht mit.
N mit ck schreibt, ob ich jemanden kenne, auf dessen Couch sein boyfriend und dessen Freund am Wochenende in Berlin schlafen könnnen. – Rammsteinkonzert. (später sollte ich erfahren, auch E war dort.)
– mich! kommt zu mir! (es kommt mir gelegen)
sehe mich selbst schon meine untergemietete Wohnung untervermieten (weil ich kein Geld habe).1
von den sieben Todsünden bleibt nur eine übrig, tippe ich in Cs Handy und schicke es mir.
wir sitzen in der Nähe vom Schlesi. statt Abendessen gibt es heute Wodka und Gurke. (und mittags gab es Eiskaffee mit N – zusammen mit den wilden Geschichten. ich frage mich frei nach Chris Kraus1 werde ich je ~ »aus dem sicheren Hafen von ca. Familie, Kunst zurückkehren?«2 die Kellnerin ist so schön. sprechen über Wohnen und Geld. C findet aufmutigende Worte, macht Mut für Donnerstag. laufen wie die letzten Male über die Kreuzberger Seite an der Spree zurück, wiederholen die Strecke, die wir schon mal gegangen sind.
diesmal finden wir keinen Sekt. gehen über die Elsenbrücke. verliere eine Pizza, bei der Wette, ob es zwei oder drei Männer sind, die auf der Spree stehen.
sitze in meinem Wagen. der Wind geht. das Gras ist das Meer. A schreibt ›danke‹. keine Bestätigungsmail von gestern. in der Küche hängt ein goldenes Kalb. denke an Oberammergau.
dann fahren wir ins Ms Clio zurück nach Berlin. (es ist sehr eng.)
die Milch im Gepäck1
und mein Bettzeug noch in Below2, treffe ich N, warte am Ostkreuz, rette jemands (fluchender Mann + begleitende Frau) Tag.34
N und ich trinken Eiskaffee in einer Eisdiele, in der mehr als die Hälfte der Stühle Kinderstühle sind. dann gehen wir zu mir, finden die Wohnung vor, wie ich sie verlassen habe. B und B haben › nochmal durchgewischt.‹ C kommt. wir lesen, N erklärt C Spanisch. bringen N zum Bahnhof. C und ich laufen weiter.
morgendliches Briefing von JS. (auf dem Weg zum Familienausflug)
beim Duschen jauchzn, bei Kälte empfindlich.
ein künstlerisches Leben führen: wie macht man das? – außer beim Duschen pfeifen.
jemand fragt mich, was ich später mal machen will. dass dieses später nicht so weit weg liegt, obwohl ich offiziell noch studiere, sage ich nicht. ich denke an das Telefonat mit JS. weiteres Telefonat mit C: ganz normal seien die beiden. (das hatte ich mir irgendwie schon gedacht). er sitzt an der Spree und lernt Spanisch. ich laufe zur Birke und spreche mit mir selbst (ein imaginäres Vorstellungsgespräch.)
später rätseln, wie alt die Frau vom Fernsehen war.
L rauft sich die Haare über fahrlässige Arbeit: Kunstvermittlung. ich denke an O, denke daran, dass man nicht rauchen und essen sollte mit Leuten, zu denen man keine Nähe aufbauen will. (und gleichzeitig ist gemeinsam Essen doch so wunderbar), frage mich, ob CG beschlossen hat nicht mehr zu rauchen, als er beschlossen hatte alleine zu bleiben.
CL und ich aßen immer gemeinsam – immer. das hätten wir lieber nicht tun sollen.
lese I love dick, weil es auf meiner Lektürenliste steht und liebe es. nach dem Motto: »bloß weil wir uns ein Mal geküsst hatten, schreibst du gleich ein Buch über mich.«
die mögens feucht: küchenschaben im ohr. eine spinne unter dem stuhl, auf dem ich lese. sollte ich aus pragmatischen Gründen darauf verzichten, Substantive groß zu schreiben?
Anna vom Fernsehen kommt morgen.
über Ängste vor: Tieren und Zuständen. am schlimmsten ist die Angst vor der Angst, sagt L. sitze auf einem Stuhl auf dem Teppich. die Spinne sitzt immer noch da. G ist wieder weg. zwei Frauen, die einander schön finden. wie eine Elfe sieht sie aus.
während Kunst Offen in Mecklenburg Vorpommern, hier: Kunsthalle Below. L ist auch mit dabei.
G empfiehlt das Reclambuch: über Krieg – von Freud. Fazit: Kultur gegen Krieg. der Krieg. O schreibt auf instagram: 102 Tage Krieg – s mokiert
»wie du meinst.«
»wie du willst.«
»emotionale Sesshaftigkeit« (S) – Sesshaftigkeit im Leben.
sie ist NICHT an Glamour interessiert.
EIN UNDEFINIRTER GRABSTEIN. (ein Haufen Sand irgendwohin.)1
12 sei die ideale Gruppengröße in der Psychotherapie. darüber hatte L letztes Jahr schon referiert (und ich hatte es letztes Jahr schon notiert). wir sind zu dritt, ein Vierter kommt morgen. nicht jeder, den man auf ner Ausstellung trifft is cool (so viel zu ›Umzügen‹ – aber das wird schon).
ordentlich Staub aufwirbeln. solange bis jemand kommt und sieht.
ein Mann erzählt, von seinen 110km Arbeitsweg hier auf dem Land. Lebenszeit verfahren, auf Bahnhöfen rumlungern (damals in der DDR). warum? sie wohnen & wirken auf einem Gehöfft. ›wohnen & wirken‹ … – das wird mein ›leben, lieben, arbeiten‹ ablösen.
Butterbrot mit Marmelade – für die Katz. WP füttert sie.
»in deinen Emotionen bist du die große Mutter, die alles versteht«
entweder du bist da oder du bist nicht da. AGILE MENSCHEN – MIT ODER OHNE HAUS. (AGILE SCHNECKEN – MIT ODER OHNE HAUS. DIES MAL SIND WENIGER DER LANGEN TIERE UNTERWEGS, WAS AN DER TROCKENHEIT LIEGEN MAG. IMMERHIN ZWEI HÄUSER FINDE ICH)
Tanzgaudi auf der Weide. die Pferde galoppieren durchs Gras. nacher stehen sie da und langweilen sich. ab und zu hält die Katze ihren Kopf schief. wartet auf weitere halbe Brote und darauf, dass ihr Herrchen sie auf den Arm nimmt. als ein kleiner weißer Hund vorbeikommt, buckelt die Katze und stellt ihr Fell auf. der Hund merkt nichts. (riecht er die Katze nicht?)
WP erzählt von Gewölbekellern, von aufgeschütteten Kellern, von marokanischem Kalk, von den Häusern in der Umgebung. toll!
»DU-DU-DU«
oder andersherum »NA-NA-NA«
NA-DU?
DU-NA? (M benutzt seine Stimme)
»so ist das mit dem Konsum – immer zu wenig Platz«
»haste Recht«
(schon wieder ein neues ____ )
das Dorf strahlt. alle tanzen bis um drei. »nie wieder Alkohol« (Konsens, als Carsten am nächsten Morgen nicht mehr wusste, wie er nach Hause kam. »was ist denn mit Carsten los?«
Martin muss morgen Kühe melken – das war der Grund, warum er nach dem ersten Cola-Wodka abgezogen ist. als ich ins Bett gehe, sitzen die anderen noch da, ich sehe das Feuer vor der Feuerwehr drüben.
Pferde schlafen im Stehen.2
nur die jungen Pferde legen sich hin.
»ist denen eigentlich langweilig?«, fragt S.
das Schlafen in einer umgebung, die viel ruhiger ist als die Stadt (und in der Stille ist jedes Geräusch irre laut).
800 Jahre alte Bäume auf der Website locken alle an.
»1000 Jahre«
»auf der Website stand noch 7XX«
die Begeisterung für Glückskekse und Gummibärchen ist völlig verloren gegangen. DAS IST JETZT ABER ÜBERTRIEBEN. etwas in Vergessenheit geraten (denke ich, als ich zwei Glückskekssprüche am Eingang sehe).
dafür lieben wir jetzt Tarot (j`adore – – na gut. du liebst also Tarot. kann man das spielen? oui-oui-oui.)
vom Dorffest letztes Wochenende wird man noch die näcshten Jahre erzählen. (sogar die Pferde auf der Weide).
ich bin in dre besonderen Stimmung mitzuschreiben. ein Text nach eine Gespräch. denke an René Daumal.
wieder mal geht es nach Below:
12.-19.6.2022 Linien, Flächen, Körper: Performative Buchkunst
ich freu mich auf das Sprach-Labor auf der Wartburg.
gefördert von: https://www.evangelisch.de/ und https://wartburgexperiment.de
https://kunsthallebelow.de/kunstoffen22/
Lesung am Samstag Nachmittag
was ist wichtiger als Frühstück?
erst nachdem sie verboten wurde, konnte die Plastiktüte ein Modeaccessoire werden.
mein Körper immer noch müde. von gestern: Spaziergang, 15 km durch die Stadt
es stellt sich heraus: da wachsen überall Robinien auf dem Leopoldplatz
google Farbwörter: erster Treffer für gelb: Hochzeit in gelb. (na toll!)
ich kaufe ein Croissant beim Späti neben den Studios. (wie immer)
was machst du immer?, das hatte mich neulich jemand gefragt. da hatte ich festgestellt
ein Mann mit vier Banenkartons (geschickt an zewi Fäden zusammengebunden) geht vorbei. in den Studios ist großes Chaos (verhältnismäßig) wie an einem Ort, an dem viele Leute zusammen kommen.
später legen wir Gurken ein.1
noch später feiern wir ein örtliches Jubiläum. am Tisch werden wir als Duo gesehen. ›lass sie halt‹, meint Pia und dann schimpft sie ihren Sohn. (weil ihn der Alkohol und die aufputschenden Getränke ganz anders machen.) ›morgen ist die Beerdigung.‹ von einem, der auch immer hier war. der schwere Gerüstbauer bietet mir sein Getränk an: kann ich ja auch mal probieren, aber ich will nicht.
N ruft an, geht ihr nicht gut.
ich laufe durch den Schillerpark, durch Straßen mit den Ländernamen. dann komme ich zurück. dusche in der kleinen Dusche. genieße das kalte Wasser. J und J kommen zurück. J hat jetzt einen Hund dabei, der Basquait heißt. ein blaues Auto fährt vorbei. der Fahrer hört Billy Jean. trinke Tee mit Milch.
fange an zu schreiben. alles über die letzten Tage. füttere die Followerschaft mit Blogbeiträgen. »welche Followerschaft?« – »die imaginäre.«
am 18. Mai sollte ich keine Notizen machen. wahrscheinlich war ich den ganzen Tag unterwegs
Stilleben von Statussymbolen
eine Idee radikal durchgesetzt.
»dafür muss man aber erst die Idee erkennen.«
»genau«
es ist eine konstante Angelegenheiten: mit Vokabular wird über andere gesprochen. (immer! wir sollten endlich aufhören, das Vokabular als ein Problem zu sehen und gleichzeitig ist es natürlich ein Problem.) mit welchem Vokabular sprechen wir über euch? die Stereotypisierung of »the other«. – wie so über Stereotype gesprochen wird denke ich mir: es ist kein Problem der Stereotype, dass sie beide Extreme des einen Dings beschreiben. Begriffe –
Prozess, der Prozess der den Sprachbenutzern im besten Falle wiederfährt, in dem sie merken: die Begriffe sind nicht so hart, wie man denkt.
of masters and mosters.
Visitenkarten !
politische Arbeit über instagram (die Institutionalisierung der sozialen Medien. gerade hatte die Haltung verloren)
Cs großer Unmut über ihre Thai-Geschichte.
J ruft an. sie verliert zu viele Worte. alles über Gefühle. ich versuche zu bremsen, aber J redet langsam und ohne Pause.
wir treffen uns morgen im Garten! (meine Laune hebt sich.) ich sähe Rucola und denke an L, die ihre Schafe ins Trockene bringt. L regt sich über die Kunstwelt auf und sieht auch mich nicht in ner 40-Stunden-Woche. (wie bitte?)
morgens mit C in den Tag. der beste Sandwhich mit einer 2-cm-Schicht Käse. dann: er Arzt, ich Arbeit – die ruhige Arbeit. sitze mit M in den Studios rum. er erzählt von der Wohnung in Sizilien. ich zeichne seine Träume. später Telefonat mit L. sie ist wirklich eine Katzenfrau. hat ein Katzentattoo auf dem Arm. ich lache.
»meine Grasabhängigkeit ist auch nicht ok für meinen Geldbeutel«, sagt H und dass seine Exfreundin ihn gleich verführe. Achtung! Achtung!
wer jetzt: sie mit ihrem Körper oder sie mit dem Gras?
1. aufwachen
2. duschen
3. Kaffee trinken.
4. Obst fürs Müsli geschnitten
5. über die Wohnugssuche gesprochen
6. verabschieden / in Eile aufbrechen
7. mit der S-Bahn und Rad zur Zahnärztin
8. bei der Zahnärztin putze ich schnell noch Zähne, mit einer viel zu harten Zahnbürste. meine eigene Zahnbürste hab ich vergessen. dann bin ich nur etwa fünf Minuten drin. bekomme eine neue KnirschSchiene in einer neuen Schachtel und darf wieder gehen.
9. beim Runtergehen hält mir ein Mann die Tür auf, ich schlüpfe durch, bedanke mich, verneinen, als er vorschlägt, ich könne die Treppen zuerst gehen, weil ich schneller sei. ich gehe die Treppen und blättere nebenbei in meinem Kalender
10. fahre die Schnellstraße nach Hause, bis Oberschöneweide. dort überquere ich die Spree.
11. halt bei Aldi: kaufe Kerzen, obwohl ich keine brauche (sie haben einen Drill), Klopapier und Milch, Käse (meine Liebe für französischen Weichkäse entdeckt)
12. fahre nach Hause
13. packe zusammen
14. schreibe M. »wo bist du. wo ist der Schlüssel?«
15. fahre in die KHBStudios
16. Halt bei Ocelot
17. kaufe der Berg Analog (Buch)
18. N schickt eine Sprachnachricht: wie es so ist beim Nagelstudio
19. K kommt.
21. zu L. die gewogenen Steine abholen. (endlich)
22. Spaziergang mit K und M um den Leopoldplatz: zum ersten Mal sehe ich die vielen Spritzen, obwohl ich doch schon so oft hier war!
23. es stellt sich heraus, ich hatte Marios Schlüssel
22. K packt zusammen und auch ich. dann machen wir uns auf den Weg nach Hause.
24. ich fahre sehr langsam. es ist total spät
25. an das Ende des Tages kann ich mich nicht erinnern.
oder: lauwarmer Kaffe aus Pappbechern.
Kaffee, wie man ihn trinkt, wenn die eigenen Ansprüche niedriger sind, als gewohnt. sie ist anspruchslos & unterwegs. ihre Grenze von luxuriös und akzeptabel haben sich verschoben. sie hatte Glück.
Pech wäre gewesen, wenn die Diskrepanz zwischen gewohnt und machbar steigt und in nichts anderem als Unmut zu bewältigen ist. aber sie ist unterwegs und der lauwaren Kaffee schmeckt ihr.
– in Bayern isst man sie den ganzen Tag lang:
– Weißwürste. was sonst.
– was es nicht gibt in Oberammergau:
– Weißwürste
– honestly?
– nein: Taxis.
– und Sonne.
ich sitze im Zug.
später werde ich sagen: i went to Oberammergau. wie immer wird davon ausgegangen, dass es gut ist, weg zu sein. anderswo zu sein. being away – Teil des Authentifizierungsprozesses, den man durchlaufen soll, um bestmöglich man-selbst zu werden. (immer mehr ich)
die erste Frau
irgendwann fragt die Frau neben mir, was ich denn da schreibe.
»einen blog.«
— Lachen von hinten: »das ist so 2003!«
sie fragt weiter:
»für wen?«
»für mich«
»ein Tagebuch?«
»nein, es ist schon öffentlich«
»und über was?«
»über alles …«1
ich weiß nicht, ob sie verstand, was ich mit der Praxis meinte, die ich mir zu bewahren erhoffte, durch das regelmäßige Schreiben.
sie begann zu erzählen: sie orientiere sie sich gerade neu2. ich hab schon wieder vergessen, was sie arbeitet. aber eigentlich wollte sie immer was mit Fotografie machen. nie war nie mutig genug. wieder mal ist die Familie an allem Schuld: eine mittelständische, österreichisch Arbeiterfamilie. sie, die erste Studierende, will jetzt mit Mitte dreißig ihr Geld mit shootings verdienen. gerade kommt sie von einem solchen – ein shooting in Berlin, mit einem Model aus London. ihre Familie kauft sich Kitesegel für zweitausend Euro, sie kauft sich ’ne Kamera von dme Geld.
ich verliere meinen pädagogischen Ansatz von ›alle können Kunst machen‹ und denke:
du sprichst aus der Position einer gutverdienenden Festangestellten, für die die Kreativität Selbstverwirklichung ist. Kreativität ist aber nicht ausschließlich Selbstverwirklichung, sondern eng mit einigen beruflichen Feldern verknüpft, um die eine merkwürdige Aura schwebt. eine Aura der Freiheit und der Selbstbestimmtheit.3456
F sollte am Abend vorschlagen: die auf mich – die freie, unabhängige Kreative – projizieren sollen mir monatlich einen Prozentsatz ihres Einkommens überweisen, damit ich das Ideal aufrecht erhalte.
… oder wir halte es eben geheim, wo das Brot her kommt. ich denke an M und die Firma, wie er sie nennt. niemand weiß, was diese Firma ist, aber sie frisst seine Zeit und die Geheimtuerei macht sie wichtiger, als sie ist.7 aber das widerspricht der geforderten Authentizität. dem widerspricht auch, dass die Zeit rar ist – zu rar, um mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, und noch rarer, wenn man die Dinge gut tun will. eine gute Angestellte und eine gute Kreative sein. das ist kaum möglich.
in München, am Hauptbahnhof beginnt das Ziehen, es zieht weiter, als ich die grünen Hügel, die vertraute Vegetation sehen. Tropfen rinnen die Scheiben hinab. das Ziehen befindet sich im Brustbereich. der Dialekt klingt vertraut.
»Patriotismus?«, sollte F später in den Raum werfen, nachdem ich mir einen Schirm mit Edelweiß gekauft habe. aber nein, kein Patritotismus, einfach die Zuneigung, die sich eingestellt hat. Gegenstand der Zuneigung ist das Gebiet, in dem ich großgeworden bin und das ich so gut kenne, dass es wehtut.
Wirtschaftspsychologen sagen, es brauche acht Mal, die ein Kunde ein Produkt gesehen haben muss, bevor er es kauft. ES BRAUCHT KEINE WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGEN, UM ZU SEHEN, DASS ES LEICHT IST SICH FÜR DAS BEKANNTE ZU ENTSCHEIDEN. wieder denke ich: diese Landschaft ist mir so viel vertrauter als die Stadt8
ÜBER DIE ZERISSENHEIT SCHREIBEN, ALS EINE FORM, SICH IHRER BEWUSST ZU WERDEN. ob das Gefühl der Zerissenheit ein Gefühl ist, das mit vollzogener Entscheidung einhergeht? sich für etwas entschieden haben und eine Möglichkeit ausgeschlagen haben.
die Amerikannerinnen9 verabschieden sich – anders als die Pfadfinder, indem sie sich vorstellen:
»I´m Thessa.«
»I´m Martina«
die Pfadfinder werfen ein lautes ›grüßgottt‹ und ›aufwiedersehen‹ in den Waggon.
später, in Oberammergau, regnet es in Strömen.
nein nicht in Strömen, aber kontinuierlich.
gestern gab es ein Unwetter, erzählte die Frau, neben der ich im Schienenersatzverkehr von Murnau nach Oberammergau sitze. es regnet noch immer. die Frau erzählt. in jeder Erzählung ist ihr Mann dabei. »ich und mein Mann« wie sie das so sagt ›mein Mann‹ – kindlich und klammernd. ›ich und mein Mann und meine Kolleginnen‹ – sonst nichts. ihr Mann und sie sind bei der freiwilligen Feuerwehr, da haben sie gestern noch doie vollgelaufenen Keller ausgepumpt. ihr Mann sei um 4 nach Hause und um halb 7 wieder los. er ist (das ontologische ist) Lagerist und er ist ihr Mann.
ein Ängstlichkeit einer Einzelnen dem Anderen gegenüber, umfasst hier den zweiten. SOWAS KANN MAN ALS ZEICHEN DER LIEBE DEUTEN. sie erzählt und erzählt, stellt keine Fragen. bald fahren sie nach Berlin mit ihrem Mann. am Hauptbahnhof kommen sie an. schlafen tun sie in einem Hotel am Alex.
»da komme ich gerade her, aus Berlin«, sage ich.
worauf ihr nichts anderes bleibt als zu fragen:
»ist das da mit den Ausländern auch nicht so schlimm?«
damit hatte ich nicht gerechnet, kann aber beruhigen, dass es ziemlich bunt10 ist in Berlin, aber keinesfalls so schlimm, wie sie es sich vorstelle.
sie steigt eine Station vor mir aus.
als ich aussteige, stehe ich mitten im saftigen Grün.
es regnet. ich frage nach dem Weg. genieße es, ohne mein Handy geleitet zu werden. mag die bayrischen Stimmen der Feuerwehrmänner, die mir sagen: »immer links, bis zur Brücke und dann wieder links.«
im Spaß sagt C: er müssen nun seinen Status auf insta ändern. (›aber so jung bist du nun auch nicht.‹ ich erinnere mich an das besondere Gefühl, den Status zu ändern; der Ausdruck, der damit einherging, das Profilbild zu wechseln.)
anders als sonst, ziehen nicht die Wolken, sondern die Landschaft vorbei.
radikale Antwort auf Radikalität,
Radikalität, wenn:
moderat | radikal
moderat rauchen
moderat Salat essen
radikal rauchen
radikal Salat essen
1. Dreistigkeit siegt.
2. wohin geht die Verantwortung? [in alle Richtungen, sage ich. C sagt nach unten]
wir müssen in Cs Küche gesessen sein, als wir darüber gesprochen hatten. seiner wievielten Küche?
sitze am Orankesee, arbeite Notizen auf, ein Besoffener schreit ganz hässlich. vorhin hatte ich noch beim Dänischem Bettenlager (es heißt jetzt anders) Bettdecken in der Hand gehalten und dann wollte ich mich nicht entscheiden.
»halt dein Maul, Niggerfotzr, du sollst, Scheiß Niggerfotze. fickt euch«
»halt du dein Maul«, schallts jetzt Antwort vom anderen Ufer. Housebeatsund ein Schwam Mücken neben mir.
als ich das Atelier verlassen hab, kam mir ein Mann eigenartig zu Nahe.
der Besoffene fängt wieder an seiner Fotze hinterherzurufen
»halt dein Maul, Junge.«
er muss wirklich sehr besoffen sein. er liegt auf einer Parkbank und schreit nach oben.
muss ein Mann mit Liebeskummer sein. ich habe noch nie eine Frau nach einer Trennung so irrationale Sachen machen sehen (nur gehört habe ich es, von CLs Mutter)
»wieder nur Muschigelaber, ich dachte, er macht ernst.«
was soll das denn heißen?
ob das jetzt für immer ist?
der Besoffene verlässt das Bild. hinten tapsen Jogger vorbei. ich bin nun einer von ihnen – eine Joggerin.
was ich sonst noch bin: Pseudorebellin, Alphakuh, eine Mutprobe nach der anderen.
CG meinte noch, ich stelle mich meinen Ängsten. vielleicht hat er recht.
was machen wir denn jetzt mit dem Betrunkenen?
er schreit immer noch.
3. du hast nen Pool und ne Sauna
eine laute Männergruppe läuft in F-hain an uns vorbei.
4. bei call a pizza burger essen
– da stimmt doch wss mit der Geschichte nicht, oder??
kurz habe ich die Idee, den Grafikdesigner im Lebenslauf aufzumotzen: von Oktober 2020
bis März 2019 geschlafen mit –
wohin geraten die vielen Briefe der Exliebenden?
ich frage den Hengst: ›du?‹
›das wollte ich dich auch schon fragen‹
›dann hätten wir das auch geklärt.‹
ich bin fast eingeschlafen, da fängt der Hengst an, die traurigste Geschichte der Welt zu erzählen. im Dunkeln sieht er die Tränen nicht, die der Leitstute in die Augen schießen. Tränen, weil eine junge Geschichte ganz abrupt aufgehört hat und der abgerissene Faden eine Muster durch das Leben der Hinterbliebenen webt.
»do you publish?«
publizieren Sie auch?
have you ever been … und du bist in dieser Starre, in der Pilze sich befinden, bevor sie Früchte tragen? – sage ich zu C am Telefon. versuche ihm zu erklären, warum und wieso.
„Ich habe mich gerade mit Anne-Marie darüber unterhalten, und sie erzählte mir, dass sie von einer Katalogfirma gehört hat, die auf jeder Seite eines großen Katalogs einen Aufkleber mit der Aufschrift „15 % Rabatt auf alle Preise auf dieser Seite“ angebracht hat, weil das einfacher und schneller war, als die Preise zu ändern. Damit ist jetzt Schluss! Dieses Skript ist ein Wunderwerk.“1
ein Foto, wie man ungefähr aussieht, wenn man groß ist.
KE gibt die Einführung in das Autofiktionsseminar. irgendjemand wird schon nen Wagen haben. dort, im Gutshaus, gibt es nicht-evidente BAademöglichkeiten. wir werden uns mit autofiktionaler Forschung beschäftigen. das ganze auto- ist ein Querschnittstrend. könnte man sagen ›Zeitgeist‹?
ein Wochenende ist viel zu kurz, das sehe ich jetzt schon.
schreiben und Theorie verschwimmen.
ALPHAPFERD
ALPHANHENGST
LEITSTUTE
wo siehst du dich?
klingt komisch, aber neulich dachte ich
gestern leichte Verständigungsschwierigkeiten. später stellt sich heraus, dass auch N ›das Ziehen‹ nicht kennt – sie interpretiert es als meine Verbindung zu meinem Körper. ich frage mich, wie man es anders beschreiben soll, als als Ziehen. den Kloß kennen ja alle, so ähnlich fühlt es sich an. nur nicht traurig.
die 8 Stunden Schlaf – ein Mythos.
ich sitze, höre meinen VK-Mitstudierenden zu, lausche ihren Ideen.
liebe die Frage:
»was ist eigentlich mit dem Körper des Grafikdesigners?«
dann spreche ich mit W und esse und meine Tischnachbarin fragt mich:
›do you publish?‹
›yes, i do.‹
CG schickt mails: Marillen, Malven, Logopädie
hatte ich davon berichtet: das mich der Verkäufer am Minimarkt beinahe abgezogen hätte? für ein einsvierzig-Bier hat er einsfünfzig verlangt. ich habe so lange vor dem Regal gestanden und überlegt, ob es die 10 Cent wert ist, mehr zu zahlen – für ein Augustiner, deswegen war ich mir ganz sicher:
»ich glaube einsvierzig waren es«
zur Bestätigung meiner Vermutung, fängt er an mit dem Kopf zu wackeln.
es stellt sich die Frage: warum hat der das gemacht?1
ich denke an die vielen Neins, die kein Gehör fanden und dass es wohl daran lag, dass ein Nein nicht als solches akzeptiert wird, wenn ihm keine Taten folgen. ich drehe mich weg und entziehe mich Ss Armen. wenige Minuten später bricht er nach Hause auf.
das Immertum, die ständige Wiederholung von allem.
der Ausstieg aus einem Game, in dem ich Teil einer variablen Bestzung / Ensembles ist. es geht nicht um mich, sondern nur um die Aufmerksamkeit, um die Rolle der Personen zueinander. gleiches Drama wie immer (das Kinder-Angebot geselltt sich zum Hausangebot, zum Villenangebot in Südfrankreich und zum Besuch in Aix-en-Provence. ›ich liebe dich wirklich‹ – damit hat man schon Menschen gekauft, aber ich handle nicht mit Wörtern.)
zu Abend Traumkontrollen, Familienkonstrukte [Familie bauen] mit N bei Nini e Pettirosso. wir haben beide am ersten Mai gearbeitet. (was wir beide gar nicht so schlimm fanden: ich hatte meine Ruhe im Atelier und N hat dann tatsächlich deine eine letzte Sache doch nicht gemacht, weil sie sowas dachte wie ›die können mich alle mal gern haben‹.)
nachdem wir gegessen haben, holen wir uns ein Bier und schlendern durch meine Vergangenheit. die Glasowerstraße ist mittlerweile etwas weniger Abfuck, aber immer noch tot. der Lidl ist noch da und die Baustelle, die von 2017–2018 ein Haus weiter war, ist mittlerweile weg. die Fassade des neuen Hauses ist ganz glatt und neu und es gibt es nichtmal Grafitti. N erzählt vom rapide zunehmenden Vorkommen der Junkies – direkt in ihrem Hauseingang in der Lahnstraße, 3 Minuten vom hinteren Augang der U Neukölln weg.
langsam beginnt es in mir zu ziehen. ich denke an CL und erinnere mich, dass er sich die Freundschaft mit R zurückwünscht. ich schreibe CH eine unverständliche Nachricht, auf die er ebenso unverständlich antwortet. gleichzeitig versuche ich herauszufinden, was der Unterschied zwischen Lektorieren und Lektorat ist und bin überrascht, als ich auf karrierebibel.de lese, dass das Lektorat die Autorenaquise und Kalkulation umfasst und ein typischer Quereinsteigerberuf ist.
ich fahre am Dong Xuan Center vorbei. gleiches Publikum wie vorm Holländer, nur sind die Pflanzen hier aus Plastik. (es muss sich um einen der sogennanter ‚Insider‘ handeln, den man irgendwo online findet.) als ich die Herzbergstraße kreuze und hinter den Hallen vorbeifahre, fällt mir S und mein Rumgesitze dort wieder ein. kurz vor dem Versuch mein nichtsahnendes Ich zu Umarmen, schwärmt er von dem secondhand-Marken-Mantel, den er sich kaufen will. war es eine burberry-Jacke? er erzählt, dass seine Mutter und er nach und nach das industriell gefertigte Geschirr Stück für Stück durch handgemachtes ersetzen. Töpferware. ((›Achtung!‹, wollte ich schon damals schreien, ›du gehst doch nicht etwa von besser und schlechter aus? [↩]
kann man dann heute von einem Jubiläum sprechen1
ich spüre meine Beine.
eine Frau holt meine Bananen-Umzugs-kartons ab.
»is ja verrückt. ich zieh in die Wohnung da drüben«, sagt sie.
»ver-rückt!«, sag ich da nur.
ich sitze mit meinem Hug-Boss-Rock … also nicht mit… sondern in meinem Rock da.
warum man nicht mehr vegan sein sollte.
warum ein Bewerbungsschreiben genauso viel Zeit frisst, wie die Antragsschreiberei.
ich lese das Insel-Buch mit Graphiken von Ernst Barlach2
im Nachwort ist von der Unentscheidenheit des Künstlers, ob er jetzt Bildhauer, Zeichner oder Dichter ist – muss man sich entscheiden?
ich denke an das Telefonat mit n Leben und frage mich selbst,
ob ich eigentlich klar bin und ob ich die Klarheit brauche.
meine Gedanken sind so schnell und wirr, ich kann sie kaum fassen.
(komme nicht mit dem Schreiben hinterher)
klingt komisch, aber ich kann den Kassenzettel nicht wegschmeißen. A schreibt ›Kräuterwanderung‹. denke an Maurice Maggie, das Bäurlauchpesto von gestern morgen.
es riecht nach Touristen, als ich die Wiener Straße lang fahre.
Nettoromantik: mit dem Leihroller nach 20 Uhr bei netto zwischen den Blöcken noch einkaufen.
im Himmel sind Wolken.
die Wolken sind blau,
die Wand ist gelb.
bei netto lasse ich dann ohne wirklichen Grund eine Flasche roten Wein fallen.
»das tut mir leid«, sage ich öfter als ein Mal.
aber es war doch von Anfang an klar, dass dieses Einander-nicht-haben-können, das Inspirierendste1 überhaupt war. der Antrieb von allem. der Quell von etwas, der versiegen musste.
›es gibt kein Ende‹ – hätte ich das mal lieber nicht laut gesagt. ein Kind ist ein Entscheidung (ich plappere nach, was man mir gesagt hat.) und Entscheidungen sind lebendig.
in Stein gemeißelt, zu Fleisch gebracht. wobei das ›in Stein meißeln‹ eine wesentlich schwächere Art der Materialisierung ist.
völlig geplättet verlasse ich das Tonstudio und halte mein erstes Stück Sound in der Hand.
›ohne Club keine Afterhour, kein Döner‹, lese ich auf dem Shirt eines Mannes.
ich pflücke Bärlauch. die Läuferin hechelt durch den Wald.1
Halt beim Stand mit den Fischbrötchen, ganz vorne am Treptower Park. hierher können wir nicht mit unseren veganen Freunden. alle essen asiatisch. Akkordeon und Touribespaßung. anders als gewohnt, sitze ich an Steg B. der Haubentaucher keckert und holt sich dann ein Stöckchen, drei mal so lang, wie er selbst. ich sehe mich mit der Lidltüte: Nestbau.
Tag voller Körper:
sich langsam den heißen Algenbeutel gewöhnen. er riecht ein wenig.
anders als erwartet, werden nicht die Backen geknetet, sondern vorsichtig die oberen Halswirbelknochenberührt. oberen Hals
nach Hause.
Arbeit.
Laufen. (bis die Schenkel brennen.)
später ich mit M im Atelier in der Marienburger und trinke Pastis1, habe fast kein Hunger, so erschöpft bin ich.
»wie schön könnte das Leben sein«
wie schön könnte das Leben sein, wenn es nicht immer Unterbrechungen gäbe. ›Clown‹, nennen M und ich diese Unterbrechung und 23
die Vermutung, dass das Gefühl, die Kinder werden wegorganisiert, hänge mit dem Selbstverwirklichkeitsdrang der Eltern, dem hohen Anspruch ans Elternsein oder dem fehlenden Geld & Zwang zur Arbeit zu tun hat.
erzähle M, von dem Welpen, in den ich mich verliebt habe.
über das WHAT sprechen alle, aber das WHY erzählt ideologisch die Geschichte, die wir hören wollen. HOW dient der Bewahrheitung: was wir dafür tun.
((warum schreiben?
weil ich der Überzeugung bin, das …
und was?
einen Roman.
hochgegriffen, Frau Kunz.
na irgendwie muss man ja sagen, wo man hinwill.
ich werde weitert versuchen kurz zu fassen, was ich tue und will, werde versuchen die moderene Verwirrtheit zu vermeiden, von der R sagt, sie sei so cool geworden. ))
langsam beginne ich alles als Übung zu begreifen, öffne brav meinen Mund und lasse meine Lippen Ciagarettes after sex: Apocalypse brummen.
1
M organisiert für ihre Arbeit eine Party. heute ist sie auch Ghostwriterin. sie hat die Rede für den Cheft geschrieben. mitten während der Party stelle ich fest, dass ich an meinem linken Arm auch ein neues Tattoo habe. sogar die Folie ist noch drum herum. es ist ein fetter Streifen um den linken Unterarm. als die Party vorbei ist gibt es einen Bus voller Behinderter, die ins Hotel gefahren werdne. sie machen noch einen Stop bei h&m, bei dem sie sich alle ??? [T-shirts kaufen]
2
wir lektorieren ein Buch. C ist auch mit dabei.
