230110

Langsam gehe ich los. Ich stoppe beim Spiele-Café, gefalle mir selbst, sitze da, ich trinke einen Café, rauche eine Cigarette.

Während ich schreibe, ziehe ich fleißig an meiner Zigarette. Sie soll auf keinen Fall ausgehen. Ich selbst hab kein Feuerzeug und nochmal will ich nicht fragen.

Dann passiert das, was ich geahnt hatte. Der junge Mann, den ich nach einem Feuer gefragt habe, kommt an meinen Tisch. Anders als erwartet, will er nicht fragen, ob ich einen Freund habe, sondern schenkt mir nur sein Feuerzeug. J’ai un deuxième, sagt er. Dann hängt er noch ein bisschen in meiner Nähe ab, aber geht irgendwann. Ich bekomme einen Beinahe-Anruf von L, schreiben ein paar Nachrichten.

Denke an Doris Döris Buch über die alleine reisende Frau. Die Aufmerksamkeit der Männer, die irgendwann wegfallen wird.

Dann gehe ich weiter, meiner bilance an der Uni entgegen. Harte Worte. Diesmal bin ich darauf gefasst. B und S Anwesenheit beruhigt und ich versuche zumindest zu verstehen, was das Anliegen der augenrollenden Frau ist. Dass die Betrachter zu wenig miteinbezogen sind. Ich erinnere mich, dass AS meinte, ich sei Lyrikerin, MH meinte, es würde sich noch herausstellen, ob ich als Gestalterin arbeitete, die Literaturwissenschaftlerinnen dachte, ich sei Bastlerin und MR erzählte uns, man müsse sich mühsam Zeit freikämpfen, in der man im Wald spazierengehe und die verschiedenen Stimmen spricht, die man in sich trägt.

In 20 Tagen werde ich 26 – davon, dass die Identitätssuche abgeschlossen sei, keine Rede.

Ich weiß, dass die Dinge im Raum wohl schwierig zu verstehen sind, sehe darin aber kein richtiges Problem, gelobe auch keine Besserung und der therapeutische Ansatz, WARUM ich das alles mache, kann mich mal.

Bilanz der bilance: Naja. Geschafft.

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