Kategorie: blog

240724

Als ich an der Krummen lanke den Stabibi-sticker sehe, denke ich zuerst an die StaBi und bin fast ein bisschen enttäuscht, als ich auf der Internetseite die Wortherkunft lese.

240721

Im Lehrplan sind Register unterhalten. Sie machen die Welt komplex, sagt Maik Walter bei mMythos Muttersprache, Podiumsdiskussion: „Mythos Muttersprache“ (10. November 2021), https://www.fu-berlin.de/sites/dhc/videothek/Videothek/913-Podium-Mythos/index.html

240719 Charlottenburg

Die Leute aus dem Freitag sehen bedrückt drein.

»Aber was, wenn sich die Hoffnungen nicht erfüllen?« (Der Freitag, 18.07.2024, S. 4)

Ich sitze am Tisch, trotze der Hitze, spüre meinen von Schwimmzügen geöffneten Brustkorb. Ich zeichne.

Dann fahre ich nach Charlottenburg. Auf dem Weg finde ich einen Markt am Hansaplatz (immer freitags!), freue mich über die kindliche (›unverfangene‹?) Geste des Verkäufers, der seine Fahrradtasche unter dem Stand hervorzieht, um mir zu zeigen, dass wir die gleiche graue Fahrradtasche haben. Ich schmeiße die Zwiebeln in die Tasche. Es sind sehr frische Zwiebeln. Sie haben anders als die trockenen Zwiebeln im Supermarkt dicke Wurzeln, anders als die lichten Wurzeln der lange getrockneten Zwiebeln, so frisch sind sie. Ich kaufe außerdem ein Baguette, das ich zu S mitnehme.

Dann lasse ich mich von S1 bekochen. Ss Tochter ist schwanger. S2 vermutet, ich bekäme bald ein Kind. Ich habe viel gestalterische Anmerkungen auf der Zunge, was die Gestaltung der neuen Protokolle betrifft und ordne mich selbst ein, als S1 mich fragt, warum ich meine Ziele  nicht so stecke, dass Geld eine Begleiterscheinung ist. Geld ja, aber nicht nur.

Zu essen gibt es Nudeln mit Maggi, Butter und Salat. Ich denke an meine Eltern: Generation Maggi.

Wir laufen einmal an der Kantstraße entlang. ich erkenne den Hecht wieder. Ich erinnere mich an den alten Mann, der dort vor allem mich mit seiner Geschichte gelangweilt hat, während C und L aufmerksam lauschten. menschen, die viel labern, darf man keine Fragen stellen.

Über die Parfümerie und durch den Leopoldkiez. Ich erkenne den Stuttgarter Platz wieder, an dem ich mit C mal war. Wir schlecken Eis. Der Kreis schließt sich.

Mit vollen Taschen von in Charlottenburg zu verschenkender Gegenstände fahr ich nach Hause.

C empfängt mich. Wir sehen Babyvideos an. Wie das Kind einen Löffel gelben Brei bekommt und den Mund. An den Wänden hängen Bilder, die ich die letzen beiden Tage aufgehängt hab.

240718

Tagsüber schwitze ich. Bei der letzten Datenbank Vorlesung erfahre ich, dass die meisten relationalen Datenbanken keine Volltextsuche implementiert haben.

Nur für die Doku, möchte ich hier das weirdeste ebay-Treffen meines Lebens vermerkt haben, dass meine Geduld sehr herausgefordert hat.

Dann sehe mir die Präsentationen der anderen an und schwitze weiter.

Abends fahre ich zum Mehringdamm. Sie haben aber ein schönes Rad, junge Frau, sagt ein Mann, der auf dem gleichen Rad vorbeifährt. Ich warte auf L und seine beiden Freunde K und A. Als eine Bank frei wird, stelle ich meinen Porsche auf zwei Rädern (die Gazelle) quer davor, sperre ab und kaufe mir am Späti ein Bier. Ich setzte mich auf die Bank und beginne zu trinken. Der Falafel, bei dem es immer ein Falafelbällchen auf die Hand gab, gibt es nicht mehr. Aber den Schreibwarenladen gibt es noch. ausgeblichene Gegenstände im Schaufenster. Ich mache ein Foto. Von Ordnung träumen. Hier gibt es die Utensilien dazu.

Mit Ls Freunden ist es lustig.

240717

Morgens hänge ich Bilder auf.

Abends sitze mit N im Viktoriapark. Bald zieht N zu B. Ich denke an 2021. Da saß ich oft im Viktoriapark.

 

240716

Abends sitzen wir bei Erguns Fischbude und essen viel frittierten Fisch mit Fladenbrot und Salat. Neben uns sitzt irgendwann ein älteres Paar. Als es zu regnen anfängt, flüchten alle nach drinnen. Nur eine Frau mit einem baby am Arm zeigt dem kind den Regen. Das kind streckt seine Hände nach dem Regen aus und versucht die Wasserstränge zu greifen.

Ein Verlag wäre dann ein teures Hobby. Ein sehr teures Hobby, das nicht mal ein richtiges Hobby wäre.

