Ms Besuch ist angenehm erfrischend. Sie kommt direkt aus der Werkstatt. Der Karriereeinstig in eine sinnstiftende Lohnarbeit, was die meisten anderen Menschen in meiner Altersgruppe als zukünftige Teilzeit-Yuppies am meisten umtreibt, ist für sie nicht relevant. Was viel wichtiger ist: Berlin hat bald keine Künstler aus der Arbeiterklasse mehr. Nur noch reiche Künstler!
Ich denke wieder an SK. Man soll da hingehen, wo man wenig Lebenshaltungskosten hat. In seiner E-mail-Signatur ist neben der Berliner auch eine Adresse in Palermo angegeben. M wohnt ebenfalls in Italien. Beim Gardasee.
Ich selbst bin wenig flexibel in Sachen Sprache und wenn ich an Umziehen denke, kann ich schlecht schlafen.
Ich war mir immer sicher, dass ich auch eine von denen sein würde, die ihr Ding durchzieht. Gerade eben sieht es so aus, als ob sich eine 7-Tagen-Woche mit 24 Stunden, einem Job, einem Aushilfsjob, zwei belegte Studiengänge (eines fürs Herz, eines für die Lohnarbeit) und eine Zweizimmerwohnung für zwei Menschen sich nicht besonders eignet, künstlerisch tätig zu sein.