Autor: B

221002 Hai, Orka, Baby

00:07 Hai, sag ich zum 5. Mal zum Orka. null sensibilisiert, bei Tieren im Wasser. il y a un expression français, qu‘elle dit: wie ein Fisch… Backfisch. nicht ohne mein Fischrötchen, laufen am Pier entlang. dann: hörn wir uns morgen wieder, oder? ok sage ich ohne zu zögern.

A strickt für Ms Baby eine Decke. die Decke muss schnell fertig werden, weil klein Kinder schnell wachsen.

221002 als ich aufwache

mache ich mein Handy an.N schreibt mir eine Nachricht. wir chatten ein bisschen. ich denke an Berit Glanz, die von sich selbst sagt, sie chatte viel.

besonders freue sie sich aufs zurückkommen, sagt B.  und sie frage sich schon jetzt, wie es sein wird und versucht sich vorzustellen, wie es sein wird zurückzukommen.

ich denke an die Arbeit und frage mich, wann man wohl am besten arbeitet.

was würdest du gerne arbeiten? ich würde gerne … Bücher schreiben. und ich würde gerne an Text arbeiten und immer weiter lernen.

220930 Flugzeug

Ein Herabfallen das Flugzeug. Wie ein Account.

220930 Flugzeug

Ein herabfallendes Flugzeug, wie ein Accent grave.

220929 sans savoir

ce qu’il veut regarder en outre.

220928 Dans la nuit

j’essaie à dormir, ce que ne fonctionne pas. je mets la plui. la plue vrai et la pluie de ma téléphone. In Toulouse sitzt man nicht in Kaffeehäusern. Nur noch zwei Wochen, dann werde ich mich an die neue Umgbung gewohnt haben. Dass ein Text ebenfalls ein mis en space ist, sehen die Künstler nicht. 

220928

Dorothee Elmiger liest auch ihre Bücher nicht fertig.1

 

  1. https://open.spotify.com/episode/26z3xiO7H2VhEw9BS3JQfl?si=5eefc52ed7574463 []

220826 ich machs mir schön,

beschließe ich. ›es sich schön machen‹ kann – anders als ›das beste aus etwas machen‹ auf allen Zuständen aufbauen. über mich fliegen die Flugzeuge hinweg. groß wie Schiffe im Hamburger Hafen. trinke Kaffee (Lavazza, fruchtig) aus einer Tasse mit Wal, die mich an die Tasse mit der nackten Frau zu Hause erinnert.

H postet auf Instagram von hier. auf SZ.de lese ich von den Pausen im Alltag, besser zwischendurch, als lange Pausen. das spricht für einen regelmäßigen, aber geringen Konsum von Zigaretten. denke an A und das Zaudern über Entscheidungen.

es ist 9:40, ein Flugzeug landet in einer Minute. ich werde zu spät kommen oder schnell fahren.

120826 Hochhausblick

das letzte Mal. ich denke an Karoush Tahas Krabbenwanderung und daran, dass es hier keine Hochhausfrauen gibt. die alten Zigarettenstummel riechen noch aus dem Mülleimer – obwohl es rosa Beutel mit Duft sind.

220924 nochmal/wieder, tranquille

encore
une fois

encore une fois

H und ich sitzen an der Garonne – tranquille. Wir sprechen nicht über Menstruationsurlaub, weil meine Empfindlichkeit sich an der Empfindlichkeit  stört. Am Montag gehts wieder los. Am Wochenende hat die Uni in Toulouse zu.

220923 Verbenen, Wasser, Wein

der erste Wein, den ich in Frankreich kaufe ist

[A] Merlot
[B] der gleiche, den wir beim Campen dabei hatten
[C] alkoholfrei. um diese Frage zu beantworten, setzt der Mann den Telfonjoker ein.

als ich den Tee ›Verveine‹ in der Küche sehe, fällt mir wieder ein, dass Lorane vor ihrem Küchenfenster einen Verbeinen-strauch wachsen hat. dieses Kraut gibt es in Deutschland nicht.

ich beginne, süßen Kaffee zu trinken.

mag den Geschmack des Wassers. bin überrascht, dass L kurze blonde und nicht erwartet lange braune Haare hat.

220922 verzweifelte Versuche

shortcuts für Absatzformate zu erstellen.

220918 Katze, Malve, Herbst.

zwei rechts, einer links. daran bleib ich hängen an ein- und zweispurigem Verkehr. gleichzeitig bin ich traurig, als L schreibt viel Spaß in Toulouse. sie soll C für mich drücken. ich versinke in diesem Gedanken, dass ich nicht da bin. dann stelle ich auch noch fest, dass ich das Spielen verloren habe.1

ich gehe die Straße lang. irgendwann, als ich feststelle, dass hier wohl kein Bäckerei mehr kommt, drehe mich um, überhole zum zweiten Mal eine alte Frau, der das gehen nicht leicht fällt. ich denke an meine Oma.
ich kaufe ein Croissant.
ich trage eine kurze Hose, aber es ist kalt.
die Frau macht halt und erzählt was. ich verstehe nur die Hälfte.
als ich ihr sage, dass ich nicht so gut Französisch spreche, macht sie kurz langsam und dann wieder schnell. ich halte mein handy in der Hand. ich denke: ich werde mich zwingen die Zeit zu genießen.

liegen die
Malven wie
tote Engel

Larven am Boden. oben
ihre Kinder die
blühen noch

sitzt ein mann im Erdgeschoss und lässt seine Katze raushängen

  1. keine Sorge. wenige Monate später habe ich es wiedergefunden. Manchmal versteckt es sich. []

220913 Abfahrt

während C mich zum Bahnhof fährt, fällt uns auf, dass wir die ganze Zeit von einem anderen Tier sprachen, als wir uns fühlten, wenn wir uns sahen. was du … willst kein Fuchs mehr sein? nö, soweit sind wir noch nicht. 