240716

Während ich auf den Regen warte, bei meinem Arbeits-Thunderbird auf ungeklärte Problem beim Löschen eines Ordners in einem Funktionspostfach stoße, überlege ich, ob es interessant ist, die eigenen Wünsche und Aufgaben nachzuvollziehen. Finde ich in meinem Kameraroll Ex-Wünsche (Fotos, Screesnhots, …) lösche ich diese. Ebenso halte ich meinen Posteingang leer, entferne Erledigtes aus meiner sorgfältig geführten To-do-Liste. Die Archivfunktion, Sachen aufzuheben, übernehme ich nur bei ausgewählten Objekten.

»Gerade als ich den Klick in der mathematischen Logik nicht mehr fand … «1 Bei mir war es umgekehrt. Ich begann den Klick in der Logik, im Lösen von sogenannten Problemen zu finden. Sie bereiteten mir (anders als das freie Abhandeln einer Thematik) eine große Befriedigung, weil sie mehr Grenzen und das erlösende Klingen der Glocke am Ende des Schaffens brachten. Sie hatten ein Ende.

Auf dem Fensterbrett lag mein Brot. (Zeit für Brot, Hausbrot, angenehme, luftige Abwechslung zu den selbst gebackenen Broten, die zwar gut, aber nicht so gut sind.)

Ich suche nach einem Stück Python-Code, der den Wert einer Lesezeichen-URL automatisch in eine Tabelle (Google oder Excel) kopiert. Ideen bitte in die Kommentare.2

Gestern hatte K nicht nur eine unglaublich süße Flasche dabei, sie erinnerte sich auch an das Internet, wie es früher mal aussah. Heute bin ich sehr abgeneigt, der glänzenden anmutenden Visage, die immer den gleichen Aufbau hat, bei dem man das mobile Aussehen der Website schon erraten kann. Eine schöne Website verleugnet ihre Zweidimensionalität nicht mit 3D-Effekten.

  1. frei nach David Foster Wallace []
  2. Diese Aufforderung geht an eine mir unbekannte, kleine Öffentlichkeit. Das Netz eben. []

240715 Zur Frage der kulturellen Nachnutzung des Lafayette

»Das Lafayette«, sagen die Berliner. Was noch weiter mit dem Namen passieren wird, wissen wir nicht. Wird es es Gallerie Lafayette bleiben? Bibliothek Lafayette?

Die Frage ›Was hat die Bibliothek mit Demokratie zu tun?‹ hat sich gleich in der Einführungsvorstellung gestellt. Sind sie da, dürfen Sie sein, wie sie sind. Wer sind Sie? Alle. Eine Bibliothek ist ein Ort, der nicht unterscheidet. Gehen Sie mal am Sonntag in die ZLB. Die Durchmischung findet dort statt. Anders als an dem Ort, an dem wir uns gerade befinden. Hier, in der Akademie der Künste, direkt beim Brandenburger Tor, strömen draußen Touristen und Fußballfans vorbei und drinnen ist das Publikum alt und trägt teure Kleidung. So sieht das nämlich aus, wenn ich mich umsehe.

Ich sitze auf einer Treppe in der Akademie der Künste, Pariser Platz. Tickets gab es keine mehr. Gar nicht so schlecht. wer kein Ticket hat, zahlt keinen Eintritt und kann hinter der Glasscheibe dem Vortrag lauschen. Einzig und allein die Treppenstufe, auf der ich sitze, ist so hart, dass ich kann kaum sitzen kann.

Ich schreibe mit: Das Verhältnis von Ort und Raum … Die Orchideenzucht als das Abseitige … Something people want to do things with … About the programme in a book … try to be very clever with it … it could have been written tomorrow … you wanted me to speek about Paris  … we go on going a lot of things … what you buy with your phone … the possibility of public space –

Ich liebe das prägnante Englisch der sprechenden Architektin. Zur Wahl stehen entweder Bürogebäude oder die Bib. Da ist die Bib die bessere Option. A argumentiert für den alten Standort der AGB. Aber die Friedrichsstraße muss auch  belebt werden.

Bis zum Juli besteht die Chance nochmal Austern zu essen. Ein letztes Mal.

240714

Marcello!

240709

Mein Bauch grummelt. Es ist 12.45 Uhr, ich habe einen Kaffee und zu wenig Essen im Bauch. Neuerdings hat Kaffee eine drogenartige Wirkung auf mich. Morgens, aufrecht im Bett sitzen ein zackiges Gespräch auf Kaffee mit dem Mann über die Lektüre des Mannes. Ich lege meine Lektüre zur Seite, die ich nur aus Pflichtbewusstsein zu Ende lese.1 Ich springe auf, ziehe den Nietzsche aus dem Regal und stelle fest: es ist nicht ›Jenseits von Gut und Böse‹, sondern ein anderer Titel [ergänzen!], aber gleiche Reihe, rosa Insel-Taschenbücher. »Von S. 2020«, steht hinten. Die Textfragmente sind ebenfalls nummeriert. Nietzsches catchy Sprache erfreut uns heute immer noch.

Ich schwimme, im Auftrieb des gemeinsam Unterwegs sein.

