Die Leute aus dem Freitag sehen bedrückt drein.
»Aber was, wenn sich die Hoffnungen nicht erfüllen?« (Der Freitag, 18.07.2024, S. 4)
Ich sitze am Tisch, trotze der Hitze, spüre meinen von Schwimmzügen geöffneten Brustkorb. Ich zeichne.
Dann fahre ich nach Charlottenburg. Auf dem Weg finde ich einen Markt am Hansaplatz (immer freitags!), freue mich über die kindliche (›unverfangene‹?) Geste des Verkäufers, der seine Fahrradtasche unter dem Stand hervorzieht, um mir zu zeigen, dass wir die gleiche graue Fahrradtasche haben. Ich schmeiße die Zwiebeln in die Tasche. Es sind sehr frische Zwiebeln. Sie haben anders als die trockenen Zwiebeln im Supermarkt dicke Wurzeln, anders als die lichten Wurzeln der lange getrockneten Zwiebeln, so frisch sind sie. Ich kaufe außerdem ein Baguette, das ich zu S mitnehme.
Dann lasse ich mich von S1 bekochen. Ss Tochter ist schwanger. S2 vermutet, ich bekäme bald ein Kind. Ich habe viel gestalterische Anmerkungen auf der Zunge, was die Gestaltung der neuen Protokolle betrifft und ordne mich selbst ein, als S1 mich fragt, warum ich meine Ziele nicht so stecke, dass Geld eine Begleiterscheinung ist. Geld ja, aber nicht nur.
Zu essen gibt es Nudeln mit Maggi, Butter und Salat. Ich denke an meine Eltern: Generation Maggi.
Wir laufen einmal an der Kantstraße entlang. ich erkenne den Hecht wieder. Ich erinnere mich an den alten Mann, der dort vor allem mich mit seiner Geschichte gelangweilt hat, während C und L aufmerksam lauschten. menschen, die viel labern, darf man keine Fragen stellen.
Über die Parfümerie und durch den Leopoldkiez. Ich erkenne den Stuttgarter Platz wieder, an dem ich mit C mal war. Wir schlecken Eis. Der Kreis schließt sich.
Mit vollen Taschen von in Charlottenburg zu verschenkender Gegenstände fahr ich nach Hause.
C empfängt mich. Wir sehen Babyvideos an. Wie das Kind einen Löffel gelben Brei bekommt und den Mund. An den Wänden hängen Bilder, die ich die letzen beiden Tage aufgehängt hab.