Die Verwässerunng kickt. Auch, weil ich nicht an einem Ort arbeite. Versinken, wie es Mayröcker mit ihrem ›Maschinchen‹ tut, ist kaum möglich, stattdessen schwimme ich im Digitalen.
»Die Liquidierung der Realität, die sich in ihrer finiten Substanz auf und von ihrer materialen Fixiertheit loslöst, gehört zu den offensichtlischsten Umwälzungen der Gegenwart. Wer Texte am Computer schreibt, sie auf Tablets liest oder in der Cloud bearbeitet, ohne sie je zu Tinte und Papier werden zu lassen, hat an dieser Verflüssigung ebenso Teil wie diejenigen, die sich an einem fremden Ort auf die GPS-Funktion ihres Smartphones verlässt, statt sich durch die Patentfaltung gedruckter Stadtpläne zu wursteln.«1
Ganz anders Mayröcker in »fleurs« S. 24: »nie wollte ich auf Wanderschaft = Nomadenschaft gehen (mit einem Säckchen BLEIBTREU BASILIKUM BASISLEKTÜRE auf meinen Schultern …….. so lebte ich hin mit den Sonnenuntergängen im Westfenster, betete viel –‹«
- Bajohr, H. (2022). Schreibenlassen – Texte zur Literatur im Digitalen (1. Aufl.). S. 18. August Verlag. [↩]