211025 Auge-Ohr egal.

ich rufe zuerst die falsche Apotheke an. (à la: »bei uns haben Sie nicht gekauft.«) dann, dort, wo ich die Tropfen1 doch gekauft habe, erfahre ich: Augentropfen für die Ohren, niemals umgekehrt. die Welt ist leise. lese irgendwo, dass Sloterdejk von ›verdichteter Kommunikation‹ spricht – über smartphone Kommunikation. sie sei anfälliger für Missverständnisse. ich schicke dir einen smiley. später kommt ein Konzertpianist vorbei. noch später berichtet D von Kommunikation, ›die einfach nicht zu uns passt‹ (höflich&förmlich? freundschaftlich&locker) SIE WOLLTEN SCHON IMMER KLAVIER LERNEN? er lädt mich ein, Proben aufs Exempel zu schicken. [todo] und du? was bist du?
ICH BIN KÜNSTLERIN, SAGST DU GANZ SELBSTVERSTÄNDLICH. WARUM KOMMT DIR DAS HEUTE SO LEICHT ÜBER DIE LIPPEN? ((einige Tage später im Wald sagt C über das Verb sein, dass es so endgültig klingt. (und das obwohl es ein Verb ist! ›ichbin_‹ das ist fast schon ein Nomen oder ein Adjektiv, das mit einer Sicherheitsnadel an deiner Jacke steckt – für immer. denkste)

›ich bin…‹ das will ich nicht sagen. es geht leicht. auf einmal ganz leicht, diesem fremden Mann es zu sagen. er war ja auch ganz bestimmt. ich bin Konzertpianist. kennst du dieses Kinderbuch? in dem das Klavier mal ein Möbel, mal irgendwas ist und die Klavierbesitzerin letztendlich Mundharmonika spielt?

es geht auf einmal ganz leicht, wenn die Frage richtig gestellt ist.

ich bin
Künstlerin.
ich esse
Pizza.
ich bin
müde.

auf dem Teller steht schon die nächste Empfehlung: und jetzt einen Averna auf Eis. im Hintergrund läuft laut rbb – da kommt keine Langweile auf. im Hintergrund liegen außerdem Säcke von Nudeln mit mehreren Kilos. die Stühle an der Bar sind mit Absperrband verbdunden: bloß nicht hinsetzen. die Kellner tragen vorschriftsgemäß eine Maske, wenn sie sich durch den Raum bewegen. ich esse zu langsam. am Ende zieht der Käse keine Fäden mehr.

heuter erzählt S mir von den schönen Spuren der anderen. da haben C und ich am Samstag auch drüber gesprochen. einen Tag später versucht in der Uni einer der Profs einen der Studierenden zu überzeugen: den Stuhl als Metapher beiseite zu lassdm. kein Stuhl. versuch doch das Gefühl nur mit dem Körper auszudrücken. ich lache innerlich. das haben wir aufgehört, den Körper alleine sprechen zu lassen. (und irgendwie denke ich an Teddybären und an Briefe. den einzigen Tip gegen Heimweh, den man im Internet findet.)

  1. später erzählt mir S, dass Antibiotika die Darmflora dolle angreift und man sehr anfällig für alles andere ist, während man welches nimmt. []

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