»nein du bist kein Wolf im Schafspelz.«

»ein Schaf im Wolfspelz?«

falsche Antwort.

 

220912 Enden, Bücher, Bibliothek

ich will nicht aufstehen. das schlägt sich gerade auf alles nieder. ich sitze zum letzten Mal für wohl eine Weile an der Weißensee. fast alle machen ein Buch als Abschlussprojekt. (A schmunzelt über das Hadern und dann wirds doch ein Buch.) alles hat ein Ende. nur die Wurst hat zwei. morgens Gespräch mit Frau S. wir stolpern im Eingang übereinander, sehen uns zum ersten Mal in echt. E hatte mich vorgewarnt. sie dachte sich schon, dass da was läuft zwischen dem Herrn C und mir, meinte sie. wir waren doch Ostern irgendwo. das hatte ich fast vergessen. erste Erfahrungen mit Eiern. Cs Osterei für L – mit Haaren. sie trägt Schuhe mit Versace-ähnlichem Goldelement, Leggins und eine rote Maske. gestern mit A in der Müllerstraße Baklava. später sie: Vanilleeis und gemeinsam unentschlossen. spürbare Unentschiedenheit. irgendwann greife ich ein.

Tage in Cs Wohnung.
die Versuche alles vorher zu regeln scheitern.

gestern großer Unmut über das Bibelbuch (wie heißts) von ? – einem Mann. nur ein Mann kann auf die Idee kommen, ein 2000-Seitenbuch über alles zu machen. die große Frage:

muss man daraus ein Buch machen?

220909 ich träume

dass ich mit D? und M? (oder waren es L oder C?) nach Toulouse fahre. aber wir fahren am 17.! und nicht am 14.

wir fahren über Köln. in Köln Pause. ich fahre ich mit dem Rad zum Bahnhof. ein kleiner Junge tatscht mich am Knie. ein Mann ruft hinterher: »der will was klaun!« – »dacht ich mir schon«, ruf ich zurück.

4. September 2023

Release von A. Herms Buch ›Due Magneti‹

Verlag: Possible Books
Gestaltung: Birgit Kunz in Zusammenarbeit mit A. Herms und Matthis Hübner

220904 dating (forever) + Kreuzberg

am Balkon nebenan: »ich bin 32 sehe gut aus, bin blond. … A datet jetzt jemanden, der 42  ist – und er sieht aus wie 42! … sie hat gerade mal ihrem Master. sie ist lustig. aber sie ist nicht: ›ich bin so cool‹ und er muss auch schön und cool sein.«
(nun datet A also einen, der so aussieht, wie er alt ist. scheint nicht erstrebenswert zu sein.)

wir, am Wochenende mit L (unserer Singel-Freundin) unterwegs. mit jedem Glas stolpern wir alle mehr in Rollen. ich bringe alle dazu in einem Bett zu schlafen, obwohl das niemands Plan war. am nächsten Tag bin ich überrascht. das war meine Idee? L und ich sind wieder im Partnerlook. lade mir gleich am Sonntag die neue App herunter. hänge meinem Kater nach. der Kater dauerte bis gestern. ich rede Müll.

A probierts einfach nochmal sagt sie. »wenn man sich mag?«
ich beschließe vorsichtig zu  sein.

wir sitzen zu AHs Buchveröffentlichung. dann bei Maroush großes Erschrecken. vor uns platzt die Scheibe. das kann doch nicht sein. und vorher ging der Müll schon auf – mit dem gleichen Geräusch.

2,5 Tage in und ums Kotti herum.

 

220828 Geschenke

gib keine Geschenke, wenn du nicht bereit dazu bist. (Zitat A)

220822 arbeitend, Spinne

Era Istrefi im Radio.

der Radio vor mir. die grüne Lampe auf dem Tisch. das Buch im Computer. auf einmal eine Spinne. ich schreie und dann fange ich sie mit einem Glas.

mag wie Judith Schalansky über Gestaltung spricht.

erinnere mich, dass ich [an was erinnerte ich mich?]

220824? Babysitter, sie/er

Ich denke daran, dass man in dem Späti in der Nähe der Wasserstraße einzelne Zigaretten kaufen kann. Ich fand das ne scheiß Idee. Außerdem denke ich daran, dass A meint, er kenne es aus den Filmen, dass die Babysitter Pizza bestellen und alle ihre Freunde durchtelefonieren. die Filme zitiert er als Referenz. dann treffe ich mich mit A. wir rauchen gemeinsam eine [Zigarette].

220823 Radio

get to France !

ok!

(anders als man hätte vermuten können, ist heute mir etwas auf den Zeh gefallen.)

missing what?
das Schreiben. mein linker Ringfinger

220822 claudia de la torre über Bücher

»books are different from other mediums. they can exist in different places at the same time

they allow the user – rather than the observer – to go back and go foreward and stop where they want […] making books … it requits lots of decisions in the making: what kind of material. what kind of printing. how is it gonne be distributed? who is gonna read it. […] i do have a love for paper and printed matter.«

«1

  1. https://gastv.mx/entrevista-claudia-de-la-torre/ []

220820 Frühstück, Croissant, Erholung

bei einem guten Frühstück darf ein Croissant nicht fehlen.

Resumée sonstiges Leben: ich muss mich erholen.