»weil mit A alles anfängt« – C lacht und fragt, ob mir der Film gefallen hat. (220424)
»A stands for anything … and D for getting divorced«
»Die Steine der Gruft haben der Witterung schlecht standgehalten.«1
»Ich lege den Kopf in den Nacken und sehe kaum die Wolken, die langsam Richtung Hauptbahnhof ziehen. Sie wollen nicht über dem Friedhof bleiben. Und dann, trinke ich doch Wein, obwohl ich eigentlich Tee trinken wollte. Darüber werde ich mich nicht ärgern, wenn ich tot bin. Diesen Satz sollte man sich öfter sagen.«2
im Protkoll bemerken (fast) alle die Titten, die die Friedhofsmauer zieren.
nachdem wir das Protokoll geschrieben haben, stehen, sitzen und lachen wir noch ein wenig rum. S fragt, warum es so wohltuend ist, das Schreiben. ich frage mich, ob es – wenn es so wohltuend ist, dann selfcare ist und die Engländerin, die eigentlich woanders herkam, neulich doch recht hatte, dass Design a job und Art selfcare is (hatte sie so gesagt?)
am Abend kommt I vorbei. wir nippen am Wein, sprechen über Baumaterial und er zeigt mir eine Seite mit Zwangsversteigerungen. was wir wollen: eigentlich nur rumhängen, ein Haus, an dem wir bauen können.
oder ein Hausboot,3 auf einem See, den wir selbst ausgegraben haben.
ich will außerdem ein paar Hühner und ein Hotel zusammen mit M.
als es Zeit ist loszugehen, machen wir uns auf Richtung Friddrichshain4 –weil die Hafenküche schon zu hat. wir gehen und ich weiße dem betrunkenen Berliner den Weg. (»um wessen Hood geht es?«)
in meiner Erinnerung flitzt der Audi TT noch glänzender, schneller, perfekter durch die Straßen der Kleinstadt – oder ›kleine Stadt‹, würde C jetzt sagen – sausen lässt. wir haben die Fenster offen. V fährt und ich sitze neben ihr.
dann googeln I und ich Zwangsversteigerungen. unser beider Favorit: ein See, auf dem man ein Hausboot stellen kann.
auf dem Rückweg von Friedrichshain, trage ich eine Lidl-Tüte in der Hand:
ein Appreciaten des Weges mit einer Lidl Tüte in der Hand. / wie man Weg wert schätzt: die Augen offen
das Gespräch von gestern hängt mir noch nach.
ich träume. im Traum überquere ich die Straße. nur zwei Mal. hier siehts aus wie am Fuß der Lichtenberger Brücke. dann biege ich nach rechts. Lilli, meine alte Nachbarin kommt mir mit einem Wäschekorb voller Textilien entgegen. dann kommt eine Frau mit irrem Blick und deutet auf C:
»du hast Charisma.«
»danke«, antwortet er.
dann großes Durcheinander, ob jetzt jemand Corona hat. hat noch keiner nen Test gemacht?
wie er [vermute C] nach Hamburg kommt?
mit dem Auto.
später am Tag finde ich ein Traumdeutungsbuch und stecke es in meine Lidltüte.
wir maschieren die Stralauer Halbinsel entlang. CG hat seit sein Lachen zurück. »ja, es ist viel passiert«, oder um es mit AHs Worten zu sagen »sie war nicht untätig gewesen.«1 ich erzähle von C, von der Ernstigkeit und frage, mit was wir die Liebe verwechselt haben. gemachte Aussagen, um zu sehen, wie sie sich anfühlen.
[am Bsp. von K, der keine Tomatensoße mag – nein, er hasst! sie sogar
und am Bsp. von mir, der Abneigung zu Farben, zu Bewegtbild, die sich beide in Luft auflösten] später nimmt er mich ganz kurz in den Arm. ich verliere meine Anspannung.
wir sprechen – über alles.
wie immer fragt C, ohne viel zu sagen. als ich zum Inhalt des Rucksacks frage, wird er zum einzigen Mal misstrauisch: »warum willst du das wissen?« aber nur kurz. später erzählen wir beide von Menschen, die man gemocht hat, von alten Lieben, wie lange sie dauerten, wie die Enden waren, ich denke an F. irgendwann sagt er, »ich weiß gar nicht, wer du bist«. – das Gefühl hatte ich auch immer.
dann fahren wir nach Kreuzberg. zwischendurch luge ich an den anderen Tisch und meine D zu erkennen. isser das? er ist es. beinahe hätte ich ihn nicht erkannt.er spricht auf englisch mit mir ich antworte auf deutsch.
ich gehe wieder zu CG zurück.
zwei Gläser Wein später sagen wir Tschüss zueinander.
»gute Reise!«
»bis bald!«, sagt C.
(wie immer gibt es gibt kein Ende! – dieser Satz sollte CG im Kopf bleiben. auch mir ging er nicht aus dem Kopf)
später falle ins Bett. wirklich. dann stehe ich nochmal auf, um zu tippen. ›v/Versuche ehrlich zu sein!‹
wir: haben ein ähnliches Naturell. ich lache über die Seite mit den Relativsätzen und schüttle den Kopf: »nein, ich will kein Teil des games mehr sein.«2
ich muss im Garten gesessen haben: Tulpen, Elstern in meinem Notizbuch. es musste die Zeit um den Eisprungs sein. am Abend bin ich mit A in Karslhorst verabredet – »lass uns vor denns treffen!«
ich trag Cs Mantel, seit er weg ist. er steht mir gut (sagen die anderen) und er fühlt sich auch gut an.
AS ist immer noch hier, macht seine Bücher (»beruhigend«, sage ich einem Tag später zu CG, der schon wieder mit einem Bein woanders ist, diesmal ist es die Türkei.) Katze nach links, Ratte nach Rechts. AS sitzt da. was wir beide wissen (bei mir fängt es gerade an, anzukommen): man muss eine Linie fahren. »eine Tramlinie?« – »nein, das ganze Corporate muss einfach stimmen.«1 Hermes, der Götterbote bringt die Bedeutung über Texturen. WIR LIEBEN TEXTUREN! WIR LIEBEN DEN AUFRECHTEN GANG, DEN MAN MIT DEN SCHWEREN, HOHEN SCHUHEN ERLANGT und wir sind uns sicher. dass isses wert.
irgendwie hatten wir dann nicht mehr so viel über Statussymbole gesprochen, obwohl ich es mir gewünscht hatte. bei Grafitti damals gings um Abgrenzung und Exklusivität, (alle heute 30-45-Jährigen haben in ihrer Jugend Grafitti gemacht)((ich denke an https://www.facebook.com/Street.Art.Rosenheim/)) das ist heute ganz anders (und bei den Statussymbolen ists aiuch irgendwie anders.). alle sollen einen Audi TT fahren dürfern »ja! du hast recht, die Erinnerung macht ihn noch besser«] [zu I am 220422] [Link ergänzen]
Size & Geschwindigkeit – die Qualitäten des schnittigen Autos, draußen in Karlshorst, vor der Shishabar.2
auf dem Nachhauseweg höre ich die Nachtigallen trällern. vor Betriebsbahnhof Rummelburg ist es ganz dunkel, nur die Vögel trällern. später finde ich eine Skizze von A wieder: wie ein echte Rundsatz aussieht.
beide bewundern wir die, die nicht von Wissen versaut sind, fragen uns, wer sind wir? (ich frage mich mehr, als er und es wird besser.)
und laufe. dies trifft zum ersten Mal seit langem wieder zu. ein Grinsen frisst sich in mein Gesicht, als wir rennen. bis zur Laterne.
wir bauen – eine Baustelle über drei Stockwerke. Blick von der Seite auf das Haus im Querschnitt.
ich arbeite an einem Stück Holz herum. ich brauche unbedingt einen Schleifklotz. mache mich auf die Suche. in irgendeinem anderen Stockwerk gibts welche.
später geht es um Wohnungen. in Rostock soll alles ganz anders sein als hier. jemand lenkt ein, das hier sei ja früher DDR gewesen und wahrscheinlich deswegen ganz anders.
zum Schluss läuft ein kleiner Werbefilm. ein Mann im Zentrum. die Kamera verfolgt ihn. der Film endet mit dem D? (in jung).
während ich bei korodrogerie.de klicke, stoße ich auf Noni-Saft. ich erinnere mich an den Österreicher, dessen Oma auf Noni-Saft schwor. ich erinnere mich, dass es eine Situation in meinem Leben gibt, bei der ich gerne mutiger1 gewesen wäre. der Österreicher ließ sich von einem blinden Mönch massieren und ich kam nicht mit – weil es so viel Überwindung gekostet hätte.
gestern, vorgestern2 hemmungsloses herumsitzen in Gruppen.
ich ordne es dem Tiramisu zu.
die erste Runde eines neuen Spiels.
Fischbrötchen essend liegen wir an der Müritz. ›was ist der unique selling point dieser Landschaft‹, fragt sich die Möwe kreischend. C und L unterhalten sich und ich begutachte die schwarze Zunge der Möwe.
später steigen wir in den See. keiner hat ’n Handtuch dabei, aber nach zwei Zügen im eisigen Wasser ist uns so warm, dass es kein Handtuch mehr braucht und wir an der kühlen Frühlingsluft und mit innerer Hitze von selbst trocknen.
noch später – wir haben das Haus gefunden, das wir unbedingt haben wollen; wir habens der vierköpfigen Familie in ihrem neuen Audi gezeigt, drehen mit quietschenden Reifen um, weil uns Nudeln für 12 Euro auf jeden Fall zu teuer sind1, wir2 haben der Sonne zugesehen beim Untergehen und ganz viele Fotos vom Mond [Link zu Sammlung ergänzen] gemacht,3
trägt der junge Kellner wirklich eine Rolex?
die Männer beugen sich vor.4
auf die Frage, ob es noch was anderes gebe, als Kartoffeln, sagt er: »Kroketten, Pommes, … «
»aber das sind ja auch alles Kartoffeln??«5
Fische in Brötchen
im Mund.
Eis im Kopf, der Kopf zum Norden und voller Entscheidungen.
was kaufen wir als nächstes?
wir setzten L wieder ab, fahren durch Pankow wieder nach Berlin, stolpern kurz vor Schluss noch in den Rewe,
kaufen Essen für die Feiertage und C kauft sich Essen für jetzt gleich.
Träume von Häusern auf einer Insel – bis dahin sitzen wir im Auto und hoffen, es rostet uns nicht weg, bis wir 30 sind.
die beste Currywurst gibt es im Wedding.1
»du hast aber einen schönen Kompost.«
ich trink Wasser aus einer Tasse, auf der ›Café‹ steht und Kaffee aus einer kleinen Tasse mit braunem Rand, die mich an die Geschirr der Eltern erinnert. C freut sich über die kleinen Tassen und benutzt immer Untertassen
Schere, Stein, Brot, Papier1
wie Morgende aussehen sollen: erstes Frühstück, zweites Frühstück, Sex, Orangensaft (der Entsafter ist da!), hellblaue Wände. ich strahle. P hat Geburtstag.
(1) deine Eltern waren jung, als sie dich bekommen haben.
(2) warum Glas weniger warm hält als Keramik. C kritzelt eine Gleichung auf Papier. auf dem Weg zur Uni, irre ich noch ziellos herum. gebe endlich das Deleuze-Buch zurück und fahre weiter ins Atelier. H ruft an,2 ich fange an zu glühen. die Aufgeregtheit3, der ich vorhin schon mit Streunen versucht hatte nachzugehen, schlägt jetzt nochmal richtig zu. ich mache mir einen Kaffee. „ja gerne“ schreibt C und ich denke, jetzt müssen wir vorher noch deine Haare schneiden, damit wir sie L mitnehmen können. wir sprechen vom Chaos. die Aufregung ist auch ein Chaos. ich kann schon mit ihr, aber eine ruhige Ordnung reicht mir auf Dauer. Y holt seinen Besen zurück. wir reden ein bisschen, dann hole ich mein Bier aus dem Kühlschrank und dann sortiere ich Fotos, obwohl ich doch eigentlich das Buch von AH machen möchte.
es ist 16:1o Uhr: Bier UND Kaffee.4
bald Steinpraktikum.
bald kommt H zu Besuch.
am Samstag gehts nach MV.
später, statt eine zu rauchen, putze ich dann die Zähne. TH ruft mich an, immer noch hustend, diktiert mir ihr Rezept für den Kirschkuchen (Tante Hansis legendärer Kirschkuchen, den wir früher immer ohne Kirschen wollten).anders als erwartet, habe ich keine Blasen an den Füßen, obwohl wir ziemlich lang die Rummeslbruger Bucht entlang und dann noch nach Friedrichshain laufen. in Friedrichshain sitzen wir dann an der WÜhlischstraße, ganz am Anfang, mögen beide Schlappen sehr gerne und C mag den Großstadtvibe. den spüre ich an dieser Straße nicht mehr, wahrscheinlich bin ich sie zu oft gefahren.
übereinstimmend: leider habe ich das Leben für eine Karriere noch nie in Erwägung gezogen.
übereinstimmend: das Familiengemunkel vernachlässigt manchmal wichtige Details. (WAS DU HAST DIR DIE RIPPE IM KAMPF GEBROCHEN? UND DER ANDERE HAT JETZT KEINE ZÄHNE MEHR?)
draußen regnets. drinnen telefoniert C mit einem, der keine Zähne mehr hat. was isst man dann? nur Milchreis. der Riesenspanier mit seinen 105kg (kein Marathonläufer) hat ihm die Rippe gebrochen.
ich will den Regen aufnehmen. die Geräusche des Regens zum Flackern der Kerzen
hier vermischen sich zwei Tage.
ich schreibe „Badewannenmehr, Plastikkreuzfahrtschiffe, Seifenflockenplankton“
gestern telefoniere ich mit H auf dem Heimweg, gejudgt habe sie es nie, nur gewundert haben sie sich. ich schicke ein Foto vom Fernsehturm. ich erzähle ihr von den Händen, die mich an die Hände von B erinnerten. sie erzählt von der umwerfenden Begrüßung von Ls Freundinnen und Freunde. ein Foto mit einem Paar von einem Aquarium. wiedereinmal fangen wir gleichzeitig an. wieder einaml sieht etwas aus, wie Gleichzeitigkeit, nur weil durch die Erzählugn (einander) eine Parallele besteht.1
auf dem Heimweg vom Atelier denke ich an Paare und Pärchenbildung und finde zum dritten Mal in zwei Tagen Erdbeeren. [FOTO!] am Wochenende werden wir L in Brandenburg besuchen. F ruft C an. sie hat Corona, aber wir sollten es nicht bekommen. das stellt sich aber erst später heraus.
ich freue mich, dass mich instagram an S denken lässt. ich denke auch an J, der über S sagt, wie sie ihr Leben lebt. in Österreich sei die Grundischerung angesehener als in Deutschland. ich denke an ältere Frauen, die kleinen Kindern als Vorbild dienen. weil sie so frei und so wild sind. ganz anders als ihre Mutter.
ich streiche ein hellblaues Rechteck an meine Wand. L schickt ein Bild von Wolken-
auf As Balkon finden Taubenkämpfe statt. die Männer streiten sich, die Frau sitzt unbeteiligt an der Ballustrade und kuckt nicht mal. ich trinke aus einer Erdbeertasse. Erdbeeren – schon wieder. sie bildet eine Klammer zu gestern. (ich machte ein Foto vom Titanicmagazin.) status: langsam, aber sicher
werden die Erdbeeren reif und schmecken dabei lange nicht mehr so schlecht, wie man immer dachte.
später treffe ich A am Kotti. ich sitze oben, warte, in der Sonne, vor den schönen Farben der gelben Häuserschlange. ich kneife immer wieder geblendet meine Augen zusammen. irgendwann taucht dann dir orange siganture-Jacke von A auf. erst Kaffee, dann laufen wir rum und essen Burger und Pommes. für mich ist das alle Rausch. ich denke an gestern und mir wird flau. man neckt sich gegenseitig. ich erstarre
aus Berlin calling wurde ein lautes Rufen. was ich damals noch nicht wusste, war, dass wir hier eine Setzung machten. etwas, das schon viel früher begonnen hatte, wurde langsam konkret und wir sprachen später von einem Anfang. ein Anfang, der in einer Bar, die Joker heißt, spielte. hier waren wir. beobachteten die Leute um uns herum. sahen die Reste der heutigen Veranstaltung. wir waren auch ein Rest. ein Rest, der auf dem Heimweg von einer weitere Bar, direkt an der Birkenstraße, die heute schon Feierabend gemacht hatte, nicht gleich nach Hause gehen wollte und auf eben diese Kneipe gestoßen war.
kaum zur Tür hinein, kamen zwei Männchen auf uns zu. sie trugen weite Mäntel und moderne Brillen. der eine erzählte von seinem Sieg. er hatte beim Bingo gewonnen. dann begann er uns auszufragen, woher wir kamen und was wir hier wollten, wie lange wir schon in Berlin wohnten. die beide wohnten da drüben. »im Sprengelkiez?« ein Duo waren sie, das sah man. der eine stand hinter dem anderen – etwas versetzt. ich saß neben meiner Begleitung. sie sprach, bot den anderen die Stirn. ich, schweigend, erkannte DIE SPRACHLOSIKGEIT DER FRAUEN IST EINE ANDERE ALS DIE DER MÄNNER. ich erkannte auch seine Fahrigkeit mit der Wahrheit und die Notwendigkeit dieser Lockerheit. man maß sich. in diesem Fall maß man sich mit Ortskennentis. man erzählte sich gegenseitig von der allen bekannten Zwischenmietsodyssee, die wohl jeder, der hier wohnt, schon mal durchlaufen hat und auf der meine Begleitung und ich uns aus unterschiedlichen Gründen auch gerade befanden. die Männer webten ein Netz aus Referenzen und ich war schon ein bisschen betrunken und stieg ein und bot unserem Gegenüber meine Ortskenntnis, an der er sich messen konnte. »das hat man dir aberzogen.« so in etwa sollte C dann, einen Monat später, im Auto zu mir sagen.
die zwei Männner gingen – nicht bevor sie uns Tips gegeben hatten, was man an meinem neuen Wohnort alles tun konnte. man konnte zum Beispiel im Sonnenstudio Cocktails trinken. »das ist ja toll! und deine Exfreundin hat da um die Ecke gewohnt?« SO WARD EINE FRAU, MIT DER MAN ZUSAMMEN WAR ETWAS, MIT DEM MAN SICH NOCH LANG DANACH SCHMÜCKEN KONNTE. ich überlegte, ob ich mich mit dem Grafikdesigner immer noch schmücken konnte, obwohl es schon vier oder fünf Jahre her war. sie gingen. wir bestellten, unterhielten uns. ein anderer Mann kam, verabschiedete sich von allen und und lud uns zu seinem Geburtstag ein. in zwei Monaten, gleicher Wochentag wie heute – zum Bingo. er sei der Spielmeister, immer. ich fragte mich, obs auch was zu essen gibt an seinem Geburtstag und ob Bingo eigentlich immer donnerstags stattfindet. aber diese Fragen stellte ich nicht laut.
noch bevor wir das erste Bier ausgetrunken hatten, beugte sich Jacky über die Theke. raspelkurze Haare, ein Glitzershirt. für mich sah sie aus wie eine Frau aus dem Osten Berlins. »der junge Mann da drüben gibt euch was aus.« C war ganz sprachlos. als Mann kannte er es nicht, eingeladen zu werden. ich war eine Frau und ich kannte es. ich sah es als Ausgleich dafür, dass man andauernd die Mundwinkel nach oben zog und um das Wohl der anderen mehr bedacht war, als um das eigene. das hört sich schlimmer an, als es war. ich war zufrieden, die meiste Zeit, aber ein Freigetränk konnte dem beschriebenen Geschlechter-Ungleichgewicht1 nicht schaden.
der junge Mann da drüben war Mitte 40, lehnte an einem Stehtisch in der Ecke direkt am Eingang. erst dachte ich, es sei ein Zugezogener, der die modischen Codes von heute spazieren führt. er trug eine Warnweste und eine Pilotenbrille. später sollte sich herausstellen, dass die Weste nur ein weiterer Rest von etwas war. genau wie der Spreizel in seinem Finger und die Geschichten, die er nicht ohne Hass über ›einen Fetten‹ und ›einen vom Bund‹ erzählte. »bloß weil der beim Bund war«, sagte er. er tat mir leid. er gab uns noch mehr aus. es warf mich zurück.
Abendessen mit Familie M. zu Ende warden die Männer wachsam, es ging darum als erster zu zahlen. GANZ HABE ICH DIESEN ZUSAMMENHANG NIE VERSTANDEN. IRGENDWAS MACHT DIESES FÜR ANDERE ZAHLEN MIT DEM SELBSTVERSTÄNDNIS EINES MANNES2
wir tranken und unterhielten uns und bis auf ein kurzes Grüßen und Dank an den Neonfarben tragenden Mann, gab es keinerlei Interaktion mit unserem Gönner. er sprach mit der Bardame und wir sprachen mit uns. C ging aufs Klo. da kam der Gönner das erste Mal. er begann zu erzählen, von seiner dem Spreizel und der Robinie. er zeigte mir seine Hände: da ist der Spreizel. Drecksbaum, die Rupinie.
als ich seine Hände sah, wusste ich, dass die Warnweste ein Rest des Tages und kein Accesoire war. seine Hände sahen ganz anders aus als meine. er hatte fleischige Finger und dicke Haut und ein bisschen Erde gabe es auch noch in den Rillen der Haut. diese Hände sahen aus, als ob ihnen nichts weh tun konnte – außer einer Robinie.3
C kam wieder. es fielen noch ein paar Worte, dann ging der Mann mit dem Spreizel in der Hand zurück an seinen Platz. wir unterhielten uns weiter und wetteten irgendwas. ich gewann. wir sprachen von Männern und von Frauen und über das sich messen und die Sache mit dem Zahlen. »es ist wie in Amerika«, sagte C über irgendwas. was wie in Amerika war, weiß ich nicht mehr.
nun kam es, dass er wieder aufs Klo verschwand. ich zog vorsichtshalber mein Notizbuch raus und begann zu schreiben, um nicht als Zuhörerin in Frage zu kommen. doch der Mann mit der Warnweste leiß nicht lange auf sich warten. er ignorierte mein fleißiges Notieren …
[TEIL 2 FOLGT]
später kommt der Milchjunge vorbei. ich fange jetzt schon an mich zu freuen.
der Satz, wie Männer ihre Liebe zeigen, wandelt sich in meinem Kopf zu einem „wie Frauen ihre Liebe zeigen“ und einer kochende Großmutter.
ich esse eine halbe Banane. ich erinnere mich, dass du sagst »halbe Bananen isst man nicht. man isst immer eine ganze.« aber du bist auch viel größer als ich. wenn man die Portionen umrechnen würde, könnte ich nur eine halbe Banane essen, wenn du eien ganze isst. ich erinnere mich, als ich die Müslischale mit den roten Punkten in der Hand halte, nachem ich sie ausgepackt habe.
ich fahre nach Adlershof. die Zahnärztin ist nett – wie immer. sie hat ein Gerät, das sieht aus wie ein Dremel. man kann Fotos mit ihm machen. bevor ich zurückgehe, setze ich mich hin und trinke einen Kaffee. Filterkaffee. ich mache stop im Asialaden und kaufe das vegane Glutenfleisch aus der Dose.
ich trage Cowboystiefel und kritzel irgendwas in mein Buch. ein Mann mit Maske wendet mir sein Gesicht zu. ich denke an J.
als ich vom Zahnarzt zurückgeh, laufe ich am Theater Ost vorbei, an einem mattem pinken Audi (der von einer vorbeilaufenden jung-Männer-Gruppe folgendermaßend komentiert wird:
die Eigenschaften „audi“ und „Pink“ erfahren hier eindeutig Zuschreibungen. ich erinnere mich an ein Foto: ich vor einem Audio TT. ich habe die bunte Decke um den Hals und grinse mit roten Lippen über beide Ohren.
während ich laufe, denke ich mir, die Freiheit muss endlich mal aufhören. die tut mir nicht gut. nicht so viel davon. hab die lachende Stimme der Ärztin im Ohr. „ein Lotterleben?“((in letzter Zeit kam mir auf einmal, als mir P einen Buchbericht über einen Roman gab, dass mein Lebenw wohl doch auch ein Lotterleben sein könnte. auf irgendeine Art)), sagt sie, als ich meine, ich führe ein unstetes Leben – als Antwort auf die Frage, wann ich immer kann – für den nächsten Termin.
vor einem Späti ein Schild
BILD
BILD der Frau
Auto Bild
Sport Bild
BK
Birgit Kunz
Birgit & Breakfast
Büro Kunz
ganz und gar nicht zeitgemäß ist Fs Liebe zu ihren Möbeln. ich denke daran, dass auf meiner Packliste für Reisen steht: nur Dinge, die du nicht liebst, damit du sie zurücklassen kannst. für Nomadentum eigenen sich Gegenstände, die man nicht liebt oder Dinge, die sowieso regulär erneuert werden müssen. ich schleppe den grünen Zottelteppich von Moabit nach Hause. ein Spiegelbrett, eine Lampe. F putzt mit dem Staubtuch von hay weiter.
endlich wieder die Florida-Beach-Tasse. überlege sie abzumalen, falls sie kaputt geht.
eine Zimmerreise nach Neukölln
als das Internet der Computer noch eine Spielwiese war.
wars das jetzt?
WIE HOLEN WIR DIE WIESE ZURÜCK?
Seedbombs. Seed… …bällchen. ›BOMBEN‹ SAGT MAN BESSER NICHT.
Telefonat mit L, angereichert durch Fotos.
ich träume von rosé Besteck von WMF.12 wir fahren frühstücken (Ecke Elsenstraße, bei real.) wir lernen: zwei Frühstück ist eines zu viel für zwei. wir lernen auch: die Käsefäden sind sehr salzig. ich lausche dem merkwürdigen Gespräch einen Tisch weiter. den Rest packen wir ein. dann gehen wir an dem Späti vorbei, an dem ich meine erste rosa Maske gekauft hab. es muss vor etwas weniger als einem Jahr gewesen sein. (wir waren auf dem Weg zum Holländer.) wir steigen in den Benz und fahren weiter. ich sehe wehmütig aus dem Fenster. die Kiefholzstraße entlang. C fährt Schlangen und ich filme durchs Fenster.
zusammen mit R, T, A und C ist es tragbar. wir bringen erst alles aus dem Keller und von Flur der Eschenbachstraße 1 in den Transporter. ich staune über meinen Besitz. fühle mich wie eine Zoologin, als ich die Männer unter sich beobachte.3 ich werde wehmütig, als ich dem Pärchen unten im Haus nochmal Tschüss sage (nun aber wirklich) und als mir der dicke Postbote ein »wie gehts Ihnen?« entgegen wirft. fahre mit C nach Lichtenberg, die anderen fahren im Transporter. auf dem Weg kommt die Idee auf, Kaffee für alle zu holen. in Lichtenberg nur ein Café und da steht „geschlossen“ an der Tür. ich springe kurz aus dem Auto und drücke gegen die Tür. hallo? da ist ja doch jemand. eine Frau und ein Mann. alles ist vollgestellt. was ich will, fragt sie. »fünf Kaffee, das wär total nett.« na gut. sie macht welchen. im Pappbecher, weil für die Receyclingbecher hab ich kein Geld. ein Problem gibts noch: es gibt kein Tablett. sie leiht mir eine Kuchenform. in einer Vitrine hinten gibts auch noch Kuchen. wir machen einen Deal: 20 Euro, die Kaffees und 5 Stücke von dem Kuchen. sie macht sie ein bisschen kleiner. sind nämlich 3-Euro-Stücke, weil der vegan ist. ich denke an das, was ich in der Zeitung gelesen habe: ein Deal lässt sich nicht rückgängig machen.
nach dem Umzug gehen 3 Männer. A bleibt noch ein bisschen. über den Tod, Trauer, Schuldgefühle und über die Aufladung von – (vermute Zeichen?) er zeigt eine sweete Zeichenverwendung, die man irgendwie über die Glyphen erlangt: kleine Buchstaben an der Stelle, wo sonst die Accents sitzen.
später bringe ich das Lastenrad zu IKEA zurück. ohne die Matratze genieße ich die Fahrt. meine Blicke durch die Herzberge, durch IKEA, über alles. ich sitze an der Fensterfront, esse Salat und Daimtorte4 und sehe hinunter. zwischendurch denke ich an Putzeimer und ob ich Oma mal fragen soll, ob ich ihren haben kann.
ich schlendere noch ein bisschen durch IKEA und auf dem Heimweg steige ich in Marzahn aus: im Eastgate kaufe ich Blumen, Klopapier, Putzsachen. bei Rewe ist ein sehr lauter Punk, der heute irgendwas mit Kohl kochen wird und mit der Verkäuferin schnackt, ihr sein Rezept erklärt. ob er in einem der Hochhäuser hier wohnt? ich denke an Rs Freund, der von nicht-lebenswerten Gegenden spricht und ich wundere mich, dass meine Bubbel sich innerhalb des Rings aufhält.
es brennt in mir. angefangen zu brennen hat es, als er C meinte, F kommt zu Besuch. deine Schwester gegen meinen Schlüssel. wir strahlen beide.5
später, im GateWest. ich staune. so groß. dann finde ich den Ausgang nicht mehr, frage ein Mädchen. sie ist ungefähr 14, hat lange wimpern anngeklebt und bindet auf der Rolltreppe ihre Schuhe, wies hier zur S-Bahn geht. da muss sie auch hin. sie nimmt mich mit. fragt mich, ob ich neu hier bin. ne, ich wohn nicht hier. und bist du alt hier? sie lacht kurz. geht schnell Richtung S-Bahn. dann winkt sie – ihrer Freundin. sie begrüßen sich im Gehen und zupfen aneinander, kommentieren gegenseitig ihr Aussehen, liefern mich an der Brücke zur S-Bahn.
»Friddrichsfelde Ost« – so in etwa betont es die Stimme. ich nehme mir vor, das ie ein wenig kürzer zu sagen.
ich denke an Lichterfelde Ost. in meinem Kopf Cs verschlafenes Gesicht. ich fahre an S-Bahn-Stationen vorbei, die ich nicht gut kenne. ich denke an jemands Grübchen. ich denke an die aufgeregte Stimme der Schwester. ich denke an die die zum Tablett umfunktionierte Kuchenform mit den fünf Kaffeebechern heut Nachmittag. ich denke an Zupfkuchen und an die Frau aus dem Café, die mich an LA erinnerte. an die Fahrt mit dem Lastenrad und der Matratze, an Ps Sohn F, der meinte, dass eine Birgit ausziehe, kenne er noch von der Scheidung seiner Eltern. ich denke daran, dass A »wie Männer ihre Liebe zeigen« sagt – über die Möbelstücke, die P für mich, O und M gebaut hat.
im Rahmen einer Ausstellung im Herbst 2021 zusammen mit Mona Schmidtke
coming soon
eine Intervention bei der Ausstellung ›Dinge passieren‹ – von Mona Schmidtke und Tristan Rolin im Raum für drastische Maßnahmen
die Domestizierung des Zufalls. über die Planbarkeit des Parameters random, der nicht seinem Ursprung entspricht. über die Ästhetik des Zufalls {du willst es doch auch}
begehrenswert spontan, sind die Flecken nur schön, wenn sie aussehen, als wären sie zufällig entstanden. ich sitze wie immer am Küchentisch. statistisch gesehen nicht unwahrscheinlich. schreibend, auf den Zufall wartend, dass etwas passiert, von dem ich nicht wusste, es würde passieren. eine Kombination aus Ungeplantheit und Event, für das sich das lässig Stylen der Haare, das Überwerfen irgendeines Kleidungsstückes lohnen würde.
ich habe nichts für den Zufall getan, außer zu bleiben. Expert_innen der Planung {du kannst, du darfst} haben das Nichtplanbare, dass dem Zufall zufällt, vergessen. ich sage nicht, ich habe Angst vor der Leere. nur im leeren Raum liegt der Zufall. wenn du gehst, könnte sich die Lücke füllen, aber schön ist es nur, wenn du bleibst.
der Zufall kommt, du öffnest den Keks. in ihm liegen wirre Kausalzusammenhänge. ein Sammelbegriff für Nichtfassbares. der Wunsch nach Determiniertheit. hat hier jemand über Gott gelacht? mein Blick springt aus dem Fenster, folgt den Ästen bis in die Spitzen. dein errechnetes Ziel {ungeplant, spontan} hat einen Wertebereich. wenn man davon ausgeht, man könne den Zufall beschreiben, wird er zum Durchschnitt. die Ästhetik des Zufalls ist eine systematische Beschreibung mit einem Parameter random. ein fehlerloses Ergebnis. das Bild des Zufalls ist immer schön.
In der Berechnung des Zufalls liegt das systematische Ausschließen des EinfachSo, des NichtPlanbaren. dort, wo Fehler passieren, passiert auch der Zufall. ich trage das Nichts bei mir. wovor sollte ich Angst haben? der Zufall ist attraktiv in seiner Anomalie. eine Kombination aus Ungeplantheit und Event gibt es nicht. ich kann den Zufall nicht in ein Programm einschreiben. an der Wand eine Karte, auf der steht: „das Einzige, das dir im Weg steht, bist du selbst“. in der unprätentiösen Vertrautheit der Küche liegt der Zufall. ich denke nicht nach, wenn ich mit dem selben Löffel den immergleichen Brei löffle. das Gefühl nicht verantwortlich zu sein. ich denke nicht nach. es passiert einfach. der Zufall lässt sich nicht fangen. er liegt im Fehler der Wiederholung, im Alltäglichen.
veröffentlicht in Protocol Magazin 12 http://www.protocol-magazine.de/
Zimmerreise 3
Dezember 2020
ich erinnere mich.2015. ich streife mit meiner Kamera zwischen TU und UDK herum. mache ein Foto von dem Wackelmännchen an der Straße vom Zoo zum Ernst-Reuter-Platz. es steht immer noch da, nickt immer noch immer mit dem Kopf. (diese Aussage verifizieren!)
wir trinken Filterkaffee aus der Mensa. ein Mann mit Lederhose läuft vorbei. Gespräche über Hochzeiten von Leuten, die man kennt. es ist so trocken, dass das Gras bewässert wird.
an einem Italiener an der Ecke der Skalitzer. ich sitze an einem Tisch aus den 80ern auf Sitzpolstern aus den 80ern. gerade bin ich einige Male mit dem platten Gazelle auf und ab gelaufen. auf der Suche nach einem Fahhradladen, der jetzt sofort die Gazelle repariert. keinen gefunden. jetzt ist das Rad bis nächsten Mittwoch abgegeben. ich sitzte hier. vor mir steht ein Pils – ein kleines in einem Glas mit Stil.
die Polster sind grün gestreift und ähneln in ihrer Gedecktheit zu meiner pinken Jacke. in der Farbe passen sie zum Tisch, der ebenfalls grün-grau ist. auf dem Tisch steht neben meinem Glas ein weißer Aschenbecher und ein bauchiger Zuckerstreuer. ich denke an einen Pinguin.
eine junge Frau mit verkniffenem Gesicht verquollenen, schmalen Augen fragt nach Geld.
die beiden Mönner neben mir sprechen Englisch. auf ihrem Tisch liegen drei Feuerzeuge, obwohl es nur zwei sind. das weiß ich, weil ich kein Feuerzeug dabei habe und mir gerade eines geliehen habe. die Zigarette schmeckt wie die Zigarette in Wien, Februar 2015. ich war gerade am wieder gesund werden nach der Erkältung, die ich mir zuvor in Berlin eingefangen hatte.
die junge Frau trägt einen karierten Wollrock, ihr Schulterbereich ist eingesungen und sie umklammert eine Handtasche. „what a luckily evening“ sagt eine Frau zu ihrem Baby. sie schließt am Hauseingang hinter mir auf und schiebt ihren Kinderwagen ins Haus.
sagt die Frau, die hinter mir aufschließt und den Kinderwagen reinschieben. am Tisch den beiden Männer sitzten zwei Frauen. bis jetzt haben sie Aperol getrunken. nun stehen sie auf, machen sich bereit zu gehen. beide tragen weiße. die eine hat eine offene, selbstbewusste Haltung, fast männlich. sie trägt ein Cap und ein Flatterhemd. gerade hat sie bezahlt. auf dem Tisch stehen die geleerten Aperolglöser. Papierstrohhalme in Bonbonstangenoptik (gestreift). die beiden Frauen kommen aus Kalifornien. ihre Haut ist ganz braun.
im Fenster sitzt eine Frau, die Früchtetee trinkt und die ersten Seiten eines Taschenbuch-Romans liest. entweder ist es ein Liebesroman oder ein Selbstverbesserungsbuch.
die Kellnerin ist etwa 40 und trögt Rock und Fellweste.
die Frau mit dem Roman kuckt vakant durch die Gegend.
die zwei Frauen tragen beide keinen BH. die eine legt ihre Bauchtasche um, während die andere aufs Klo geht.
die beiden Männer haben ihre Füße jweils auf eine Seite unterm Tisch ausgestreckt.
und es gibt da noch die Gruppe. 5 Leute, die sich schon lange kennen, schon lange in Kreuzberg wohnen. eine trögt eine Lederjacke, die meiner sehr ähnlich ist.
ich stehe auf und gehe ohne zu bezahlen.
so viel zur Trennung von Arbeit und Pause. die Hände auf den Tasten, ein Stück Croissant im Mund. 2021 war das Jahr der Croissants und es geht 2022 weiter. gestern nostalgisches Versinken in alten Sprachmemos. C bringt eine Flasche Merlot. vorher trinken wir den weißen Vino. im letzten Schluck ist ein Stück Glas drin. (gefährlich. keiner stirbt)
ich lese einen Text von CG wieder: „er ist mehr so der getrennte Typ“ über A, der nicht gleichzeitig rauchen und schreiben kann.
