Kategorie: blog

220219 eine bedrückende Analyse (nach Hanau)

eine bedrückende Analyse: alle hätten Zeit gehabt, aber was bringt das Was-Wäre-Wenn, wenn nun alles anders ist?

»es ist kompliziert«
PAUSE.
»auch wenn eine Tombola außerhalb dieser Tombola etwas anderes ist.1

… dass das Leben schnell vorbei ist. (davon gehen wir nicht aus. sollten wir?)

der Täter / der Jäger.

(»und trotzdem durfte er einen Waffenschein besitzen«). nicht jeder Täter ist ein Jäger (sonst hätte er einen Atlas, dick wie ein Duden)

 

 

 

 

 

 

 

  1. N und ich sitzen bei einer Tombola in der Volksbühne – ich verlasse den Saal in Stiefeln, ein Cowgirl []

220218 Def. Schwarm

Schwarm
  • Gruppe
  • Herde
  • Pulk
  • Rudel
  • Runde
  • Schar
  • Traube
  • Haufen

2.

  • Abgott, -göttin
  • Publikumsliebling
  • Star

210217 on mange cookies en français

ich habe auf den Wind gewartet. die Wolken ziehen vorbei. L schickt ein Foto vom Mond.

am Sonntag kommt X nach Berlin.

der Computer bietet mir Kekse auf Französisch an (tous accepter). ich denke an das Techniktagebuch: alle akzeptieren, alle löschen.

 

210216 auf dem Heimweg, beim Rauchen, D & der Fuchs

während dem Schreiben kurze Pause. ich gehe ich raus: eine rauchen. eher halbherziges Ziehen. J bleibt drinen, passt auf die Computer auf. draußen ungefähr sechs Achzehnjähriger. davon. zwei der Männer Rauchen. eine der Frauen entstetzt: du wirst nie wieder aufhören können! das macht doch total abhängig. zwei Jahre raucht der junge Mann schon, erzählt er. drinnen berichte ich J. wir schließen: die Coolen rauchen immer noch, die Normalen jagen ihrer Gesundheit hinterher. ich liefere das Genussargument.

ich denke an meine lange Ehe mit der veganen Ernährung. (Zitat V)1

auf dem Heimweg, gestern Telefonat mit D und der Grund, warum er die letzten Male nicht zurückgerufen hat. er war die Füchse in der Umgebung füttern. else: seine Ohren pfeifen. ich mache mir sorgen und muss mich zurückhalten, keine Vorwürfe wegen des vielen Arbeitens zu machen.

 

  1. hatte was von romantischer Liebe. wusste von Anfang an, das wird nicht für immer sein. []

210215 (1) Technikausleihe, C104, Protokoll Textbesprechung JF, sprühen

während ich in C.104 sitze und AHs Buchmache,
– höre ich FLs Sitmme im Podcast (kaum zu glauben, dass wir … ich habe es vergessen. er redet kluges1 Zeug zum Bücher- machen),
– lese ich »Christoph Keller (* 1969 in Stuttgart) ist ein deutscher Verleger, Buchgestalter, Ausstellungsmacher und Schnapsbrenner.«2)

Birgit Kunz ist eine deutsche Verlegerin
Birgit Kunz ist eine deutsche Autorin
Birgit Kunz ist eine deutsche Grafikdesignerin
Birgit Kunz ist eine deutsche Büchermacherin
Birgit Kunz ist eine deutsche Künstlerin
Birgit Kunz ist … und …
B. Kunz ist … und …
B.K. ist … und …3

heute morgen leihe ich mir ein Aufnahmegerät auf.
D: »für die Sachen die du machst« (sagt er so, ohne zu wissen, was ich mache)
dann erklärt er mir noch, welches Programm ich brauche, öffnet eins. ganz schön chaotisch, wenn man nicht weiß, für was die bunten Felder und Knöpfe sind.

»FREUNDE VON EPHEMERA« (sagt K im Podcast) <3.

später bespreche ich mit JF den Text: Resumée: Klarheit! (sagt JF.) – strebe gen Klarheit mit meinem intelektuellen Geschreibe. was rauskommt: nix. »aber das weißt du doch, dass du außergewöhnlich schreibst.« (ich werde rot).
dann kommt raus, dass JF Fäger ist und das Bild des Jägers doch ein wenig
bei der Jagd weiß man nämlich wer wer ist und hier haben wir auch das Problem: es ist nämlich nicht klar. WER JAGT WEN. (keiner hält eine Waffe in der Hand)
(die Struktur muss ich als Autorin vorgeben. sonst ist die Leserin L.OST.

mir muss klar sein, was ich tue. wie der Text gelesen werden soll. da kann ich lange auf den Text warten, dass er von selbst weiß, wass er will. Klar abgrenzen. thematisieren, wenn etwas anders ist. ich habe schon wieder die Stimme in meinem Kopf, die sagt ›die Blokade liebhaben‹) später fellt mir ein, dass Iris Hanika in Echos Kammern das gleiche macht: sie leitet die unterschiedlichen Sprechweisen ein, bzw. überzieht sie sogar. eine doppelte Ebene sozusagen: warum der Text ist so wie er is.) nur das Schwarzwild, das Wildschwein ist raubt ab und an. (sagt der Jäger.) selten passierts, dasss du im Wald stehst und auch nicht so genau weißt.

zum Abend schickst ud JF noch ein todo für Oktober, da wollte ich SP schreiben – um den Text zu sbesprechen. in Kobimation mit Arno Schmidt (ich hielt dich jetzt bereits in Händen

später Video mit M und J: J hat mir ihrer Schwester einen Verein gegründet (in Frankreich geht das schon zu zweit)

abends laufen mashups im Radio. fühlt sich an wie Matuschke (ich bin enttäuscht, als ich Matuschke google, dann zum einen die Sendung eingestellt ist und zum anderen Matsuche kurze graue Haare hat. häh? in meinem Kopf hatte der lange Haare. draußen ist Prenzlauer Berg, drinnen läuft Radio. liebe die monotone Stimme des Radiomachers. Js Worte hallen mir nach: Dinge, die gut tun: – Zahnarzt, Texte besprechen, …

gestern Telefonat mit V. (wir sprechen über Struktur)

ich halte mich an die Regeln der Konversation: bis dann. tschühüss – ich freu mich
(was bleibt: gerührt, dass n Leben nachfragt. die Konversation war einfach an mir vorbeigerauscht.)

