221218

Bevor ich N treffe, weine ich. Als ich nach Hause fahre, weine ich wieder. 

Als ich einen Halumi esse, weine ich nicht, ich unterhalte mich sogar – mit einem Mann, der sagt, er komme aus dem Süden. Da war er auf einer Hochzeit, hat den DJ gespielt und jetzt, jetzt sei er wieder hier. Er strahlt wie jemand, der voller Zuversicht ist. Ich spreche mit ihm, weil ich weiß, dass miteinander sprechen die Dinge angenehmer macht. Als ich zur Toilette gehe, passt er auf meine Sachen auf. Wir wünschen uns einen schönen Abend, als ich gehe.  

Als ich auf dem Fahrrad sitze, fange ich wieder an zu weinen. Ich weine die ganze Strecke: Am Kotti, am Moritzplatz, auf der Friedrichsstraße. Vorm BE mache ich auf der Brücke halt. Ich schaue auf die Blätter in der Spree und zum Alex und schluchze vor mich hin. Ich fahre weiter. Vor dem Hotel sehe ich gutgekleidete Männer und fange wieder an. Weine bei S Wedding. Am Nettelbeckplatz weine ich nicht mehr. 

Ich sperre die Tür auf. Im dunklen Innenhof schließe ich mein Fahrrad ab. C ist noch nicht zuhause. 

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