Informaationsüberfluss | Filterverlust
über Mütter und deren Kinder, die an ihnenn kleben
ich beobachte Mutter und Tochter, etwa 16, die an ihrer Mutter klebt. ((eine Woche später sollte ich in der Bahn ähnliches beobachten. eine Mutter, ihre Tochter im Kindergartenalter – ganz schön klammrig. ich denke an das Buch im Regal bei P, in dem die verschiedenen Schlafpositionen gezeigt sind und welche gesunde Beziehungen ausdrücken und welche nicht)
Espresso- und Camparitrinkende kopflose Hühner. wir haben noch ein paar Jahre mehr. auf gehts, sagt sie. „die Welt ist so scheiße“ {wrong/true}?
die Feststellung nicht lernen wollen, sondern machen wollen.
„Sehnsucht ist wie Rausch, unvernünftig.
aber auf eine andere Art und
immerhin nicht fettig“ (M)
ich schreibe und trinke aus einer Tasse, auf der ein Wolf mit einem Lamm im Bauch zu sehen ist. bei Wärme verschwindet der Wolf. ich sitze hoch oben in der Sredzkistraße. Ps Kaffeegeruch lockt mich. ich mache mir auch Kaffe. CH schreibt, ob ich meinen Pizza-Wetteinsatz einlösen möchte. Sonne mit M und reden, wie mans am besten machen könnte. später Kuchen (russischer Zupfkuchen).
noch später Sibylle Berg mit F in Potsdam. das Hans-Otto-Theater ist ganz anders als die große Bühne der Volksbühne, auf der ich in letzter Zeit war. was stört: der Gebrauch von Dialekt, der sich irgendwie falsch anhört und immer an den Stellen vorkommt, wenn es um Klischees geht.
F begleitet mich zum Bahnhof.
ich genieße es, durch die ruhigen Straßen Potsdams zurückzugehen.
ich wohne noch zur Zwischenmiete bei P. ein bisschen anders sieht die Wohnung aus. M ist nun auch eingezogen. jetzt zieht eine andere Frau mit kurzen Haaren ein. sie hat gleich Fragen zur Sortierung von Schlagwörtern. P hilft ihr. ich bin überrascht. das kann er? »es gibt nicht nur alphabetische Sortierungen«, sagt er. M hat wie immer zu viele Tees gekauft. ich bummle so lang, dass ich es nicht mehr rechtzeitig zur Wohnungsbesichtigung schaffe. ich hatte mir nur die in Kreuzberg aufgehoben. dann stehe ich vor einem großen ostigen Arbeitergebäudekomplex. grüne Wiese. hellgelbes Gebäude. so ungefähr.
im Zug werden Gurken und Bier ausgepackt. ein Mann mit einer großen Schüssel setzt sich. CE schickt eine Veranstaltung im Acud. die Tische hinter mir haben Essen dabei. in der Zeitung steht was von Öko-Eier-Boom, vom gelben Himmel und dem blutigen Regen. das Auto trägt die Spuren des Staubregens.
– wo bist du?
– unterwegs.
(ich sitze im Zug und trinke ein Bier. (vertrinke die Aufregung und fühle mich wieder jung – jung im Sinne von beweglich. ich trage einen Ring.)
„don’t love me like that“, singt die Frau (Schmieds Puls) mir in die Ohren.
was machen wir in Berlin?
Kunst.
und womit verdienst du dein Geld?, fragt SR
ich denke an mich und A, 4 und 5 Jahre alt. ein inniges Nebeneinandersein.
gerätselt und spekultiert. ich denke an die Waffeln, die SR für uns gemacht hat.
„unsere gemeinsame Reise nach Berlin“, sagt der Schaffner.
Freitag Treffen mit Porombka.
ich weiß gar nicht, wann ich arbeiten soll, so viel unterwegs bin ich.
was sehr wichtig ist, du darfst nicht auf mich projezieren, ich schreibe C: haha, die sprechen über Wohnungen. ich habe einen Briefkasten in mehreren Städten. haha.
ich telefoniere mit M.
ich denke an mein Gefühl dem Zurückkommen gegenüber / dem Ankommen gegenüber.
„mir erzählt meine Tochter alles“, sagt einer vom Tisch hinter mir.
die Frau nebenan bietet ihrem Tischnachbarn Gummibärchen an. (sweet)
»wie kommst du da drauf?«
(der Tisch hinter mir aus dme Musikbusiness)
die Frage ist, warum die jungen Leute heute alle so groß anfangen.
»sie kam mit einer ganz anderen Vorstellung nach Berlin.«
ich kam / wurde hingeschickt mit der Vorstellung nach Berlin. ja mit welcher Vorstellung kam ich hierher?
die Vorstellung man falle, wenn man ganz oben ist.
ich gehe schnell und bergab laufe ich.
ich schreibe F, eine kurze Nachricht, nachdem ich in Oberaudorf war (:ich habe an dich gedacht) und denke an die zwei Sätze aus „und dann?“, auf die sich meine aktuelle Erinnerung mit ihm bezieht.
Sonneneruption und Strahlen, die potentiell das gesamte moderne Leben außer Gefecht setzen. (umso mehr brauchen wir eine Werkstatt!)
in Oberaudorf spricht V vor allem vom Kind und von einem Töpferdorf in Italien. nur der Mann wird sich an den Namen erinnern können.1 wir rufen ihn an. als er hört, um welch unwichtige Frage es sich handelt und dass sich außerdem nicht nur seine Angetraute, sondern auch A und ich am Hörer befinden, legt er sofort wieder auf. ich denke an Männer mit engen Anzügen. A und V zeigen stolz ihre getöpfertes Geschirr. V erzählt mir von dem Feuerwerk an meinem 20. Geburtstag, an das ich mich aus irgendeinem Grund nicht erinnern kann. sie erzählt: wenn ein Kind auf die Welt kommt, mutiert der Vater zum Ernährer der Familie – zum Arbeitstier. liegt die Familie abends still im Bett, scharrt er schon mit den Hufen, um – sobald das Kind eingeschlafen ist – noch schnnell die letzten Kalkulationen am Computer durchzuführen.
auf der Rückfahrt sehe ich den orangen Himmel, vom Saharastaub gefärbt. wie Smog sieht das aus. ich fahre wieder in die Stadt. denke an B.
die Nachrichten an F geraten sofort außer Kontrolle. (denke ich, stellt sich als Irrutm heraus)
A schreibt, er habe kein Geld.
ich gehe bergauf.
der Himmel ist orange–blau.
was ist wahr? diese Frage treibt uns nicht nur beim autofiktionalen Erzählen um.
nicht wie die Geschichte, sondern was erzählt wird, ist relevant, sage ich O. iss das erst, wenn ich weg bin! das Schokocroissant und das Aprikosencroissant liegt in Stücke geschnitten bereit. ein schaftes Messer, das die Brezen in zwei Hälften teilt.
die Aprikosencroissants schmecken wie die Hörnchen vonf früher, weißte noch? die Mutter hat sie immer in Stücke geschnitten.
in Kürze wird vom Emmentaler bis Gewürzkäse alles teurer.
Am gleichen Abend sollte ich mit meinen Freundinnen aus dem Jugendalter in den Club unserer Jugend gehen und auf einmal erkennen, was X mit leichtbekleideten Körpern meinte. Es war mir auf einmal völlig klar, dass alles zusammen hängt. Die Trennung von Körper und Geist, die Loslösung vom eigenen Körper und einen Tag später sitze ich am Tisch im Kreise der Familie und jemand sagt „Handwerker brauchen wir doch auch“.
Auszug aus PP Frühlingssonne
»dann denk ich nur an dich und kann es nicht abstellen.« ich sehe aus dem Fenster. nur aus dem Fenster. über dem Wald steht ein Flugzeugt. wir fahren am Glasower Damm vorbei. FISCH JETZT BIST DU WIEDER FREI. ich denke nur an dich, ich kann es nicht abstellen. kleine Häuser auf glitzernden Wiesen fahren vorbei. die Distanziertheit geht völlig vorbei. die Frage: WER HOLT JETZT DAS KIND AB? (ich hüte sie beide)
ich denke immer noch daran, was die Therapeuting über Künstlerinnen sagt.
Kunst sei ein Hobby.
ins Theater gehe sie gern, aber ein Beruf sei das nicht. so viel Freiheit. das kann doch nicht gut sein.
Körper, die durch ihre Darstellung begehrenswert werden.
du musst sie dir krallen. hier ist sie dabei. mit ihren 32 könnte sie gerade noch deine Tochter sien. ich bin 50.
mit seinen 40 könnte er nicht dein Sohn sein – auch von der Respektebene.
solange sie keine großen Fressen haben, kann er mit allen.
(er hat eine große Fresse, so viel wie er redet)
Spiel, Lockerheit. wir schütteln zuerst die Ellbogen und dann den ganzen Rest. den Kiefer ausstreichen und fallen lassen. Kaugummimomente.
Augen auf (schon das wird deine Stimme beeinflussen)
meine Wünsche werden erfüllt. heute ist der erste Tag im Jahr, an dme Fliegentiere durch die Gegend fliegen. der zweite Tag im Jahr, an dem ich mit Kaffee draußen sitze.
steht auf dem Pulli des Mannes im Café Eckstern. ich erinnere mich an einen Tag mit B hier. ich erinnere mich, dass es im März 2019 gewesen sein muss. wenn ich zurückdenke, geht gerade das Verliebtsein mit großer EInsamkeit einher, ich liege im Frühling in einem Stuhl in der Sonne und höre, dass eine Frau quietschig ein mal Natur und ein Mal Schoko bestellt.
ich überlege, was ich diesmal gelernt habe:
1) unverfänglichen Genuss.
2 Nein bleibt Nein (gesetzte Grenzen wahren)
3) wir haben keine Zeit zu warten (oder: es wird nicht besser)
kalter Cappuchino
mag schön machen, aber schmecken
tut er nicht. es riecht
nach Croissant.
ich fahre ins Atelier.
naturalisierte Wünsche (ein Podcast über das Kinderkriegen, die Biologie, die dir eingeredet wird. auf einmal ist wieder alles offen) ich höre kein Uhr, nur mein Herz und wieder sehe ich alleine viel klarer, wohin.
ich laufe durch Prenzlauer Berg. irgendjemand läuft neben mir. (das träume ich dann) der Beschluss den Abend alleine zu verbringen. ganz alleine, sage ich zu M, schwimme in mir selbst. ich laufe und laufe und »heute bin ich schon wieder 10.000 Schritte gelaufen«, sagt eine Frau mit Stechschritt. »bin ich sportlich.«ein Satz, der auf die Vergangenheit verweist: »ich war … « / als ich Zeit hatte, bin ich froh diesma (anders als letzes mal) keine Rosenh verschenkt zu haben. ich denke an eine Zugfahrt im Frühjahr 2021. ich denke daran, dass die Protagonisitin völlig unangemessen in Tränen ausbricht, als sie ein Paar in biederner Kleidung ein Spiel spielen sieht.
es ist kalt. (aber nicht so kalt, dass die Tinte gefriert.)
zu allem Übel schreibe ich und weiß nicht so genau, warum es so übel ist, trägt der Spätiverkäufer einen Pelzkragen. genau wie ich. anders als ich hat er rote Augen. »wait a second.« yayaya. »wait e second«, sagt ein Mann ins Telefon. eine halbe Sekunde Zeit, in der ich mich versuche an ein paar Brocken Albanisch zu erinnern. ich stehe wieder auf, gehe weiter, höre junge Menschen Annenmaykantereit : »und ich sitz schon wieder barfuß am Klavier« spielen. gehe weiter, zur Kulturbrauerei, schlängle mich durch eine Schlange, und kaufe Mascarpone. alle wissen, dass man mit Mascarpone Tiramisu macht. wir saßen alle in der gleichen Bahn, sagt einer, der mit anderen kommt. wir sitzen alle im gleichen Zug. da oben sind diesma wirklich Sterne. kuck mal, sagt C vor ein Tagen, ne, sage ich. kein Stern, es bewegt sich. setz ma deine Brille auf.
eine junge Frau mit lockigen Haaren geht vorbei. zwei Typen schreieen ihr hinterher »wir suchen dich!«. ich sitze sehr unbeobachtet auf einer Bank und frage mich, wie es sein kann, dass mich niemand sieht. es stört mich nicht, aber es verwundert mich. seit vier Monaten hat der Junge mit der Sektfalsche mit keinem Mädchen rumgemacht, erzählt er. einen Tag später fragt D, ob es normal sei, dass die Lust abnehme im Alter. er wünscht sich seinen jungen Körper zurück. so alt siehste doch gar nicht aus.
der Junge hat eine Flasche Wein in der Hand und trägt weite Hosen.
›und jezt?‹
gehen zwei Frauen dabei, die von der dritten Person sprechen, die erst seit zwei Tagen angekommen ist.
((eine solche Begegnung sollte am Freitag [Link] nochmal passieren. wir sitzen in einer Bar. ein Mann mit Rollkoffer macht die Tür auf und bleibt im Eingang stehen. der buntgemischter Tisch nimmt ihn auf. niemand kommt aus Berlin. ob wir aus Berlin kommen, fragen sie uns. blond muss man sein, um für einer Berlinerin gehalten zu werden. (und schwarze Kleidung muss man tragen) you look like a Berlin, sagt sie zu C.
der Deal kann in Deutschland – anders als in Amerika – nachverhandelt werden. „das klingt […] fair – […] steht aber vollkommen quer zu Tradition des „Deals“, zum spekulativen Element von Gehaltsverhandlungen, zur Unverrückbarkeit einer einmal geschlossenen Abmachung.“ (SZ, 25. Feb) wie kann ich sicher sein? (eine ganz allgemeine Frage, die sich alle – abgesehen dem kleine Hase stellen) [Link zur Paris ergänzen][Link zu und dann?]
ein Plädoyer für Spekulation und Unplankbarkeit (ich greife zu meinem Handy und mache es aus, um mir die Planbarkeit vom Leibe zu halten. es nervt mich. wirklich. diese andauernden einbrechenden Möglichkeiten. (und manchmal genieße ich sie auch) (wenige Tage später 220316 sitze ich im Zug und genieße die Schnelligkeit. giere in ihre Richtung. zurück nach Berlin. hier habe ich vor zwei Sonntagen Kunzes Sonnenhang empfohlen. ein langsames Buch.
[ jemandem Literatuempfehlungen geben = jemandne bekochen ]
der Käufer kauft es sofort. ich gebe ihm das Prädikat unkompliziert. wir bekommen beide einen Zettel in die Hand gedruckt. „funktioniert wie ein Glückskeks“, sagt der Verkäufer. die Handschrift ähnelt THs Handschrift. „am Ende wird alles gut. und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende“ (Oscar Wilde) – nun gut. die perfekte Anleitung, wenn auch etwas unkonkret für Geschichten. solange schreiben, bis …
gut: Ende
jetzt müssen wir aufhören.
die meisten Teilnehmerinnen des workshops wollen eine klare Trennung: künstlerische Arbeit, kommerzielle Arbeit. ich frage hier in alle Öffentlichkeit. WAS HAT ES MIT DER KLARHEIT AUF SICH, von der alle sprechen, zu der man gelangen soll.1 beim gleichen Workshop (es geht um Onlinepräsenz) erfahre ich, dass der blog mit Verschlagwortung und Neuigkeiten arbeitet. news first – ein ganz und gar zeitgenössisches Ding. die Geschichte sammeln wir im Archiv. ich schreibe C eine SMS – er hatte noch keine Zeit nachzudenken.
morgens Gespräche mit Mona. wir entscheiden uns für eine Tabelle und lachen über unsere Hin-und Hergerissenheit (ein Glück nicht Zer-)
bloß nicht nur eine Möglichkeit abbilden. (unsere Geschichten werden sich vermischen, das ist toll, sage ich)
abends weiter zu einer Ausstellung in den khb-studios: die lange Nacht der Bürokratie. höre Hagemeisters laute Stimme, Erzählungen über Rinck und ihre Notationssysteme. Katharina Kamph, Sabrina Schieke und (Name vergessen) veranstalten ein Bingo. Fotos aus den Galerien mehrerer Geräte werden runtergeladen, werden an die Wand gehängt und ausgiebig angesehen. hier ist die Katze, hier ist der letzte Urlaub vor Corona, hier ein süßes Kind, vielleicht eine Kuh, F beweist seine Männlichkeit, als er sagt: das soll mein Kind? der ist aber hässlich. (umgekehrte Mutterliebe, die alles toll findet.
später berichtet C, dass er ebenfalls von dem Missgeschick an der HfBK in Ls Klasse gehört hatte. eine Nachricht der Professorin an alle, in der es um die Bewertung einer (marktgerechten) künstlerischen Entwicklung der Klassenmitglieder geht.
während ich all das so sehe, was da passiert, denke ich
A) man muss mit Kunst Geld verdienen, damit man möglichst viel davon machen kann
B) man muss vor allem machen
C) was muss man noch?
später sagt C: eine lustige Truppe, dann sitzen wir noch ein bisschen am Nettelbeckplatz rum (so heißt der doch, oder?)
mit N spreche ich über diesen Nerv, der für die Ruhe zuständig ist. ich denke wieder mal an das Interview mit Harari. er hat kein Handy, aber einige Mitarbeiter und fährt alle Jahre für 1 Monat irgendwohin (am schlimmsten ist der Gedanke immer erreichbar sein zu müssen).
mit M sehe ich mir Jugendfotos an. eine überzeugte junge Frau. ich wünsche mir meine eigene Überzeugtheit zurück. wie einfach alles war.
M schreibt, er sei nicht in Berlin und komme nicht.
ich denke an Vodka mit Gurke.
M und R bringen Kuchen mit. K geht jetzt tanzen. ich beneide ihn ein bisschen (aber nur ein wenig, ich könnte ja auch tanzen gehen)
und weil er sich so alt gefühlt habe, wollte er dann habe AT auf innerhalb zwei Jahren drei Kinder bekommen.
»geht das?«
A rechnet nach.
»und dann hat er sich natürlich nicht jünger gefühlt.«
»natürlich nicht«
bevor ich gehe, setze ich mich auf die große Truhe im Eingang und dann kaufe ich ein.1
1,90 kostet ein Croissant ganz am stadtauswärtigen Ende der Müllerstraße.1 der Verkäufer lässt mit sich handeln. für mich macht er ein Sonderangebot 2 Euro für Espresso UND Croissant. er betont noch einaml, dass er das nur für mich mache (ich hatte ihn ja nicht gezwungen, ich hatte ihn nur gefragt.2 ) und auch weil er selbst Kaffeeliebhaber ist. kurz überlege ich, ihm mein Tattoo zu zeigen.
die nächsten 5 Stunden sitze ich mit A im Fenster der Weinerei und sortiere Schlagwörter für Due Magneti.3 als ich gehe, hab ich leicht ein‘ sitzen und nen Ring am Finger.
volle Tage. gestern: sprechen, arbeiten. Vernissage. sehr gute Laune danach. Schhhhh! (Hund-Katze-Maus-Geräusche) ich hatte nicht berichtet von
später lese ich weiter über Grenzen. M schreibt nächtlich, ich antworte morgendlich. die Zeit, in die man sich ausdehnt, wenn die Zeit die Kontrolle über dich gewinnt.
langes Telefonat mit C. Grenzen, Grenzen, Grenzen ausprobieren. über Kontrolle, Pläne, die man verwirft, Betten, die man doch nicht kauft. ich denke an mich. zunehmende Entschlossenheit. (diese Entschlossenheit sollte ich einige Tage später wieder verloren haben. nun ja, sie wird schon wieder kommen.)
Ecke Greifswalder / Danziger. Autofahrer und Radfahrer schreien sich an: Du Faschist! (wird der Faschist bald abgelöst durch ›du Russe‹? wie viel Prozent der Russen liebt Birken, wie viel Prozent sind an der Front und wie viele Befürworten den Krieg? irgendjemand fotografiert die Situation von oben. Beweise! an der Ampel hängt ein Plakat: Demo für den Frieden. mein Bauch wird flau, wenn ich an die Ukraine denke.
beim Italiener, Husemannstraße.
auf der anderen Straßenseite sitzt eine Gruppe junger Menschen. wir stehen, beobachten, rauchen eine, beobachten die Jungen und fühlen uns ein bisschen alt. früher, sagt I, hätte ich stundenang vor einem Späti sitzen können oder im Biergarten. früher, da hatte ich gar kein Problem, wenn alles laut war. wir laufen an Kätze Kollwitz vorbei, da fängt es an zu regnen an. wir laufen weiter. genau richtig, sehen wir auf der anderen Straßenseite das Schild ›Osteria‹. das muss es sein und das muss Maria sein. sie begrüßt uns. ob wir Hunger mitgebracht haben. wir bestellen und bewundern die Inneneinrichtung. über der Tür hängt ein Kreuz. rechts und links neben dem Kreuz zwei Fotos von Essen. I ist neugierig, auf mein – für seine Verhältnisse, sagt er – bewegtes Leben und schließt dann aus meiner Erzählung ›also ein bisschen flirten ist ok‹. das Bekräftigt er mit einem Nicken, so sehe er das auch. dann schwärmt er von S.
er berichtet vom Bauleiter, dem er mit Nettigkeit begegnet, obwohl er ihn eigentlich zum Kotzen findet. von den Eltern, die auf einmal Menschen werden. wir sprechen von Rosenheim, dem Raumklima, das die ganzen Tropenpflanzen eingehen lässt. ›du hast doch immer nicht geheizt‹, sage ich.
von den Anfängen viel miteinander verbrachter Zeit. (er und S)
ich schneide Stückchen von einem Ricotta-Tortellini ab, genieße in vollen Zügen, bereite mich innerlich auf mein erstes Mal Spaghetti Carbonara vor; erkläre I, wie man Tiramisu macht. ›als ich dich kennengelernt habe, warst du militant‹, sagt er und korrigiert dann das militant in konsequent. ich genieße die Freiheit von inneren Zwängen (und frage mich, ob auch hier die statistische Normalverteilung gilt: irgendwann werden die Zwänge wieder ansteigen. auch wenn wohl eine generelle Beweglichkeit abnimmt).
ich habe so Lust zu tanzen.
so große Lust.
habe ganz vergessen, was
ist mit dem Mann mit dme Auto passiert
fragt I
fühle mich frei, bloß weil du frei bist, bist du noch lange kein Arsch, sagt L. stimmt.
als wir gehen, wünscht Maria einen schönen Abend.
der Morgen danach ist einer der guten Morgende. ich wache gegen 8 auf. wechsle vom Bett auf die Couch und lese zwei Kapitel aus dem Märchenprinzbuch. während ich lese, bin ich sehr froh über C.s Freiheitsbewahrungsbestrebungen und merke, wie ich mich langsam auf die Situation einlassen zu beginne und es mir gemäßigt-wohlig-gut geht – alse eine Frage der Einstellung.
und ›Kommunikation ist alles‹
als ich gehe, fragt P durch die Tür, wies mir denn geschmeckt habe. ›ihr‹ sagt er und mir fällt auf, dass ein ›wir‹ so viel leichter für alte Freunde zu sagen ist, als für neue. (alt / neu gemessen an gemeinsamer intensiver Zeit, die man miteinander verbracht hat)
—
zurück ins Jeztt: ich sitze im Atelier
»I don‘t have to share a space« – sagt eine.
ich mache Musik an: stoße auf Drake1 – Passionfruit, obwohl ich doch eigentlich Passion googeln wollte. das Lied bringt mich irgendwohin, dass mein Knie und Backen ganz weich werden.
dann kommt Self Care von Mac Miller.
das Gefühl wird weniger, bis die Stelle mit ›I didn‘t know‹ kommt. mein Bauch kribbelt. ich sitze wieder im Auto, habe meine Beine hochgelegt und sehe die Berge an
„[Ordnungs]Klassen sollten den Grund ihrer Existenz in ihrem Namen tragen, nicht ihr visuelles Erscheinungsbild.“12
VOLKSBÜHNE Enis Maci und Zimmermann: Kamilo Beach in der Volksbühne. auf der Probebühne stehen Rosa Lembeck, Martin Wuttke. ›irgendwann kannten sie sich gut genug, um es miteinander zu versuchen‹. sie trägt: ein hellblaues Kleid, hellblaue Strümpfe, eine kurze weiße Jacke, passend zur Landkarte. wie üblich kämpfen die Schauspieler mit den Textmassen. draußen wird an Hanau erinnert3
C fragt mich einige Tage später, was Romane für mich sind. ich beschließe weniger judgy gegenüber dieser verständlichen Form der Literatur zu sein. auch sie haben ihr Gutes. (damit kriegen wir die 52 Bücher im Jahr locker hin. das wurde zu Anfang des Jahres noch angezweifelt. ich schüttle den Kopf).ich schreibe einen Einkaufszettel auf Französisch und schiebe mir einen Löffelbiskuitin den Mund. Löffelbiskuit, das heißt Boduoir auf Französisch.
„Dies soll auf die „Boudoir-Politik“ Talleyrands in feinen Hinterzimmern zurückzuführen sein, wo man den Gästen feines, leichtes Gebäck reichte.“
in den letzten Minuten kommt mir die Idee, weswegen ich hier war: wir müssen weg von der Funktion, sonst wird man uns nicht ernst nehmen. das Becken ist halb leer. das Wasser ist ruhig. ich ziehe so lange, bis ich das Becken verlassen muss.
am Ende des Stücks nahm der Mann einen Müllsack, der schon die ganze Zeit neben dem Fernseher stand und sticht ihn auf: überall orange Tischtennisbälle auf dem Wasser der Landkarte. ich stecke einen ein. man leitet uns in den roten Salon weiter. ich verlasse den Abend auf Cowboystiefeln. die Pistole, die an der Wand hängt wurde demnach benutzt – was den Müllsack betrifft. was das Glas, das diagonal zur Milchpackung die Landkarte beschwert betrifft, hängt sie noch immer an der Wand und die Zuschauerin blickt hin und wieder verwirrt zu ihr. kommt da noch was?
ich nippe am Pastis
während alledem lese weiter das Märchenprinzbuch und komme wieder zur Feststellung: zu viel Autonomie ist nicht gewünscht (ich werde wütend und traurig und lege das Buch beiseite)4
eine bedrückende Analyse: alle hätten Zeit gehabt, aber was bringt das Was-Wäre-Wenn, wenn nun alles anders ist?
»es ist kompliziert«
PAUSE.
»auch wenn eine Tombola außerhalb dieser Tombola etwas anderes ist.1
… dass das Leben schnell vorbei ist. (davon gehen wir nicht aus. sollten wir?)
der Täter / der Jäger.
(»und trotzdem durfte er einen Waffenschein besitzen«). nicht jeder Täter ist ein Jäger (sonst hätte er einen Atlas, dick wie ein Duden)
2.
ich habe auf den Wind gewartet. die Wolken ziehen vorbei. L schickt ein Foto vom Mond.
am Sonntag kommt X nach Berlin.
der Computer bietet mir Kekse auf Französisch an (tous accepter). ich denke an das Techniktagebuch: alle akzeptieren, alle löschen.
während dem Schreiben kurze Pause. ich gehe ich raus: eine rauchen. eher halbherziges Ziehen. J bleibt drinen, passt auf die Computer auf. draußen ungefähr sechs Achzehnjähriger. davon. zwei der Männer Rauchen. eine der Frauen entstetzt: du wirst nie wieder aufhören können! das macht doch total abhängig. zwei Jahre raucht der junge Mann schon, erzählt er. drinnen berichte ich J. wir schließen: die Coolen rauchen immer noch, die Normalen jagen ihrer Gesundheit hinterher. ich liefere das Genussargument.
ich denke an meine lange Ehe mit der veganen Ernährung. (Zitat V)1
auf dem Heimweg, gestern Telefonat mit D und der Grund, warum er die letzten Male nicht zurückgerufen hat. er war die Füchse in der Umgebung füttern. else: seine Ohren pfeifen. ich mache mir sorgen und muss mich zurückhalten, keine Vorwürfe wegen des vielen Arbeitens zu machen.
während ich in C.104 sitze und AHs Buchmache,
– höre ich FLs Sitmme im Podcast (kaum zu glauben, dass wir … ich habe es vergessen. er redet kluges1 Zeug zum Bücher- machen),
– lese ich »Christoph Keller (* 1969 in Stuttgart) ist ein deutscher Verleger, Buchgestalter, Ausstellungsmacher und Schnapsbrenner.«2)
Birgit Kunz ist eine deutsche Verlegerin
Birgit Kunz ist eine deutsche Autorin
Birgit Kunz ist eine deutsche Grafikdesignerin
Birgit Kunz ist eine deutsche Büchermacherin
Birgit Kunz ist eine deutsche Künstlerin
Birgit Kunz ist … und …
B. Kunz ist … und …
B.K. ist … und …3
heute morgen leihe ich mir ein Aufnahmegerät auf.
D: »für die Sachen die du machst« (sagt er so, ohne zu wissen, was ich mache)
dann erklärt er mir noch, welches Programm ich brauche, öffnet eins. ganz schön chaotisch, wenn man nicht weiß, für was die bunten Felder und Knöpfe sind.
»FREUNDE VON EPHEMERA« (sagt K im Podcast) <3.
später bespreche ich mit JF den Text: Resumée: Klarheit! (sagt JF.) – strebe gen Klarheit mit meinem intelektuellen Geschreibe. was rauskommt: nix. »aber das weißt du doch, dass du außergewöhnlich schreibst.« (ich werde rot).
dann kommt raus, dass JF Fäger ist und das Bild des Jägers doch ein wenig
bei der Jagd weiß man nämlich wer wer ist und hier haben wir auch das Problem: es ist nämlich nicht klar. WER JAGT WEN. (keiner hält eine Waffe in der Hand)
(die Struktur muss ich als Autorin vorgeben. sonst ist die Leserin L.OST.
mir muss klar sein, was ich tue. wie der Text gelesen werden soll. da kann ich lange auf den Text warten, dass er von selbst weiß, wass er will. Klar abgrenzen. thematisieren, wenn etwas anders ist. ich habe schon wieder die Stimme in meinem Kopf, die sagt ›die Blokade liebhaben‹) später fellt mir ein, dass Iris Hanika in Echos Kammern das gleiche macht: sie leitet die unterschiedlichen Sprechweisen ein, bzw. überzieht sie sogar. eine doppelte Ebene sozusagen: warum der Text ist so wie er is.) nur das Schwarzwild, das Wildschwein ist raubt ab und an. (sagt der Jäger.) selten passierts, dasss du im Wald stehst und auch nicht so genau weißt.
zum Abend schickst ud JF noch ein todo für Oktober, da wollte ich SP schreiben – um den Text zu sbesprechen. in Kobimation mit Arno Schmidt (ich hielt dich jetzt bereits in Händen
später Video mit M und J: J hat mir ihrer Schwester einen Verein gegründet (in Frankreich geht das schon zu zweit)
abends laufen mashups im Radio. fühlt sich an wie Matuschke (ich bin enttäuscht, als ich Matuschke google, dann zum einen die Sendung eingestellt ist und zum anderen Matsuche kurze graue Haare hat. häh? in meinem Kopf hatte der lange Haare. draußen ist Prenzlauer Berg, drinnen läuft Radio. liebe die monotone Stimme des Radiomachers. Js Worte hallen mir nach: Dinge, die gut tun: – Zahnarzt, Texte besprechen, …
gestern Telefonat mit V. (wir sprechen über Struktur)
ich halte mich an die Regeln der Konversation: bis dann. tschühüss – ich freu mich
(was bleibt: gerührt, dass n Leben nachfragt. die Konversation war einfach an mir vorbeigerauscht.)
A postet hier: ›dahoam – Puderschnee‹ und ein Lied Charlie Chuningham: Minimum im Radio laufen auch Lieder. Leonhard Cohen: Suzanne ((Suzanne takes you down to her place near the river
You can hear the boats go by, you can spend the night beside her
And you know that she’s half-crazy but that’s why you want to be there
And she feeds you tea and oranges that come all the way from China
And just when you mean to tell her that you have no love to give her
Then she gets you on her wavelength
And she lets the river answer that you’ve always been her loverAnd you want to travel with her, and you want to travel blind
And then you know that she will trust you
For you’ve touched her perfect body with your mind))
AA fragt, ob wir ein Buch zusammen machen. weiter Remixes. als ich lese: XX gefällt deine Nachricht.
I set fire to the rain –
na gut. X schreibt.
the doors vs. … (mash ups)
bob marly und Billie Eilish (ich erinnere mich an Carl) (Dont give up the fight, Cold Hearted
Travis Scott und Drake und … und …
Momente, in denen du realiseiert, dass du begehrt wirst.
https://theanarchistlibrary.org/library/georges-bataille-the-solar-anus
wieder mal Eminem: lose yourself.
ich sprühe (eine Sprüherin) merks selbst. du –
bist ein
Molekül in Bewegung
die Cote d‘Azur sieht heute ganz anders aus
Hito Steyerl:1 Filmmaker & Author
Birgit Kunz: Filmmaker & Autorin
Herausgeberin & Autorin
die nächtlichen Gedanken ein Buch zu machen. mit A, auf Klopapier. über anale-irgendwas-habs nicht ganz verstanden und Ordnung.
so viele Sätze im Kopf, ich weiß gar nicht, wo hin damit.
