Mit der Sprache und dem Text haben wir uns dem ernsthaftesten Medium überhaupt zugewandt. Es ist so ernstzunehmend, dass es im Gegensatz zu anderen Medien nationale Archivierungsrichtlinien gibt.
Die Stimme in meinem inneren Kopf beginnt zu sprechen, als ich in der Sonne sitze und einen Schluck Kaffee aus der Thermoskanne einschenke. Sie erinnert sich an ihren ersten Besuch im Grimm-Zentrum vor 6 oder 7 Jahren, nachdem sie die Insitution eigentlich abgelehnt hatte. Heue – 6 oder 7 Jahre später – gibt es nicht nur ein anderes Schließfachsystem, sie weiß um das Verhalten in Bibliotheken. Die Stimme spricht weiter: Was das Interessante an Text ist, ist die manifestierte innere Stimme eiene:r Andere:n. Lesen ist wie zuhören. Manifestierte Informationen. Das ist interessant. In meinem Kopf vermischen sich die Lerninhalte mit der E-mail an SK, dem aufgebrachten Gespräch des Obdachlosen unter der Brücke mit sich selbst und der Sonne: Der Topf mit Kartoffeln und die eigene Tochter, davon hatte er gesprochen. SK will unseren Text klarer machen als unsere Köpfe sind. Ich weiß nicht sicher, aus welchem Grund ich gegen die Verbesserungsvorschläge bin.
Gestern fragt M, ob der Mann, der jeden Tag kommt und seine Sachen im Spind 18 deponiert, denn eigentlich hier studiere. Erst da fällt mir auf, dass er, die Arme auf dem Tisch abgelegt hat und schläft, dass er ungewaschen riecht und nichts macht den Tag über. Wer tagsüber nichts macht, der arbeitet nicht. A lässt ihn. Das ist gut. Später saß ich noch in der Sonne und schloss mich der kleinen Gruppe an, die ihre Familie über das Halle-Leipzig-Berlin-Dreieck zusammenbringen möchte. Es ist eigentlich deine Familie, V. Ich wäre in der Familie nur eine Cousine dritten Grades, die fast niemanden kennt.