Jetzt sitze ich auf Kaffee in der Bib und Suche mit einem Besucher was zu „[begriff leider vergessen]“. Ein mathematisches Prinzip, über das unser Besucher ein Referat halten muss. Das Kaffeegefühl im Bauch bekommt mir. Ich schwimme wieder, diesmal im Kaffee.

  1. Meine Lektüre ist eine Biografie über Anne Saxton, die schmerzlich die Symptome einer Gesellschaft aufzeigt, in der Frauen sich sehr auf ihr Inneres konzentrieren, ohne äußerlich gefordert zu sein und depressiv und tablettenabhängig im Selbstmord enden. []

240708

Abends Lust auf See?

Ja.

Die Badestelle, die wir zuerst erreichen ist voller Jugendlicher. Es gibt drei Gruppen: die mit den Würstchen auf dem Einmalgrill, die mit der Musik und die auf LSD. Einer der Konsumenten liegt auf der Picknickdecke. Eine Frau sitzt stumm, ihre Knie angezogen daneben und  verzieht ihr Gesicht. Der dritte ist agiler, aber dennoch wacklig und hilft der Frau auf. Auf die Frage der Jugendlichen „Können wir mal eure Musikbox haben?“, anworten sie mit »ja«. Dann läuft ukrainischer Atzentechno läuft. Als C und ich das Wasser verlassen, sind die druffis weg, aber die Musik läuft noch. Die Krumme Lanke ist toll! Noch toller, als wir die Badestelle wechseln und nun zwischen Paaren, Freundinnen und Familien sitzen. Ich habe das Familiengefühl, als ich barfuß zum Auto laufe, picksende Steine in meiner Ferse und in das aufgehitzte Auto einsteige.

240704

Ich schlage das Heft aus. Warum ich digital schreibe, liegt an der leichteren Handhabung von nur einem System und der besseren Durchsuchbarkeit von digitalem Text. Das Heft riecht nach alten Schulheften. Es ist ein Clairfontaine, ein KOVERBOOK mit französischer Lineatur, etwas größer als A4, mit einem schwarzen Plastikumschlag.

 

240705

Ich sitze am Straßenrand und versuche an nichts zu denken. Das hab ich früher nicht versucht. Da hab ich es einfach gemacht. Écriture feminine automatique. Ich versuche, die stimme in mir zu hören. Ehe es mich versah, sprach die Stimme nicht mehr automatisch. Ich musste ganz genau hinhören, was sie mir sagte. Das fehlende Nichts stört die Stimme.

240702 hören

Beim Hören von Dear Reader mit Samo Tomšič.

  • die Lust am Lesen und Schreiben
  • der Imperativ zur Lust (bzw. Arbeit)
  • die Abkopplung der Sprache vom Exemplarischen hin zum Nicht-verstehen. Die Aktualität des Denkens besteht im Nicht-Abgeschlossenen.

Beim Hören von Dear Reader mit HansChristian Dany.

  • die Querfinanzierung als Möglichkeit, sich Leidenschaft zu erhalten
  • sich permanent zwischen Welten und Identiäten bewegen
  • Hélène Cixous sagt, Lesen ist auch Schreiben

Beim Hören von Dear Reader mit Daniela Seel.

  • Alles, was man über die Sprache weiß, weiß man von Anderen.1
  1. Sprachkontakt mit einer Familie, sagt Maik Walter bei ca. 25 Minuten, Podiumsdiskussion: „Mythos Muttersprache“, am 10. November 2021, https://www.fu-berlin.de/sites/dhc/videothek/Videothek/913-Podium-Mythos/index.html []

240629

#montauk

240626 Heimweh, ChatGPT weiß da was

Das Internet weiß keine Ratschläge, aber ChatGPT hat 10 Tipps gegen Heimweh, die alle sehr fraglich sind.

Frage: Was tun gegen Heimweh?

Antwort:

Heimweh kann eine herausfordernde Erfahrung sein, aber es gibt einige Strategien, die dir helfen können, damit umzugehen:

  1. Bleib in Kontakt mit Zuhause: Regelmäßige Anrufe, Videochats oder Nachrichten mit Familie und Freunden können helfen, das Gefühl der Nähe aufrechtzuerhalten.
  2. Richte dir ein gemütliches Umfeld ein: Dekoriere deinen neuen Wohnort mit vertrauten Dingen, die dich an zuhause erinnern.
  3. Routine aufbauen: Eine feste Tagesstruktur kann Sicherheit und Stabilität bieten.
  4. Neue Kontakte knüpfen: Finde Wege, um neue Freundschaften zu schließen und ein soziales Netzwerk aufzubauen.
  5. Aktiv bleiben: Sport, Hobbys und andere Aktivitäten können ablenken und helfen, positive Gefühle zu fördern.
  6. Offen über Gefühle sprechen: Es kann hilfreich sein, mit jemandem über deine Gefühle zu sprechen, sei es ein Freund, Familienmitglied oder ein Berater.
  7. Selbstfürsorge praktizieren: Achte auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga.
  8. Kleine Schritte: Setze dir kleine, erreichbare Ziele und feiere deine Erfolge, um dich selbst zu motivieren.
  9. Erkunde die Umgebung: Nimm dir Zeit, deine neue Umgebung zu erkunden und die positiven Aspekte deines neuen Ortes zu entdecken.
  10. Erinnere dich an den Grund deines Aufenthalts: Reflektiere, warum du weggezogen bist und welche Ziele du erreichen möchtest. Das kann dir helfen, eine positive Perspektive zu bewahren.