 

220819 Herd, duplo von einem Fremden, in Moabit

meine Lieblingsherdplatte ist die untere links.

ich träume

in einem sehr leeren, Raum mit niedriger Deckenhöhe zieht jemand einen sehr sehr langen Haar…zopf aus dem Ausfluss. jemand anders (S?) filmt. es ist eine Performance

morgens

A schreibt: hast du Lust gemeinsam Abend zu essen?
ich bringe ein Paket zur Post.
auf dem Rückweg Telefonat mit O. sie liest mir ihren gefundenen Namen vor und spricht den Wunsch aus, wir mögen uns gut verstehen, nachdem wir mit dem Gründen unserer Familien fertig sind. (ich widerspreche nicht)

nachmittags

müde fahre ich zurück. ich bin die Birgit von birgit and breakfast. anders, als in meinem Kopf, sagt die Stimme aus meinem Mund nichts zu Geld und Gruppendynamik. zeichne die Layouts von spector books und versuche den Aufbau der Bücher zu analysieren. freue mich, dass ich M kennenlerne, aus dem Dunstkreis der Kunsthalle Below. am Montag werde ich nochmal hinfahren. weiter Layouts analysieren.

abends

er hat eine ganze Packung vorne am Lenker befestigt und weißt mich nickend an, mir eins zu nehmen. ein duplo von einem Fremden. {à la ein Schaumkuss von einem Fremden.}

besuche a, sitzen auf dem Balkon, kochen Ofengemüse. der Dip wertet alles aus. sprechen über die Kontrollmechanismen der Angst. verlassen das Haus, gehen zum Späti. ein Mann auf einem Rennrad fährt an uns vorbei. es ist C. er trägt jetzt einen Schnauzer, hebt seine Hand, wirft ein Hi zurück.

A und ich tragen zwei Weingläser und eine Flasche in der Hand. ich freu mich über mein kontrollarmes Leben und freue mich noch mehr, dass ich mit A unterwegs bin, dass C sieht: es geht mir gut.

bei der Heimfahrt fahre ich die Perlebergerstraße entlang und habe, als ich auf die Friedrichsstraße treffe zum ersten mal das Gefühl nicht völlig lost in Moabit zu sein.

220819 Herd, duplo von einem Fremden

meine Lieblignsherdplatte ist die untere links.
 müde fahre ich zurück. ich bin die Birgit von birgit and breakfast. anders, als in meinem Kopf, sagt die Stimme aus meinem Mund nichts zu Geld und Gruppendynamik. versuche die Layouts von spector books zu analysieren. zeichne ab. werde am Montag nochmal hinfahren.
 ein duplo von einem Fremden. er hat eine ganze Packung vorne am Lenker befestigt und weißt mich nickend an, mir eins zu nehmen.
zu gestern: morgens zu M. sie wohnt gar nicht weit weg und erzählt mir von ihrem Buch. außerdem: Lob der Langsamkeit an der Kunsthochschule. ich weiß gar nicht recht, ob wir uns kennen, und wenn, woher. als sie von den Arbeitsumständen spricht, wird mir schlecht – schon wieder
abends kommt C. der Versuch uns am Kotti zu treffen scheitert. ich bin zu spät, dann ist das Ostkreuz gesperrt. treffen uns dann mitten im bevölkerten Friedrichshain
laufen zurück nach Kreuzberg. essen mitgebrachte Lasagne. der Dönermann von der Ecke (KÖPENICKER / Querstraße zur Oberbaumbrücke) C hat ein Wort auf den Lippen. wir finden es nicht. der verkäufer gibt uns Holzgabeln. essen vorm Rewe Lasagne.
 fühlt sich an als wärs immer so gewesen.
 Rotwein nebenbei. 
Muffin, Schokomuffin. unabhängige Erinnerungen an die Schulzeit.
 laufen weiter zum Pavillon.
laufen mind. 8km. Rückweg zur Elsenbrücke. die ist auch gesperrt? zurück zur Oberbaumbrücke, dann Modersonbrücke. ich träume von einem sehr leeren Raum.

220818 Lichtenberg, Bombenenschärfung, Spaziergang: Lasagne und Wein

gestern

morgens zu M. sie wohnt gar nicht weit weg. sprechen über das Buch. außerdem: Lob der Langsamkeit an der Kunsthochschule. ich weiß gar nicht recht, ob wir uns kennen, und wenn ja, woher. als sie von den Arbeitsumständen als Freelancerin spricht, wird mir schlecht – schon wieder. so wenig Geld für all das.

abends

der Versuch uns am Kotti zu treffen scheitert. ich bin zu spät. dann ist das Ostkreuz gesperrt. treffen uns mitten im bevölkerten Friedrichshain. laufen zurück nach Kreuzberg. essen mitgebrachte Lasagne. der Dönermann von der Ecke (Köpenicker / Querstraße zur Oberbaumbrücke) zwinkert mit beiden Augen: hier ist eure Gabel. C hat ein Wort auf den Lippen. wir finden es nicht. der Verkäufer reicht uns Holzgabeln. ›wir haben was zu essen dabei‹. dann essen vorm Rewe Lasagne.

fühlt sich an als wärs immer so gewesen.

Rotwein nebenbei.

essen Muffin zum Nachtisch – Schokomuffin: unabhängige Erinnerungen an die Schulzeit.

laufen weiter zum Pavillon.

laufen mind. 8km.

Rückweg zur Elsenbrücke. die ist auch gesperrt?

zurück zur Oberbaumbrücke, dann über die Modersonbrücke zurück.

