hatte ich schon von alten Männern auf Rennrädern geschrieben? sie sehen alle aus wie Paul Smith. / unverbindliche Kontaktaufnahme Gleichaltriger: »du klingst nett, wollen wir… ?« – »aber ja doch, und natürlich verstehe ich – die Sache mit den Terminen…1
schwankend zwischen reizend und einschüchternd: das Neue.
Schwanenschlaf. (und ich fahre vorbei, während die Vögel langsam ihre Köpfe und Hälse zwischen den Flügeln hervorkramen). während ich mit dem Rad fahre, fällt mir auf einmal ein, warum ich so gerne Rad fahre: du fährst nur Rad, nichts sonst. und eigentlich wollte ich gerade schwimmen fahren, nur schwimmen, nichts sonst und nun bin ich zu spät.2 shit. jetzt sitze ich zwischen Spielplatz (nur spielen, sonst nichts) und einer Gruppe laut wankender Alkoholiker, die irgendwie hermetisch abgeschlossen in der Schönheit dieses Ortes wirken. Fremdkörper. ))
ich sitze hier, Ecke X-Straße, weil die Sportlehrerin gesagt hat man solle immer in die Richtung sehen, in die man laufen möchte. also sitze ich hier. dahin, wo ich hin will und ärgere mich ein kleines bisschen, dass ich den Computer und auch nichts zu schreiben und lesen dabei habe. ich sitze in sicherem Abstand zum Spielplatz und der Gruppe-mit-Bier. Wind, Blätter, ein Mann macht den Kinder-Winke-Gruß, bei dem man die die Fingerspitzen zur Handfläche gibt, zu einem anderen Mann, der gerade einen leeren Kasten Wasserflaschen in den Bio-Markt zurück bringt. im Buggy schreit das Kind nach der Mama und hat ganz schrecklick süße Locken. der Vater spricht mit dem Wassermann jetzt über New York und wo er schon überall mal gewesen war. das Kind hat ne Flöte dabei, in die es jetzt bläst. (ich bin beeindruckt).
»he was very weird and noone really liked him.« (im Vorbeigehen)
B hat aufgehört zu rauchen (endlich). ich schmunzle über Kahnemanns Fiktion um den Ruhm: der Schriftsteller, die Protagonistin und Gott – der ebenfalls Schriftsteller ist.
er wünscht sich noch mehr Kinder, sagt der Mann und dass er keine Lust mehr hat auf Stadt.3
- und eigentlich versteh ich gar nicht, bei erster Kontaktaufnahme wirkt doch alles alles gleich programmatisch: unzuverlässig/unverbindlich. außerdem sollte doch bei lebensirganisatorischen Dingen der eigene Marktwert nicht steigen, wenn man die Kontaktaufnahme eher zögerlich angehen lässt. ich erinnere mich an Regeln, die wir in der Schule und auch später noch befolgt haben. dass man nicht gleich antworten darf, wenn ein zur Paarung ins Auge gefasste Objekt (anders Immobilien) schreibt. diese Regel beachte ich lange nicht mehr. aber das schreiben hat sich auch verändert und es dient nicht mehr nur der Kontaktinstandhaltung, sondern vor allem organisagorischen Absprachen. [↩]
- es gibt immer noch Zeitslots und ich habe zusammen mit einem südamerikanisch aussehenden und sprachgefärbten Mann, der kurz vor mir ankommt, meinen Slot verpasst. [↩]
- eigentlich sagt er: er hat keine Lust auf Land, aber auch nicht auf Stadt und teuer, aber ne Universität sollte der Ort haben und kein Auto soll man brauchen. ich denke an Juli Zeh und ihr neues Buch. [↩]
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