Es ist wichtig, geduldig mit dir selbst zu sein und zu erkennen, dass es Zeit braucht, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen.

240620

Ohne Sonnencreme sitze in der Sonne vorm DT und trinke aus einer Sonnenblumentasse den Kaffee, den ich dort gekauft habe.

Ausnahmsweise habe eine Idee für einen Roman. Eine junge Frau, die nach der Beziehung mit einem Gleichaltrigen feststellt, dass die Gleichaltrigen nun alle verheiratet sind oder mit jüngeren Frauen zusammenkommen, die (noch) keine Kinder wollen.

((Blick ins Unbewusste))

240530

Während ich auf openrefine die Blogbeiträge bearbeite,

»The <br> HTML element produces a line break in text (carriage-return). It is useful for writing a poem or an address, where the division of lines is significant.«

Hier könnte sich der Kreis schließen.

Die Eindeutigkeit der Bilder zwingt uns, uns bloßzustellen.

Ich sitze stumm in der Jurabib und sehe den Juristen zu, wie sie ihre dicken Schmöker Text wälzen. Über den Regen und den Hunger trinke ich keinen Café im Hotel Roma. Schade eigentlich. Ich erinnnere mich an die unbändige Freude über die erste abgelegte mündliche Prüfung.

Lektüre: Die blaue Frau

240530 Mobilität

Mobilität wird bereits mit dem Erasmusprogramm gefördert. Ich vermute, es hat irgenwas mit der Wirtschaft zu tun, die nicht nur, aber auch durch Mobilität angetrieben wird.

240530 morgens

Morgens sitzen wir beim Späti an der Ecke. Es ist kein Platz mehr frei. Ein Mann rutscht zu einem anderen mann mit Hund und macht uns nen Platz für zwei frei. C macht ein Foto von mir. Ich trage Omas blaue Regenjacke, bin regennass im Gesicht und sehe glücklich aus.

240517

Ich träume von Kotzenden in verschiedenen Umgebungen. Als ich sie auf Gefahr der Ansteckung hinweise, bleiben sie jeweils recht entspannt und sehen keine Gefahr.

Im wachen Leben bin ich erkältet.

Beim Begutachten der URLs für den Verlag, denke ich an die kurzen Entscheidungswege, von denen der Unternehmer gestern sprachen, während wir Fleisch unten, beim argentinischen Steak-und-Pizza-Laden aßen.

240514

Beim Wiederlesen finde ich Träume von einem Auto (2021) und die Vermutung, dass Reduktion helfen könnte. Ich erkenne Ms Verzweiflung.

»Brigit« schreibt J eine äußerst nette Bemerkung auf airbnb über uns.

Zu Mittag gehen die Gespräche über Testo und männliche Körperbehaarung. Das Testo verändert Ls Körper: Armhaare wachsen und ergeben eine natürliche Schicht zwischen Körper und Mücke geben.

D hat sich einen Nasenhaartrimmer gekauft.

Ein Verlag ist wie eine Ehe. Was mich daran interessiert ist wohl die Finalität, das für immer.

240425

Keine Angst vor altertümlichen Oberflächen. Wovor die Angst durchaus berechtigt ist, ist die nächste Steuererklärung. Gestern saß ich in der geschlossenen Bibliothek, aß heimlich ein Stückchen Schokolade. Wer das liest, weiß, was ich gerade lese (FM = Friederike Mayröcker) spricht in mir weiter. Den Briefwechsel zwischen Bachmann und Frisch suchte ich am Abend. Wer keine Serien schaut, braucht seichte Unterhaltung in Buchform.

240422

Auf dem Nachhauseweg halte ich an der Schönhauser Alle und kaufe drei Quarkbällchen. Der Quarkbällchen-Verkäufer ist wie immer sehr nett. Er erzählt der Frau vor mir, dass die Leute nicht alle nett sind. (Nettigkeit als Kriterium)

240420

Lese im Briefwechsel, schreibe M: Jann ich dich später anrufen, ich lese noch.

240419

Manche Leute, die leben im Text und dann schreiben sie entweder fette Schinken wie KE oder veröffentlichen wie Sarah Kirsch (Der Name der Autorin ploppt auf in einer alten Sybille.) ein Buch nach dem Anderen. Ein Ort voller Bücher ist wie ein Leben mit Auto. Es vergrößert den eigenen Radius ungemein. In dem Referenznetz, in dem man sich bewegt, wird die Welt ganz klein. Es ist faszinierend, sagt K. Ich bewege mich in einer flachen Welt aus Buchstaben, referenzierter Welt, die (genau wie die Autorin) mit ansteigenden Verknüpfungen RIESIG UND RUND wird. Wenn mich jemand im richtigen Moment fragt, was ich im Leben machen möchte, sage ich lesen, lernen, … Erfahrungen sammeln. Wenn mich jemand im falschen Moment fragt, fange ich womöglich an zu weinen oder sage »reich«. (Obwohl ich längst gemerkt habe, dass Reichtum nicht eintreten wird. Von den eleganten Rundungen eines Porsches träume ich weiterhin.)