 

220817 durch fhain, Erinnerung an den LSD-Dealer

als ich mit I durch Friedrichshain laufe, auf der Suche nach einem Ort ohne Touristen, laufen wir an einer Werbung vorbei: LSD – das ist der Dealer, der im Text gelandet ist. ich denke auch an den schönsten Drogendealer der Welt. daran, dass N sich jetzt die Haare transplantieren hat lassen und dass sich seine Realität von der Realität seiner Jugend wahrscheinlich noch mehr unterscheidet, als es das meine Realität tut.

220817 ich träume

dass ich in die Wohnung von S1 und S2 ziehe. S1 zieht aus, ob S2 bleibt, weiß ich nicht. ich ziehe wahrscheinlich mit einer alten Mitbewohnerin (M?)ein. in meinem zukünftigen Zimmer steht noch ein in die Dachschräge passendes Bücherregal. man sieht es, wenn man reinkommt. es füllt die ganze Wand. einen Kleiderschrank gibt es auch. aber kein Bett. das Bad hat unterm Waschbecken ein Loch – von der Küchenseite sich man: hier kann man durchsehen. neben der Badtür hängen zwei Säckchen. die Menstruationstassen der beiden? ich nehme sie ab, packe sie zu den anderen Sachen, die umzuziehen sind und beschrifte sie mit ›links‹ und ›rechts‹.in meinem Kopf haben die beiden natürlich immer die gleiche Seite. eine hat alles rechts hängen. die andere alles links.

S Arbeitskollege J ist auch da. seine Aura zumindest.

können wir Cs Auto zum Umzug benutzen?

die WG der beiden stimmt mit keiner Wohnung in meiner Erinnerung zusammen. Eingang: Flur, rechts geht mein zukünftiges Zimmer ab, gleich dahinter das Bad, gleich dann kann man um die Ecke zur Küche. wo S2 s Zimmer ist, weiß ich nicht.

220814 Rausch, Gruppe

DER RAUSCH ARTET NICHT AUS. gesittet im Rausch. das theoretische Verständnis einer Gruppe, das auch das eigene Verhalten beeinflussen {erleichtern?} kann.

220809 im Botanico

Schreibende lassen sich schwer fangen, sagt M.

+++

dann laufe ich zu C, wir laufen durch die Gegend. treffen O. was für eine Überraschung. sie macht gerade Praktikum in Berlin, muss dringend essen und schlafen und morgen wieder früh raus.

220806 nails, Buch, Friedrichshain

das von C empfohlene Nagelstudio hat die Rollläden halb unten. ich fahre zum nächsten. an der Kirche zwischen Forckenbeckplatz und Samariterviertel. es ist klein und vor mir ist eine Frau, die ein wenig von ihrem Mann erzählt, mit dem sie sich gleich treffen wird.

seit gestern weiß ich, dass ich ein Buch mache. (große Erleichterung über die Entscheidung). habe dann gleich bei F einen Termin zum Drucken ausgemacht.

lasse mir meine  Nägel lackieren – rot, rund. die Nägellackiererin ist wahnsinnig nett und sehr offen. sie kommt aus Vietnam, aus der Hauptstadt. eine merkwürdige Scheu hält mich zurück und ich erzähle ihr nicht, dass ich in Vietnam war.

auf dem Rückweg mache ich an einer Buchbinderei halt und denke an L. vielleicht könnten wir hier ihre Karten drucken.

(ein Tag, an dem ich Lichtenberg/Friedrichshain nicht verließ.)

220805

I don’t care about the exhibition. (F)

220805 i dont’t care

I DON’T CARE ABOUT THE EXHIBITION.

220802 Berlin → Kassel

L trägt die Reste einer sechsjährigen Beziehung mit sich herum: Federballschläger, Socken, …1

nett ist es in Kassel. die Häuser auf dem Weg zu dem Haus von Rs Mutter, bei der wir schlafen können, der geschlängelte Weg durch den Garten zum Praxishaus, im Haus: die hellen Holzmöbel, überall Verschenkekisten. wir schnuppern an der Dokumenta und setzten uns dann auf Empfehlung der Einheimischen in den Eulenspiegel. wir stellen fest: die Kasseler interessiert die Dokumenta eher weniger.

wir bestellen »2 Gläser Rosé und 1 Schale Oliven.«

die Oliven sind anstrengend.

wie wütend darf man sein?2 fühle: nichts. nur Unverständnis, weil die Wut eines anderen zu weit weg ist. MIMIKGLÄTTUNG.

später steigen wir auf Grauburgunder um. L ist blauäugig. SIE HAT WIRKLICH BLAUE AUGEN! ein hübscher kleiner Rimowa oder ein Rucksack von Ortlieb schweben vor meinen Augen. auf nach Frankreich. das Problem an den blauen Augen der anderen ist, dass sie zu schwer sind. so schwer wie ein Koffer, der zu voll ist, als dass du ihn tragen könntest, weil: er hat Rollen, mit denen du ihn hinter der herziehst. UND BEI EINER TREPPE?

immer, wenn ich in den Süden fahre, ziehe ich diesen Koffer hinter mir her.

Identifikationsprobleme nach Trennungen. auf einmal sehen sie die Narben an ihrem Körper wieder und können sich nicht mehr erinnern, wo sie herkommen. die Füße auf dem kleinen Mäuerchen vor uns, die Kotzoliven nach und nach aufspießend, Blick auf die Kreuzung: Goethestraße/Queralle. WOHIN GEHT DAS VERTRAUEN, WENN ES EINMAL WEG WAR? je öfter Vertrauen erschüttert wurde, desto schwieriger wird es wieder welches auszubilden.

überlege, ob es dieses Statussymbol wirklich wert ist, es neben sich herzuziehen.

AM BAHNHOF, WIR HABEN NOCH 5 MINUTEN ZEIT: lass uns bei douglas Parfüm ausprobieren. es gibt auch das Parfüm passend zum Auto. smells like ›Benzer‹.