P schreibt: Achtung vor den Lilien (die Flecken!). man könne die Pollen abschneiden. gerade will ich ihm schreiben, die sind noch nicht aufgegangen, sehe hoch und sehe die erste offene Blüte.
ich habe einen schönen Tag vor mir. um 9 kommt das Taxi und bringt Adam zur Thearpie. ich fange an zu liebäugeln. Prenzlauber Berg färbt auf mich ab. Selbsterfahrung über alles. das Buch, das gerade auf dem Nachttisch liegt spricht wie Eva Illouz.
wie bitter der Kaffee nach einem Schluck Wasser ist.
ich sitze mit A in der Sonne. wir trinken Café (»einen deutschen kleinen Café«, sagt der Kellner, als A ihm beschreibt, wie der Kaffee zu sein hat. es ist kein Espresso. der Kellner ist Franzose.)
ich denke an D, der nicht oft in Cafés ist. (was heißt das?)
e-mail von W.
bereit für Projektion (sind wir beide nicht). A und ich haben etwas anderen Umgang mit heißen Kartoffeln. ich weiß nciht, was gesünder ist. wir saßen an der Panke. dann Richtung Nettelbeckplatz (hier ist es wirklich nicht schön)
gestern Wochenendverhalten premium (eine Runde um einen See. am See halt machen und aus der Thermoskanne Tee trinken. eine Frau, die vorbei geht, fragt, ob der Kaffee alle ist. da fällt mir auf, dass Kaffee in Warmhaltekannen nichts ist, das unsere Generation mitnehmen würde, oder?)
heb mich hoch.
es heißt DAS TIRAMISU.
mit Erkältungen einhergehende Herausforderung des Lebens (jeden Winter wieder): NICHT die Kräuter-Bonbons von Ricola kaufen. (weil die nur als riesig großer Block gut schmecken) dieses Mal entscheide ich mich für die roten, weil die Farbe Rot gerade ein Entscheidungskriterium ist und zahle unfassbare 2,5?/3? EUR am Späti für ein Schächtelchen. (kurz lobe ich mir die Buchpreisbindung und die festen Preise für Zigaretten).
froh um getroffene Entscheidungen (wie immergleiche…)
C hat irgendwann mal gesagt, er habe keine Ansprüche an sein Frühstück. (ich habe jeden Tag riesige Ansprüche an mein Frühstück. es soll jeden Tag gut schmecken, das heißt nicht, dass Haferflocken nicht reichen.)
in Art Now lese ich von den Freiräumen, den Kunsthochschulen, die reife Persönlichkeiten hervorbringen und kann ansatzweise verstehen, was gemeint ist. für die Frage, wie willst du Leben ist anderswo wahrscheinlich eher weniger Zeit.
ich sitze mit M in der kommunalen Gallerie in Mitte und machte nichts. wir sitzen einfach da, trinken das Zitronenwasser, das uns die Frau vorhin angeboten hat, fragen uns, ob es eine Frage des Alters ist – der Zugang zu den Kunstwerken, die einfach so im Raum stehen / an der Wand hängen. was wir sehen gefällt uns trotzdem. M wie immer schokiert über die Preise (bzw. dass Preise ausgezeichnet sind).1
wir beide weiterhin verstört vom Sohohaus: die Preise! was ist das überhaupt? wir wandern da durch wie Aliens, wundern uns größtenteils, sind irgendwie froh, dass
ich will was von Deleuze lesen welches Buch genau ist mir erst mal egal, irgendwas von Deleuze (nur nicht das Graswurzel-Buch, das eigentlich irgendwas mit Rhizom heißt). ich entscheide mich für ›Proust und die Zeichen‹ und ›Logik und Sinn‹ – halt … wie wars? ›Lust und Begehren‹. ich muss lachen.
TH schickt mir ein Foto: die neue Katze.
nach einem philosphischen Sonntagabend heute Gebrüll von unten: is ja irre. es muss große Pause sein. bei uns war die immer um fünf nach zehn – bis zwanzig nach zehn und wenn man getrödelt hat, war man um halb zurück. auf dem Schulhof da unten war ich schon mal nachts, auch wenn ich in meinem Kopf gerade eben den Eingang nicht mehr der Straße zuordnen kann. ich denke an ein Gespräch mit M und einen Artikel von Dezember aus der Zeit über Prenzlauer-Berg-Eltern. am Samstag parke ich meine Gazelle bei Lidl neben einer solche Frau mit Lastenrad. (warum kauft die denn bei Lidl ein? das ist ja total überhaupt nicht Prenzlauer-Berg) ich denke an den Satz mit den Schokoreiswaffeln: Die bekommen die Kinder bis zum 18. Lebensjahr hinterhergeworfen. ich denke an meine Mutter. ich denke an die Torte, den die beiden zu meinem Geburtstag gegessen haben.
bei einer kurzen Pause vom Philosophieren finden wir im Schaufenste ein Mann mit einem Pulli, auf dem ziemlich offensichtlich eine Botschaft prangt,
in meinem Kopf sage ich: entschuldigung, ich bin kein wir.
ich versuche zu sagen: wir – es fällt mir erstaunlich schwer. (das wir-Sagen üben)
warum triggert dich das so? fragt mich C gestern. na … ich weiß auch nicht genau. jedenfalls finde ich es erstaunlich provozierend und ein wenig unangenehm, wie ich mich triggern lasse. gleichzeitig.
))
wenn ich mich recht erinnere hat der Blog in einigen Monaten sein einjähriges. es soll Frühstückskuchen1 geben.
in Sachsen Unwetterwarnung. ich genieße den Online-Zugang zur Zeit. (wer hätte das gedacht)
story of my life, sagt C
ich sage: das mit den Verträgen, ich glaubs er versteht nicht. »bist du schon mal auf die Schnauze gefallen?« – nö. isser nicht.
ist das das, was so vorsichtig macht?
alles eingeben.
eine Geschichte des Pokerns. all in.
das spielt B mit seinen Schülern – Poker.
ich denke an Lehrer: …
auf dem Tisch steht Rapshonig.
nur noch 5 Minuten, dann muss ich los.
der Rapshonig ist milchig-weiß . wie ich mich immer für Sonnenbluenhonig entschiede,
einfach, wei ich die Kerne so gern mag.
die Queen hat heute 75-jähriges Turnjubiläum – ne quatsch. Thronjubiläum.
Kindergebrüll. ich werde unanbgeracht wütend über das Kindergebrüll im Flur. wer lässt denn sein Kind so schreien?
das unterschiedliche Trinkgefühl der dickwandigen italienischen Kaffeetassen und Becher hier; gegenüber der normalen Tassen der letzten Untekrunft und der feinen alten Porzellan-Tassen mit Stempel von ganz am Anfang.
auf dem Tisch stehen Oliven. wusste gar nicht, dass man die draußen bewahren kann.
ich hole von ebay-Kleinanzeigen einen Schreibtischstuhl ab. »hast du nen neuen Stuhl?«, fragt Y., als ich im Atelier ankomme. »ja schon«, sag ich. »Bis gleich.« (eine Verabschiedung ohne Abschied) und ich hab schon vergessen, das der Stuhl bis vor kurzem noch jemand anderem gehört hat. ein Mannn, der am Spittelmarkt wohnt, dessen gemusterter Pullover zu den Sneakern mit Sicherheit nicht gefunden, sondern sorgfältig gewählt war. während ich auf den Mann warte und im Treppenhaus sthee, denke ich an C. das Treppenhaus ist so groß, so prächtig, dass es auf jeden Fall das Treppenhaus des Hauses ist eine Schnecke und innen gold gestrichen. das fand ich erst ein bisschen lächerlich, aber dann sehe ich schon, dass es schön glänzt und das passt dann doch irgendwie zur Schnecke.
ich schreibe schon wie AH.
ich schleppe den Stuhl ins Atelier, nehme Platz, denke noch ein letztes Mal daran, dass der Mann meinte »auch für große Menschen« (ich hier als großer Mensch sitze auf dem Stuhl)
während ich As Text setze, finde ich D in einem von ihnen.
trinke Luxus, in kleinen silbernen Plastiktüten eingeschweißt.
gut, dass ein Blog nicht die nötige Sorge Bedarf, die Lebewesen bedürfen.
letze Nacht schlafe ich kaum, lese: Sätze, Sprünge (und liebe es – bis auf die Stellen, wo der Autor ein männerhaftes Peter-Handke-Gehabe bekommt, zu reflektiert – ein Vorurteil meinerseits? es wird wohl bei dem Vorurteil bleiben. den Autor kennenzulernen ist praktisch nicht möglich und überhaupt nicht angebracht)
ein rationales Verständnis von Liebe. funktioniert das? ein Bündnis eingehen. ich warte auf irgendwelche Veränderungen. außer ein erstauntes Gelöstsein: nichts.
später höre ich von Wegen Lisbeth und muss lachen, als ›wenn diese Linda von tinder mich anlügt und eigentlich Kinder will‹ – dann wird mir klar. die singen doch vom fehlenden Wort-Wirklichkeitsbezug.
ich sitze an einem Küchentisch, der nicht meiner ist, sich trotzdem schon jetzt leicht nach Zuhause anfühlt. (immerhin zahle ich dafür.)ich denke an die beiden Frauen in Marseille, unsere Gastgeberinnen. ihr Herangehen an Gastgeberschaft unterscheidet sich ebenso sehr wie die Mitbewohner / Wohnungsgeberschaft der Wohnorte meiner letzten Monate. und ich? – Ich finde mich langsam ein, seitdem ich weiß, dass es bald vorbei ist.
ich habe den Radio angemacht. meine Finger flitzen. wie lange habe ich nicht mehr viel am Stück geschrieben. dieser Ort eignete sich dazu.
drei Mal fahre ich hin und her, von der lezten Unterkunft, zur neuen und zum Atelier. auf dem Weg zum Atelier fällt mir ein: ich bin ortsunabhängig und trotzdem ortsspezifisch und dann auch noch auf Ortswechsel angewiesen.
ich ganz oben in der Sredzkistraße. wenn ich in das andere Zimmer gehen würde, dann könnte ich runtersehen – auf die Straße, die glitzernde schöne Straße, das Geld glitzert auch, das die Leute hier mit sich rumtragen. dann schicke ich dem Vater eine Eingaben-Ausgaben-Tabelle und denke daran, dass Geld nur eine Rolle spielt, wenn man keines hat.
im Badezimmer Utensilien eines Mannes, der aus der Generation meiner Eltern kommt: eine Rotlichtlampe. das scheint wohl eines der Gesundheitsutensilien von früher gewesen zu sein.
ich feilsche mit L an ihrem Text. erst will sie was von Pfeffer und Salz schreiben. das verwirft sie wieder. es geht um Dichotomie. was ist das nochmal?
»was würd ich ohne dich bloß tun«, sagt sie am Schluss, »schaffste ja sonst auch ganz gut«.
immoscout fragt mich: wie viel Platz brauchst du wirklich? nachdem ich gestern den Vertrag unterschrieben habe, innerhalb 10 Stunden eine Zwischenmiete für die nächsten Monate organisiert habe, bestelle ich alles ab. keine stündlichen Nachrichten mehr von überteuerten Wohnungen. schön!
C ruft an. danach: einen kurzen Moment ein wahnsinnig ernstes Gefühl.
das Internet ist so langsam.
nun habe ich gestern so gierig den Pflaumensirup beäugt, dass M mir welchen anbietet. ich denke an C und den Zigarillo.
auf einmal fange ich an Enden mitzudenken: bei Verträgen, Verbindungen, die ich eingehe. man wird skeptischer / weniger leichtfüßig. ich setzte meine Unterschrift unter den Vertrag und wir sprechen darüber, was am schlimmsten passieren könnte: am schlimmsten wäre, wir wollten beide was anderes. wie wirds sein, wenn ich ausziehe.
—»du musst die Blokade lieb haben.«
—»muss ich?«
Netzwerke als einzige Alternative in einer Großstadt zu überlegeben. ich schreibe N. 5 Minuten später schickt sie mir zwei Anfragen:
wo bewegst du dich? am Rande eines Netwerks.
das gute Bier rinnt mir die Kehle runter. die Kirstalle des Cheddars bitzeln im Mund
ich feiere die letzen zwei Monate Zwischenmiete.
vor einigen Tagen fragt S mich, ob ich aus der Zeit was gemacht hätte. nun ja. außer 10 Jahre Erfahrungen in 4 Monaten habe ich nichts daraus gemacht.
D fragt, ob ich Haustiere habe.
ich nehme Kontakt mit meinem eigenen Trigger auf und bin sehr sehr stolz. weder schlimm noch nicht nett und alle Befürchtungen unbegründet.
das Abitur hat sich gelohnt. hier habe ich gelern zu
was ich im Abitur gelernt habe? in stressigen Situationen die anderen Beruhigen. das haben dei Eltern perfektioniert. (langsam finde ich heraus, dass es wichtig ist, die anderen auf dem Laufenden zu halten. wichtig, ihnen Geschenke zu machen. die Beduetung zu zeigen: du bist mir wichti: „die GEsten des GEebens, Nehmens, Erwiederns, sind auch heute noch Garanten der sozialen Bindung“ – sagt Gila Lustiger in Krwalle in den Banlieus.
gut rumzukommen im Leben, sagt M. darüber denke ich jetzt nach. in diesen 4 Monaten habe ich 3 Jahre gemacht, sage ich der Mutter.
»der beste Fisch komme aus Chile und Peru« (diesen Satz sammle ich vorsichtshalber für C. drinnen Gespräche über Fische. draußen: großer Auftritt eines Mannes, der eine Botschaft hat. Gottes Sohne wurde vergewaltige – halt, er hats nicht gesehn, aber er weiß es (dem Gott sein Kind wurde vergewaltigt) und jetzt geht es darum, darf man das? wenig später umringen einige Leute vom Ordnungsamt den Mann. der Mann mit den Fischen drinenn spricht von dem ›spiritus‹, den der Mann hat. » spiritus«, wiederhole ich und sage das ›s‹ wie ein ›sch‹.
die Unart einfach wegzuhören, einfach zu ignorieren. (aber was soll man sonst machen)
Raum nutzen wollen
(leise Befürchtungen zu wenig Zeit für so eine große Wohnung zu haben. dann denke ich an Menschen mit viel größeren Wohnungen und stelle die Befürchtung hintenan. erst mal schön einrichten. )
Lichterfelde Ost. hin und wieder völlig lost.
er hat die Bühne für sich. sein Blick ist starr. hier hat der Kokser mit dem Ingwerwasser, der immer so Berghain-Berghain-Berghain war gewohnt. M wirft einen Blick aufs Klingeschild. halt! hier wohnt er immer noch. die Faszination, die von Berlin ausgeht, hat man augenblicklich vergessen, wenn man auf einmal Faszinierte mit großen Augen und schwarzen Pupillen beherbergen soll. entschuldige mal, ich wohne hier.
wir finden uns schon wiedder Kaffeetrinkend irgendwo, immerhin waren wir in der Bib und haben beide ein Buch ausgeliehen.
»haben Sie sich schon immer gefragt, wie Beziehungen gelingen können? dies ist kein Beziehungratgeber! Beziehungen sind nicht rein zwischenmenschlicher natur.« – der Beginn unserer Arbeit.«
»alles Gute« und »nur gute Gedanke« wünscht mir der Mann, als ich gehe. er steht an einem Stehtisch und rollt eine Zigarette.
»Lebewohl!« ich prüfe die Bleistifte und feilsche.
Lebewohl! sagt der kleine Nemo aus dem Text von Anfang des Jahres. gestern antworte ich wesentlich tougher auf eine Nachricht, nach deren Erhalt ich wenige Minuten später Tränen in den Augen habe: nicht weinen! ich lese: Echokammern und frage mich, ob ich auch mal einen Roman schreibe. ist die Lyrik ein Ding der jungen Erwachsenen? ne. ich denke an Iris Glück. dann denke ich an das, was C letztens meinte: das Übersetzen – wie schön es ist und ich denke daran, dass meine GEeanken an Fremdpsrachen andocken.
ich höre Bon Iver, damit ich die anderen nicht höre und ich denke zurück.
während ich wiederlese, was ich vor einiger Zeit geschrieben habe, schießt mir auf einmal in den Kopf, was wohl meine Trigger sind. Hörgigkeit, Dominanz.
Kamele auf dem Weg nach Toulouse (Kamel von E). was sind deine Triggermomente?
welcher Otto? du Uschi [krz Ursula] hast mir den Parkplatz weggenommen. T lacht. (die Deutschen!)
eine Strichliste, wie oft dich jemand fragt, ob du schlechte Laune hast, wenn du nicht lachst.
DAS LACHEN MUSS AUFHÖREN! (von einem neutralen Gesichtsausdruck abgelöst)
das Lächeln eröffnet eine Text-Bildschere. und wem glauben wir? dem Lächeln natürlich.
nach jedem ÄHM – und – ein neuer Gedanke und dann: gähnende Leere.
auf einmal wird der Beckenboden interessant. jemand empfiehlt Kamasutra.
an was wir arbeiten?
– dem persönlichen Gesichtsausdruck.
– wie fühlt es sich an, sich aufzurichten?
– Sätze ohne Optionen.
– Sätze mit Korken im Mund
sich alles erzählen. ›la-la-la‹ wabert Kylie Minouge ›la-la-la, can‘t get you out of ma head‹ dieses Lied auf meinem iPod. zu der Zeit, als alle unbedingt einen iPod (iPod nano, 5te Generation in Farbe) wollten. ich esse ganz allein die Salzbrezeln. N isst keine. wir lesen: »Zwei Wahrheiten und eine Lüge: ich bin 4 Monate durch die Tundra gewandert ohne zu reden / ich habe eine peinliche Bosband-Vergangenheit / ich wurde von 15 verschiedenen Elternteilen großgezogen«1. außerdem lesen wir von Haferflocken-Fanatikern und Kartoffel-Liebhabern. [liebs. va die Flocken]
wir erinnern uns zurück – an den Tag, an dem wir nach Schöneberg gefahren sind. mit dem Rad. die Pläne nach Marseille zu fahren und auf einmal eine Katze in Paris, die gefüttert werden musste. später stößt M zu uns, 3 Minuten vor Ladenschluss rasen wir noch zu dm (natürlich rasen wir nicht) und ernten einige Lacher für unsere Einkäufe. am nächsten Tag stellt sich heraus: alles gut und den Test hätte es nicht gebraucht. zuvor sitzen wir im Knoblauch – so heißt der Schuppen. Ach, warum wir überhaupt hier waren? Wohnungsbesichtigung Mehringdamm. Altersdurschnitt: sehr jung, bombige Aussicht auf die glitzernde Straße und den Bagger unten. im Flur sind die gleichen Zeichnungen, die auch in dem Haus an der Hasenhaide an der Wand waren. wie hieß der Mann? er hörte Weltmusik. er hatte ein Zimmer wie ein Siebzehnjähriger und fand es wirklich sehr verrucht, mit einer fast Siebzehnjährigen zu verkehren. wir trafen uns in einer Bar in Neukölln. es muss kurz nach B gewesen sein. ein halbes Jahr später eine aufgebrachte Nachricht – und das lag nicht daran, dass ich morgens gegangen bin ohne Tschüss zu sagen. im Übrigen war sein Bett nach fengshui nicht korrekt aufgestellt, erinnere ich mich jetzt.
wir schaffen es, der Geschichte zu entkommen, die uns ein Mann unbedingt erzählen möchte.
Winter der hellila Mützen (spezif. Unterteilung v. Zeit, anhand an im öffentlichen Raum auffallenden Moden (die tragen doch alle hellila Mützen! – lilablassblau, dass es diese Farbe gibt, weiß ich, seit ich sieben bin. große Aufregung, der große Bruder von T wusste es.)
(»ich mache eine Serie, darf ich … ?«)1 (ich frage ihn nicht, warum er zwei Handys hat. braucht man nicht eigentlich 4 Arme, om zwei Handys zu bedienen? ich denke an Hs Klapphandy)
wer business macht braucht auch einen Taschenrechner. herausgerissen aus meinen peotischen Gedanken, lande ich in einem fremden Streit im Atelier. morgens Martinas Hefter: in die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen gelesen auf S X dann: Blätter für ein Bett klauen – kein Holz.
schwankend: ich habe die Wichtigkeit verloren, mit der ich von meinen Dingen spreche. sich selbst ernst nehmen!
»In diesen Zeiten des abnehmenden Lichts empfehlen Mediziner die Einnahme von Vitamin D. Wir empfehlen die Abreise nach Paris. Dort, kein Rampenlicht. keine Blumen.«
https://lithub.com/jonathan-franzens-10-rules-for-novelists/ Jonathan Franzen gibt den Tip ohne Internet zu schreiben. in Denkräume lese ich von einem Elfenbeintürmen und ob es sie wirklich braucht. ich finde: Passigs1 Techniktagebuch und weiß immer noch nicht, ob es die gleiche Passig ist, von der auch bei Wolfgang Tillmann die Rede ist.
der Ort macht dich glaubwürdig.1 das private und das persönliche Selbst brauchen andere Räume. ohne Ausweis! dass dir der Name fehlt ist nicht weiter schlimm, aber die Adresse. Alternativen zum Wohnen: Hausen + DHL-Packfach (mit App).
bloß mit Wohnung, ist smartphone-losigkeit möglich.{true?}
—Erreichbarkeit: wenn du mich suchst, du fidnest mich
—zu Hause?
—sicher nicht2
der Kuchen hinter Glas, in der Vitrine im Eingangsbereich, mit Glassichtfolie bespannt. die kleinen runden Tische in Reihe, matt – die Stühle, glänzend – die Tische. neulich hab ich gehört, dass der Umbruch immer noch Programm sei für Lyrik. glaub nicht. der Glaube hat geholfen, so sagt man in der Kirche. rot sind die Stühle. verkratzt glänzen die niedrigen Tischchen silbern. rot die Stühle, wie die Aldiletten der Frau in der Umkleide. ihr Badeanzug ebenfalls rot und ihr Zug energisch. schnell stößt sie vorwärts. rot, die Farbe der shirts der Bademeister. lifeguard steht auf ihren Rücken. rot-bleich, in unterschiedlichen Graden ausgewaschen der Grund. hungrig schlingen die Schwimmer nach dem Training den Kuchen / die Erbsensuppe mit Wurst und die Schrippen balancieren auf den Pappbechern mit Kaffe für nach-dem-Essen. sie sind doch der Bademeister, beginnt eine Frau. ein Tschöhö gibt er ihr mit, mit leichter Berliner Sprachfärbung. woher kommst du? (die Frage stellt sich anderswo gar nicht.) Zeit für dein Lieblingseis, in der Vitrine warten die Pokale, dass man sie rausholt und es werden zwei weniger, weil der im Spiegel, der verschwindet mit, wenn sie rausgenommen werden. sie warten
auf die Kugeln, die in ihnen serviert werden werden.
ich stehe auf und nehme die Tram, fahre
durch die Blöcke . mir gegenüber ein alter Mann, der mich mustert. so grau wie die Häuser.
mein Beutel ist rot.
printing money. wie sich selbst belügen. morgen werde ich an einem Kurs teilnehmen, in dem es um Glaubenssätze sich selbst gegenüber gibt. ich überlege noch. was könnten wir sein. Bonnie und Clyde? ich laufe wieder am Autohändler vorbei und überlege noch, wies wäre, mal in dem blauen Mazda-Cabrio für Sechzehntausend probezusitzen.
nur um zu sehen,
ob es zu klein ist.
wieder laufe ich an den Balkonen vorbei. auf einem von ihnen ist ein Streifenhörnchen aus Plastik.
was macht das denn da?
S steht auf dem Gullideckel. S wie Superman und S wie security.
»ein blaues Cabrio – das passt gar nicht zu dir.«
aber was passt schon?
ich laufe den längeren Weg. vorbei an geschliffenem Glas. das würde der Großmutter gefallen. vorsichtig hält sie die guten Gläser ins Licht und zeigt mir, wie man geschliffenes Glas erkennt – im Gegensatz zu gepressten. »wir bleiben uns treu« – was soll das denn heißen? später treffen wir uns vor dm. ach das!
hast du gemeint mit treu-sein. so
und so viele Kunden kaufen ein Produkt erst, nachdem sie es neunmal gesehen haben: sie hält mir die packung hin. das hab ich noch nie gesehen. noch acht mal, dann werd ich es kaufen, wenn ich wie der Durchschnitt handle. Ottonormalbürgerin, nullachtfünfzehn. Zielgruppen-Zenze.
auf dem Weg: lächliche ich eine Frau an und auf dem Weg,
laufe ich einem Fahrradfahrer fast vor die Reifen. er klingelt. »der Weg ist nicht das Ziel. der Weg ist einfach alles«, sagt Ann Cotten.
du magst doch rot, oder? aber was heißt das schon du magst doch. ich mag doch
noch tausend andere Dinge.
was wenn das Cabrio wirklich zu klein wäre?
was, wenn die shirts der Bademeister so verwaschen sind, dass man das lifeguard nicht mehr lesen kann?
ich träume, dass ich nun Besitzerin eines Gartens bin, frisch gemietet. ein großes Zimmer, ebenfalls bei der Frau S. lichtdurchflutet – schon wieder. vorher eine Szene mit Hund, der sich kraulen lässt, ergibig, den Hund mit Bauch bis zum Boden macht vor Wonne. allgemeines Raunen: »er lässt sich von ihr streicheln«
Telefonat um 9 Uhr mit KT. ich sitze noch mit Morgenmantel im Bett und schreibe. K ruft an: um mir ein Drucker-Leasing-Angebot zu machen »für Büro Kunz«. 3000 Kopien im Monat, hatte gestern bei einem Vergleichsportal angefragt und werde wunderbar ernst genommen: Ks Stimme hat eine leichte süddeutsche Sprachfarbärbung, in seinem e-mail-Fuß steht »Vertriebsspezialist« unter seinem Namen und ein kleines freigestelltes Bildchen von sich selbst darüber »Besuchen Sie uns auf auf FACEBOOK!«
„Das Objekt besteht aus einem attraktiven Zimmer. Praktischerweise gibt es auch einen Kellerraum. Hier finden Sie genügend Stauraum für Ihre Habseligkeiten.[…] Ein paar Modegeschäfte, Bars, Grün- und Parkanlagen, Buchhandlungen und ein Aquarium finden Sie ebenfalls vor Ort.“
Perlen aus der Wohnungssuche
Preis 19,50 €
Auflage 17
noch vorhanden
2022
[…]
2021
[…]
ob ich nie Sneaker trage, fragt H. – doch-doch, nur-nicht jetzt. jetzt: Piroggi. vorher: Torstraße 93, hier: https://a-z-presents.com | 14/12/2021–17/02/2022 Graphic.Designers.Collectors.: wem/was die Augen folgen.
die Aufmerksamkeit folgt: Klopapier, dem Papier, in dem Orangen eingewickelt sind, Postkarten, auf denen ein roter Porsche zu sehen ist1 erst folgen die Augen dem Ding und dann willst du es haben. Sammlung, Kollektion – das sei juristisch gesehen eine schaffende Tätigkeit. ebenso ist die Leistung der Grafikdesignerin eine schaffende, eine Übersetzung ins Visuelle, bloß dass es keine Sprache mit Wortschatz ist: ich spreche vorwiegend visuell. (und es bereitet mir Freude mich mit Menschen zu unterhalten, die ebenfalls diese Sprache sprechen).
dient die visuelle Umsetzung der Verkaufsförderung, handelt es sich um eine unternehmerische Leistung. der:die Künstlerin darf nur eine angestellt und X Praktikanten haben. stimmt das?2 mein Blick fällt auf den Boden: gelb. zitronengelb.
Erinnerung an einen See Sneaker im Eingangsbereich der Wohnung. naked man, im Bett wartend und später Mettwurstsplitterbrötchen zum Frühstück essend.3
A erzählt: die auffälligen Anfangsbuchstaben der Garamond. warum schreibe ich die Anfangsbuchstaben nicht groß?4
in Mitte sprechen alle englisch. es gibt “ Healthy Food Breakfast & Lunch Restaurant“ – ich bin FACTORY GIRL #14 in der Warteschlange. A hat einfach ›Frühstück gegoogelt‹. (wie lange ich schon nicht mehr Frühstücken war.) Cinamon bun + Kaffee schwarz (guter Kaffee. ((einige Tage später in Dresden sollte mir auffallen, wie mein eigenes Verhalten das Verhalten einer hochgradig indivudalisierten Person ist. sagt man so? nein, ich kaufe mir nicht irgendein Ding, es muss schon ein Schönes sein. hier mischen sich Ästhetik und die Ausstrahlung einer Marke).
später erzählt O: wine-to-water-program, wie es in der Unterkunft zugeht, während ich mit dem 3D-Stift kleine Objekte baue. der 3D-Stift sieht aus wie ein Nasenhaartrimmer, funktioniert wie eine Heißklebepistole und gibt einen Windowcolourähnlichen Plastikstrang von sich. die Packungsbeilage ist ein unfassbar merkwürdig gestalteter Flyer, der an die Esoterik-Ästhetik von Vitaminpillen und Spielzeug aus kleinen Produktion erinnert). auf dem Weg zur Friedrichsstraße ein Autocorso Corona-Leugner. stört mich nicht so sehr, dass sie eine andere Meinung haben, nur das Unverständnis aller Parteien füreinander stört mich – sehr.
noch später: Vodka & Gurken mit N.
Dinge, die ich so nicht stehen lassen kann: ungelöste Sudoko.
Vorsätze fürs Neue Jahr: mein Sprechen über Nähe revolutionieren. (hm-hm macht die Dampflock, die durch meinen Kopf fährt1 und die M13 wieg sich um die Ecke, fällt wie immer nicht um, obwohl ich das jedes Mal denke.
neben mir sitzt ein breiter älterer Herr und rauht Zigarre. kommen Sie aus der DDR, frage ich ihn und beiße mir innerlich auf die Zunge, wo ich doch gerade bei Enis Maci Eiscafé Europa gelesen habe, wie unhöfltich zu fragen: woher. aber mir brennt es unter den Nägeln ihm mein chinesisches (›wie? kinesisch? fragt er, ach schinesisch‹) Handtuch in seine Vergangenheit einzuordnen. aus dem Ostwarenlager kommt es, meinte die Frau.
wie komisch. ein Land, das gestorben ist, ohne Tschüss zu sagen. ich denke an die Trauer-Phasen von KüblerRoss
Dinge, die nichts so stehen bleiben können: ungelöste Sudoko.
wie zwei Hunde, die sich beschnüffeln.
von allen Seiten blitzen die Reflexe der Jahresrückblicke anderer mich an. die zwei Jungs laufen nebeneinander und suchen erst den Polarstern, dann bleiben sie an dem mondähnlichen Leuchten gleich über den Dächern da vorne hängen. is ja eckig, das kann nicht der Mond sein. nein, das kennen beide schon, bestärken sich gegenseitig in dem, was sie denken, sie können gut. der eine ist stark, der andere sammelt gut. und dann, vor Lidl, bei der Kinderübergabe zurück an ein Elternteil, betonen wieder alle wie anstrengend das eine Kind sei.
später schlemmen mit I. er schwärmt immer noch von S. das erste Mal, dass ich ernsthaft mit gleichaltrigen Freunden über Kinder spreche. später finde ich es dann ultramerkwürdig, als ich mit C in den Raucherraum gehe und die zwei Frauen über ihre Einzelkinder sprechen (es tut ihnen leid). ein alter Mann huscht aus dem Raucherraum, pflegt die Rosen und schwallt uns zu. schlemmen. stop! erst beim dritten Mal reagiert er: stop! nun aber wirklich. spazieren zurück, nochn Tee. I wird sich den Wein nach Hause bestellen. ich bewahre die Rechnung in meiner Handyhülle ›keine Rechnung‹ <3
du bis ja noch da, das macht den Unterschied, sagt I, und, dass ich 5 Jahre + bekomme für jedes Weihnachten in Berlin. die Salbeignocchi erinnern ihn an Christian und ab sofort werde auch ich keine Salbeignochhi mehr essen können, ohne an Christian denken zu können. die Figur Christian hat sich längst verstelbsständigt und wird nicht allzuviel mit dem Christian zu tun haben, den ich vor 6 Jahren mal kannte.
noch ein Vodka,
noch ein Bier,
noch ein Glas Wein und
Tee mit Limette
aus den neuen Gläsern.
(später fällt mir auf, wie das Geschenke-Machen abgehakt werden kann und wie es gekonnt und stilvoll eingesetzt werden kann. das denke ich, als mir C ein kleines Päckchen mit zwei noch kleineren Klammern verschlossen, übergibt.)
W schickt mir ein Foto mit einem Papagei. er heißt Lola.1 von den Rauhnächten, spricht E und einige Tage später wünscht auch A frohe Rauhnächte. ich treffe S und F, als ich den Berg hinabfahre. wir reden ein bisschen dies/das.
un unlikely day to travel, sagt eine der drei Personen, auf dem Weg Richtung Ostkreuz. sie haben Reisepepäck dabei. ich laufe durch das Gelände der Bahnn am Ostkreuz und finde zufällig ein Schild, das den BBK als hier ansässig zeigt. – in der Platte. (liebe Platten.)
wir hoffen Sie haben ihre Traumimmobilie gefunden, schreibt Immoscout, nachdem ich meine Plus-Mitgliedschaft gekündigt habe. ich sehe hier eindeutige Zusammenhänge zwischen Geld und der Suche nach dem Richtigen / dem Besten, dem deine Persönlichkeit am meisten unterstreichendste XY (hier kann alles eingefüllt werden und ja, richtig. nicht nur Produkte, auch Menschen). arbeiten, um sich das zu kaufen, was dich am besten dichselbst sein lässt. ich weiß ja nicht. vergisste ja ganz, wer du bist vor lauter Arbeit.
gestern heule ich C die Ohren voll, dass mir alles zu aufregend ist und endlich Ruhe, am liebsten alles für immer. er selbst jammert über seinen Rücken, möchte aber nicht das übrige Wärmepflaster. mit Alter kokettieren, das wir nicht haben. so jung bist du, sagt mir jemand, aber so jung fühl ich mich gar nicht. ja duuu, sagt er, nein niedlich. erkläre, was gfeid heißt. feil, sagt er und lacht, weil ers eigentlich gar nicht sagen kann.
high (nein). nur X war high, als er ein kurzes Näschen Keta, den Tisch entlang zog. das Aneinanderschlagen der Karten, als er die Kristalle zerkleinert. ich vergesse die Relationen. wie lang kurze Nasen sind. ich leere eine Flasche Wein und am nächsten Tag nehme ich die Bahn in die falsche Richtung.
Was könnte man auf einen Tiefgaragenplatz für 80 Euro im Monat stellen, dass es sich lohnt. ((im Laden erzählt mir heute einer, er kaufe ein Kochbuch für seine Eltern und auch die Zutaten, damit die was daraus Kochen, weil die Begründung „jetzt haben wirs schon das“ schon immer gezogen hat. E kommt mal wieder vorbei. keine Muße für junge Männer, die im Bücherladen Büchertips an die Verkäuferin (mich) geben.)
der Italiener aus der Pizzaria war also doch Albaner.
ich wusste es. würdest du, fragt er: Rotwein erkennen? mit verbunden Augen? einen Schluck nehmen. ja doch, vielleicht. mit einem ausholenden Bewegung. was machste nur mit deinen langen Armen und Beinen. du ((wer ist dieses du – jugendlich, würde A sagen. naja. wie jung ist denn jung.)
highlight des Tages. ein Mann mit einjöhrigem Kind, das kaum reden kann, der fleißig Bücher kauf und dann nochmal zurückkommt und auf Englisch ein Buch bestellt, dass das Kind nicht versteht, ob ich das dann einpacken könne. das Buch sei für ein anderes Kind und sein Kind solle nicht eifersüchtig sein. warum sollte es, frage ich mich insgeheim, aber alles ist ja manchmal irrational und der Mann so vorsichtig, dass ich nicht anders kann, als das sehr sehr nett zu finden.
für etwas einzukaufen, guck in meinen instagram-Account. dort gibt es ab und an Dinge, die man auch käuflich erwerben kann.