Einem kurzen Nachrichtenwechsel folgend, sitzen wir vor um 12:15 Uhr vor der Mensa. Ich genieße es, mich einem geselligen wir zuzuordnen, das ich kaum kennen.

Später, zuhause. Es klingelt. Die Post bringt den Briefwecchsel von Bachmann und Frisch, den C mir bestellt hat. Ich freu mich wie Hölle. Kauf ich dir Würste, kaufst du mir Bücher. Höre meinen Fingern beim Tippen zu. Schönes Geräusch.

Nach dem Linguistik-Fettnäpfchen merke ich, wie wenig nerdig ich bin, wenn es um Sprache geht. Mein Ausdruck, die Schriftlichkeit dabei, darauf kommt es mir an. Die Sprache an sich ist mir egal.

Selbstbewusst komme ich 30 Minuten zu spät im Glauben pünktlich zu sein. Dann lege ich mit L Steine ein.

240417

Unvorstellbar. X und Ys Heiratspläne (anonymisiert, weil er schmiedet die Pläne und sie ahnt es.)

»Das verlockende am Heiraten wäre dann die Klarheit, mit der man sagen könnte ›mein …‹«
»Die Klarheit der Zugehörigkeit«
»…und der Ring!«
»Kannst du dir vorstellen zu heiraten?«
»Wenn, dann wäre es eine gemeinsame Entscheidung, was für die Steuererklärung, was für Kinder, was praktisches, nichts Romantisches.«

Auf dem Heimweg fängt mich C an der Invalidenstraße, Höhe Hauptbahnhof ab. Hier von Ecke zu sprechen , käme niemanden in den Sinn. die weite, die hier gewesen sein muss, bevor es Europa City gab.

Wir tingeln an der Spree entlang zum Potsdamer Platz, kaufen bei Hit Semmeln für 19 Cent und bestaunen das unfassbare Angebot. Zur Nachspeise gibts passend zum Potsdamer Platz einen Doughnuut.

240411

Nachdem ich kürzlich Das neue Buch von Rafael Horzons gefunden habe, lese ich nun auf der darin oft erwähnten Wikipedia-Seite: „In Wolfgang Herrndorfs Debütroman In [sic] Plüschgewittern (2002), der in Berlin-Mitte spielt, ist von einem „ironischen Möbelgeschäft“ die Rede, das auf Moebel Horzon anspielt.“1

Des weiteren lese ich nun zum dritten mal in Alexander Jordan, Forschungssemester 19992:

„Theoretische Diplomarbeiten sind oft nur simple Eins-plus-Eins-Additionen, aus Zitaten zusammengeschneiderte Schuppenpanzer, die zudem jetzt immer häufiger mit dem Glitter unkonrollierbarer Internetherkunft garniert werden. Auf den Schein von <wissenschaftlicher Arbeit> wird da <mit Methode> hin <gearbeitet>. Zumindest an den Gestaltungshochschulen. Grenzüberschreitungen, Ausflüge ins nicht direkt <referenzierbare>, in die aus der Sache begründeten Vermutung (These) sind eher die Ausnahme.“

Das wirft kein gutes Licht auf diesen Mann, den ich nicht kenne.

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Rafael_Horzon, Wikipedia: Rafael Horzon, am 11.04.2024 []
  2.  bazar politique/la forge 2002 []

240405

Ich stelle mir vor, das ich auf ›birgitandbreakfast.de‹ die Meldung »We migrated…« hinterlege. Wir sind umgezogen. Migrieren ist ja die professioneller Form des Umziehens, wohingegen das »Wir sind umgezogen« impliziert, dass alles von Hand gepackt wurde.

Während ich mal wieder über Namen nachdenke und mich über meine eigenen Unwillen wundere einen Namen ohne Bedeutung zu finden, fällt mir auf, dass »meta« rückwärts »atem« heißt. Aber Meta ist eh schon vergeben, an ex-facebook und ex-instagram.

240331

Mitten im nirgendwo, in der Nähe von Neuruppin um 22:29 Uhr. Wir fahren auf einer leeren Straße Richtung Autobahn. Ich schaue rechts aus dem Fenster. Ein rhythmisches Rotes Blinken am schwarzen Himmel

240328

Mitten in der Masse, stehe ich in der Garage. Ich habe zwei Bier getrunken und nichts gegessen. Der Chor beginnt zu singen. Meine unmusikalischen Ohren erkennen vier ungeübte Frauenstimmen. C wispert mir was vom Absinken des Chores ins Ohr. ich bin mir nicht sicher, ob das nicht etwas anderes meint. Die Chormitglieder tragen weite Hosen und schwarze Shirts mit  Aufdruck, die Musikgruppen zeigen. Ich kann mich nicht erwehren, dass mich die Lieder TROTZDEM mitziehen. Trotzdem, auch wenn…

Als die Frau, die ausstellt auf Englisch von Salzteig spricht, bin ich wirklich verwundert und frage mich, ob SCHON WIEDER Drogen im Spiel sind?