»ich will das gleiche, das du bestellst« »dann trink ich Fa-Co.« »Fa-Co?«

wir winken der Kellnerin: »zwei Fanta-Cola« wir sehen alle Farben. nein, es prangt überall die Regenbogenflagge, keiner weiß, was sie bedeutet und wir sehen nichts mehr. es ist dunkel. 50 Jahre in der Zukunft.

erzähle L von anderen. Du bist der Lukas, das heißt: du willst alles und gibst nichts.

ich: not amused, aber der Grauburgunder schmeckt gut. weißt du eigentlich, wer da im HG läuft? Lauren Hill und Tupac

der Mann hört lieber Radio. die Zeit der Eskalation ist vorbei. durch die Blätter wieder Lichterkette, wie gestern. wir ziehen ein Glitzerhaargummi aus dem Automaten. es ist blau. ich stecke CGs Einkaufswagenmünze in den Automaten. natürlich funktioniert es nicht. Autmat kapuutz. aber die Würfel gehn noch. zwei mal zwei Würfel für alle.

im Süden laufen viele Männer ohne Haare rum. sie leckt sich die Finger. der und der und der. während er in einer Wohnung in Prenzlauer Berg sitzt, die sie eingerichtet hat. ich erinnere mich an Ds Wohnung, die seine Exfreundin eingerichtet hatte.

gibts hier irgendwas, worüber man sprechen kann? MINENSPIEL. GEFÜHLSVERÄNDERUNG. du saßt schon gestern hier, ich wollte dir die ganze Zeit den guten Stuhl anbieten, sagt ein Mann einen Tag später.

wenn du noch hier bleiben willst, bleib – gegangen auf einer Party, die irgendwie langweilig ist. ich gehe. das viel mir nicht schwer. EINE GEWALTIGE LÜGE, DIE ALLE GLAUBEN. die Gastgeber wohnen gesettelt zu zweit. nichts in der Wohnung, über das man reden kann. nichts?

nichts – außer ein Drehtisch. wow! in alle Richtungen. I verzieht ihr Gesicht und rennt aufs Klo. schlecht ist uns allen. wir halten mühsam das Blut zurück. woher kommt eigentlich die Narbe an deinem Bauch, Mama? was war da nochmal? [die Mutter erzählt die Gesichte von der Eileiterschwangerschaft]

nachdem mich H anruft. J kommt gar nicht mehr klar. der Jahresbericht, die Abrechnung, ein kotzendes Kind.

ich sitze im Zug und höre unfreiwillig das Gespräch der besoffenen Gruppe hinter mir.

der Mann leugnet, dass er ohne seine Frau nichts auf die Reihe bekommen würde. du würdest das schon hinbekommen, nur hättest du nicht alles im Blick. auf Anforderung seiner Frau macht er sogar Termine beim Zahnarzt. KOTZ

  1. ich erinnere mich an meine Beziehungen der letzten 5 Jahre, bei denen es nie notwendig war, Sachen zurückzugeben, weil man seine Dinge für sich behielt. was zurückbleibt: nichts, nur an Orte gebundene Erinnerungen, die langsam überschrieben werden. []
  2. was würde Maggie Nelson antworten? []

220801 Traum, Minigolf

TRAUM

ich träume von fliegenden Autos. sie stehen auf einem Rollfeld verteilt und fliegen, hüpfend vor (wie Mücken). stoße zu: Musikern (Rapper).
»was ich so mache? – ich komme von der Kunsthochschule.«
sie nicken, die kennen sie.

meine Nachbarin ist auch da. sie und ihr Freund sitzen sich gegenüber. die beiden sitzen in einem holzverkleideten Innenraum, der über das Rollfeld zu erreichen ist: Kneipenfeeling. sie war gerade bei ihrem Therapeuten, zeigt mir ein Foto von ihrem Exfreund.
»jetzt fängt sie gleich zu weinen an«, sagt ihr Freund und so war es. der Weinanfall dauert nicht lange. 

MORGENS

Zugeständnisse an die eigene Freiheit. ich liege in Cs Bett und denke über Ängstlichkeit nach. ich denke an das Herbert-Grönemeyer-Lied gestern Abend auf der Autobahn, an liebevolle Männer und ängstliche Frauen.

als L einen Tag später von den Machtverteilunge innerhalb der Rollen erzählt, wie sie sie wahrgenommen hat: wird mir klar: es ist komplex.1

der paranoide Leser2 wird das auf sich beziehen.

trägt die Autorin eigentlich die Verantwortung, dass der Leser nicht alles auf sich bezieht?

tingle zu L. gemeinsames Frühstück. Aprikosencroissant. der Verkäufer rügt uns, weil wir uns doch entschieden haben uns zu setzen – also eine Papiertüte in den Sand gesetzt haben. 
wir findens beide ein bisschen albern. 
nehme die Tüte mit, werde sie wiederverwenden. 

dann tingle ich durch die Stadt. später tingeln wir noch zu zweit, dann mache ich mich auf den Weg.