»Wie Homeoffice nur Besser – Urban Living – Moderne Neubauwohnung« (Wohnung in Weißensee).
Übergabe: Bild an N. Geld an mich. er erzählt von einer Frau, in Frankreich. er erzählt auch von seinem Vorhaben
endlich kommt die Jacke an. sie ist weder zu groß, noch zu klein, aber sehr warm. ich stehe im nahkauf vorm Weinregeal und finde keinen Wein.
merke mir selbst meine Begeisterung für Bücher an, die
Dieses kompakte Studioapartment befindet sich in der 1. Etage. Es bietet Ihnen ein modernes Raumkonzept zum Erholen, Arbeiten und Studieren. Das Sofa mit Bettkasten garantiert erholsamen Schlaf. Die funktionale Pantry, ein Kleiderschrank und ein großer Schreibtisch komplettieren die moderne Einrichtung. Das Duschbad ist barrierefrei.
Smart TV, Staubsauger, Kaffeemaschine, Toaster, Wasserkocher, Fön und Bügeleisen gehören zum Ausstattungspaket.
ich sitze im Atelier. R telefoniert mit zukünftigen Handelspartnern und macht gleichzeitig Ohrringe. ich denke an Morgen, an die Besichtigung.
ich liege auf dem Bauch auf dem Bett. die Heizungsrohre geben ein leises Surren von sich; es riecht nach Wachs und nach Räucher. »ich bin nicht viel zu Hause« (im Konsens). nur Schlafen (viel genug). tdm ist uns ein Zuhause wichtig, auch wenn der Gedanke an Pflanzen abwehrende Handbewegungen hervorruft. der Vater hat eine Wohnung. nein: der Vater des Freundes, der gleichzeitig der Freund des Vaters ist, hat eine Wohnung, direkt neben der Botschaft, in der er Pfeife raucht und heimlich Zwieback ist. ’sehr schön wars.‘ und? wie schmeckt er dir, der Zwieback?
an den anderen Tischen in der blauen Stube sitzen fast nur Männer und schenken sich aus Karaffen Wein ein. ich bin müde. heute Plätzchen, durchzogen von Zigaretten auf dem Balkon mit A, die lieber nicht alleine raucht. die soziale Komponente. rauchen Sie? in einem Text über mailart streift ein Dalmatiner zögerlich durchs Bild.
Guten Morgen!
die Beobachtungen über Männer nehmen überhand.
meine Milch1 ist kaputt gegangen, sagt H. das musste ich mir notieren, sage ich.
kennst du das? nein, das nicht. auf deiner Pizza ist mehr Käse. dein Teller: voller. hier ist der Wald so dicht, dass wir vor lauter Baum den Wald nicht mehr sehn. natürlich schmecken die Spaghetti anders als die Pizza und nichts von beidem ist grün.
Mitternacht, Ostkreuz: ein junger Mann schreit mir hinterher, ob ich seine Mutter anrufen könne.
auf dem Weg zum Ostkreuz meint E, ich solle unbedingt mal nach Warschau. es sei toll und abgeranzt.
im Laden erzählt einer der vielen Weihnachtsgeschenkeinkäufer, dass er im Radio gehört habe, man habe 7 Jahre schlechten Sex, wenn man Bücher auf amazon bestellt. jetzt ist er her. nach der Arbeit hole ich eine Kochplatte über ebay.1
nachdem ich die Kochplatte gekauft habe, mache ich E und mir was zu Essen. wir rätseln über die Worte mancher Menschen (warum hat der Mann das mit dem schlechten Sex gesagt?)
A findet es irgendwie niedlich, wenn Männer keine Geschenke einwickeln können.23
(wir fahre erst in den Westen, dann in den Osten, dann nach Albanien, nach Südfrankreich und dann nach Kanada. im Auto läuft Jazz aus Warschau mit einem zauberhaft-gesprochenem Intro, das mich total gefangen nimmt. ich lausche dem Intro und sehe aus dem Fenster.) heute morgen finde ich ein Buch über Kanada)
später mit E rätseln über Raumergreifende Menschen.
ich fahre an TK-Max vorbei, denke ganz kurz, es sei C (an der Haltung zu telefonieren), aber der Mann trägt Turnschuhe. kann er nicht sein. mit E später herzhaftes Lachen darüber, dass auch sie ganz genau weiß, was ich meine als ich ihr von den Inseln erzähle und dass ich mir ganz sicher bin, die Worte des Mannes können nicht mit dem übereinstimmen, was er sich gedacht hat. sozial intelligent hat C es letztens genannt.
A fragt, ob wir uns noch treffen. ich winde mich innerlich.
ich sitze am Nettelbeckplatz und trinke mit eiskalten Zehen Filterkaffee1 und nehme große Bissen von meinem Marzipancroissant. es duftet nicht. ein Mann legt direkt neben mir einen kleinen Haufen Äste ab. ich gucke ein wenig verwundert. alle eher durchschnittlich. »für den Ofen«, sagt der andere. dann diagnostiziert der dem Stöckesammler noch schlechte Laune.
*
vor dem Stress anderer weglaufen.
*
zwischen der ersten und der zweiten Wohnungsbesichtigung begegne ich meinem ersten Exhibitionisten.
M, K und ich kaufen einen Baum.
abends Gänsehaut bis in den Bauch, als ich über das MacBook laut Musik höre.
Musik + Körper -> körperinterne Drogenstoffe. wie genau das funktioniert? keine Ahnung.
gestern: das lückenfüllende Sprechen aufgeregter Männer. es fällt mir nichts ein, außer nichts zu sagen, und zuzuhören.
ich sitze unter regnerisch-grauem Himmel. aber wo sitze ich? ich sitze am Küchentisch – wie immer. heute keine Haferflocken gefrühstückt. (und wenn du dich jetzt fragst: ja, ich habe gefrühstückt.) Unmut über Nachrichten, die mich über das Telefon erreichen. stell dir vor, es gäbe keine Handys, dann gäbe es ganz sicher weniger Ärger. nebenher laufen Ms Worte über die ärgerliche Art seiner Exfreundin durch meinen Kopf, während mein Arsch von der Sitzwärmung seines Autos gewärmt wird. insgeheim trauern wird beide dem alten Volvo nach, in dem wir jetzt ganz sicher frieren würden, aber der ist bei einem Unfall mit einem Reh im Süden von Deutschland unbrauchbar geworden. ich bestaune seinen Ärger nun und denke an die Lähmung, die Traurigkeit hervorrufen kann. (gelähmt wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines Autos.)
M beneidet mich um das Alleine-Sein-Werden während des geplanten Auslandsaufenthalts. ich verziehe den Mund. die gnadenlose positive Einstellung dem Weggehen gegenüber lässt mich immer zweifelnd zurück. schön ist es, alleine zu sein, aber ebenso anstrengend und aufwühlend und – die ganze Zeit Umbruch. und wenn ich an das Heimweh denke, dann krieg ich jetzt schon nen Kloß im Hals. ›manchen würde es gut tun‹, sagt M. aber die, denen es gut tun würde, die schaffens auch anderswo nicht fremd und alleine zu sein.1
–
OMG das glitzert, ich will das haben. ((dies ist ein Spruch, auf den mich C aufmerksam gemacht hat. Frauen, die heute 10 Jahr älter sind als ich, gaben ihn vor 20 Jahren von sich.))
wenn ich groß bin, werde ich Prinzessin ((dies ist ein Spruch, der vor 10 Jahren an meiner Zimmertür stand. auf Tafelwand. heute bin ich immer noch nicht Prinzessin, dafür bin ich jetzt Künstlerin. auch gut.))
–
ich schreibe. so lange, bis ich nicht mehr kann. »was machst du?« – »na schreiben, was sonst.« das – ohne die passende Jacke dazu und ohne am Tisch zu sitzen. A. L. Kennedy schreibt man schreibe am besten, wenn man anderswo ist. ich kann das nicht bestätigen. ich schreibe am besten da, wo ich immer bin.2
gestern auf dem Heimweg, gehe ich das letze Stück mit M und KS; gehe weiter zum Postfach, hole meinen Adventskalender ab, den mir P auf Ms Adressee geschickt hat. es ist der längste Adventskalender der Welt und er hat ihn selbst gebastelt – wie jedes Jahr. bis vor wenigen Jahren hat O ihn noch gebastelt. dann hat sie 5 Jahre lang angekündigt nicht mehr zu basteln, bis sie ihn dann irgendwann wirklich nicht mehr gebastelt hat.
KS hat K ein Bild gemalt, das der gleich an seiner Pinnwand beestigt hat. im Gegenzug hat er KS eine Pflanze geschenkt. (die K und M dann bei mir im Atelier vergessen haben. sie steht auch im Mai immer noch da.)
vor ungefähr zwei Wochen sitze ich beim Bäcker an der Ecke. dort im Wedding, bei dem Bäcker, bei dem C und sein Bruder immer gesessen sind, als –3 ich sitze da und neben mir sitzt einer, der aussieht wie der Hader. er redet ziemlich viel Müll, ziemlich viele Vorurteile und eigentlich habe ich schon die ganze Zeit überlegt nach einer Zigarette zu fragen , bis er dann auf einmal anfängt über ›die Schnorrer‹ zu schimpfen. dann trau ich mich nicht mehr. wie unser Gespräch angefangen hat? er kommentiert die Bücher, die ich auf der Straße gefunden habe und die jetzt auf einem Stapel vor mir liegen. dann erzählt er noch, dass er auch Babyratgeber mitnimmt, weil – »man weiß ja nie«. (ich sage: es lohnt sich geradezu zwei Kinder zu bekommen. dann kann man beim zweiten die Erfahrung vom Ersten anwenden.)
im Adventskalender ist das gute Kräutersalz, das P und M immer benutzen.
später fahre ich ins Atelier. Tauwetter. kompliziertes Telefonat mit C: wann treffen wir uns jetzt und wo? Y lauscht und fragt, ob C mein Freund sei und was wir denn nun heute Abend machen. ich sehne mich nach weniger kompliziert und stolpere über meine eigenen Worte, als ich M gestern alle Sachverhalte schildere. es ist dunkel hier. fast wie Nacht. in der Küche bewunder Y meine Kaffeedose. es folgt ein Gespräch, wie die Farbe aufs Metall kommt.
in 10 Tagen werden die Tage wieder länger.
die Ferkel des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sehen rosig, frischgewaschen aus. Perlen vor die Säue. was genau heißt das eigentlich?
s. auch 211207
so tun, als ob man am Strand liegt. an einem Strand in einer Halle in Brandenburg. C lacht: die ganzen Assis, aber es sind keine Assis hier. nur die Kabinen, kleine Häuser auf Stelzen, in der Halle, in die man zum Rauchen gehen muss und die nach abgestandenem Rauch trotz Belüftung riechen, sind irgendwie eklig. die Kombination Rauch und Wasser ist auch irgendwie eklig.
»Und wie fühlst du dich?« (eine innere Stimme, die fragt) wie fühlst du dich – nach ein bisschenp planschen, nach einem doppelten Espresso und einer Portion Pommes. den doppelten Espresso hast du erst bestellt, nachdem du dich vergewissert hast, dass auch die Menge eines doppelter Espresso noch in die kleinen braunen Pappbecher passt. du wolltest keinen der Mehrzweckbecher aus dickem Plastik. komische Vorstellung. jetzt, mit dem ganzen Essen im Bauch nochmal ins Wasser zu gehen. zurück ins Wasser. für das Essen gibt es Tabletts und dann gibt es noch Nachfüllbecher für 16 Euro, die man unendlich oft mit Cola befüllen kann, wenn man nur brav den Abstand von 10 Minuten einhält.
zum Abschied drückt M seine Bewunderung aus: dass ich immer schwimmen gehe. wir können uns ja mal treffen. im Strudel, im Dunkel der Nacht und dem Dampf des warmen Wassers verwechselt mich M mit jemand anderem und sucht peinlich berührt das Weite.
so tun, als ob man am Strand liegt
und niemand kennt dich.
so gesehen werden, als ob man zusammen gehört. die Kassiererin drückt mir den Zettel für zwei in die Hand und ich raufe mir innerlich die Haare. kann man nicht mal hintereinander die Kasse passieren, ohne gleich als zugehörig gesehen zu werden? wir machen aus, einen Treffpunkt auszumachen und dann: vergessen wir es. wir schlagen ein Lager auf und dann sind wir nie da1
so tun, als ob man am Strand liegt und Caipirinhia trinkt. Caiprinihia mit Sand. nein: im Sand.2
aus den Lautsprechern oben schallt Werbung oder andere massentaugliche voice-overs. wer käme noch in Frage, wenn nicht ? [unkenntlich]
Arbeitsteilung | es wird von einer Expertinnen in der Form ausgegangen. aber sind Expertinnen des Materials. (Alles aus einer Hand)3
was macht die Frau? fragt ein Kind seinen Vater.
mit einem aufgeweichten Strohhalm sauge ich die letzen Reste meines Getränks aus meinem Glas.
1) am Geld werden Dinge messbar
2) lange nicht mehr
3) Zweismakeit
4) s. 1)
5) ›jetzt geht es bergab‹, sagt C: ›nach der Hochzeit‹ und ich ärgere mich Grün und Blau, dass der Mann nicht mal die Sache mit der Liebe ein bisschen optimistischer sehen kann.
vor lauter anderswo fange ich an mich zu erinnern: an Abende als Kind mit den Eltern im warmen Wasser in einem Schwimmabd in Wasserburg. ›Badria‹ – das klingt ein wenig italienisch, wenn man will.
wo befinden wir uns?: genau hier. an einem Ort, den du dir schlimmer vorgestellt hast, als er ist. eine kleine Kulisse von fernen Ländern.
wo bist du? im Urlaub, in fernen Ländern, im Dschungel. hier: bist du in den Ferien. hier schlürfst du deine Cola aus einem Becher aus Plastik. hier gehst du den Dschungelweg und bewunderst Tiere in einem Terrrain, die sich verstecken. während ich schreibe, ist Ka auf ein anderes Kind zugegangen. sie sitzen beide auf einem leuchtenden Pferd und starren ganz gebannt auf den Bildschirm vor ihnen.
große Lust zu kauen. irgendwas.
Hunger,
könnte man sagen.
die beiden Kinder
was ist das schöne hier?
mit einem eingbauten Nutzen kaufen wir Dinge gleich viel lieber. warum also nicht einen Nutzen in vermeintlich nutzloses einbauen: mit diesem Buch können sie auch einen Turm bauen, sie können Briefe beschweren, ihre Muskeln stärken, wenn sie es durch die Gegend tragen, sie können es physisch und buchstäblich als Waffe benutzen.
während ich so denke und sitze und mache gleichzeitig, denke ich: ich komme zu wenig zum Denken momentan.1
ich renne meinen Notizen hinterher. neulich hat mich mal jemand gefragt, was ich damit mache. anhand der Frage versuche ich mich zu erinnern, wer das gefragt hat. ich weiß es nicht mehr.
ich denke an M. von den Tropen noch müde haben wir überhaupt keinen Zugang zueinander. weirde Bildausschnitte und weirde Gedankenfetzen meint D. ich vermute, dass das warme Wasser meine Zellen ganz weit geöffnet hat und dann ist der Alkohol bis ins Äußerste meines Gewebens und heute dehnen sich die Zellen langsam zurück und ich bin ganz träge2.
kurzes Telefonat mit M, wegen morgen
Nachricht mit M, wegen dem Buch,
Nachricht von N, die ging eigentlich an seinen Sohn. ich versthe nix
NOTIZ 1
flussaufwärts.
die Regeln der Gastlichkeit beherzigen: es stehen Kekse auf dem Tisch (die Möglichkeit sich eines zu nehmen und in einen anderen Zustand zu geraten). <33
NOTIZ 2
die eigene Identität stören, indem man die Handynummer wechselt.
der Schnee knirscht unter meinen Füßen. so stehts in den Büchern, aber eigentlich knarzt er unter meinen weißen Schlappen. ich bin barfuß in den Schuhen.
nach dem Ausflug in die Tropen ist mein Zeitgefühl durcheinander und mein Kreislauf ebenfalls.
M und ich finden von uns selbst überrascht Gefallen am Rutschen. K reitet mit einem anderen Kind auf einem leuchtenden Pferd. M isst Falafel mit Tsatsiki. sonst essen alle Pommes. es gibt Majo, Ketchup und Senf aus einer Vorrichtung, die mit Fußpedalen bedienbar ist. die Majo schmeckt essriger als ich erwarte. kommt bestimmt aus dem Spreewald. M und ich lecken unsere Finger und sehen dem life guard hinterher, als er mich ansieht und über die ideale Wassertemperatur für Kinder spricht. ich verstecke mich.
Ketchup besteht aus Essig und Zucker. das ist der Trick daran, meint D. er weiß das aus dem Internet. ich glaub ihm, weil er auch weiß, wie man sein Geld anlegen muss. so erinnere ich mich, dass C vor einigen Tagen einen Burger und Pommes mit Majo isst. die Verkäuferin vergisst zwei Mal die Majo und legt ihm dann gleich drei Packungen hin. ich mache eine Notiz, in mein Buch, in der es um das Arrangieren von Gegenständen und den Unterschied zwischen Bauklötzen und Lego geht. C meinte, die Barfrau sei unzurechnungsfähig und überhaupt nicht ernst zu nehmen. ich glaube sie hatte einfach ein bisschen Angst vor so einem großen Mann und war deswegen ein bisschen komisch.
ein Becher voll Glücksgefühl, den man immer wieder auffüllen kann.
laute Tarzanschreie durch die ehemalige Zeppelinhalle. gegen Abend wirds dunkel. es ist kalt in den Tropen. ich erinnere mich an Vietnam.
[später mehr]
schwanger mit Kryptowährungen
die Nachbarn oben stöhnen laut. im Kino, vorhin, ebenfalls lauter Sex (auf einem Tisch im Büro. wo sonst.). eigentlich wollte ich C noch eine Knutschgeschichte von früher erzählen – vergessen. dafür hat C den Knopf gefunden, den ich offensichtlich bei ihm im Flur verloren hab. er findet ihn noch am Tag des Verlusts. ich, vom fehlenden Knopf geschärfte Aufmerksamkeit, finde ebenfalls einen großen dunklen Kopf und schicke ihm ein Foto.1
im Kino nicht nur Sex, sondern auch Popcorn: süß salzig gemischt. ich nehme ein Schluck aus Cs alkoholfreiem Bier und lache laut über die konstruierten Witze des Films. (Faktoren, die ein Film, der erfolgreich sein soll, erfüllen muss: stars, fun, gewalt, liebe, musik, tbc. zielgruppenorientierter Content, gefällig) später stehen lauter kapuzentragende Menschen draußen.
wer gewinnt? das Backgammon für drei Euro bei oxfam an der Bergmannstraße lege ich wieder zurück ins Regal, nachdem ich ausgiebig die kleinen Steinchen bewundert habe.
ich schmunzle über die Paare im Laden und kaufe bei unserem Nachbarn griechischen Wein.
wie ich mich fühle?1 wabblig, löchrig und – orange, rotorange. das sehe ich seit gestern überall: rot, orange. die Jacken der Menschen in der Bar. K war schonmal hier, meinte er, vor vielen Jahren. dann laufen wir durch den Schnee. ja! es schneit
*
Guten Tag!
unsere Lateinkenntnisse liegen im Boden des Eingangs vor uns versenkt. ›SALVE.‹ in Versalien und ein Kinderchor, der ›Sal-ve-te Ma-gis-ter‹ leiert. ein mittelaltes Paar tritt durch die Tür, über das Salve, sieht unsre sehnsüchtigen Blicke: ›und welche Hausnummer hätten Sie gern?‹ fragt der Mann. ›die Nummer ist uns egal.‹ (die Nummer ist uns wirklich egal, solange die Decken hoch und die Fenster tief sind. wie das Haus unserer Kindheit soll es sein.) Guten Tag!
ein weiteres Lateinwort, an das ich mich regelmäßig erinnere: egregius. aus einer Herde Schafe sticht eines heraus: ›schau mal!‹
[A] Knödel
[B] C.L. (als er jung war)
[C] ein Plätzchen. (die haben wir gebacken und gegessen – ein paar zumindest)
[D] gewonnen (unentschieden) [x]
*
der Mann an der Tür des Etablissements, das wir ganz unerwartet Nahe des Anhalter Bahnhofs finden, redet vertrauensselig mit großen Pupillen zu uns. es gibt eine kleine Fliege auf das Handgelenk gestempelt – geimpft oder genesen. später lehnt sich ein junger Betrunkener mit Ehering über K und möchte ihm unbedingt einen Korn ausgeben. er macht ihm Komplimente für seinen Namen.
am Abend bin ich ein bisschen verplant. Treffen mit E. wir gehen essen. man kann nicht Bar bezahlen. ich fahre nochmal los – ohne Schal, zur Bank. dann essen wir endlich. später: Kreolen & Wärmecreme gegen meinen schon Tagelang verspannten Rücken.
schlecht geschnittene bis gar keine Wohnungen in Berlin.
über Glaubwürdigkeit–die eigene Glaubwürdigkeit bestätigen.
›so müsstest du immer sprechen‹, sagt C am Telefon.1 C und W treffen aufeinander. der alte Mann richtet seinen Brustkorb auf. ((gerade lese ich – wie schon 10.000-mal berichtet Chris Kraus. denke in diesem Zusammenhang an W
ich denke an nichts – weil uns nichts wichtig ist. ich denke an letzten Sommer und die Tageslichtlampe, die ich mir jeden Jahr überlege zu kaufen. am letzten möglichen Tag schicke ich die Bewerbung für Toulouse ab und nur, weil E klang als ob sie doch gerne gegangen wäre und sich lieber nicht von äußeren Zwängen zum Bleiben hätte verleiten lassen. die Bewerbung ist unfassbar chaotisch und ich hoffe, dass sie nicht zu viele Menschen in die Finger bekommen. am So treffe ich L und F. Fs Kollege hatte doch kein Corona, ein Glück.
die Ansage der Ringbahn klingt wie eine Geisterbahnansage. Kichern auf den vorderen Sitzen.
Entwurf speichern.
der Ladekreis dreht sich.
ich finde einen Falter und denke an A.
später liegt im Innenhof ein abgestürztes Voglehäuschen. wo das wohl festgemacht war?
ich trinke: 2 Vodka für 5,60 und höre den beiden alten Männern zu, was sie der aufmerksam lauschenden Barkeeperin erzählen. zwischendurch spricht die Barkeeperin von Anton. mit Anton, haben wir… so hat B die Sätze auch immer formuliert. mit X, da haben wir. neben mir liegt eine halbe Pizza. die habe ich vorhin nicht ganz geschafft. wir habe Pizza gegessen. ›das hast du noch nie vorgeschlagen‹, sagt C, ›aber du auch nicht‹, sag ich zurück. jetzt liegt also der Rest der Pizza neben mir. so viel Käse. die Kellnerin trug Palme (immer) und zeitweise eine Glitzergirlande wie einen Harnes um den Körper geschlungen. das kann C gar nicht ernst nehmen. das ganze Lokal dreht sich um, als zwei Männer einen Großteil ihres leckeren Essens auf Ihren Teller liegen lassen. wir gehen noch ein Stück und zum Abschied umarmen wir uns und C und guckt ein bisschen besorgt, als ich sage, ich hatte zu knabbern (natürlich hatte ich zu knabbern, die ersten paar Monate).
später bin ich ein bisschen traurig und frage mich wie schon am 1.2. diesen Jahres, wie das ist mit der Liebe, wie sie aussieht: wie eine Scheibe Salami oder zwei halbe Kreise.
vorher: N will das Bild kaufen. erst erkenne ich ihn nicht, dann freue ich mich umso mehr. auch als M mich einlädt: Überaschungsparty für R: Tropenstudien. T kommt nicht mit. er weiß nicht, was er da tun soll. ich überlege: was ziehe ich an in die Tropen?
für einen Moment bin ich mir ganz sicher den Herd kaputt gemacht zu haben.
nix mehr Zufall. irgendjemand schreit Bedeutung (als M die Straße lang fährt und ich einen Tag später auch und wie heißt die Straße?? – genau)
ich werde ein bisschen pathetisch, als von der Notwendigkeit der Umarmung spreche.
mochten – wir mochten. dieses Wort löst irgendwas bei mir aus. lese bei NO-ISBN on self-publishing (was mir im Übrigen eher wie eine Feststellung erscheint, als ein Aufruf, was ich zuerst dachte), dass es [hier schreibe ich nicht mehr weiter, aber das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen. ich leih es dir auch, wenn du es dir nicht kaufen willst]
eine Frau mit Keksen geht vorbei. (›Lieblingsgast‹ – genau wie vor einem Jahr). in meinem Kopf: ›Kekse mit der Aufschrit Lieblingsgsast. davon liegen drei auf dem Tisch, als ich gehe.‹1.
H und ich stehen am Bahnhof und trinken Bier. genauer trinken wir beide ein Corona und nebenher teilen wir eine Zigarette aus den letzten Tabakbröseln. an Hs Hosenschlaufe baumelt etwas herab. es sieht aus wie die Ticketklemmen für den Skipass, aber es ist ein Feuerzeug an einem Gummizug. möchte man eine Zigarette anzünden, dann zieht man daran, wie an einer Hundeleine. wir beschließen. gemeinsam das Jahr ausklingen zu lassen und freuen uns dolle, als wir wenig später herausfinden, dass das Motto ›fancy‹ ist – abgefahren. sehe überall Glitzer und Gold. (die Keskse! ja, auch die Kekse.) später, im Zug, riecht die Seife nach Lilien und noch später riecht es dann auf einmal nach Glühwein. ich scrolle und klicke durch Wohnungsanzigen und lese ›perfect for professional single or couple‹. professionelles in Beziehung-stehen. der Mann gegenüber entpuppt sich als Italiener und sagt ›Ciao-Ciao-Ciao‹ zu jemandem am Telefon, als ob diese wiederholte Grußformel ein feststehenden Begriff sei.
H trägt ein rotes Tuch, ein zusammengeklapptes Handy am Hals. was ist das denn? sowas hab ich noch nie gesehen.
jetzt kommt schon der zweite mit Bier vorbei. ich will auch noch ein zweites Bier. ich denke an den Rausch, einen richtigen Rausch, den ich in Paris hatte. und ich denke daran, dass ich ganz kurz vergessen hab, was ich will.
am Ende des Abteils spricht einer davon, dass er erst um halb zehn bei Otto ankomme. »Birgit, so heißt doch Ottos Frau.« – stimmt. sie sammelt Schilkröten – wie meine Oma. erst haben wir festgestellt, dass Ottos Frau heißt wie ich, dann finden wir gemeinsame Bekannte. oh mein Gott, wie verschlossen. H schüttelt den Kopf. sie erzählt von der Schachpartie gestern Abend. ich öffne die Dose und nasche eines der Butterkeks.
im Zug merke ich auf einmal das Bier im Kopf.
nicht umsonst spielen Romane über Schriftsteller oft in Hotels in den Bergen. am besten schreibt man, wenn man nicht zu Hause ist. WO BIST DU? Zuhause. STIMMT NICHT. ich sitze an der Skalitzer auf einer Bank, die um ein Haus herumführt. nur mal schnell anhalten. eine halbgeöffnete Banane in meiner Hand. HÄH? na du weißt schon, eine Banane, die noch in der Schale ist, aber bereits halbgegessen. ACH SO. WAS WÜRDEST DU SCHREIBEN, WENN DU NICHT HIER WÄRST? ich weiß nicht. WÜRDEST DU MEHR SCHREIBEN? mach ich doch die ganze Zeit. DU WEISST; DASS ES UNTERSCHIEDLICHE ARTEN DES SCHREIBENS GIBT. ich weiß. DU MUSST. ja. DU MUSST SCHREIBEN. warum sagst du für das Schreiben nicht ein anderes Wort? eines, das weniger auf eine Art des Verarbeitens festgelegt ist. das Schreiben ist immer noch die am weitesten entfernteste Form von …DU KÖNNTEST AUCH TÖPFERN ODER SCHNITZEN. schreiben, das klingt immer so intelektuell und nach beigem Mantel mit Hut, aber es geht vielmehr das formale Ausreizen eines Materials.
die Lichter der Autos sind weniger hell als mein Macbook. ein Mann mit Hut, Mantel, Sneakern und freien Knöcheln geht vorbei. es ist sehr kalt. er sieht aus wie B. B IST LANGE VORBEI. DU DENKST NIE AN IHN, AUSSER DU SIEHS JEMANDEN, DER IHM ÄHNLICH SIEHT – was gar nicht so selten passiert. STIMMT. DIE MARKANTEN GESICHTSZÜGE DER MÄNNER AUS… das ist rassistisch. IST ES? letztens sagt A zu seinem Jungen, das sei sexistisch, wenn er an den Arsch der Ezieherin fasse. IST ES DAS? ich weiß es nicht.
mit wem sprichst du?
ich sitze auf einer Bank an der Skalitzer. der Mond ist heller als mein Bildschirm. BERUHIGEND. beunruhigend.
die U1 rauscht vorbei. sie ist weniger hell als der Mond, obwohl sie nur ein paar Meter entfernt ist. neben mir macht ein Paar halt. SIE RIECHEN IRGENDWIE INTENSIV UND FANGEN AN RUMZUMACHEN. ich schaue nicht hin. sie sind beide sehr laut. paarungslaut. sie kichrig; er hustet wie lebenslang Raucher. »nur in meinem Herzen« antwortet er auf irgendwas, was sie fragt. wie lange die wohl zusammenbleiben? was für eien Art für Liebe das ist? DU WÜRDEST AUSRASTEN, WENN DICH JEMAND IN AMORÖSEN ZUSAMMENHÄNGEN ZU EINEM MANN STELLT; MIT DEM DU ZEIT VERBRINGST BIST. stimmt. ERINNERST DU DICH, ALS DU LETZTENS IN DIE LUFT GEFRAGT HAST, WARUM DU KEINEN FLYER BEKOMMST? ja. DU HAST GAR NICHT DRANGEDACHT, DASS DIE PERSON, DIE DEN FLYER VERTEILT, EUCH ALS PAAR SHEN KÖNNTE: sind wir auch nicht. ABER DAS WEISS DIE DOCH NICHT. ok. E meinte dann: ich glaube der war auch für dich und du ich war trotzdem noch ein bisschen stinkig. ich meine, sie hätten ihn auch mir geben können, ihn zu mir zugehörig sehen können. und nicht andersherum. und abgesehen davon: unsere Körper halten eine solche höfliche Distanz zueinander. niemand kann auf die Idee kommen. DA WÄRE AUSNAHMSWEISE DER KÖRPER WICHTIGER ALS. als was?
((ich danke Olivia Wenzel für ihr tolles Buch, das mich irgendwie so schreiben lässt. reicht schon, wenn ich das Cover sehe)
sitze wieder bei S am Schreibtisch, neben Arno; denke an gestern [wohin denkst du? nach Gestern]: von oben runtersehen auf die Lichter der Stadt und der Allgäuer (keinKäse) auf meine Frage, ob da noch ein anderer Mann auf dem Männerklo ist: »den stört das bestimmt nicht.« ob es eine Kabine gibt, hat er nicht gesehen, aber er ist auch ziemlich besoffen. der andere Mann findet es fast schon Verschwendung Männerklos nicht zu benutzen, wenn die Frauenklos besetzt sind (geh doch!). wir gehen weiter, dalang, unter der Bahn, dorthin, wo es Wokda mit Gurke gibt. die Tapeten sind gold und das Publikum international. C mag die Gurken nicht. ich mag sie schon.
von der Bar nehm ich mir ein kleines Plastikbeutelchen mit Honig mit. sowas hab ich noch nie gesehen. ich sehe überall blau, wegen Maggie Nelson. frühs fahre ich nach Schöneberg, ganz verzückt, wie schön es da ist und Croissants gibts und die Wohnung ist toll und A ist auch nett. vom Balkon sieht man eine gerade Straße hoch bis an den Fernsehturm. sie steigt leicht an. ich fahre weiter, zu Arno.
eine Frau im Vorbeigehen: „i need breakfast“
sitze Ecke Lehbruckstraße/Rotherstraße. die Männer des Hauses versammeln sich, machen kleine Witze über das immer-hier-sitzen. (was, du auch?) an der Bank fehlt ne Schraube. liefert Anlass für einen Schraubenwitz (›sagt die Mutter…‹) gestern Alkohol mit H. ich fühle mich jung, wie immer, wenn wir zusammen trinken. Redebedarf wächst. ich trage Handschuhe und esse ein Eis.
Jahr des Croissants (2021)
– dieses Prädikat gab ich gestern dem gerade noch andauernden Jahr.
auch selbst musst du eine Entscheidung treffen und sie nicht von den anderenabhängig machen. ich denke an die wankelmütigkeit, in die man fallen kann bei mehreren Optionen. ich denke an mich, wie hin- und hergerissen ich gestern auf einmal war. so schön ist die Wohnung und A wirkt wie eine Frau, neben der man gut wohnen kann.
jetzt machen sie ››my heart will go on‹ von Celine Dior an.
ich fahre mir vor den Studios einen Platten, kleiner Empfang mit Sekt. alles inoffiziell. L bittet mich hinein (einmal durchs Gartenhaus und hoch), bietet mir ein Croissant an, einen Keksstern (ich nehme einen mit der Aufschrift ›ich‹)
und wo feierst du Weihnachten?, fragt sie mich. ich gehe schnüffelnd durch die gutriechende Wohnung. nach Aesop riecht sie. ›ich würde gerne durften‹ – sagt die Stimme in meinem Kopf. schreibe A und auf einmal Zwispalt.
warum liest der kleine Junge aus dem Traum Bello Gallico?
ich stehe bei fremden Leuten in der Küche und trinke ›lonely Zitrone‹ – nein ›lovely Zitrone‹ steht da. ganz oben wohnen sie und unten gibt es einen Apfelbaum, an dem noch die letzen Äpfel hängen. warum sind die nicht runtergefallen, es ist doch schon fast Winter. ›wir nennen es nicht so‹, sagen die beiden, als ich sie frage, ob sie zusammen sind. ja/nein. ja-nein-ja-nein. Mutter und Sohn laufen an mir vorbei, »bisschen unentschlossen« meint die Mutter, als ich das ja-nein-Spiel mitbekomme.
„Darüber bleibt […] Belletristisches auf der Strecke.“1 ich lese alte Zeitungen.2
erstaunlicherweise finde ich Orangen auf dem Heimweg – eine ganze Kiste voll. ich bin so müde, dass ich überlege die letzten 10 Minuten die Bahn zu nehmen. dann fahre ich doch weiter und kann mich nacher an nichts mehr erinnern.
heute sind wir die Versuchskaninchen: es gibt – Kohlrouladen und mehr. (mhhhh!) Versuchsaufbau: Friseursalon. wir essen Lebkuchen. es ist der 14. November. mein Körper spürt dem Berg nach. ich will mehr!
später, im Zug: alles voller Menschen. ich setzte mich gegenüber eines alten Mannes und denke daran, dass ich vor ungefähr 1 Jahr W auf einer Zugfahrt wie diesen kennengelernt habe. der Mann hat seine Beine ausgestreckt und umschließt mit etwas Entfernung meine, auf denen ich meinen Laptop balanciere. bin nicht in Stimmung in dieser Menge meinen Unmut kundzutun und schweige.