Später stellen L und ich fest, dass wir die gleiche Handgröße haben. (Aber sie ist eher klein und ich bin eher groß)

 

240328

Vor mir steht ein Strauß Tulpen und zwei Osterhasen.

Ich denke an gestern. An den schwarzen Porsche in der leeren Tiefgarage. An die unausgesprochene Kündigung, die die Vorgesetzte kein einziges Mal kommentiert hat. An das Gespräch auf dem Flur mit CL. An die Lästerein mit FW im Büro, nachdem die Vorgesetzte uns aufgebracht von der Ex-Kollegin.

Mein Macbook steht auf dem grünen Linoleum des Arbeitsplatzes. Einen neuen Ort kann man nur erkunden, wenn man ihn nicht kennt.

240327 Plural

Wir kommen darauf, dass das A einsilbiger Wörter im Plural zu Ä wird.

Am Abend kommt L.

240317

Junge Männer, die bei Galerien arbeiten, müssen bildhübsch sein.

Als ich mich in der dritten Galerie durch die Masse schlängle, sagt ein alter Mann, dessen Gesicht ungefähr 10 Zentimeter vor meinem ist ›Hallo‹. Ich habe überhaupt keine Lust zu reden, wenn der Verdacht eines Gesprächs wegen meiner noch andauernden Jugend im Raum steht. (Was gäbe es sonst für einen Grund zu reden, in so einer Masse, ohne sich zu kennen. Eine richtige Begegnung ist bei so einem Trubel eh nicht möglich)

Später sind wir noch in einer Galerie

Noch später stößt C zu uns. Wir sitzen zwischen Nollendorfplatz und Winterfeldplatz. Junge Haltung (Ich sitze auf dem Boden). L druckt ein Foto mal vier am Kopierer im Späti aus.

240317 Äthipischer Jazz, nach dem Schwimmen.

Nach einer Stunde Wasser komme ich verfroren nach Hause. Ich höre Ts Video von gestern Abend auf YouTube und lande dann zu Äthipischem Jazz weitergeleitet. C telefoniert und ich will eigentlich lernen, aber Äthiopischer Jazz ist auch toll. Ich überlege, wer mir kürzlich davon erzählt hatte.

240216 Samstag

Weil es (fast) regnet, fahre ich mit dem Auto in den Wedding, um den nächsten Mayrhöfer-Band abuholen. Ich parke am Straßenrand auf der Straßenseite gegenüber, überquere die Straße und drücke mich an einem Porsche vorbei auf den anderen Gehsteig.

Drinnen lacht mich ich das Buch einer chilenischen Autoren an. Es erinnert mich an Max Frischs Fragebogen. Auf dem Rückweg zum Auto, gucke ich, ob der Porsche einen Bewohnerparkausweis hat. Zumindest der Antrag liegt hinter der Windschutzscheibe. Henning X – ein mittelalter Yuppie, der gerade nach Berlin, direkt in den Wedding gezogen ist. Aber: schönes Auto!

Ich fahre von der Nazarethzkirchstraße auf die Müllerstraße. Die Autos auf der Müllerstraße haben Vorfahrt. Ich warte. Vor mir überquert ein Mann die Straße. Er lächelt mich an und wirft mir einen Luftkuss zu. Ich schaue ihm hinterher und ärgere mich stumm.

240310

Wir schlendern über den Flohmarkt.

Ich erinnere mich. Als ich vor (gefühlt) vielen Jahren hier herzog, ging ich auf Flohmärkte, kaufte Unmengen an Kleidung und hatte Freude daran, sie zu tragen. Heute stehe ich vor den Kleiderstangen, finde alles ein bisschen langweilig und hätte am liebsten nur eine Hand voll Blusen und Hosen, die alle zusammenpassen, damit ich immer gut aussehe, ohne mir darüber Gedanken zu machen.

Die sechs Flohmarktbesucher gruppiere sich zu drei Paaren. Die Paare bestehen klassisch hetero aus einem Mann und einer Frau. Die Mitglieder der Paare ähneln sich: Was sie schön finden, wie sie sind, wie sie aussehen, was sie haben wollen.Ein Mann kriegt von seiner Frau Ärger, als er »Dönermann« sagt. »Frauen sollen Döner verkaufen dürfen!«, sagt sie. Wir beobachten eine kindergartenreife Standpauke um ein Wort.

Ich interessiere mich für ein Calvin-Klein-Shirt, aber es kostete 12 Euro. Wenn man eine Straße weiter etwas auf der Straße findet, ist das kein guter Preis. Als ich diesen Satz wiederlese denke ich an das alles dominierende Geld. Es möge verschwinden.