BEIM MINIGOLFEN

N erzählt: der Freund ihrer Schwester hat der Schwester beim Zieleinlauf einen Heiratsantrag gemacht. sie waren sogar in der Tagesschau. N bekommt bald ein Kind. M ist schwanger. auf einmal sehe ich bloß noch Kinder und Bäuche.

beim Zurückfahren erinnere ich mich, an eine Zugfahrt mit C an dem Tag, an dem er meinte R gesehen zu haben. 

in der Bahn heute stehen zwei Arbeitskolleginnen: eine Ältere und eine Jüngere. die Ältere fragt die Junge aus.  ich denke an die Verletzlichkeit des modernen Individuum.3 und frage mich, ob sich die Fragen für die Junge genauso scheiße anfühlen, wie sie sich für mich anhören. aber die Junge macht sich gut, antwortet: sie wohne nicht mehr bei den Eltern, hat irgendwo im Osten des Rings4 eine Zweizimmerwohnung. einziges Manko: die Wohnung hat keinen Balkon. also Kinder, könne sie in der leider in der Wohnung dann nicht bekommen.

das Thema sei bei ihr gegessen, sagt die kleine Dicke, sie habe es probiert und es hat nicht geklappt.

»Birgit, was ist eigentlich mit deinem Fahrrad passiert?«
»der Schlüssel liegt immer noch im Keller der Weddinger Wohnung – durchs Gitter vor der Tür gerasselt.«

 

  1. gerade erkläre ich mir eine Zunahme an Eigenschafen in Paarbeziehung folgendermaßen: es gibt eine gemeinsame Ängstlichkeit, ein gemeinsamer Mut, … wenn diese Stücke irreversibel verteilt sind und auf einmal einer sich in einem Gefühl gefangen fühlt, dann  beginnt es, Sache schwierig werden. [dieser Gedanke muss nochmal überdacht werden] []
  2. Sedgwick; bei Maggie Nelson: Freiheitsbuch []
  3. mehrere Verweise finden sich bei Maggie Nelson: Über Freiheit []
  4. ›searching a flat in the ring‹ – so stehts immer in den Wohnungsanzeigen, die auf instagram gepostet werden []

220730 Kommen und Gehen, am Ufer vorm Urban

bringe M zum Zug.

dann kommt L. sie erzählt: die Traumreise, Trennungszeit, Zeit für Selbsterfahrung.

denke mir: es ist keine Lösung nichts zu tun. ich fahre zur AGB und treffe A. sie kommt zu spät. ich sitze im Gefieder der Schwäne. einer steigt das Ufer hoch.

»es erinnern mich so viele Orte an dich, obwohl wir so wenig Zeit miteinander verbracht haben.«, so ungefähr hatte er gesagt.

A erinnert sich an den Urlaub mit ihren Eltern, an das Baby ihres Bruders

 

 

220730 Kommen und Gehen, am Ufer vorm Urban

es erinnern mich so viele Orte an dich, obwohl wir so wenig Zeit miteinander verbracht haben. so ungefähr hatte er gesagt. ich sitze im Gefieder der Schwäne. einer der Schwäne steigt das Ufer hinauf.

220727 ich träume

ich träume von Seinen, Sandstein, von meiner Kindergartenfreundin A, von Grabsteinen.

unsere erwachsenen Ichs wohnen in tiny Häusern und laufen andauernd dazwischen hin und her.

220726 später im Botaniko

morgens Pho.
heute Abend wieder im Botaniko.

sitzen, Bücher blättern, Gedanken zeichnen. (waswillich)

ich finde in der Publikation words (2021, Verein für aktuelle Kunst / Ruhrgebiet e.V. Oberhausen) ein Foto, desssen Text ich vor 10 Jahren mal auf facebook geliket habe. wie vermutet: Jenny Holzer, Don’t talk to me, from inflammatory Essays, Offset-Lithografie.

was will ich: das Arbeiten den Ausstellungen vorziehen.

220625 mit Freunden durch die Hitze

»ich mag es, wenn man im Sommer mit Freunden durch die Hitze geht. es ist heißt. alle strengen sich an und niemand sagt etwas.« (~ so sagt M, als er neben T und mir, mit Schaufeln und Sandspielzeug bepackt zur Volkspark Prenzlauer Berg geht.)

bevor ich gehe, bieten mir R und A noch ein Magnum an [Link to the perfect sound of magnum]
ich werde die fremde Familie vermissen.

Wow! DIE VENTILATOREN NEHMEN ZU. vorm Späti (dort, wo man wirkungloses Gras kaufen kann) steht ein Stuhl von vitra. er ist weiß und neben ihm stehen eine Tüte voller selbstaufgenommener VHS-Kasetten, auf denen ausgeschnittene Pferde- und Landschaftsbilder kleben und die mit Glitzer beschriftet sind.
»weißt du, was ich jetzt mache?«, sagt O am Telefon.
»du gehst aufs Klo?«
»genau.«
legen auf. laufe nach Kreuzberg. trinke kein Bier. simuliere: trage ein Skateboard ohne Rollen unterm Arm.
»how are you?«, fragt einer der Dealer.
ich sehe ihn nicht an und sage »good. thanks.«
»nice skateboard«, sagt er.
jetzt sehe ich ihn doch an, drehe die rollenlose Unterseite zu ihm und lache: ist gar kein skateboard.
trinke einen Becher Ayran.
laufe an großem Klee vorbei. wir kennen ihn. er ist vierblättrig.
mache Fotos zur Zweisamkeit: Milchschnittenverpackungen,  liegen auf dem Boden. genau zwei Stühle in einer Bushaltestelle. es laufen Touristen vorbei »these guys go really fast.« {true}

drei Männer klatschen ein und sagen ›tschakaa!‹ »we’ll make a good concept together.« beim Saufen werden die deals gemacht. ich denke daran, wie meine Zusammenarbeiten entstanden

gegenüber vom Schlesischen Busch fängt es an zu regnen. mein Edelweißschirm lehnt noch zu Hause.