D schreibt.
ich kaufe mir einen Kakao bei Yormas. später wechsle ich sen Platz: nun Blick auf einen Besoffenen. er trinkt das gute Augustiner und beißt mit leicht angedudeltem Gesicht in einen mitgebrachten Lebkuchen. (der Blick, mit dem Besoffene essen). ich denke daran, dass ich manchmal von der Kraft angetrunker Männer überrascht bin und frage mich, ob sie im nicht-betrunkenen Zustand absichtlich sanft zulangen. (langen / ZH longing?)
vorhin saß mir ein Paar gegenüber und fing an miteinander zu spielen, diesmal: gutes Ende ohne Tränen. sie packt die orange Knusperkeks-Rittersport aus und er zeichnet ein Spiel auf die Innenseite seines Notizbuchs.
›belonging‹/longing schreibt Daniel Schreiber. M und ich bauen nun doch ein Regal. ein modulares mit theoretischen Inhalten. so gestern beschlossen. der Engländer erzählt von Fabriken – schon wieder. der Egländer darf man nicht sagen, weil er ist mehr als nur Engländer. es ist viel zu früh. ich habe Brot dabei. hole Kaffee dazu und gehe mit meinem Kaffeebecher die nassen Treppen am Südkreuz hinunter.
mir gegenüber sitzt ein Mann. er hat sein MacBook vor sich aufgeklappt und schläft.ch tippe. wo ist Coburg? ›da haben Sie noch Zeit‹. ich wechsle den Platz. wie lange bleibtst du – ich weiß es nciht. wie imemr. ich erinnere mich an die ersten Male zurückfahren. ich erinnere mich an den bunten Rock, an B, an seine Mütze, die ich trug. ich erinnere mich an die Bauchkrämpfe. ich liege auf dem Boden. wir trinken einen großen Kaffee. wir trinken überhaupt viel Kaffee. ich erinnere mich an den Geburtstag. nein das stimmt nicht, aber ich sollte mich erinnern. ich erinnere mich an unzählige weitere Geburtstage und jetzt, jetzt hätte ich gerne ein Croissant.
ich denke an den jungen Mann, der mich zuerst angemacht hat und dann war er ganz erstaunt, wie alt ich sein muss, wenn ich schon so lange studiere. ich sitze im Zug. es ist sehr früh, riecht anch Chanel und der Kaffee ist mittlerweils leer. ›Lifecycle stages‹ googelt der Mann schrägt vor mir. er hat ein Startup und vor einer Minute hat er einen Banane verzehrt.
WIE VERDIENST DU DEIN GELD? ein Mann ganz in rot betritt die Studios. ›das ist Birgit – von birgitandbreakfast‹ sagt S. ich muss mir Visitenkarten drucken und sie den Leuten in die Hand drücken: »ich bin Birgit.«1 zu rot: die Farbe als eine Kaufentscheidung. ich erinnere mich an einen Text über Widerstand, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe. ›was bist du?‹ – wann wird mich das zum nächsten Mal jemand fragen und – was antworte ich? und dann kaufe ich alles nach dem Kriterium Farbe und Form.
wann werden die Stühle in den Zügen arbeitstauglicher sein?
kurz später stolpere ich über meine eigene Aufmüpfigkeit, denke an Daniel Schreiber, das nach Hause kommen. das Unterwegs sein. lese in PP 317 Morgen Parallelprotokoll 02032106000621
06:11
›Kategorisch! Was meinst du damit?› – ›Damit meine ich auf das Medium bezogen.‹ Hinter Glas kann man sich keine Blicke nur Wörter zuwerfen. Na, das ist doch schon mal ein guter Anfang. Vor allem, wenn der andere das Wort fängt und dir ein anderes zurückwirft. Da hast du den Dämon.
ich habe von Siebträgermaschinen geträumt.
06:19
»Nur noch Porridge – daraus kann die Autokorrektur dann poetisch machen. Die poetische Version der Haferflocken, der Milchkaffee mit Zucker so sehr poetisch; die Schönheit in Schlucken trinken.«
Parallelprotokoll Silvester, 00:10, ich schreibe: „Der Mann mit den Fühlern steht da und kuckt. Die Bienen glitzern im Licht. Zickzackdilemma. Die Tram fährt vorbei.1
ich fange an, an die Vorsätze für Silvester zu denken. mir fällt nichts ein, wirklich nichts.
Parallelprotokoll Nacht, ich schreibe: „Der Vorsatz zu träumen, den ich mir manchmal nehme. Die Albträume, die kommen, keine Elfen beinhalten – das sollten sie doch – und dann wieder gehen.“
ich frage mich, ob ich Romane schreiben werde, irgendwann. C spricht von der Nebelperspektive oder so. so schreibe ich: aus der Nebelperspektive heraus und du blickst mir über die Schulter. hallo!
ich denke an Dorries Dörrie: Leben, Schreiben, Atmen, dass sie davon schreibt unterwegs zu sein und aus Hotelzimmern zu schreiben. ich erinnere mich an eine Zugfahrt letzten September. ich erinnere mich an die goldenen Schokoriegel, ich erinnere mich an eine klammrige Umarmung nach einem Kuchenintermezzo in Grunewald. ich denke an Olgas Unrast (von S), daran, dass das Reisen keine Verniedlichung des Lebens ist.
ich denke an die Anderen dort. sie sind Reisende. was würdest du mit 400Euro machen? würdest du Pilze nehmen? einen Flug nach irgendwohin und irgendwas machen? was würdest du tun?
C berichtet vom Gynakologen-Stuhl aus dem KitKat. ich wusste nicht, dass sich ein solcher Mythos um diesen Stuhl rankt. meine Nägel machen ein Geräusch auf der Tastatur. machen sagt man nicht (S). ich denke an C, (verwirrend, die ganzen Cs), die Nagelfeile, die er sich für seine gitarrensaitenzupfenden Fingernägel gekauft hat. gestern kurz Telefonat mit P und M. sie freuen sich.
heute: Faschingsanfang, später noch ein Mal Arbeit in Mitte. es gibt Studententoaste. Gespräche über in welcher Schicht der Gesellschaft man sich befindet. ich denke an Proletariat nach künstlerischen Ausbildungen. ich denke an Erbe und an zerstrittene Familien über Erbe. ich denke daran, dass M eine Unterschrift von mir möchte. ich rufe den Vermieter an. er ist sehr zuvorkommend.
ich komme nach Hause, Telefonat mit M. die Abschlussarbeit.
ich denke an Dienstag und wie wichtig Überschriften sind. wenn ich mal Zeit hab, widme ich mich ihnen.
und natürlich ist nicht alles aus dem Sommer. nicht mal annähernd. hier haben wir etwas aus dem Herbst, das fast schon nach Winter aussieht. welche Taktik fahren Sie? C erzählt, was der Marketingmensch ihm erzählt hat: es gibt mehreren Schienen, die man fahren kann: Bauchladen, Nische, Fachmarkt, Discounter. das erinnert mich an den Psychologen. ich stehe an der Kasse und zahle. am liebsten zahle ich bar. dann ist das GEld ausgeben weniger dokumentiert und ich muss mich nicht mit der Dokumentation meines Konsums auseinandersetzen, wenn ich irgendwas in den Kontoauszügen nachsehe. um mich schweben die Schmetterlinge, die mir A geschickt hat.
»Salut!« sage ich zum Abschied zu den zwei Französisch Sprechenden.
wir hatten nicht gerechnet von Lyrik leben zu können.
›wie überlebe ich als Künstler?‹ – dieses Buch liegt in einer der Kisten. von lyrik=Kunst kann man nicht leben.– damit hatten wir eh nicht gerechnet. warum eigentlich nicht.
die Schmetterlinge fliegen weiter.
lese: sich dem Warenaustausch entziehen. wieder erzählt jemand, dass sich irgendwas nicht verkaufe. warum sollte es denn. wir würden gerne tauschen und schenken. am Samstag drückt mir M zwei Packungen Margarine in die Hand.
S.84: „typischer Künstlerwunsch auf der Suche nach einer stimmigen Konstellation von Atelier- / Ausstellungs- und Rückzugsraum“
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kleine Objekte!, die man in ein Buch packen kann.
picture this / stell dir vor:
A und ich sitzen in der Sonne. es riecht nach Geld. die Männer tragen eine Mischung aus skater und naturbursche. wenige Frauen, die, die da sind modern bis schick. da drüben sitzt eine, die sieht aus wie Ss Freundin. es riecht nach Geld. gestern läuft S an mir vorbei. ich ihm Waschsalon, er wackelt männlich, laut telefonierend draußen vorbei. auf dem Klo hängen an der Tür zwei Sticker: CAPITALISM & sugarcane. ich denke an Dorothee Elmigers ›Aus der Zuckerfabrik‹ ich denke auch an Glitterschnitter. der Kaffee kostet 3 Euro. er haut niemandem von Hocker und das Croissant tut es auch nicht. ich denke an des Kaisers neue Kleider und ich bin wohl eine aus dem Volk.
V gestern, fragt mich, ob ich nur wegen der Männer hier sei. er schmunzelt. ich finde die Frage ein wenig merkwürdig und sage ihm, dass ich ihm zum Arbeiten hier sei.
ich telefoniere in der Küche mit L.
gestern hat mir R erzählt, er wünscht sich zu Weihnachten ein iPad. ich denke an meine langsamen workflows und wie schnell was wird, wenn man es oft macht. ich höre meinen raschen Fingern zu, wie sie über die Tastatur sausen.
»Hallo Birgit & Freunde« – so begann die mail. ich schmunzle nochmal. Telefonat mit L. »jetzt ein Weinchen mit dir, das wäre schön«, sagt sie. der Beschluss, dass wir einfach alle in den Wedding ziehen. ich denke an dieses Gefühl, das mich manchmal überkommt: und jetzt machen wir alle was zusammen, manchmal überkommt es mich.
R zeigt mir das Atelier. und hier haben wir ebenfalls jemanden mit der gleichen Ausbildung wie du. ich ziehe um. ich finde heraus, dass die Schrift, die der motto-Buchladen (unbedingt dahin!) *Dom Casual* heißt. ich staune über das neue Werkzeug. ich habe mir immer noch keinen Termin beim Frisuer gemacht.
sitze in der Bildhauerhalle und lausche einer, die einer anderen erzählt, dass sie keinen Bock mehr auf udk und die Lehramtsstudenten hatte, weil die keine Zeit mehr für Kunst haben. X kündigt sich an mit leisem »Badadapp«. ich denke an die Gitarre, die ich letztens bei C in der Hand hielt. irgendwie ein gutes Gefühl, den Körper des Instruments in der Hand zu halten, so groß und so leicht. badapp. zupf zupf. gestern P am Telefon: ein Minimum an Körper muss eingehalten werden. je mehr, desto größer… gestern fangen sie bei Rewe einen Dieb. die Tasche ganz voll. die Kassiererein und der Security freuen sich und ich fühle mich ein bisschen komisch, neben dieser Freude.
später: es ist sehr sehr laut. die Kellner sprechen englisch.
mit Hafermilch?, fragt der Kellner gnaz von alleine.
Panflötenmusik, wirklich sehr laut.
in der Eingangslobby des Hotels, das Gefühl neu zu sein, das aus meinem alten Mief heraus.
als ich nach Hause komme, klemmt ein Zettel in der Tür. kurz nervös. dann sinds nur die Nachbarn, die ein Päckchen haben wollen, dass nicht bei mir angekommen ist. (vorher ging das Gespräch noch darum, dass viele Menschen scheinbar nicht an ihr Handy gehen bei unbekannten Nummern – hm)
++ BÜRO KUNZ ++
hallo@birgitandbreakfast.de
»hoch immer und runter nimmer«, sagt jemand. und »das Spiel ist ja 17:30« (es wird also ein Spiel geben.)
der Verdacht, dass CSS-Lernen doch notwendig ist, um nicht immer von dem Äußeren des Blogs gestört zu sein.
fahre die Friedrichsstraße lang. in einem Schaufenster steht single day. gemachte Anlässe vs Grundlosigkeit (nicht: bodenlos)
wegen der Nierentzündung…. ich solle mich anziehen. K gehts so … wie genau, das sagt er nicht. es geht ihm so … du weißt schon …… eine Frau möchte mich trösten, weil sie denkt ich weine, aber ich habe bloß einen Corona-Test gemacht.
auf dem Hinweg essen wir Croissants1 dort, wo ich bei einem der ersten Berlin-Besuche gesessen und gefrühstückt habe. NussNougatCroissants. ich war so komplett… so komplett voller Nougat. morgens Gespräche um die Gruppe. vor mir sperrt ein Man einen riesigen Opelbus auf. ich träume von einem Bus. ein Herz für billige Bäcker. ZURÜCK ZUM GOLD. zurück zu den Vögeln, natürlich ändert sich auch mit dem Mauerfall nichts. für die Vögel ist es gleich, ob (ZUFALL: C liest ein Gedicht und ich denke auch dran)
der Kapitalismus hat auch was Schönes.
ich träume
von Dingen, die man haben könnte. (Träume von Räumen, die sind besonder starkt, und ebenso kapitalistisch, wie es andere Begehren sind). Begehren vs Streben.
M und R über Pilze. immer noch keine Literatur. ich fasse es immer noch nicht. alles hängt zusammen. Telefonat mit Fr. S.1 sie findet mich nett und schickt mir ein oranges Herz. es ziehen sich Pilzstrukturen durch mein Leben. Weihnachten 2019 stehe ich in einem Bücherladen in Prenzlauer Berg und halte ›der Pilz am anderen Ende der Welt‹ in der Hand.
ich habe eine Zeichnung gemacht, Kollektion ›Zufälle‹. (weil: beruhigend & schön.)
die Überlegung die Zusammenarbeit mit M eher auf den Fokus ›Sehnsucht‹ zu legen. wonach sehnst du dich? die Objekte der Sehnsucht, die eigentlich total irrelevant sind. ich denke an ein Spiefeld, auf dem untersch. Figuren stehen – alle neben den Feldern, alle folgen ihren eigenen Regeln.1
wir warten an verschiedenen Tischen aufeinander. eine unbekannte Nummer ruft mich an. es muss Cs Nummer gewesen sein, höre ich, als ich zurückrufe und die mailbox rangeht. mir fällt auf, dass ich keine Telefonnummer außer die meiner Eltern **********, meine eigene ***********, die von K aus der Grundschule auswendig kann: ****** und Omas alter Nummer ***********. ein Bier und ein Späti weiter:
schäppern – Sprachnudelhttps://www.sprachnudel.de › S »schäppern ➤ ultraknackig erklärt in der Sprachnudel – dem Wörterbuch der Jetztzeit.« BIST DU AUCH NE SPRACHNUDEL? JAHA? eine Sprachnudel, die sich auf dem Löffel räckelt.
ja unter dem Tisch, kann man die Beine zusammenklappen. ich probiere vorsichtig. bin dabei, als C passend zu seiner Schriftstellerjacke wieder zu rauchen anfängt. (die Uniform anpassen an die eigenen Vorhaben.) ich sehe mich im Spiegel an und mal ein bisschen rot auf die Lider. die Lider zu, schütze mich vor allen visuellen Reizen. »und du? was machst du?« fragt jemand. »Ich schreibe.« (nach dem Exkurs letzte Woche zur onthologischen Festlegung des Seins, halte ich mich an Verben.) siehst du die Gitarre? wegen ihr bin ich hier. ich hinterlege den A3-Block an der Bar. »darf ich den wieder mitnehmen«
danke bitte
tschüss, tschüüss, ich sitze auf dem Barhocker am Eingang und während der Türsteher drinnen die Gitarre ansieht, gewähre ich einer Frau eintritt, ohne ihr Impfzertifikat zu sehen und ohne sie Eintritt zahlen zu lassen. gern geschehen. C schlägt vor, reich zu werdne.
reich, in Geld schwimmen.
finster2 =
1. ganz ohne Licht; sehr dunkel
2. mürrisch, mit einem Gesichtsausdruck, der jds schlechte Laune deutlich zu erkennen gibt
sitze auf dem Sessel, lasse mir meinen Rücken wärmen, ohne, dass er kalt war. S und ich lektorieren Parallelprotokolle.
PP Draußen 18051923012321 lese ich: »Die Wolkenfetzen ziehen in einer Dreierkonstellation ab.« <3
23:19 Uhr: Buddha-Stift – ich will auch.
PP Nachtmond 18051901090130, Prolog, merke ich an:
»Könnte man, statt von der einstürzenden Intensität des Neuen auch von einer nachhaltigen Intensität des bereits Bekannten sprechen, die nur zu spüren ist, wenn man Erlebtes so (oder so ähnlich) schon mal erlebt hat und es ungefähr einordnen und sich selbst darauf einstimmen kann? (Ich denke da auch, aber nicht nur, an Rauschmittel, deren Wirkung sich nach mehrmaligen Konsum für mich immer besser einordnen lies.) Das mehrmalige Erleben sollte nicht mit dem Wissen eines vorbestimmten Ablaufs einhergehen, sondern muss von einer Offenheit für ein ungewisses Ende begleitet sein.«
PP Shishabar 29101919371957, zitiere mich selbst: »Es ist schön, nicht zu wissen, wenn man auffällt.« ich lese von KiBa und bekomme Lust. bei 19:45 schreibt B: »Jetzt fallt mir erst auf, wie jung die alle rund mir herum sind. Was machst du den hier, alter Herr? (Fragt mir niemanden). Aus diesem Platz kommen keine Revolutionen hervor.«
•
nun muss ich wieder an den jungen Kellner denken, der ganz frech den älteren nach Geld riechenden Mann eine fragt: Zimt?, firm mit einer älteren Frau eine Konverstaion über Essen beginnt: meine Mutter ja auch…
der MateTee knallt ordentlich. ich sitze mit flackerndem Herz vorm Bildschirm und sehe auf das Häusereck des Innenhofs. meine neiue Heimat. gibts da nicht am RAW-Gelände einen Club, der so heißt? wir beobachten aufblitzende Likes und dass sie wieder verschwinden. ich schreibe. und du? ›wie schön, dass es eine Zeichnung ist und kein Text‹ das sagt S.1)
ein flexibleser Arbeitsplatz, das isses, wofür mir gerade die Worte fehlten. na ich weiß nicht. später kommt der junge Mann von letzter Woche vorbei und betreibt gekonnt smalltalk. ich lasse die junge Energie an mir abprallen und höre mir seine Zukunftspläne an. gute Noten, große Träume, die Eltern Künstler. er legt alles beiseite und will lieber was Vernünftiges lernen (ich hab da noch drei Bücher in einer Kiste im Keller: wie man als Künstler*in Geld verdient. kann ich dir leihen). er ist so idealistisch. fühle ich mich alt und ruhig.2
22.11. – 28.11.
KHB Herbstschau, KHBStudios
mit Lesung (Termin tba)
mit Stein-Messung, zusammen mit Lydia M. (Termin tba)
27.11. – 23.12. | Mitgliederausstellung Kunstverein Rosenheim
mit ›Netto Marken-Discount‹ von mir
ich habe einen leichten Schlaf, sagt C. ich habe einen Schlaf, der bitte von Träumen begleitet werden soll. diese Nacht träume ich, aber das sollte ich hier noch nicht wissen. ich träume von Wollröcken und etwas anderem, das man kaufen kann.
über dem Bildschirm ruhende Daumen. angriffslustig, zum Tippen bereit. ich sitze in der Bahn, auf dem Weg meine Fahrräder zu holen und bezugsbereit zu machen.
genau wie Enzensberger, werde ich diese Beobachtungen als Lyrik deklarieren. das Umziehen ist ein Leichtes, wenn der Besitz sowieso schon reduziert ist und dann D auch noch mit dem Auto vorbeikommt. er will in die Autobiografie mitaufgenommen werden. – unter D? ja, genau. die Pflanzen hab ich dabei und eine kleine Biblitohek. man gewohnt sich. denke an Unrast. dort ist von den 3 Fragen der Reisenden die Rede: woher kommst du, wie lange bist du schon unterwegs, [eine dritte will mir nicht einfallen. weißt du eine?]
semi-furnished. ich rücke die zwei Betten zusammen. ich sammle die bunten Karabiner und hänge sie hintereinander. ich verteile mein Hab und Gut und bilde Stapel aus den vorhandenen Möbeln.
sich eine gelbe Nase verdienen. (D bereitet mich vor: sobald über 100.000 auf deinem Konto liegen, musst du Geld zahlen. hm)
ich fahre nochmal in die Studios, wische, schrubbe, esse ein Croissant, dass ich bei einem extrem gelangweilten jungen Mann gekauft habe.
Zigaretten mit S am Balkon: rätseln: was ist hier eigentlich los. gleich zu Beginn, drückt mir F ein Ma-oam in die Hand. später sitze ich in der Wühlischstraße und drei Geister nehmen allen Mut zusammen, sagen sich von ihren Eltern los und betreten die Falafelbude. es gibt die Erdbeer-gummis mit innen Weiß, dies bei Tante I. auch immer gab. die Eltern geben ein Danke durch die Tür. nur die Süßigkeitenindustrie, meint F. ich ärgere mich jeztzt schon über die Werbung, die Menschen glückliche Familien zu Weihnachten zeigt.
kurzes Telefonat mit L. eine Zigarette lang. währenddessen rauche ich nicht.
ich sitze irgendwo am Griebnitzsee und finde die die Ausgabe des Wetter-Magazins mit As Fotos. C macht ein Foto, wie ich die Zeitung hochhalte, wie in der Zeitung die Kunstwerke hochgehalten werden.
»gib mir Ruhe, gib mir Sonne, gib mir Licht, all die Farben zurück.« – »Früh-ling«, meinte eine Frau, als sie uns sieht. ne Herbst ham wa. ist, das können wir nicht leugnen, so viele Blätter wie auf dem Boden liegen und wie sehr sie rascheln.
die kleinen glitzernden Kugeln haben die perfekte Größe für Schokolade.
kurze euphorische Momente, auf die Zusage vom Kunstverein Rosenheim für eine Zeichnung zur Mitgliederausstellung.
Gespräche über wie viel Schlaf man braucht auf der Rückfahrt in der Bahn. ich lausche. dem übermüdeten Spielebegeisterte und seinem Date. er lehnt sich zurück und sie lehnt sich zu ihm. dabei berühren sie sich nicht. das Leben klingt wie ein Spiel, wenn man sie reden hört.
kurz vorher sitze ich einige Minuten an der Freidrichsstraße und lausche den Worten über Geld. Arbeit, Urlaub in österreichischem Dialekt. als ich die Rolltreppe hinunterfahre berichtet ein Mann seiner weiblichen Begleitung, dass es in Frankfurt das tolle Angebot gibt: in einem Hotel der eigenen Stadt schlafen, für nur 70 Euro (es gilt nur für Frankfurter),
acht Stunden Schlaf später
mit S über den Schillerpark in die Rehberge.
mit den beiden S am Studiotisch und wir machen endlich das Buch fertig. fast zumindest.
spät abends ich sitze auf der anderen Seite des Plötzensees. der Vater schlägt seiner kleinen Tochter vor, beim Künstler nachzufragen, obs wirklich Zauberer sind oder wie er sich das gedacht hat. ich sitze auf der anderen Seite des Sees. wie schön es hier ist. Das Wasser ist ganz ruhig und ich stelle mir vor, dass auf der anderen Seite der große Mann spazieren geht, wie er es immer getan hat. ich höre das Brummen des Laubbläsers. unten ist der kleine Strand, an dem ich das letzte mal, als ich hier war, im Plötzensee schwimmend, furchtlos an Aalen und anderen großen Fischen vorbei, so schreckliche Musik gehört habe. ich raschle durchs Laub. in die Kabinen und Umziehorte. da oben hängt noch eine Spinne. es riecht nach Winter. hinter mir gehen Menschen vorbei. das Laub raschelt. der See wellt kaum merklich vor sich hin. Kirchenglocken, Martinshorn, die große Straße. es ist 17:59 und es wird merklich dunkler, jede Minute.
dann treffen mit n leben. über die Insel, und wie man sie füllen könnte. (ist sie jetzt abgeschottet? oder exponiert?)
alte und neue Schatten. (die alten Schatten wackelten, weil das Licht nicht so starr war, sagt N.
›Limbo-Moment‹, sagt E. was ist das denn? wir näher uns an: der Prototyp der eignen Arbeit oder: wie will ich arbeiten? ich beuge mich zurück, unter dem Besenstil durch. Limbo –
STUHL vs BANK | Stühle & Gesellschaft. gibt es Individuen in dieser Gesellschaft und wo sitzten sie? kein Stuhl, kein König, kein Ich. Ich… (WAS HÄLTS DU EIGENTLICH VON STAPELSTÜHLEN? – DER KAPITALISMUS HEUTE HAT KEINE STÜHLE MEHR. ER KLAPPT VON ZEIT ZU ZEIT EIN BRETT IRGENDWO RUNTER; AUF DEM ER SICH TEMPORÄR NIEDERLÄSST. Nomadenstuhl.
kaum vorzustellen, eine Welt ohne Stühle, ohne Dinge, die man kaufen kann. ich bin, was ich habe. DU BIST, WAS DU KAUFST. Ich bin, was ich kaufe. UND WAS BIST DU NOCH? du siehst an dir herab.
außerdem:
nun kommt die Stelle im Kaffee, wo sich die kalte Milch und der lauwarme Kaffee mischen-. dieser Kreis ist die Sonne. HIER IST JA GAR KEIN KREIS. aber, stell dir vor hier wäre einer Kreis und der ist die Sonne.
(M nimmt eine goldene Kugel und steckt sie sich in den Mund)
ich rufe zuerst die falsche Apotheke an. (à la: »bei uns haben Sie nicht gekauft.«) dann, dort, wo ich die Tropfen1 doch gekauft habe, erfahre ich: Augentropfen für die Ohren, niemals umgekehrt. die Welt ist leise. lese irgendwo, dass Sloterdejk von ›verdichteter Kommunikation‹ spricht – über smartphone Kommunikation. sie sei anfälliger für Missverständnisse. ich schicke dir einen smiley. später kommt ein Konzertpianist vorbei. noch später berichtet D von Kommunikation, ›die einfach nicht zu uns passt‹ (höflich&förmlich? freundschaftlich&locker) SIE WOLLTEN SCHON IMMER KLAVIER LERNEN? er lädt mich ein, Proben aufs Exempel zu schicken. [todo] und du? was bist du?
ICH BIN KÜNSTLERIN, SAGST DU GANZ SELBSTVERSTÄNDLICH. WARUM KOMMT DIR DAS HEUTE SO LEICHT ÜBER DIE LIPPEN? ((einige Tage später im Wald sagt C über das Verb sein, dass es so endgültig klingt. (und das obwohl es ein Verb ist! ›ichbin_‹ das ist fast schon ein Nomen oder ein Adjektiv, das mit einer Sicherheitsnadel an deiner Jacke steckt – für immer. denkste)
›ich bin…‹ das will ich nicht sagen. es geht leicht. auf einmal ganz leicht, diesem fremden Mann es zu sagen. er war ja auch ganz bestimmt. ich bin Konzertpianist. kennst du dieses Kinderbuch? in dem das Klavier mal ein Möbel, mal irgendwas ist und die Klavierbesitzerin letztendlich Mundharmonika spielt?
es geht auf einmal ganz leicht, wenn die Frage richtig gestellt ist.
ich bin
Künstlerin.
ich esse
Pizza.
ich bin
müde.
auf dem Teller steht schon die nächste Empfehlung: und jetzt einen Averna auf Eis. im Hintergrund läuft laut rbb – da kommt keine Langweile auf. im Hintergrund liegen außerdem Säcke von Nudeln mit mehreren Kilos. die Stühle an der Bar sind mit Absperrband verbdunden: bloß nicht hinsetzen. die Kellner tragen vorschriftsgemäß eine Maske, wenn sie sich durch den Raum bewegen. ich esse zu langsam. am Ende zieht der Käse keine Fäden mehr.
heuter erzählt S mir von den schönen Spuren der anderen. da haben C und ich am Samstag auch drüber gesprochen. einen Tag später versucht in der Uni einer der Profs einen der Studierenden zu überzeugen: den Stuhl als Metapher beiseite zu lassdm. kein Stuhl. versuch doch das Gefühl nur mit dem Körper auszudrücken. ich lache innerlich. das haben wir aufgehört, den Körper alleine sprechen zu lassen. (und irgendwie denke ich an Teddybären und an Briefe. den einzigen Tip gegen Heimweh, den man im Internet findet.)
(morgens 2 Kaffee auf halbleeren Magen). mein Bauch grummelt immer noch. es ist 18:39 Uhr.
später: BLUMEN | florierender Handel, fluoreszierende Blätter, rosarote Rosen. Scheine, mit denen du die Blätter kaufst. fabric of flowers. dort heuert dich einer an, der neben dir schläft, der will, dass du die Blumen sähst und düngst. ernten tut sie jemand anders. KAUFST DU DIR BLUMEN? einen Euro kosten sie an der Prenzlauer. WAS MACHST DU MIT DEN BLUMEN? eine Sonnenblume, ein Euo. UND? KAUFST DU DIR EINE? nein,
du weißt, die welken eh wieder. ich frage einen fremden Mann, der ziemlich besoffen an meinem Auflachen hängen bleibt, ob er sich manchmal Blumen kaufst und ›was ist eigentlich schön‽‹ DU HAST DIR EINE BESSERE ANTWORT ALS SEIN GESCHWAFEL ERWARTET. ich kaufe dir Blumen. das hatte ich immer vor. ich bin 17. R pflückt mir auf der anderen Seite des Bahnhofes einen Strauß Margeriten und überreicht sie mir mit den Worten: das gegen deine Jugend. es gibt ein Foto, von dem Strauß, der oben an meinem farbverschmierten Waschbecken stand/stehen.
Weihnachten 2017. während wir alle nach Hause fahren und uns von unseren Eltern wie betüddeln lassen, gießt A unsere Blumen. DU SAGST WIRKLICH BLUMEN ZU ZIMMERPFLANZEN.
C fragt mich, ob ich besonders produktiv bin hier in den Studios.
im Garten stehen Menschen rum. wenn keine Menschen rumständen, dann wüssten wir nicht, dass es ein Garten ist. ob Kinder nun zweisprachig erzogen werden sollen oder nicht. ein Kind ist ein Container, den man vollstopfen kann und nacher muss es ihn mühsam entrümpeln. die Kindheit als eine Zeit, in der man noch weitestgehend frei ist von Zeit und von Zweck oder der Zweck in den Dingen selbst liegt. einige Tage später fange ich an: Annas Kindheit ist eine Erfindhung zu lesen. die Begriffe bekommen langsam Bedeutung.
›magnetisch angetriebene Züge‹ höre ich im Radio und ›Warenverkehr‹ / ›Personenverkehr‹. ich höre der Geschirrspülmaschine zu und nasche lasche Salzstangen, abwechselnd mit Pinienbonbons aus Marseille.
ein Mann mit Einkaufswagen, vollbehängt mit Tüten steigt eine Station nach Potsam Hbf in die Bahn ein. ich denke an den Engländer. er hat nicht Tschüss gesagt. dann wird er nochmal kommen. seine Worte erklärend, laut, sichselbst. wo ist die Tüte mit den Pfandflaschen? es muss sie jemand geklaut haben und dann steht sie doch einfach um die Ecke. die meisten unserer Mitmenschen gestern sind heute weggetreten. sie starren ins Leere und haben Ringe unter den Augen. ob das der Sturm macht? ich erinnere mich an ein Gespräch, in dem von Bier- zu Plastikflaschen geraten wird. hier fahren die Flaschensammler mit der S7 nach Berlin zurück. ich erinnere mich an einige Aufenthalte meinerseits in Potsdam und die feste Überzeugung irgendwo Ruhe zu finden. ich bewundere Fs Begeisterung für Couchen, frage mich, wie ich in 10 Jahren bin. ›müde‹ von etwas sein. so müde, dass man sich am liebsten auf eine Couch aus blauem Samt legen möge. der Einkaufswagen des Mannes ist voll bepackt: ein Korb, ein Besen. Wannsee steigt er aus. fährt doch nicht nach Berlin zurück. wo er wohl schläft diese Nacht? eine solche Frage stellt man sich viel zu selten.
ich erinnere mich an A: das könnte ich nicht, nicht zu wissen, wo ich heute schlafe.
Oma ruf an. wie das Wetter ist, will sie wissen.
in meinem Kopf läuft: wo gehst du heute Nacht hin. in meinem Kopf läuft auch ein Video von dem Haus am See.
ich muss unbedingt A schreiben, ob er mal nachsehen kann, wems gehört.
ich lese in Jules Barnes und kann seine Art zu erklären überhaupt nicht ab. dann spielt der Protgaonist auch noch Tennis. das machts nicht besser. ich lege ihn wieder beiseite.
E unterbreitet mir, warum man Sally Rooney doch lesen sollte.
wir ziehen durch Potsdams Straßen.
Nautile | Die Nautile ist ein bemanntes Tiefsee-U-Boot des französischen Forschungsinstituts für Meereskunde Ifremer.
wie eine Katze, die den Mond ansieht.
Parallelprotokoll Sand. ich wollte eigentlich noch von Herrndorfs Sand schreiben. gerade sitze ich noch auf der großen Sandfläche, die ich letztens beim Spazieren mit C entdeckt habe. ich stelle einen gewissen Unmut fest und hoffe er bleibt.
jetzt schlägt die Frau auf einmal den Mann. sieht ganz schön brutal aus für Spaß. er hatte eine ganz geduckte Körperhaltung. sie hält in der einen Hand eine Zigarette und in der anderen ein Handy. filmt nun den Mann, wie er oben auf der Rutsche sitzt. Wahrscheinlich kann ich die Sprache ihrer Liebe nicht verstehen. davon, dass es Dunkel wird spricht sie, die Mutter und dass ›wir schlafen müssen‹. der Mann sieht aus wie Vs koksender Ex. I hat jetzt auch angefangen von ›seiner Ex‹ zu sprechen. tut weh, diese Abkürzung.
»so essen die Benediktiner schnell«, damit der Genuss so gering wie möglich bleibt. dieser Satz geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Genuss gegen Erkenntnis. ist das so?
oh Gott, ich glaub ich hab Heimweh. ein Mann mit Volvo hält, steigt aus, geht an die Tür der 42 und holt bei dem selben Mann, der gestern schon ein elektronisches Gerät verkauft hat, einen Videokasettenplayer ab. mit Fernbedingung! toll, da freut er sich. wirklich toll, dass Sie auch an die Fernbedingung gedacht haben. er spricht süddeutsch. das höre ich momentan immer, wenn jemand eine süddeutsche Sprachfärbung hat.
»reparierbar«
Maaagneten – wo sind denn die?
sei mal: Magnet! R und M spielen Magnet.