Wir1 fahren nach Hause und entdeckenn beim Essen der Domke-Wanderbulette auf einer Bank auf der Karl-Marx-Allee hinter uns ein zauberhaftes Café, dessen Mitarbeiter sehr nett sind. Vorm Eingang steht eine Tafel: falls jemand Hunger hat, aber kein Geld, werde man eine Lösung finden. Drinnen hängen bunte Bilder an der Wand. Ein Tisch neben uns spielt Rummikub. Eine alte Frau  möchte sich ein weiteres Kissen von den Stühlen draußen holen. C übernimmt und besorgt das Kissen. Sie erzählt irgendwas von den Proportionen. Sie sitzt auf einem kleinen Stapel an Kissen. Die Echtheit dieses Ortes im Gegenzug zu der fehlenden Echtheit der Kneipe gestern, bei der ich an den Armen der anderen Anwesenden ebenfalls teure Uhren sah. Die Vorliebe für falsche Orte, weil sie cool sind. Ich sehe kritisch auf die Sache. Ein Stückchen der eineinhalb Stücke Downauwelle mit einer dicken Schicht Schokolade auf meiner Gabel.

Später, im ehemaligen Osten, Zeiss-Großplanetarium. Unter einen er blauen Kuppel, auf der bunte Lichter liegen. Herzlich willkommen! Über uns ist alles blau. Das Sternenei in der Mitte, die Vorlage für die projizierten Bilder. Der große rote Fleck auf dem Jupiter. Der Jupiter ist der Türsteher, der Staubsauger der Erde. Ein Durchdringen der Galaxien. Die Frau spricht, die Projektion läuft. Ich denke an Lesungen, die bestimmt toll wären, unter dem wabern der Galaxie.

  1. Das wir kommt mir leicht über die Lippen. []

240311

Nach der Bib fahre ich noch in die Arbeit. »Karma goes as a circle«, sagt die Frau, deren Art zu sprechen mich sehr an AM von der Personalstelle der weißensee kunsthochschule berlin erinnert. Das Karma geht im Kreis. Ich werde auch, … sagt sie. Es wird zurückkommen. Ich tausche 60 Cent gegen einen Euro, damit die Frau ihre Sachen im Schwimmbad einsperren kann.

Im James Simon schwimmen viele gepflegten Körpern, die sobald sie das Schwimmbad verlassen ihre Handys zücken auf auf englisch sprechen.

Am Morgen darauf habe ich Muskelkater.

240308

Mit der Sprache und dem Text haben wir uns dem ernsthaftesten Medium überhaupt zugewandt. Es ist so ernstzunehmend, dass es im Gegensatz zu anderen Medien nationale Archivierungsrichtlinien gibt.

Die Stimme in meinem inneren Kopf beginnt zu sprechen, als ich in der Sonne sitze und einen Schluck Kaffee aus der Thermoskanne einschenke. Sie erinnert sich an ihren ersten Besuch im Grimm-Zentrum vor 6 oder 7 Jahren, nachdem sie die Insitution eigentlich abgelehnt hatte. Heue – 6 oder 7 Jahre später – gibt es nicht nur ein anderes Schließfachsystem, sie weiß um das Verhalten in Bibliotheken. Die Stimme spricht weiter: Was das Interessante an Text ist, ist die manifestierte innere Stimme eiene:r Andere:n. Lesen ist wie zuhören. Manifestierte Informationen. Das ist interessant. In meinem Kopf vermischen sich die Lerninhalte mit der E-mail an SK, dem aufgebrachten Gespräch des Obdachlosen unter der Brücke mit sich selbst und der Sonne: Der Topf mit Kartoffeln und die eigene Tochter, davon hatte er gesprochen. SK will unseren Text klarer machen als unsere Köpfe sind. Ich weiß nicht sicher, aus welchem Grund ich gegen die Verbesserungsvorschläge bin.

Gestern fragt M, ob der Mann, der jeden Tag kommt und seine Sachen im Spind 18 deponiert, denn eigentlich hier studiere. Erst da fällt mir auf, dass er, die Arme auf dem Tisch abgelegt hat und schläft, dass er ungewaschen riecht und nichts macht den Tag über. Wer tagsüber nichts macht, der arbeitet nicht. A lässt ihn. Das ist gut. Später saß ich noch in der Sonne und schloss mich der kleinen Gruppe an, die ihre Familie über das Halle-Leipzig-Berlin-Dreieck zusammenbringen möchte. Es ist eigentlich deine Familie, V. Ich wäre in der Familie nur eine Cousine dritten Grades, die fast niemanden kennt.

240303

Alle Augen sind auf das Kind gerichtet. So soll es sein! Der Papa bezahlt (gestern), heute hat er einen Kater und döst immer wieder weg. Einer sagt ›Bobberl‹, der andere ›das Kind‹. Ich freue mich, dass ich auch mal halten darf und bestaune den kleinen Körper, der gerade noch so viel braucht und noch so viel lernen wird.

 

240229

»Un petit café noir et un croissant.«

»Machen wir.«

Französisch-Sprechen ähnlich einer Dehnübung für Mund und Kopf … ensemble.