das Gespräch begann mit einer Positionierungen von Seiten RGs: Vater, die Tochter, Rausch: die Empfehlung Valium zu nehmen. man werde schnell abhängig. aber ein Mal im Monat, bedröppelt spazieren gehen ist drin. Medizin nur zum Rausch.die Gedichte sind so clean, sie könnten im Foyer einer Hotellobby in Dubai ausliegen. ich beschließe ein ruhiges, künstlerisches Leben zu führen. ein gutes Leben, in dem viel spazieren gegangen wird, und in dem schöne Fotos gemacht werden. ab und an wird rumgesessen und ein Mal am Tag wird gezeichnet. einfache Zeichnungen von unterwegs. ES GEHT DARUM EIN FORMAT/EINEN RAHMEN ZU FINDEN, IN DEM DIESES ARBEITEN MÖGLICH BLEIBT. bzgl. der Gedichte, die Fragen, ob wir an das Medium angepasste Änderungen machen können: in digitales Gedicht – publiziert mit der Möglichkeit, es sich in seiner virtuellen Wohnung im second life an die Wand zu hängen (endlich)

ich giere innerlich nach variable fonts und programmierten Design. der Hintergrunde von Papier ist meist heller als die Farbe der Buchstaben. auf Stein hat die Schrift eine Farbe – kann eine Farbe haben. Grabsteine heute haben eine Farbe, wobei sie nicht unbedingt der Lesbarkeit dient. jetzt gibt es den Darkmode, aber wir schreiben immer noch schwarz auf weiß – weil wir es gewohnt sind? eine Änderung des Hintergrunds auf schwarz widerspricht der Wiedererkennbarkeit, aber: sie entspricht mehr dem Medium. (ist das dann mehr oder weniger Gestaltung)

Anmerkungen zu meiner Persönlichkeit. klar, taff, fein, … man werde nicht schlau aus mir. was ich um 9 Uhr abends zu Hause mache? ich gehe nochmal los. gehe spazieren bis ich müde bin und es zu regnen anfängt. gehe am Eingang vorbei, dort am Eingang stehen Blumen (Sonnen~) und vor all dem ist ein Zaun..

wie man sein Leben leben möchte: durch die Gegend gehen, Fotos machen. [waswillich] denke an das Video von Claudia de la Torree, in dem sie sagt: du brauchst nichts, nur Arbeiten musst du.

ich gehe
ein Skateboarddeck und eine grüne Plastiktüte unterm arm. gehe durch den Regen zur S-Bahn. steige am Trepotwer Park in die Bahn ein.

es regnet und unter den Büschen hört es auf.

bei Büchern braucht es den Rand um den Satzspiegel. damit man es anfassen kann? (ja?)
braucht man dem Rand im digitalen auch?

220724 Streit

es hatte ganz harmlos angefangen. ich muss schon wieder das Ende erklären. 

erst Entschuldigung, dann Anschuldigungen. ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich sagen soll. meine Argumente kommen nicht an. begleitet von der Lektüre mit dem Schattenkind, vermute ich ein tobendes Schattenkind irgendwo, während der rationale Erwachsene Urlaub in der Türkei macht. 

ich: ich sehe mich nicht, die Probleme anderen aushalten. habe Ls Satz im Kopf: ich sehe mich nicht in der Küche sitzen, Anträge schreiben. 

220723 Ruhe

«Wer wirklich heiraten möchte, soll es auch tun. Und wer nicht mehr glücklich damit ist, soll sich scheiden lassen. Was ist daran schlimm? Die spirituelle Überhöhung der Ehe und unsere Vorstellungen von Zweisamkeit kommen mir einfach überholt vor.»1

ich hole meine Farben vom Regal.

ich sage einen Termin ab.

ich kaufe Brot.

  1. https://www.annabelle.ch/leben/jemima-kirke-ich-bin-frau-kuenstlerin-und-mutter-das-sind-meine-kategorien/ []

220722 Juli Mittwoch

Gibt’s andere als Aktien und Hochzeitsgesellschaften es riecht nach Schrank/Oma als ich an der Gesellschaft vorbei. Es ist schwül. Wo war noch mal dein Name

220722 Tastatur, a LOT of FUN!

“qq”的键盘 #1 = schwarze Klaviatur / Tastatur heißt die Tastatur. es macht wirklich großen Spaß, auf einer apple-Tastatur zu tippen. a lot of fun. even if the tastatur (how do you call it?) is an old one and every single … letter is about 1mm high. an high height to reach for my fingers, which are not used to climb. als ich sticky fingers publishing google, bin ich vom Aussehen derer, die dahinter stecken verwundert. ganz brav. weibliche Körperhaltung. ich hatte anderes vermutet, als ich das aufgebrachte Schreiben (gestern) gelesen hatte. als ich später eine Kundin am Telefon habe, versuche ich nicht sie zu überzeugen etwas zu tun, das sie nicht tun will. denke mir dennoch, den Aufschub hätte es nicht gebraucht. das hätte sie gleich gestern sagen können. bin auf einmal wieder sehr unruhig.

220721 Kleid mit Anklang, mein erstes Buch

9 Uhr: wir drucken das Buch.1

MH redet mir ins Gewissen, dass ich jetzt endlich an die Gestaltung denken muss. (ok)

ich trage ein Kleid, das großen Anklang findet. die Verkäufer am Kollwitzmarkt versuchen mich als Kundin zu gewinnen. ich bin: vraiment jolie. ich sage »danke«. immer braucht man die Diskussion, dass man nicht unbedingt schön gefunden werden möchte, auch nicht anfangen und außerdem ist es nett zu hören. 

fahre weiter auf Arbeit.