Gülpe – der dunkelste Ort in Brandenburg, in Deutschland sogar. Dunkeldeutschland
ich fahre das letzte mal die S9 in die Stadt. Betrunkene spielen Musik ab: if you wanna be my lover und Shakira, steigen einen Wagon hinter mir ein. in Plänterwald wechseln sie den Wagon und kommen in meinen Wagon. sie sind noch angetrunkener als ich. ich schicke C eine Frage: wie fühlt es sich an, den Arm um jemanden zu legen. das merkwürdige Beäugen der Stammbelegschaft meiner schriftstellerischen (dokumenarisch, sage sie) Tätigkeit. ich denke an den Protagonisten. sobald ich ohne zu fragen eingeladen werde trinke ich offensichtlich immer noch mehr, als ich das alleine tun würde.
der Protagonist würde nun hier in der Bahn das Thinkpad auspacken und lostippen. ich denke daran, dass betrunkene und psychisch im Ungleichgewicht liegende Menschen viel Aufmerksamkeit brauchen. S bentzt dieses Wort, ohne es, wüsste ich nicht darüber zu reden.
junge Mönner und Frauen betreten die Bahn.
Wochende.
ich lasse meinen Körper sich zu Drum-and-Base-Beats vor und zurück bewegen. ich google den Drum-and-Base-Schuppen: nope, noch nicht wieder Veranstaltungen. [daran kann ich mich zwei Tage später nicht mehr erinnern, finde aber noch den offenen Tab.] außerdem überlege ich (ja mittlerweile kann ich ›ich freue mich‹ sagen): es geht los. parallel1 läuft Dillon. (ich vermute erst eine Rafinesse de:r Musiker:in, stelle dann fest: ein weiterer offener Tab mit lauter Musik.) ich denke an H. ich denke an das Foto, als sie am Boden in der Ringbahn sitzt. viel fertiger, als wir ahnen können. ich denke an E. und dass wir letztes Wochenende uns seit langem wieder getroffen haben und alles war wie immer.
K will unbedingt noch mehr Magneten, als nur die, die auf dem Kühlschrank kleben, aber die sind schon irgendwo in den Umzugskartons. Magneten… ich höre As Stimme in meinem Kopf. ›Magggneten‹ (wie Mango, meint K). ich sage eher ›Magneten‹ (wie Magnum). R möchte auf der Fahrt nach Wedding gerne wissen, wie er in den Texten auftaucht und ich überlege, ihn absofort ›den Handwerker zu nennen‹. Magneten. »seid mal Magneten« [Handlungsanweisung] gegen Ende des Tages hab ich endlich Ohren und Kopf mir Ks verrückte Geschichten anzuhören. interessant! »seid Magneten« – M zieht R an. zak! klebt seine Hand an ihr. ich gehe kurz vor Mitternacht ins Bett und bin morgen mit F verabredet.
ich sitze nun zum dritten Mal in den Studios, es ist immer noch halb eins (der Kirchturm) und 9:45, sagt der Computer. gleich bin ich mit F zum Streichen verabredet.
darf man fremde Hunde fotografieren?
ich frage mich, ob alle Abschiede eine Vorbereitung auf den eigenen Tod sind.
froh, dass auch die anderen Tschüss sagen zu meinen Dingen. ich sitze in der Schönleinstraße und löffle mit einem erfragten Löffel Vanniljoghurt. die drei Männer neben mir sprechen über den letzten Überlebenden an der Bergmannstraße. früher, da war er noch kein Kapitalist. später telefoniere ich mit D, bin ihm wieder mal unendlich dankbar für seine Bereitschaft zu teilen. früher, sagt er. früher, da hatten sie an der Köpi XXX Zillen und waren eher radikal unterwegs. heute liegt das besetzte Haus hinter dem amazon-Ladehub. ich denke daran, dass er unsere Visitenkarte für echt gehalten hat. genau: wir bieten jetzt auch Dienstleistungen an. 🙂
die angriffslustige Pose des Baggers vor der ABG: ›ich fress den Boden‹
der Mond ist nicht scharf, mokiert A.
was hängen bleibt: M. H. sagt ich solle einfach machen, mich traun, mutig sein. viel ausprobieren, viel verwerfen. nur so kann man Herausragendes erreichen. ((wieder mal denke ich zurück an einen der wenigen herrausragenden Schulmomente: Hr. Schmitdt-mit-dt erzählt von dem aus der Herde ragenden Schaf: e-gregius.) A. H. ist viel vorsichtiger. es muss unbedingt ein Foto von ihr ins Buch.
ich freunde mich mit dem EDEKA-Verkäufern an. sie legen mir die Kisten beiseite.
der Anfang kommt immer dann, wenn dir Lust wieder zu machen kommt.
ich fangen aus nichtigen Gründen an zu weinen (z. B. auf die Frage, wie es mir geht). halte eine der schwarzen Maske in meinen Händen, die ich im 10-er-Pack bei eurogida gekauft habe
ich sitze in der S2. ein mal von oben nach unten durch Berlin. ich denke an den Tag, an dem ich beinahe nach Lichtenrade gezogen wäre. ich denke an den Tag, an dem ich Berlin verlassen werde.1 ich sitze in der Bahn. Anhalter Bahnhof. gerade hat ein Mann die Bahn betreten. er atmet immer noch schwer. kuckt sich mein Rad an – oder mich. das sehe ich, als im Tunnel, als die Scheiben schwarz sind und spiegeln. dann steht er auf, eine Station zu früh. als er sich wieder hinsetzt, ist in der Zwischenzeit der Klappstuhl hochgeklappt und er landet auf dem Boden.
ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich die Bahn verlasse. irgendwo im Wedding. dann lasse ich mir von MS die Wohnung zeigen.
›Bringen Sie einfach Ihren Koffer mit und ziehen Sie sich zurück.‹ (das steht in einer Wohnungsanzeige). wie erteilt man Absagen: NEIN ? NEIN. (entschieden, entschlossen).
es ist Oktober. noch zwei Monate bis zum neuen Jahr. nächste Woche noch ein mal Garten. ein letztes Mal.
ich kaufe mir einen Kaffee am KINDL. die Musik ist so laut, ich versteh kaum die Kellnerin. später treffe ich mich mit E. noch später kommt P dazu. er trägt zwei Jacken übereinander, die flauschige oben, weil sie schön ist und die andere drunter, weil sie warm ist.
könnte kotzen, wenn ich das Wort höre.
wir wanken ein wenig verstört aus dem Saal. ›Titane‹, ab 16, äußerst brutal. gleich zu Anfang wird mir flau. ein Kind hat einen Unfall. später, das Kind eine Frau, erwachsen: tanzt, rabiat und rücksichtslos, ersticht mit der Haarnadel mehr als einen. Morde in Südfrankreich – sie wird gesucht.
wer noch gesucht wird: vor 20 Jahren verlorengegangene Kinder. das könnte sie sein, Adrian, wenn sie nicht offensichtlicher denn je eine Frau wäre (mit schwangerem Bauch). sie versteckt die schwangere Körpervorderseite, versucht ein Kuckuckskind zu sein. der erkorene Vater: tut alles, um einen Sohn zu haben. 1
Feuer, Metall,
sie tanzt,
vor Männern.
auf dem Weg zum Kino fahre ich an einer Gruppe vorbei: ›das ist doch der X vom Sommerkino‹, sagt jemand. ich lache. und dann richte ich Grüße aus, von den Mädels von der BG.
ein verloren geglaubtes Kind, Eltern, die alles tun würden, es wieder zu haben. sterben, dass etwas neues geboren wird. du bist Gott und das ist sein Sohn Jesus.
kunstvolle Verknüpfungen.
eine Kneipe ist ein Ort des öffentlichen Exzesses. so weit weg ist der Rausch also doch nicht in unserer Gesellschaft. wir trinken wir in der Moritz-Bar. am Tisch sitzt auch ein Mann, der im Automaten versinkt. so dolle, dass es ihm ganz egal ist, dass C ein bisschen von seinem Bier umkippt.2.
es ist so kalt, ich trage Handschuhe auf dem Heimweg
ein öffentlicher Ort mit Rausch.
mir rutscht das Handy1 … das Herz in die Hose, als ich die laute Stimme des Engländers höre: kein Erkennen, vermute ich zumindest und neige meinen Kopf tiefer gen Laptop. der Mann vor mir hat ebenfalls seinen Kopf auf den Tisch gelegt und schläft. (ober auch kein Zuhause hat?) ich sehe mich selbst in seinem Bildschirm gespiegelt. »Bücherei«, sagt C, »ist ein altes Wort«. vor einigen Tagen hab ich irgendwo aufgeschrieben, dass mir Wörter mit -ei am Ende gefallen, weil sie so eine Handwerklichkeit ausstrahlen. hier passiert was. wir trinken Kaffee vor der Kirche an der Ecke. jetzt sitze ich hier mit einem Stapel Bücher, den ich eigentlich aufs genaueste mit dem Lineal untersuchen möchte und nun schreibe ich doch wieder Wohnungs-Anfragen.
später höre Judith Schalanskys Verzeichnis einiger Verluste. (der Versuch der Ordnung der Tod!). höre von C einen Satz der da: – (s.o.) ich liege mit dem Kopf im Sand: Luft holen. später vermesse ich doch noch die Seitenränder und Textfelder. ich packe meine Sachen für morgen. als ich nach Hause komme, rumpelt es und die Müllsäcke, die M an der Tür angelehnt hat, fallen um.
wir sehen einen bekannten Rapper vor uns. wir sehen auch: ich träume. morgen werde ich müde sein. wir trinken einige Biere und ja, ich habe mir die Augen zugehalten, als mir der Film zu brutal wurde.
ein Dokument in Arbeit, während eines Aufenthalts in Marseille
https://docs.google.com/document/d/1eQnpng1eWKJCG-4piCb_7Fi-_msWxF8Db9kA4I-cen0/edit?usp=sharing
1) Text vergessen (M schickt ihn hinterher. wasn Glück) 2) ich beobachte das Gepäck der anderen: Koffer, Aktentaschen, Rucksäcke. manche sehen aus, als gingen sie nur kurz anderswo hin. nun hätte ich doch gerne einen silbernen Rollkoffer, ein dunkelblaues Cap, eine Jogginghose und einen grauen Sweater. (wie Stars am Flughafen | du musst nichts mitnehmen, weil alles, was du brauchst, kannst du auch anderswo kaufen. ich beobachte, dass viel Gepäck manches einfacher macht. ich erinnere mich an meine Florida-Beach-Tasse, die ich in Below vergessen habe und ich habe es nicht mal gemerkt.) 3) alle deine Sachen in eine Plastikwanne. nein. in mehrere. manchen sieht man das Reisen nicht an. 4) nach Marseille (mit freudig erregter Stimme) 5) M rät von meinem brauenen Lieblings-Hoodie ab. 6) ein kleines Mädchen simuliert mit einer Karte in der Hand ein Flugzeug.
7) FASTEN (seat belt) – nein, wir fasten nicht: hungrig.
8) ich erinnere mich, als ich das Flugzeug betrete an den Stewart mit dem österreichischen Dialekt, der mit dem anderem Stewart vor meinen Augen über mich sprach.
9) Mann mit Hobbes-Keksen nimmt schräg vor uns Platz. 10) charmant, der Sprecher spricht bayrisch und Herr Allesandro ist an seiner Seite und die Nr 1 hier. 11) wir fliegen Ri Nürnberg, über die westliche Schweiz und die Alpen. 12) Axel, Alex und Monika sorgen für Sicherheit UND Wohlergehen. 13) medizinischer Mundschutz soll entsorgbar sein. 14) i would like to remind you…. | ich erinnere dich daran, dass…
((so ähnlich sagts irgendjemand. ich steige später im Gespräch ein und bekomme nicht mit, von was die Rede ist. )) eine Überschrift bei einem YouTube-Video soll vielmehr Aufmerksamkeit erregen, als einen Bezug zum Inhalt herstellen. ich gebe mir Mühe: »machst du neuerdings YouTube-Videos? nein, aber der Film hats mir schon angetan.« eigentlich erst seit dem ich Hs Film gesehen hab. muss ich ihm mal sagen.
Blumenhandel-Besitzer:in – die Sonnnenblumen an der Prenzlauer kosten 1€. / sind die Fliegen dumm; merken nicht, dass das Schlagen des Fetzens am Propeller keine wirkliche Gefahr darstellen. die Fliegen aus Hs Text [website auf Anfrage] sind Fliegen, die den Tod als Erste feststellen. ein langes klebriges Band, das in der Küche von der Lampe hängt. / nun ists Abends. es gibt Milo-Suppe, die später umgetauft wird. (die dich am liebsten mag, deren Name trägst du).
wir sind keine Insel! ›1.50€‹ diktiert mir jemand. auf der Straße klatschen sie sich ab. »Hallo!-Hallo« ich komme nach Hause, hier nahm der Blog seinen Ursprung. komm, laden wir Leute ein und kucken, was passiert. (dann die Frage, was passiert, wenn auf einmal Raum da ist. aus heiterem Himmel.1
die Frage: ›darf der das?‹ steht wie immer im Weg rum und jetzt sprechen wir darüber, ob das vertretbar ist, statt über die Auswirkungen und andere Möglichkeiten nachzudenken. will man das? gepflegte Wiesen bestzen? will er/man das? nicht unbedingt. die Architektur, die einschüchternden Treppen, von denen Mona J sprach. will die Wiese, dass man sich ihr annimmt / in wessen Interesse wird die Wiese als ein Objekt gesehen und werden diese Interessen klar formuliert?
Kirchenglocken. im Turm leuchtet ein Licht. wie immer.
Schönheit benutzen. das fällt bei der ländlichen Schönheit leicht. die geschminkte Fassade des kurzgeschorenen Rasens. A spricht davon, dass bei Viriginia Woolf der englische Rasen das Zeichen der Unterdrückung ist.
von den Pflaumen (sagen wir, sie sind aus Below). C spricht über den Sommer des nächsten Jahres: sitzt auf nem Baum und isst Kirschen; sitzt auf dem Trekker und mäht Rasen.
ich sehe aus dem Fenster. einer, der vorbeigeht, lacht mir zu.
zurückdenken an: / weit ausgeholt: damals, Schlecker, da haben wir immer geklaut,
ein Hund fetzt vorbei.
Katzenstreu neben Kerzen. A hat noch einen Toaster von Schlecker und dann, als Schlecker vorbei war, sprießen die dm wie Pilze aus dem Boden (sagt jemand).
ernsthaft werden Dinge besprochen <3. eine Wespe landet am Tisch und schnuppert an Café. unten flitzen die Spatzen schon und warten, das irgendwas abfällt)
auf die Frage wohin: durch die Decke. wir fügen hier die Schwanenseegesänge von gestern (210920) ein, die gibt es btw auch als Musik-Buch für 2.5- — 4-Jährige [link einfügen] gibt. heute trinken wir rosa Sekt und später Rotwein aus den gleichen Gläsern. ein Hund läuft vorbei. den Namen der Besitzerin kenne ich aus den Protokollen. einer geht vorbei. sieht aus als wärs Ts teenage-Double. sogar der Gang.
ein Tag später: »stell dir mal vor, deine Schwester hat mit dei’m Freund ne Nummer…« ich fahre am Buchladen vorbei. ich mach nochmal halt. ich will nicht nach Hause. stell dir vor… Fiktionen unter vielen.
so ist Nähe etwas, das wie Rauschmittel wirkt. die upper und downer des Alltags. ich gebe mich hin, dem wieder-alleine-Sein.
ich warte. vor der Tür, darauf, dass M wieder kommt – mit dem Eimer mit dem Werkzeug. der furchtbar nette Papa von C kommt. die Kleinen werden von allen Seiten abgeholt. puh. an meinem Lenker hängt ein Melonennetz mit einem Fußball. wir fahren dahin, wo wir immer hin fahren. heute viele Schnecken: Krieg oder Küsse. wir picknicken nicht, essen Äpfel, die M gepflückt hat. letztes Wochenende. aus nostalgischen Gründen halte ich auf dem Rückweg bei netto und kaufe Haferflocken.
auf einmal von Oregon. von unbekannten Süßigkeiten, die mir Mona anbietet. eine dreißiggradwinkliges spitzes etwa einen halben Zentimeter hohes Dreieck, gleichschenklig, mit einem dem Nogger-Eis ähnlichen Oberfläche und einem meterlangen Nugathalm ohne Funtkion drin stecken.. M bietet mir das Ding an, im Garten. es ist das letzte, liegt in einem schulterhohen Bambusregal auf der zweit-untersten Regalfläche. Denken über bessere Quoten. (später am Tag finde ich ein Gewürz mit C.s Namen und überlege, was wohl mein Gewürz wäre: Birgits Bierbratengewürz)
der Irrsinn, dass die Reklame sagt: show dont tell und dann folgendes proklamiert:
ich bin ganz ruhig. sehe Pippi-Langstrumpf zu, wie sie mit dee Schere die Nudeln im Mund abschneidet. erstarren – das kann dir überall passieren. (auf Haferlocken hängen geblieben; lacht, als ich sage, »ich esse wieder manchmal Reiswaffenl«), streichle dem mondgesichtigem grauen Kater über die breite Stirn. hmmmm! zutraulich. R kommt spät nach Hause. M und ich haben ab heute die gleiche Frisur. ich schniefe nur noch leicht. au revoir Schreckgespenster, bonjour les mots français, ils reviennent dans ma tête.)
ns commemcer a prépare les pommes: Kuchen mit Äpfeln aus dem eigenen Garten.
déja-vue: ich sitze wieder in der S9, fahre wieder mit dem Rad zusammen nach Hause. das Rad steht vor mir. ein Mann fragt nach Geld, niemand gibt, er sieht sich um, sieht vier Frauen: »und da blinken sie dahin«. (mit Blink-Krone) | »beim Skaten denkt man nicht nach.« sogar wenn sie… ja sogar dann, liebt er sie. | wir fangen wieder von vorne an: Zeit für ein neues Textdokument, äh. on y va. (à Paris (✔️), à Marseille, à Toulouse). an der Tür der S-Bahn klebt eine riesige Motte. tolle Plakate: Treptower Park. ich weine nicht. H schreibt wirre rauschhafte Nachrichten. ich schreibe eine kurze Nachricht an M. j’essaie à écrire un message pour J en français. ça marche plus facile, que j‘ésperais. dann kaufte ich mit dem vormals gerollten Schein von X vegane Chorizo. ich rolle ihn an der Kasse auf. die Kassiererin gibt mir 15 50-cent-Münzen als Wechselgeld zurück. ich kaufe Milch, klemme sie auf den Gepäckträger. sie fällt runter, an der Kreuzung und ein Auto fährt rüber. es spritzt. C fragt mich, um meine Tollpatschigkeit.
nach Erfahrung und Erlebnis geiernd. es gibt wieder Kakis. wie jedes Jahr. ich kauf zum zweiten Mal am Tag Milch, überlege kurz Madeleines zu kaufen und weiß dann nicht mehr, warum. mache irgendein Lied an, das jemand auf instagram gepostet hat. nasche von den Zirkuspralinen {wrong}, lege den Kopf in den Nacken und sehe ins Zelt: Sterne im Zelt. und was nehmen wir mit? vielleicht die Pizza. to do: alleine sein [einige Tage später spricht R von etre seule – das ist einfach und schwer gleichzeitig, aber es wird dir gut tun. ich sage H ab. ich sage J ab. (und dann frage ich mich, ob ich zu früh absage und denke an D und dass er von Flucht sprechen würde.) nach der Aufführung ist die Verwirrung nicht unbedingt geringer. C kritisiert die Dramaturgie. die Stimme der Figuren. ich fahre mit dem Fahhrad nach Hause. nehme die Bahn. meine Nase juckt. Ich finde Omas Handschuh im Treppenhaus wieder. esse zum ersten Mal in diesem Jahr gebrannte Nüsse: Cashews. C probiert Bubbletee – interessant, die kleinen Perlen, die Platzen. ein Erlebnisgetränk, kann man fast so gezielt wie Koks einsetzen. (hier wäre wieder der richtige Punkt, um über das Upper-Downer-Leben herzuziehen, aber ich tus nicht.)
und dann: telefonieren wir und.1
M hat Schweißperlen auf seinem weißen Gesicht, kleine Pupillen, ungeputzte Zähne. wieder schiebt er die Schuld auf die Anderen.
déja-vue: das kennen wir schon. ich sitze wieder in der S9, fahre wieder mit dem Rad zusammen nach Hause. ein Mann fragt nach Geld, sieht um, zu den vier Blink-Krone-tragenden Frauen und sagt: »und da blinken sie dahin«. | »beim Skaten denkt man nicht nach.« sogar wenn sie… ja sogar dan, liebt er sie. wir fangen wieder von vorne an. Zeit für ein neues Textdokument, äh. on y va. (à Paris (✔️), à Marseille, à Toulouse). an der Tür der S-Bahn klebt eine riesige Motte. tolle Plakate: Treptower Park. wegen sowas wein ich doch nicht. H schreibt schon tagelang wirre rauschhafte Nachrichten. ich schreibe eine kurze Nachricht an M. ich kaufe mit Ziehschein eines anderen vegane Chorizo. ich kaufe eine Milch. sie fällt runter, in der Kurve und ein Auto fährt rüber. C fragt mich, ob ich mal in den Drogentopf gefallen bin als Kind.
nach Erfahrung und Erlebnis geiernd. es gibt wieder Kakis. wie jedes Jahr. ich kauf nochmal ne Milch (keine Kuh). überlege kurz Madelaines zu kaufen und weiß dann nicht, warum. mache irgendein Lied an, das jemand auf instagram gepostet hat. es gäbe auch Zirkuspralinen. gestern lesen wir im Zirkzszelt. und was nehmen wir dieses ml mit? vielleicht die Pizz. to do: alleine sein. das wird dir gut tun.
H bewundert ausgiebig Ds Gestaltungswillen. toll! derweilen the butchers knife auf dem Bildschirm; die Stimmen füllen den Text und der Rauch unsere Lungen. das ist also das Tablett mit dem Gras. A kommt 30min zu spät. Widersehen & große Freude. derweilen Zeit L Tschüss zu sagen: ich laufe auf die andere Straßenseite, erkenne ihn von weitem an seinem Hut, drücke E weg. rufe wieder an. wir basteln alleine, fädeln Steinperlen auf. D sagt: wir kennen uns doch. stimmt. jetzt erinnere ich mich. das Sprechen der Borderliner völlig wirr (aber ein bisschen borderline bist du doch auch). ich denke zu langsam. heute basteln wir alleine, essen Mango – alleine.
man tut, sagt der Künstler, was man tun muss. ich denke an das Kind, das einer anderen Zeitrechnung folgt als ich.
belausche mit N ein Telefonat (sitzen nach der Siebdruck-Aktion draußen): wenn sie wenig Butter im Kasten haben, dann kippen sie Wasser nach … immer in Kontakt mit dem Wasser bleiben … ja-ja-ja-ja … was im Deckel wollen sie … hm – hm-hm
wir kramen alle Qualifikationen aus, die wir haben.
ich denke an A, das (wer noch gleich A in diesem Falle?)
kalte Luft gemischt mit Zucker ohne Licht. Hs gleichmäßige Sätze.1
K hat seinen Ritter C genannt. wir essen Quninoa.
H spricht über die Fliegen. die Fliegen, die den Tod spüren und ein sicheres Zeichen sind. am Morgen schneidet C mir die Haare.
von sich etwas weg arbeiten. alles wiederholt sich und immer wieder, aber woher nimmst du die kraft? fragt H. der verrotete Kapitalismus, sagt H: Spannungsbogen – dadam. Ambivalenzen im Mund: schlucken (ist das der richtige Umgang?)
Spannungsbogen
Ambivalenzen schlucken
viele Ambivalenzen
K legt sich in meinen Arm und will nach den Sternen greifen
theoretisch könnten wir sagen nicht-Privilege
sondern nicht erfüllte Privilegien. ich habe nichts dafür zu tun
– viele gute Helferlein
– sind das dann Freunde?
– si
ich kucke in meine Pflanze und: im Schatten der Pflanze, in ihrem Schoß sind mehrere kleine Pflanzen. Sprösslinge. H träumt von Pizzaneapolitana
fast schon am Stiefel
dort wo die Schnürsenkel sind
nach dem Urlaub
erst mal Ruhe.
als ob du in den 10. Stock gehen müsstest
I happy mit X. H momentan kein Crush, fährt aber nach Neapel. (crusht on city)
rätseln, wer Kinder bekommt, wer die Bodenhaftung behält und verliert. I ist Happy mit Namevergessen und Christian ist auch glücklich, haben wir irgendwo gehört. Hs Crush auf I.
ich telefoniere zum ersten Mal wieder mit C. auf einmal sind wir gleich groß: er über sich selbst: C hasst Tiere, hasst Hunde, die Sache mit B, mir. gibt Gründe ihn nicht zu mögen für X.
weiß nicht so genau, was ich von easy acessibility halte. ich bleibe weiterhin kompliziert, nicht um auszugrenzen, sondern um auszudrücken1
»gehts dir gut?« schreibt H und ob ich mir Sorgen mache. »nein, du machst das schon.« eine organisierte Party für Künstler. ein alter Mann bricht zusammen. nachdem der Mann wieder auf Beinen steht, dann machen wir den Polnischen: Ba-ba! morgens erhalte ich eine Nachricht von C: er schreibt von Madelaine-Momenten, hängt Erinnerungen nach und führt sich Nahrung zu, die ihn an mich erinnert. ich erinner mich an das ungelenk eingewickelte Geschenk, das mit dem Rücken nach hinten immer noch ungelesen im Regal steht. mittlerweile ist ein neues Buch von Julian Barnes erschienen. ob ers schon gelesen hat?
während M und ich an Marseille denken, macht K Käserätsel: wie die Maus durchs Labyrinth geht. die beiden hauen ab in den Garten. holen Bananenkartons von Edeka; sitze in Gedanken in den Gängen der AdBK auf eine der Couchen und mampfe Eierwaffeln.
H will weniger rauchen. dieses Buchstabenchaos und die Doppelungen werden mich selbst irgendwann völlig verwirren. ich sage C, er solle nicht so nostalgisch zurückblicken, das passe nicht zu seinem Gesicht. Grüße an Rosa. M schmiedet derweilen Pläne, wie ihre indiviualistisch geprägten Freund:innen eine:n Partner:in für die Aufzucht von Nachfahren finden. nett & revolutionär – das klingt doch gut. sie fertigt eine Tabelle an mit single-Freund:innen und vergibt Persönlichkeitskritierien, wer zu wem passen könnte.
es ist spät abends. ich denke kurz, ich habe mein Ladekabel irgendwo vergessen, bevor ich es ganz unerwartet doch wieder finde. P sprach nochmal von den Tränen zum Abschied. nun habe ich fast Tränen in den Augen über diese Notiz an etwas, das ich schon vergessen hatte. genieße meine fast zufallenden Augen, drifte ab.
W schickt Fotos von der schönsten Stadt der Welt.1 ich erhalte eine mysteriöse Karte aus Wien. Absender:in unbekannt.
draußen donnerts. Telefonat mit A über zehn Quadratmeter. augebrachte Gespräche mit M. »bitte verlassen Sie das Becken« der:die Kreuzberger:in echauffiert: das ist ja noch ganz weit weg. ich ziehe weiter. hier darf man rauchen. lausche den Albanern, die unter der gleichen Markise sitzen.
ja, man darf rauchen, sagt die junge Frau. ich sitze dort, wo ich 210907 schon saß, nachdem ich den Schwänen hinterhergekuckt habe.
Telefonat mit H. ich werde ihr den Text über Christian zukommen lassen. I fragt: hast du Zeit? ne man, irgendwann dann wieder. H erzählt vom Einkaufen: viel zu viel, darunter Cornflakes. Er ist derweilen alleine am See, der Arme, bondet demonstrativ mit Anderen (tauschen Nummer aus. oha)
darf man den Hunger der Borderliner füttern?1 ich frage H.
»Schwester«, schreit jemand. In der Nähe der Arena ist auf dem Boden ist eine Linie für alle zweirädrigen Leihfahrzeuge: Roller, Mofas, … ich fahre an 25 Stockwerken Licht vorbei. eine Leiter die stadtauswärts nach oben ragt. der kleine Leuchtdino leuchtet. und dann denke ich nochmal rückwärtts. ich verlasse die Beratungsstelle. Ich sperre mein Fahrrad auf. ein außerordentlich gut aussehender Mann im Rollstuhl macht halt, spricht mich an. auf dem Weg zur Galerie Eigenart, er so: Kunst. ich so: Kunst. wir geben kurz Einblick in unsere Studienlaufbahn. ich bekomme Lust auf Kunst und Sekt, aber jetzt bin ich erst mal mit M und K verabredet. M hat zu tun. K und ich machen uns einen guten Abend. fühle mich wie Tante, weiß auf einmal, warum Tanten und Onkel so spendabel sind.
den Geschmack von Sekt mag ich immer noch, aber ich habe aufgehört ihn zu trinken, denn dann laufe ich nackt durch den Wald, sagt er. »kuck mal, ich hab Kondome dabei« ah-ja. H will mit mir lesen. ich verkörpere in diesem Fall die Deutsche, den Teufel. der trägt ne Flagge in der Hand, raucht viel.
Ruhepunkte: die Arbeit für Geld.
Zeit geht vor. immer. »ich packe jetzt ein«, sag ich »und dann gehn wir.«
sich nach der Uhr richten – davon ist das Kind1 nicht überzeugt: »ich muss noch machen, was ich machen muss«, sagts. recht hats. nur passt mir das leider gerade gar nicht in den Plan. immerhin verabschieden wir uns recht rasch, es zieht mich noch auf (das versteckte Rad am Rücken) und ich laufe die Treppen hinunter zur Arbeit (numero 2e).
jemanden von der eigenen Überzeugung überzeugen.2
Linsensuppe in den Studios.
Nachtisch Zwetschgenkuchen.
heimwärts | wo ist denn der verdammte Mond, wenn man ihn braucht? stattdessen plärrt die Bild »von allem mehr«. ich versinke in dem kleinen Kästchen in meiner Hand. ein letzter Rest Marmorkuchen, nach-Nachtisch, nach dem Below-Kuchen von vorhin. ›hi Scott!‹ ein Mann mit Taucherbrille geht vorbei. es gibt dort kein Schwimmbad. ich schreibe A.: Wellen-län-gen. sie schreibt gleich zurück.
vor Ort | jemand erzählt von der Linsensuppe im Alten Testament, für die sogar gemordet wurde. eine Geschichte aus dem Jahr 2021. (die is sogar vegan die Suppe!) ohja. wo sind die Männer, fragt der Mann. »und bist du Künstlerin?« fragt jemand anders. (i would never call myself an artist). über Schönheit / sich nicht schön finden / alle schön finden. WAS IST SCHÖN? (wir beginnen mit unterschiedlichen Definitionen und finden keine gemeinsame und jetzt jammert der Mann. na toll.)
Sonnenstrahler-sammler:in
das Geheimnis des Kuchens? Kekse, Butter. noch mehr Butter.
hinwärts | L schreibt: ich hätte dich gerne in meiner Nähe3. kurz vor knapp fängt auf einmal alles an sich zu bewegen: beinahe fährt mir ein Auto in die Linke. Idiot! Halt an der nächsten Ampel. »das war knapp« sagt ein mittelatler Mann und »gut reagiert« und auf mein bestürztes ›ich trag keinen Helm‹ meint er nur: »es reicht ja n Hövding.«4 kurz vor den Studios, beschließe ich, nicht an dem Auto mit dem herabbaumelnden Scheibenwischer vorbei zu fahren. zu gefährlich. es reicht sein Leben ein Mal am Tag zu riskieren (und da weiß ich noch nicht, dass M einen Tag später ganz bleich sein wird, weil sie das schnell nahende Auto mich an der Memhard Straße streifen sieht).
auf langen Beinen steht er vor dem Mann, lässt sich füttern, frisst ihm das Brot mit WC-Enten-verkrümmten Hals aus der Hand. sowohl beim Gefütterten, als auch beim Fütternden kann man die Kopfform ganz genau erkennen. der Fütterer hat eine Glatze und schwanähnliche Augen. je näher ich hinsehe, desto… (bist du das?) Flügel-gegen-Wasser: zwei aufgeplusterte Schwäne fliegen aufeinander. (hier wird das Baustellenvokablur von Tierbeobachtungen abgelöst). gibts Schwäne in Lichtenrade, wenns keinen See gibt? strecken die Köpfe zusammen, formen ein Herz. ihr zwei. Gurr-Gurr. ich wünsche mir heimlich, dass mir jemand die Entscheidung abnimmt.1
später: sie sind kaum mehr als zwei Meter entfernt. „du arbeitest doch auch andauernd“, sagt C. stimmt schon. ich telefoniere mit M. ruhig. sie spricht nochmal von Johannistal. ich rufe in Johannistal an.
später: 10:33 : ich esse ein enorm hohes Croissant. aufgeplustert, wie die Schwäne am Ufer. dezentral/abseits sitzen und tippen: wo willst du wohnen?2
upcoming: Johannistal, Marseille, Premiere, Magneten, und dann? nehmen wir das Mofa und fahren irgendwo hin, fegen die Croissantktümelreste/Überbleibsel vom Tisch. dass so viele Reste bleiben und dass es kein Feuer gibt, indem wir die Reste verbrennen, das nervt irgendwie.3
F: wenn du die aussuchen könntest, wo du wohnst, wo willst du hin?
wir sitzen auf einer halblangen Bank, zwei halbbreite Personen. es läuft einer vorbei, der heißt wie C und ist ziemlich besoffen. als ich aufwache, merke ich, dass ich zwar nicht besoffen war, aber ich stehe nicht so schnell und nicht so gerne auf wie sonst. (das kann man jetzt so oder so sehn. genau)
Ann Cottens singende Bandwurmsätze schleichen sich ein. Guten Morgen!
hatte ich schon von alten Männern auf Rennrädern geschrieben? sie sehen alle aus wie Paul Smith. / unverbindliche Kontaktaufnahme Gleichaltriger: »du klingst nett, wollen wir… ?« – »aber ja doch, und natürlich verstehe ich – die Sache mit den Terminen…1
schwankend zwischen reizend und einschüchternd: das Neue.
Schwanenschlaf. (und ich fahre vorbei, während die Vögel langsam ihre Köpfe und Hälse zwischen den Flügeln hervorkramen). während ich mit dem Rad fahre, fällt mir auf einmal ein, warum ich so gerne Rad fahre: du fährst nur Rad, nichts sonst. und eigentlich wollte ich gerade schwimmen fahren, nur schwimmen, nichts sonst und nun bin ich zu spät.2 shit. jetzt sitze ich zwischen Spielplatz (nur spielen, sonst nichts) und einer Gruppe laut wankender Alkoholiker, die irgendwie hermetisch abgeschlossen in der Schönheit dieses Ortes wirken. Fremdkörper. ))
ich sitze hier, Ecke X-Straße, weil die Sportlehrerin gesagt hat man solle immer in die Richtung sehen, in die man laufen möchte. also sitze ich hier. dahin, wo ich hin will und ärgere mich ein kleines bisschen, dass ich den Computer und auch nichts zu schreiben und lesen dabei habe. ich sitze in sicherem Abstand zum Spielplatz und der Gruppe-mit-Bier. Wind, Blätter, ein Mann macht den Kinder-Winke-Gruß, bei dem man die die Fingerspitzen zur Handfläche gibt, zu einem anderen Mann, der gerade einen leeren Kasten Wasserflaschen in den Bio-Markt zurück bringt. im Buggy schreit das Kind nach der Mama und hat ganz schrecklick süße Locken. der Vater spricht mit dem Wassermann jetzt über New York und wo er schon überall mal gewesen war. das Kind hat ne Flöte dabei, in die es jetzt bläst. (ich bin beeindruckt).