Ein bisschen traurig fahre ich aus Lichtenberg nach Hause und beruhige mich bei der sich selbst kommentierenden Frau in dem französischen Café.1

  1. Als ich es 240311 auf Google Maps suche, finde ich es nicht. []

240228 in der AGB

Ich sitze an der AGB. Der Mann mit dem Tuch auf dem Tisch, von dem N kürzlich erzählt hat, hat mir mit einem kleinen Knicks denn Platz geräumt. Es ist Änderungszeit. Die Paarung der Peers hat begonnen. Gestern schreibt GH eine mail, wie sehr im meine Sachen gefallen haben. Ich freue mich wahnsinnig. Nächsten Montag beginne ich in der Bibliothek

Vor mir liegt ›Screenshots – Literatur im Netz‹ und ›Schreibenlassen – Texte zur Literatur im Digitalen‹.

240209

Meine innere Stimme schweigt. Nur im Traum spricht sie. Ich träume von der eierlegenden Wollmilchsau, einem Huhn, das (A) auf die Regentonne klettern und (B) auf jemands Armen gehalten wird, in einem Garten, den ich nach einer spitze Aufwärtskurve erreiche.

240130

Der verschwommene Mond auf rosa-blauem Himmel vor den Türmen des Frankfurter Tor.

230131 Proprietäres

Vor mir ein Stapel Papier, eine Entscheidung, viel Neues, suche ich nach „proprietären Dateiformaten“ und finde Folgendes: „Textverarbeitungsprogramme sind ein Übel und sollten nicht existieren!

((Albicker, B. (2021, Juni 18). Trennung von Struktur und Design/Inhalt und Layout. private Homepage. https://privat.albicker.org/blog/2021-06-18-struktur-und-design.html. Zugriff am 31.01.2024.))

Draußen hängt Werbung, dass ALG jetzt einfacher zu beantragen wird. Ich schüttle nur den Kopf.

240130

I know, germans who are fare away from home, they miss bread.

(Erzählt bei Kvatiera, ein Mann aus dem Uralgebirge seinen nicht-deutschsprachigen Freunden.

240127

Das Bier perlt. Das Glas ist noch lauwarm. Der Schaum sitzt. Es läuft Schlagermusik. »Das ist genau eure Musik«, hatte einer der Männer am Eingang zu uns gesagt. Die Lampe dreht sich. Der Tabaccoland-Ascher steht auf einem Tischset. Mir wird schwindlig.
Ich bin erleichtert. »Steck dir deine blöden Erdnusschips in den Mund«, heiß der nächste Song. Eine Frau danct ab. Ein Mann gesellt sich zu ihr. Es sollte keine Hierarchie geben, sagt C. Wenn das eine Kind keinen akademischen Weg einschlägt und das andere Akademikerin wird. Ich sehe die zwei Bilder an der Säule an. Das eine hängt zehn Zentimeter über dem anderen. Ich denke an die Fragen der Homöopathen. Auf der banderole an der Wand steht ›i love 80s‹. Es laufen 80er Hits.

Dann läuft Max Raabe. Küüss mich. Küüsen, das gebt auf keinen Fall allleine….

240119

Mein Blick fällt auf eine bunte Plastikblume am Boden.

Ich hab mal gehört, dass man so viele Monate braucht, wie man Jahre zusammen war, um über jemanden hinwegzukommen, sagt P. Und ihr? Seid ihr verliebt. Wir demonstrieren die Liebe: Küsschen auf die Backe. Ah so! erste große Liebe?

Abends flogen am Alex wieder Krähen. Wir treffen uns Unter den Linden und laufen ein Stück zu Fuß. Das Gefühl der Sinnlosigkeit braucht einige Kilometer, bis es verschwindet. Jannowitzbrücke steigen wir ein.

240116

Als ich mich in der AGB neben einen Mann setze, der eine Packung Käse im Rucksack und eine die Schraubdeckeltasse seiner Thermoskanne vor sich stehen hat, merke ich erst, dass ich jemandem zu nahe getreten bin, als er von Frauengefängnissen anfängt zu sprechen und die Frage in den Raum wirft, wer sich das eigentlich leisten könne.

Der Bibliotheksmitarbeiter hebt den Kopf und springt auf.

Als ich frage, ob ich ihn störe und lieber den Platz wechseln soll, hört mich nicht.

C schickt ein Bild von F: B. Kunz, 3-Zimmer-Wohnung in München. Leider bin das nicht ich.

231121 Farben, zehn Finger

Ich beuge mich vor. durch das einfache Glas der doppelt verglasten Fenster wirken flimmern die Falten des Umhangs der Steinfigur. Ich richte mich auf und sehe den dunkelblauen Hintergrund der an  die Wand projizierten Folien. Ich tippe mit 20 Fingern. ich denke an l, dessen Vater genau wie meine Eltern, ihn  zum Zehnnfingerschreibkurs geschickt hat. Die Professorin kommt zurück. In der Hand trägt sie eine blaue Wasserfalsche. Neben meinem Macbook steht eine ebenfalls blaue Wasserflasche. Vor mir nur Nichtfarben und Bordeux.

Hier: Dorotheenstraße 26