H ist noch nicht da. er hat die U-Bahn  in die falsche Richtung genommen. ich sitze da, zeichne, unterhalte mich mit O, frage ihn, wie alles läuft. ob es mich für mein eigenes Leben interessiere, fragt er.
»nee, einfach so.«
einer der jungen Männer blickt neugierig auf mein Skizzenbuch. 
»ah! you are the graphigdesigner«, sage ich, als mir wieder einfällt, dass er mal erzählt hatte.
ja, das war er mal. zwei Wochen später, sehe ich ihn am Kotti, als ich auf A warte.

er begutachtet meine Zeichnungen und wünscht mir viel Glück. 

seine Pupillen sind groß und sein Gesicht gerötet und später hilft mir die Kisten ins Regal zu stellen. 

als H kommt, machen wir uns auf ins KW. er gibt eine Führung. ich merke, dass ich schon sehr lange nicht mehr im Museum war und dass ich das Publikum im KW immer noch skeptische beäuge – mit ihren MacBooks und den gemachten Nägeln. und dass ich wahrscheinlich manchmal genauso aussehe.2

während ich andere Fahrradfahrer überholen, träume ich. eine Frau tanzt auf der Kante des Gehsteigs. Sie für einen Hund spazieren und tippt ihr Handy.

der Einkauf und dass es bei Penny nicht die Salami gibt, die ich mir vorgestellt habe, wirft mich völlig aus der Bahn. ich irre umher. eine Plastiktüte mit meinem restlichen Material auf dem Gepäckträger, das ich aus der Arbeit mitgenommen habe. die Tüte hat nach halbem Weg ein Loch und der erste Versuch, bei denns am Gemüsestand eine Plastiktüte zu holen scheitert.
dort gibt es keine Plastiktüten mehr! ich bin entsetzt und ärgere mich über die unpraktische Gutmenschlichkeit. wie soll ich denn jetzt meine Sachen tragen??

dann gehe ich die Tüte mit ihrem Loch nach oben unter meinen Arm geklemmt zu den Discountern. bei Penny in der neuen Bahnhofsstraße kauft ein großer Mann mit einem Clown auf der Wade Süßigkeiten. ich gehe weiter, finde die gesalzenen Nüsse. finde eine Tastatur. gleich kommt C vorbei. 
vorher rufe ich noch H an.

»warum rufst du an?«, fragt sie.
»einfach so«, sag ich, sag nicht, was ich gerade noch sagen wollte, dass ich so aufgeregt bin.

erinnere mich an die leeren Tage der letzten Woche:
durch die Stadt laufen. sitzen, sehen.

heute morgen saß ich auch noch an der Spree. laß das Sticky-fingers-Buch. 

  1. wieder denke ich ›mein erstes Buch‹. das ›mein erstes…‹ für Sachen, die man schon mal gezeugt hat, zeugt eine selbstwahrgenommene Steigerung []
  2. vor allem, nach dem 220806 []

220720 statt zu schwimmen. Ruhe (1)

nachdem ich morgens statt in die M21 zur Wuhlheide,die M21 Richtung Neue Bahnhofsstraße eingestiegen bin, beschließe ich ins Prinzenbad zu gehen. als ich feststelle, dass das Prinzenbad zu voll ist, spaziere ich – den Kanal entlang, zwischen den Hochhäusern durch, durch den Görli und gebe bei motto zu viel Geld aus. ich verkneife mir zu fragen, nach was der Verkäufer riecht. er riecht nach einem Öl.

den Rest des Tages verbringe ich drinnen, weil es so warm ist.

telefoniere mit P, mit O und mit C.

L kommt vorbei. wegen der Visitenkarten.

lese abends MWs Romansuaszug und stelle fest, dass ich wirklich Freude habe am Text der anderen mitzuarbeiten. ich überlege mir, welche Wörter man nicht braucht und denke mir, dass es genau wie bei den Visitenkarten so ist, dass man am besten fast alles weglässt.

220717 stolpern

wir stolpern, nein ich stolpere über

  1. die e-taste (sie ist wieder locker)
  2. Kassenzettel (Steuererklärung)
  3. stolpere über ›einen Berg voller Hüllen. wie konntest du vergessen zu essen und zu kehren danach‹

stoße mir meinen großen Zeh an. denke an die Geschichte mit dem vergessenen Schlüssel.

220716 Hasenohren

… die Hasenohren würden mir gut stehen – für einen Fünfer.

schreit mir einer vom Junggesellenabschied hinterher. kurz überlge ich, zurückzufahren, und ihn zu fragen, ob er das ernst gemeint hat.

220716 die Zeit (morgens), Café Kotti (abends)

treffe mich mit N. wandern die Spree entlang, stellen fest: auf der Insel der Jugend war ich schon oft.

Objekte am Ende: abstrakte Arbeit.

nur das Kapital zählt. die Bedingungen sind egal.

»das Kapital?«
»die Erfahrung.«
»is ja auch irgendwie Kapital.«

wir wissen überhaupt nicht mehr, was Natur und was Mensch ist.

A lacht sich kaputt: Menschen, die an der Kunsthochschule Berlin ihre Abschlussarbeit malen. ich vergesse zu sagen, dass es eben nicht nur Notizen waren.1

sitzen über den Dächern – quatsch. im Café Kotti. sitzen und As Mitbewohnerin R sagt, sie könne ihre Abschlussarbeit in diesem Zustand nicht schreiben. ich weiß nicht genau, was sie meint, frage aber nicht nach.

unten geht die Drehzahl eines Autos hoch.

»Männer« sagt R.

im Briefkasten ihrer Chefin lag die Visitenkarte eines Ghostwriters.

Schreiben kann jede. jede, die Geld hat.

  1. eigentlich will es auch so: es sind bloß Notizen, es ist nichts Großes daran, etwas zu schreiben. jeder kann das – manche einfacher, mache schwieriger []