»he was very weird and noone really liked him.« (im Vorbeigehen)
B hat aufgehört zu rauchen (endlich). ich schmunzle über Kahnemanns Fiktion um den Ruhm: der Schriftsteller, die Protagonistin und Gott – der ebenfalls Schriftsteller ist.
er wünscht sich noch mehr Kinder, sagt der Mann und dass er keine Lust mehr hat auf Stadt.3
vorm Einschlafen denke ich an As Zitronenbaum.
steht auf einem großen hellgelben Button, den der Mann, der vorm Bäcker sitzt, am Sakko klemmen hat. er trägt außerdem gelbe Schuhe.
du gehst nicht da hin! das hat der Mann jetzt schon ein paar Mal gesagt. die Frau kann man nicht verstehen. ein Tier macht hohe Geräusche. ich stelle mir vor, es ist ein ebensolche Eifersuchtseskapaden von sich gebendes Männchen. ich rieche Essen und kühle Luft. draußen ist Herbst. ich sehe die Bäume so an, wie man etwas ansieht, wenn man es auf einmal besonders gerne mag, nur weil man sich seinem irgendwann eintretenden Ende1 bewusst geworden ist. ein Geruchsfetzen Pommes zieht rüber, durch die nächtliche Kühle. es ist 22:31. das Tier hört kurz auf und macht dann weiter.
auf einmal wieder eine klar abgegrenzte Tätigkeit (mit Hinfahrt, mit Stundenlohn, ohne Erreichbarkeit).
einen Irrläufer abholen.
Großeienkauf bei boesner. in Material schwelgen. hin und hergerissen zwischen: das muss doch nicht sein & tolles Material / Werkzeug ist wirklich toll. ich nehme auch pink und grün mit, um der gelb blau vorherrschenden Farbigkeit entgegenzuwirken.
Caramelfotos an C. Karl- & Katzenfotos zurück.
ja, ich könnte dich so nennen und du mich so.
Protocol Magazin nr. 12
mit ›was Zufall bedeutet, wenn nichts Zufall ist.‹ von mir.
im ausgewählten Buchhandel erwerbbar.
du willst Teil der Gemeinschaft werden? dann iss au ne Banane. C schickt ein Foto mit einem bananenmapfenden Rudel.1
den eigenen Eltern beweisen2: eine saubere Wohnung, die Termine unter Kontrolle. ich lache am 210825, über 18-Jährige, die ihre Termine schleifen lassen und irgendwie bewundere ich sie auch.3
seitdem ich die Fiktion probiert habe, fiktioniere ich wild vor mich hin. (es hätte auch anders sein können.)
meine Tasse klebt an den Baklavaresten von gestern. der Verkäufer fällt mir wegen Nettigkeit auf. er drückt mir den Abschnitt einer weißen Rolle in die Hand: iss! was ist das? Gries und Rosenwasser. ahhh-mhhh. ohhh
und wo treffen wir uns heute Abend? in der Magnetbar. Due Magneti4, schon wieder. über Uhrheber:innenschaft (und manchmal ists leicht zu sagen, es ist deins und dann trägste halt nicht volle Verantwortung.5
Mokka mit Zucker, weißte noch?
ich mache mir Mokka mit
Zucker
und dann fahr ich weiter. im Rausch, kann ich nicht unterscheiden nach WIchtigkeit und
kommentiere alles. auf Hase, lauf (ich Hase. / du Hase,
»Hasi, hat der Mann zu mir gesagt. unangenehm«6 – ich kommentiere mich selbst. Hasi… hat er gesagt. oh gott. ich esse Möhren (wirklich)
und dann laufe ich alleine durch IKEA und erinnere mich: an die billigen Batterien, dass du nach Küchen gefragt hast, dass du ganz unbedacht einfach kaufst: die Kekse, Mehrfachstecker, Tischbeine. die tauchen einige Jahre später wieder auf: »memorable moments with laughter and biscuits«. die glitzernde Daim-Schokolade. ich sitze also vor der Tür vor IKEA und starre auf mein Handy. dann fahre ich so lange, bisses dunkel ist. hier lang und dort hin.
›mhhh‹ schreibt S…. mhhhhh. man kann Kindern die Laute gut vorlesen (während ich so die Bücher durchblättere, will ich doch auf einmal ein Kinderbuch machen. nur wegen den Lauten): ohhhh! (der Glanz abgelegter Makenkleidung)
Zahlen vor Augen, was sonst. ich zähle mit: eins – zwei – drei … eine einfache Regel, die aus dir einen guten Menschen werden lässt:
tu-dies-tu-das
wieder zu Hause, lese ich das Parallelprotokoll 110821 Tür und finde bei 12:49 C „ein gutes Mädchen ist auf ihre Zukunft vorbereitet„: Ich denke an die Aussteuer der Großmutter, die als junges Mädchen Dinge für später geschenkt bekam. Ich erinnere mich an meinen eigenen Unwillen zu Dinge für später und: ‚Was soll ich bloß jetzt damit?‘ Das Jetzt dauert genau 10 Minuten, denn dann kommt der Bringdienst mit deiner Lieferung. Zehn Minuten – so lange kann ich warten, aber keinesfalls länger.
kennt ihr den glitzernden Boden bei IKEA?
wir essen Krautfleckerl1
ich trauere jetzt dem Milchaufschäumer hinterher. auf einmal … und kannst du dir nicht einfach wieder einen kaufen? jadoch. vorgestern, an der Bergmannstraße, ein Geschäft ganz für Frauen: Geschirr & Kleidung und alles außerordentlich bunt.
ausrechnen, wie viele Hummeln es braucht, damit sie nicht aussterben.1
Belower Zwetschgen werden zu Kuchen verarbeitet. letzten Donnerstag Falt-Kuchen nach überliefertem Rezept: so viel Gramm Zucker, wie alt du bist (mehr!) mhhhhh! ok-ok2
meanwhile: du hättest ihn kaufen sollen3.
wir / stehen in einer Schlange.
ich / kniee neben Ns Rad. eine / lange Schlange. über/ die Stimmung, die man hat, wenn man arbeitet und wie sie die Arbeit beeinflusst.
lauern / gieren, wie jemand, der hungrig jemand Anderem über den Weg läuft.1. ich bin: – – – (das hat nichts mit der Realität zu tun. von einem entschlossenen Mal-so-mal-so sprechen wir nicht.2
Prinzessinen warten im Garten, trinken Kräutertee. die Prinzen liegen auf der Straße, sonnen sich unter Palmen überall schreien die Worte der Werbung schnell & sofort & – überqueren die Straße und wenden uns lila & gelb zu. hier, am Lustgarten wird gesungen. hier, am Lustgarten ist die neue Haltestelle der U5 und sie sieht aus, als wären wir in München oder in Hamburg und als wären Sterne am Himmel.
in den Genuss ländlicher Schönheit kommen. ich receycle die Worte vom Anfang des Jahres. draußen: irrer Lärm, Vogel-klappern und Gurren. die Gänse machen mehr Lärm als eine Schulklasse. das Anfangsklappern von Donna Summer Need you know. C.L. erinnert sich wehmütig zurück. auch ich erinnere mich wehmütig zurück an die intensiven Eindrücke. aber dieser Wehmut wird bald vergangen sein.
wir haben keine Wehmut.
210819 essen wir eine Suppe in Saigon. da, wo H so fürchterliches Bauchgrummeln hatte, als wir dort waren. vorsichtshalber erzähle ich es nicht den anderen Gästen.
irre Lärm: Gänse. ich bekomme auf einmal Lust rauszufahren. M schreibt eine knappe Nachricht. sehr knapp und ohne Smileys.
wie hätten wir denn die Kommunikation von unseren Eltern lernen sollen? Nein-sagen. Ja meinen oder so. das ist alles eher kopf- als körperbasiert.
und dann kann man auf einmal nicht mehr unterscheiden, was wichtig ist und wovon man nur sagt, es sei wichtig.
welches Brot ist weicher?
kann man Brot eigentlich einfrieren?
die Protagonistin hat aufregende Dinge erlebt und schickt nächtlich Nachrichten: sie ist vielleicht verliebt. Guten Morgen! ich sammle eine Schnecke vom Weg. ›na hallo!‹ (eine ist bis auf Schenkelhöhe meine Wand hoch. dass du da mal nicht vertrocknest über Tag). nachts ist es so feucht, dass man den Nebel auf einmal anfassen kann. wir stehen alle auf und bewundern den Mond: wie voll du bist und wie rund und wie rot.
guten Morgen, liebe Sonne! die Sonne scheint direkt auf den Tisch. ich gehe in die Halle und schreibe dort. morgen solls regnen (und wir sind schon wieder mit 1/2 Fuß in Berlin). jedes Mal vergessen, wie schön es hier ist.
wieder vergessen, wie schön es hier ist.1
Schnecken in untersch. Zuständen: waagrecht, senkrecht. / der Wand entlang
Berge, Mond, Nebel – was will man mehr.
wiedergefunden, ohne den Verlust zu merken: die Floriada-Beach-Tasse.
lese Despentes: Das Leben des Vernon Subutex.
L hat ein Maßband für die Steine vorbei.
8:23 Uhr: auf einmal überall Menschen.
wir befinden uns hier2.
es geht los (das macht die Zeit)
dazwischen die Diagonlaen, Zwitschern. an den Scheiben ist Tau! tau-e. los. S kennt A und Eva kennt mich und L war da, weil sie Below auf meinem instagram gesehen hat.3
Material Essen in untersch. Verarbeitungsgraden: alles, was nicht aussieht, wie Salami sorgt für Aufruhr.1
von der Seite schräg auf die Geduld kucken: wer bist du? ich lache, als sie sagen, wir machen eine Gefühlsrunde. sie geben den Sprechstab reihum. ich lausche und nehme mein Lachen zurück.
gerade war Ruhe2 eingekehrt. Tschüss-du. schön-wars. finde in den Reisenotizen wieder: gut sich zu erinnern, dass-es das gibt. gut! es gibt wirklich keine Haie im Landwehrkanal (kurz überprüfen: nein, nur Schlauchboote). später, aufm Spielplatz: der Typ, der für die Freiheit stirbt, haben die Berlin Kids an die Wand gesprüht.
stoisch-nein. wir haben den Fuchs im Sand verloren3 such doch ma endliche den Fuchs. wir wollen los. / = lies doch mal! (Händler:in – mächtige Empfehlungen aussprechen)4
Morgens-Dinge:
ich halte unsere2 Visitenkarte in Händen: wirarbeitenimmer.3
dann: 4h Arbeit für Geld.4
Abfahrts-Dinge: putzen, packen, Chaos5 komprimiert auf mein Zimmer zurücklassen. (so schlimm ist es nicht. stimmt schon.) ich sage schon mal: Hallo-Hallo. Hallo Land-life (wir berichten wieder live aus Below. live von der Beautyfarm für innere Schönheit) und empfehle Lola Randl: Garten. (zum Schlapplachen) ich empfehle auch: packen Sie ihre Sachen lieber einen Tag zu früh. aufbrechen in großer Hektik, nehme das verhasste/geliebte Arbeitsgerät mit. Hast du den Troyer?
andocken: aufgeregte Teilchen docken überall an und fallen schnell wieder ab. / springenwohin. ich habe hier ein ähnliches Modell wie das der erwärmtem Moleküle im Kopf. war der Physikunterricht doch nicht umsonst.
der Pizzapreis sinkt: 1.99€ (Gourmets on the road). 2 Margherita – ohne scharf. Sucuk Pizza: 3€
ich mache Halt: einfach nur starren. auf die Gänse, an der Spree. sind das überhaupt Gänse? sie haben den Kopf nach unten gesenkt, picken im Gras, als ob es nichts anderes gäbe. dazwischen watscheln ein paar Enten. eine Frau, deren Lieblingsfarbe offensichtlich Rosa ist, fährt vorbei. komisch, schreibe ich D. warum komisch? meint er, füttert auch immer Vögel. ja komisch, dass das so beruhigend ist.
es kommt nicht drauf an, was, sondern nur wie.
ein Mann mit Kiss-my-airs-Beutel, einem lila-grauen Baseballcap und Musik auf den Ohren watschelt vorbei, dreht sich Richtung der Vögel, zieht seine Arme zu Flügeln an und macht Krähgeräusche. »ist halt alles nicht mehr so strukturiert-dosiert«, höre ich. zwei gelbe Kajaks rudern vorbei. leider habe ich den Zettel verloren, auf dem das Wort stand, das uns der Mann hinterhergebrüllt hatte. auf der anderen Seite ist eine Kirche.
es kommt nicht drauf an, was, sondern nur wie. Oma1 heute morgen über B: man merkt, dass sich jemand mit ihm beschäftigt. ich bastle ein Buch mit M. staunen über die Scheibenbremse, die wir mit wenigen Handgriffen aus dem Fahrrad befreit haben. staunen auch, dass die Palme neue Blätter bekommt, die wir letzte Woche gefunden haben. abends Worte mit H. was werde ich tun? ich werde mit viel Material versuchen in wenig Zeit Aufmerksamkeit zu generieren. mein Leben ist langweilig, sage ich. so soll das sein.
Zeit Vögel anzuglotzen
darauf wäre ich nun wirklich nicht gekommen, jemanden meine Visitenkarte in die Hand zudrücken. sieh mal! / lies mal
es stellt sich heraus, dass mehr Erwachsene als ich vermute Freude an Steinen mitbringen.
ich sitze neben M am Spielplatz und finde es eigentlich ganz gemütlich in die Luft zu starren und über das Frausein zw. 40–60 nachzudenken. (wie werden wir sein?)
die Diagonale von J steht im Feld und verbindet Himmel und Erde.
K wird ein Junge, sagt M. seine Proportionen änderen sich. außerdem ist er eine Elfe.
C erzählt am Telefon, er hat eine 10 Tage altes Baby in Händen gehalten.
lese einen alten Zeitungsartikel aus der Zeit1: »Ich habe nicht den Ehrgeiz, Gott zwischen seinen Wolken zu suchen« – spricht der Hader. du kommst nicht von hier, meint A gestern. »und?—bleibst du?« – diese Frage ist berechtigt. Ms Schwester, als sie den Garten sieht: ihr kommt nicht zurück. Gründe zu gehen, die wären: […]. kürzlich Telefonat mit irgendeinem Martin, der ein Zimmer am Nordufer vermietet. im ersten Satz ein ›ge‹ am Ende. er kimmt aus (hab ich jetzt vergessen).
wortgewaltig will er mir einreden, dass ich nun eine neue Aufgabe habe und dass alles gut ist, wie es ist. (›deine Lage – toll‹) ich merke an, dass er monologisiert (das hat ihm seine Mutter beigebracht), als er großkotzig erklärt: ich gebe dir meine Lebenszeit. er nennt es Dialog (ein ›Gespräch‹), ich nenne es unverschämt und fange an, ebenso unverschämt zurückzusprechen. das scheint ihm zu viel Gesrpäch. wir verabschieden uns übertrieben höflich, es fällt noch ein ›hohes Ross‹, auf dem man nicht gut durchs Leben kommt
ich lese wie von A empfohlen Sarah Kirsch und bewundere die Dialektworte, der mich auch gar nicht stört2 J meint er finde Dialekte ja toll und dann fragt er mich noch, was ich arbeite – er dachte, ob ich vielleicht im Eisladen arbeite oder so.
gleich gehts los: wir gehen.
man schickt mir Fotos aus dem Bayern-Urlaub. (ich werde eine Kollektion anlegen, von bayrischen Speisekarten und Bergen).
gestern im den verlorenen Schuh wieder gefunden – mit Bissspuren. vermutliche:r Täter:in:
als wir neulich zusammen ausgehen, bestellt M ein Taxi oder so etwas ähnliches. er hat eine App dafür und verfolgt die Standorte der Fahrer. wir gehen schon mal runter, weil er humpelt und braucht ein bisschen lange. im Taxi dann hat der Fahrer drei Bildschirme. davon zwei Smartphones und ein Navi.
das Gespräch mit A macht mich ganz ruhig – endlich. wahrscheinlich ist die Ruhe1 das, was alle wollen – nur hängen alle ein anderes Wort davor.
vor lauter Zigaretten gestern, hab ich jetzt ganz viel Durst. »ich hatte vorhin für dich mitgeraucht«, sagt A.
während ich das tippe, stehe ich über meinem Rad. ein Mann geht ziemlich nahe an mir vorbei. denke an L, die zu N gesagt hat, dass in Berlin die Männer so doll kucken.
der Unterschied: für später — für gleich
(beim O-Saft bei Aldi)2 : ich erinnere mich an den Blutorangensaft bei Aldi in der Kastenau?. daran und an die Schokohörnchen.
S sagt, man erinnert sich anhand der Jungen an sich selbst, als ich den Nutzen der Jüngeren für die Älteren in Frage stelle. und: sie wollen, dass es dir gut geht.
manchmal muss man nur etwas sehen, wie es gemacht ist und dann mag man es doch. (obwohl man dachte man mag es nicht).
das Recht1 derer, die zuerst da waren.((das taucht schon gestern im Parallelprotokoll auf. wir schreiben zu sechst.)) beharren, sagt S.
und nutzt du die Zeit auch?1 dem Fernsehturm entgegen. wie schön, denken wir uns im gleichen Moment. ich sags und J sagt: das hab ich mir auch grad gedacht. später, die Feststellung, dass der Alex vom Haus der Statistik aus schöner ist als, wenn man auf ihm ist.
»du hast Glück, du hast ein Keks gewonnen« [hält mir die Cookiepackung vor die Nase].
als ich zurückkomme, ist der Porsche hellblau.1 »entschuldige meine Direktheit« – mit mir kannst du nicht [fill in] , aber aufs Feld gehen [schultert die Fahrradtasche]. die Männer bestaunen das Rad: ›was ein schöner Rahmen‹2
»kennt ihr diesen Menschen?« (der Stückentwicklung / den Proben von Realraff lauschen)
ein hellblauer Porsche (mal-an!)
—am Ende klappts sowieso
—ich bin Amerikaner
—ich glaub an ein happy end
auf einmal fällt auf, dass ich mit-schreibe. »und du? was machst du« [öh-ö] man ist sich einig: sie sammelt nicht, sie dokumentiert. angeregt sprechen über den Verlust an Wirklichkeit bei Fotografie und bei Ton.3 hach zur Hölle, wer hat nochmal das ›Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit‹ geschrieben?4
man holt die Jacke aus dem Regen—und nicht nur, weil Gras drin liegt.
die Tiger kreisen umeinander.
[im Vorbeigehen] »also man könnte problemlos drauf wohnen: eine nette kleine Küche, …« in dem Moment, in dem ich das schreibe, erhalte ich Fotos von einem tiny Haus. auf einmal werden Häuser Symbol zu von Individuen auf sich genommenen Misständen.1 der Versuch autonom zu sein.2 —entschuldigen Sie mal! ja—Sie! nur eine Minute, haben Sie schon Mal über das Wohnen nachgedacht?—Ja? und? was heißt das?—zu wohnen.3
ich trage das Jungsein auf meiner Schulter: ein Rennrad. es ist leicht und ich trage es gern. laut, Lieder, die Straße gehört uns. nun sitze ich doch und esse keine Pizza; lümmle am Späti und denke über gestern.4ein Ort, an dem man sein kann, wer man ist. wo ich sein, wenn nicht überall? ich bin ich und: wer bist du? – wenn du nur dort, sein kannst, wer du bist – unter Fremden im Kostüm. ich trage nichts bei mir, nicht mal eine Zigarette. unendliche Freiheit, so lange daran ziehen, bis du sie endlich spürst. Augenwischerei. ich geht jetzt. die Köpi entlang, auf der Sonnenseite, biege irgendwann ab, steige irgendwann in den Bus. ich gehe – langsam.
in der Schlange vor uns stehen Menschen, die mit süddeutschem Dialekt sprechen. eine Frau, die alle anpöbelt.
ob er auch mal darf – aber das möchte der Mann nicht und sein Wort gilt vor dem der Frau. kleiner Kampf.5 ich lehne mich zurück, sehe den wilden Gesichtern zu.
»superspannend! das Blau des Süßwassersees. Wahsinn« sagt er, geht in die andere Richtung davon.
vor einigen Tagen Telefonat mit J. er ruft an, auf der Suche nach Zuhause. (ruft an, fragt mich um Rat: ›wie geht man vor?‹. das ehrt und erschreckt mich en même temps.6
man sollte eine jede Gruppe als 1 neue Person sehen, die aus der Summe ihrer Mitglieder besteht7. du als Teil von etwas – (›das macht es leichter‹, meint M.)
sein sehr dünner Mann verlässt den Hauseingang rechts und greift nach seinem verkrampften Kiefer.
sich mit den Substanzen identifizieren, die man zu sich nimmt8
Ns Unmut über die vertrockneten Pflanzen auf dem Balkon.
willst du mitkommen? ich bin müde, und ich will schlafen. ziehe ihn mit der Hand zum Stuhl. hier will ich hin. – nicht so sein Ding. aber ich ziehe ihn weiter und dann ist es doch auf einmal ganz gut und er bedankt sich sogar. (alle sehen uns)
gilt eine Verkleidungen von der Stange auch als Verkleidung? wie sehr Anti-norm kann was sein, und ist nicht de Widerstand in allem mit inbegriff?9
ich folge dem Lolli mit den Augen. ›woher hast du den denn?‹, tipt mir einer auf die Schulter und gratuliert mir gleichzeitig, was ein tolles Paar wir sind.10. ich gehe einfach. am Eingang verabschiedet man sich. aus-das-Theater. ich gehe – zu Fuß. der Sonne entlang. ja, das will ich wirklich. Tschüss! das einzige, was gegen die Nacht hilft, ist die Sonne11 . niemand, der mir sagt : ohgott, schon wieder hell. ich gehe die Straße entlang. es ist keine Parallelwelt. wenn ich ihm lange genug zuhöre, dann verstehe ich manchmal, was er sagen will. aber dann ist der Anfang wieder vergessen. wir sprechen aneinander vorbei. gut. ich hatte die Wellen vergessen, zähle mit. willst du noch? gibt mir ne Erdbeere12
die Zeit vergeht langsamer: beim Schreiben (gerade)/ in deinem Zimmer zu Hause. kurzes Rangeln der Männchen und ich hab auf einmal keine Lust mehr. anfangs kurz Unmut. willst du wirklich?13 . meine Augen drehen sich und der Bildschirm verschwimmt. (nicht)
unendlich lange an der Ampel beim Hollände stehen. wir haben früher immer halbe Teile genommen. eine Gruppe sieht zu mir. höre sie kurz sagen, das ist doch die von gestern. N im Kopf, die denkt alle reden über sie, wenn sie alleine wo ist. Aubruchsstimmung. M ist doch nicht so poly unterwegs, wie er immer gesagt hat (als ich ihn frage, ob er getestet ist). ich sehe der riesen Gruppe zu, sich durcheinanderstreckende Köpfe. ich würde Substanzen (Begriffe) weniger Wert beimessen, dem Außenherum, den passierenden Dingen mehr. das Theoriegequatsche. aber es braucht nicht Absolvieren der Jahre, sondern das Praktizieren des Lebens. (eine Ermunterung. es tut nicht weh & es macht Spaß und nacher machst du weniger Dinge, die die eigentlich keinen Spaß machen, weil dir jemand sagt du sollst.
das Außenherum. Dinge passieren. ich bin frei – und ich brauch kein Nasenspray dafür.
Eiswürfel – traust du dich? [langsam] eins-zwei-drei—halt! Lied: ~ martianbazar solo tue. wir haben eine Brille auf! (du auch?!)1
Tag mit M, unterbrochen von einem Test für morgen. wieder M. eine Ausstellung (hier). Pizza&Pasta für 3.90€ ich schlafe bei M und R auf der Couch.
jetzt erst mal Wäsche waschen.
war sich, wer sich streitet, nahe? / wenn man streitet, war man …
jetzt mach dir ma nich son Kopf, was du anziehen wirst1 ich sehe Glitzer in meinem Gesicht und Glitzer an mir. ja-ja. kurz sitze ich2 auf der Holztreppe und warte auf L. dann: Suche nach den Ähnlichkeit der beiden Schwestern. was auffällt, sind die Unterschiede. C wird Bonnie & Clyde lesen. gemeinsam Verbechen planen3 ich freue mich jetzt erst mal auf Samstag. wir leben im Jetzt. Körper an Körper.
das Jetzt dauert 10 Minuten.
ich sehe den dunklen Händen des Busfahrers zu, wie sie vorsichtig zwei Servietten (Paul – depuis XXXX) übereinanderlegen, falten und glattstreichen. »c’est bon«, sagt er. (nun hat das Französische gerade erst angefangen zu4 wirken. »je prends la deuxième Limonade«)
auf der Autobahn ganz kurz die Idee sich am Flughafen TOD’s zu kaufen.5
verschiedene Wege, die auf ihre Art die besten sind
Auszug aus einer Familienunterhaltung6
über Zusammenarbeit:7 der Ort als konstituierender Faktor. Ateliergemeinschaften, Wohngemeinschaften. der Ort, der zur Wir-Werdung beiträgt. die Feststellung ein wir zu sein und nichts dafür getan zu haben.8 ich sitze wieder am Fenster. hinter mir die Familie. vor mir: bietrinkende Männer mittleren bis älterne Alters, die ich aus Versehen zu lange angesehen habe und jetzt sehen sie die ganze Zeit zu mir.
ich erinnere mich an Hs Empfehlung im Bordbistrot Bier zu trinken. das habe ich nun auch angefangen.9
ich sitze am Flughafen. am Gate, am Glasfenster. am Tisch hinten werden Dinge mit Butter beschmiert. der Vogel landet. (Frenchbee). eine Frau geht an Fenster und filmt. sie hat ihren Mund merkwürdig weit aufgerissen. vielleicht filmt sie sich selbst. mir
die zwei mittelalten bist älteren Männer essen Müsliiegel von Aldi10
ein älterer Mann hat die Beine neben dem Tisch. er ist groß.
ein Paar: MacBookAir, er sich zu ihr geneigt, den Bildschirm halb gedreht. sie könnte auch reinsehen, abe sie tuts nicht. (einen Computer für zwei). haben wir eigentlich immer auf deinem oder auf meinem Computer netflix gekuckt?11
ich sitze am Fenster. das blaue-weiße Vogel ist gleich wieder weg. ich kann mich nicht konzentrieren.
ich erinnere mich an den Legionellen(?)-Skandal im KitKat
abends: Yogitee
ich erinnere mich [A] an den Rabbi mit Gemeinde in Berlin. [B] an das kartenspielende Paar im April.
beliebig. ja genau, aber immerhin nur 10 Minuten. (momentan=currently)
Klatschen.14 vor Gate A20 steht eine lange Schlange. gleich werde ich aufstehen und mich einreihen.
ich erinnere mich an meine Empörung über die automatische Voreinstellung, den Haken bei zwei Betten.15
das Haus—dann kauf es dir doch1 dramatische Einlage von—wir nutzen die Stereoanlage. weird; dennoch schmackhaft zu Abend: Kräutertee und belgiesches Bier, Käse und vor allem: Salat mit Gurke und Melone dazu—episch. (auch die Bordüre an der Wand).
[vorsichtig]: ›bist du Samstag zurück,?‹ – (gleich folgt eine Einladung zum Rave, warte nur). nun kommt das Telefonat von heute morgen zurück. jung und agil schwimmt der Unternehmer durchs Wasser der Stadt, wie durch ein Aquarium. er gibt den BMW ab, versichert dem Kundendienst er brauche keinen Ersatzwagen und leiht sich ein TIER aus (er hat ein Abo). auf an den Stadtrand! stellt es kurz vorher ab. (tah! wie weit reicht die Mobilität?2 )
komm, wir fliehen wieder irgendwo hin. (und den Kaktus nehmen wir mit—ins irgendwohin am Samstag. auf in die Verantwortungslosigkeit. heute morgen hatten wir noch davon gesprochen und jetzt machen wirs wirklich. auf einmal sind wir wieder jung.—(„that was epic“)
bin ich jetzt eigentlich Reisebloggerin?
M sagt: nur nicht das Leben vergessen. oke, aber wenn man nun gar keine Zeit hat zu arbeiten, weil man so sehr leben muss? der Beschluss loszugehen (jetzt aber wirklich).
was ist schön?
die Zwillinge stolpern auf mich zu und halten mir abwechselnd Erdbeeren vor die Nase. (»und wie heißt das?« – c’est un fraîse, mais c’est … vert.«)
»jetzt lass sie. sie ist Deutsche. sie versteht dich nicht.« erst dann hört er auf vom pass sanitaire zu sprechen, von der Polizei, die man rufen würde, den Strafen, die es gibt, ohne den Pass1
ich sitze zwischen hohen Häusern in St. Denis.
was suchst du? — ach,
Erdbeeren.
Gespräch mit H. Abraten vom Alleine-reisen2
ein neues Lied für die Playlist: Mr. Vegas Head High (ich erinnere mich)3
wo sind wir? – immer woanders. immer-wo-anders sein. ein weiteres Tartelette chococal caramel. willst du sein wie ich? (Empfehlungen aussprechen). C verweist auf Hartmut Rosa und die Unverfügbarkeit.
sich die gleichen Dinge zuführen. du-du-du machst jetzt gefälligst den Mund auf. Fotos aus dem Urlaub schicken. (S schickt ›Grüße von der Autobahn‹). das Begehren der anderen steigern.
in der Nacht ruft D an. irgendwo, in irgendeinem Hotelzimmer.
ich erinnree mich an letzten Sommer, der müßig vor sich hin plätscherte. die Brombeeren am Fluss. an jeden Tag etwas zu essen. im Herbst getane Arbeit konserviert und aufbereitet
kurzer Besuch bei Proust.1 kurz warten, bis das Grab frei ist. wir machen ein Foto. C protzt: Swanns komplett (verputzt)
se souvenir [ ich erinnere mich…]: un truc comme ça.
wir haben nicht Backgammon gespielt. oh nein. (aber wir spielen ein Tag später)
die Buchstaben hiers: kleine niedliche a-s und e-s
das hatten wir schon Mal.
»und bist du noch?«, fragt sie. naja, also… ich laufe durch den Regen in Montmarte. Treppen und Hügel bergauf und bergab – M an der Strippe. vom Urlaub (die ganze Familie) – on ne jamais fais de vacances.
ich sitze in der Sonne. feiner Regen.
bedauerlich bzgl,
was zählt? die Zesten der Zitrone. der Kaugummi (chewn by C – sagt er).
was ist ›die Freiheit‹.2
abends Einblicke in Derrida (auf Cs Nachttisch) und
meine müden Augen.
herausfinden, was Freiheit ist (liberte = ) fraternité, egalite. on est tou-jours-la-ha-ha-ah (C leicht bei: du issst
wer ist eigentlich [Lückenfüller] ?
Käse ohne Löcher. was wird mehr, wenn es gleichzeitig weniger wird? – Käse mit Löcher (»je mehr Löcher, desto mehr Käse. je mehr Käse, desto weniger Löcher«)
endlich läuft ein Franzose mit Baguette vorbei. (Tag 5—19:17 Uhr)
abends
1: Sohn, Mutter
2: ich
3: Kellnerin
4: Monsieur Wang1
5: Paar 1
6: Paar 2 (erstes Date)
7: Mann
—(1): ich werde nicht! den Salat nehmen. nein nein.
—(2): ich werde nur trinken, nichts essen.
—(3): leises Lachen. man sagt nicht ich bin hier »pour boire« = sich vollaufen lassen. (Vermutung). es fehlen mir Worte, elegante Wörter, kleine Entgegnungen, um auf Dinge wie »Entschuldigung« im Vorbeigehen zu reagieren.
—(5): genussvoll die Zigarette zum Mund führen. ihre Beine berühren sich.
—(4): sitzt immer noch (eher wieder) hier. (gleicher Platz wie letztes Mal. Haweihemd wie letztes Mal. ich erinnere mich, mit D in Vietnam: die beiden alten Männer, das jemandem-vertrauen, den man nicht kenn (er: ich bin so froh, das gemacht zu haben)
—(1): on a achoisi maintenant, aber: ist das Fleisch auch aus Frankreich?
—(3): – – tadam! wir haben uns (also sie sich) entschieden.
—(3): und was nimmt der Herr zu trinken? die Frau mit den Fischen im Bauch umschlingt mit langen Nägeln einen Teller Pommes. [stelle mir L vor, wie sie Dinge durch die Gegend trägt, »ach und sie nehmen also den Pinot Noir« – das ist eine wirklich gute Wahl. (hochoffizielles Flirten.)
—(1): sie ist nett. (anerkennend)
im Radio: Babushka
—(3): Hugo?
—(1): Gespräche: … wir haben uns für – das gute Leben entschieden. die ist wirklich nett. bevor wir das Essen essen, schnell noch das Handy zücken: Foto.
—(7): der Mann mit dem Bier, das vorher noch halb vor war. jetzt isses halb leer. gleich wird er zahlen. gerade eben fläzt er noch auf dem Stuhl.
die Hände mit dem Handy zwischen den Beinen, flätzt auf dem Stuhl. EarPords im Ohr2.
—(6) ein Tisch ganz am Ende. erstes Date oder zweites. führen vorsichtig Stücke vom Teller in den Mund. vosichtig lachen. der Ketchup steht bereit für die Pommes. (mit oder ohne?)
morgens3 : Regen – trois versions de la pluie. schnell die Kapseln (Käsekapseln) nach drinnen bringen, damit nichts nass wird. (Hab-Acht / O-bacht)
—(1): vs attendez de qn?
—(2): – äh … no (außer auf Prinz Charming wart ich auf niemanden. dem sagen wir noch schnell Tschuss. nur ein kurzes sich-Ansehen über die Menge hinweg. kein Tschüss, weil wir haben uns auch nicht »Hallo« gesagt.
—(1): warten Sie auf jemanden?
—(2): nein
—(3): trinkt 2cm in 20 Minuten. (das trinken genießen. Zeit bezahlen, nicht das Bier).
—(4): auf einmal Gespräche über Politik und Burger – bei vino.
—(2): na dann.
im Radio: Bläser. (hier hätte Muttern wieder zu weinen angefangen).
else: das geht gut, aber nicht lange. staubtrockenes Gebäck im Mund und das golden Band in den Haaren.
—(3): gähnt.
—(5): eine neue Zigarette. Griff zuM Handy. grinsen, lachen, tippen, schreiben. ich will nicht schreiben. gezwungen Zeit irgendwie zu verbringen, um mit den anderen Zeit verbringen zu können.
im Radio: sugarman, Rodriguez.
—(3): c‘est fini?
—(1): ich nehme noch ein weiteres Glas Wein. diesmal nehmen wir einen Rose. —(3): donc….
—(1): »die Sache ist« = le truc, c‘était.
—(6): glimmend eine Zigarette. ein Glas rotwein. bitte süß.
else: man wird anders wahrgenommen, wenn man alleine ist im Vgl. zu: wenn mehrere Menschen
der Heimweg gestern, der war lustig
Mann mit Rennrad schiebt vorbei.
Zeit in heute und frrüher einteilen.
gestern.
1/2 Baguette mit Ziegenkäse und Honig.
J ist fünfzig, und nun ist er in asiatischen Ländern (nicht ›Asien‹)
ein Tisch, der bis jetzt noch keinen Beachtung fand.
drüben wird das Lachen lauter. kichern – hahahaha.
als ich zwanzig war, war ich mit einem Mann zusammen, der sehr verliebt in mich war – er war Architekt. aber weißt du, wir warn nicht zusammen, ich war nicht verliebt in ihn.