A postet hier: ›dahoam – Puderschnee‹ und ein Lied Charlie Chuningham: Minimum im Radio laufen auch Lieder. Leonhard Cohen: Suzanne  ((Suzanne takes you down to her place near the river
You can hear the boats go by, you can spend the night beside her
And you know that she’s half-crazy but that’s why you want to be there
And she feeds you tea and oranges that come all the way from China
And just when you mean to tell her that you have no love to give her
Then she gets you on her wavelength
And she lets the river answer that you’ve always been her loverAnd you want to travel with her, and you want to travel blind
And then you know that she will trust you
For you’ve touched her perfect body with your mind))

AA fragt, ob wir ein Buch zusammen machen. weiter Remixes. als ich lese: XX gefällt deine Nachricht.
I set fire to the rain –
na gut. X schreibt.
the doors vs. … (mash ups)
bob marly und Billie Eilish (ich erinnere mich an Carl) (Dont give up the fight, Cold Hearted

Travis Scott und Drake und … und …

Momente, in denen du realiseiert, dass du begehrt wirst.

https://theanarchistlibrary.org/library/georges-bataille-the-solar-anus

wieder mal Eminem: lose yourself.

and the gypsi cat

ich sprühe (eine Sprüherin) merks selbst. du –
bist ein
Molekül in Bewegung

die Cote d‘Azur sieht heute ganz anders aus

  1. apropos gestern wurde A. Kluge 90 Jahre alt []
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Keller_(Verleger []
  3. sich versuchen darin, Dinge auszusprechen. []

210215 (2) Lilien (Gefahr), ich sprühe, nächtliche Gedanken ein Buch zu machen

Hito Steyerl:1 Filmmaker & Author
Birgit Kunz: Filmmaker & Autorin
Herausgeberin & Autorin

die nächtlichen Gedanken ein Buch zu machen. mit A, auf Klopapier. über anale-irgendwas-habs nicht ganz verstanden und Ordnung.

so viele Sätze im Kopf, ich weiß gar nicht, wo hin damit.

P schreibt: Achtung vor den Lilien (die Flecken!). man könne die Pollen abschneiden. gerade will ich ihm schreiben, die sind noch nicht aufgegangen, sehe hoch und sehe die erste offene Blüte.

  1. sofort den Satz ›my girlfriend left me for hito styerl im Kopf‹ ich zitiere hier jemanden, dessen Namen ich nicht kenne. irgendeine Jahresausstellung khb []

220214 Therapie, Eva Illouz, Kaffee

ich habe einen schönen Tag vor mir. um 9 kommt das Taxi und bringt Adam zur Thearpie. ich fange an  zu liebäugeln. Prenzlauber Berg färbt auf mich ab. Selbsterfahrung über alles. das Buch, das gerade auf dem Nachttisch liegt spricht wie Eva Illouz.

wie bitter der Kaffee nach einem Schluck Wasser ist.

220213 ein deutscher kleiner Café am Wochenende

ich sitze mit A in der Sonne. wir trinken Café (»einen deutschen kleinen Café«, sagt der Kellner, als A ihm beschreibt, wie der Kaffee zu sein hat. es ist kein Espresso. der Kellner ist Franzose.)
ich denke an D, der nicht oft in Cafés ist. (was heißt das?)

e-mail von W.
bereit für Projektion (sind wir beide nicht). A und ich haben etwas anderen Umgang mit heißen Kartoffeln. ich weiß nciht, was gesünder ist. wir saßen an der Panke. dann Richtung Nettelbeckplatz (hier ist es wirklich nicht schön)

gestern Wochenendverhalten premium (eine Runde um einen See. am See halt machen und aus der Thermoskanne Tee trinken. eine Frau, die vorbei geht, fragt, ob der Kaffee alle ist. da fällt mir auf, dass Kaffee in Warmhaltekannen nichts ist, das unsere Generation mitnehmen würde, oder?)

heb mich hoch.
es heißt DAS TIRAMISU.

220211 Herausforderung Erkältung

mit Erkältungen einhergehende Herausforderung des Lebens (jeden Winter wieder): NICHT die Kräuter-Bonbons von Ricola kaufen. (weil die nur als riesig großer Block gut schmecken) dieses Mal entscheide ich mich für die roten, weil die Farbe Rot gerade ein Entscheidungskriterium ist und zahle unfassbare 2,5?/3? EUR am Späti für ein Schächtelchen. (kurz lobe ich mir die Buchpreisbindung und die festen Preise für Zigaretten).

froh um getroffene Entscheidungen (wie immergleiche…)

C hat irgendwann mal gesagt, er habe keine Ansprüche an sein Frühstück. (ich habe jeden Tag riesige Ansprüche an mein Frühstück. es soll jeden Tag gut schmecken, das heißt nicht, dass Haferflocken nicht reichen.)

 

 

220210 Deleuze, Freiraum, kommunale Gallerie in Mitte

in Art Now lese ich von den Freiräumen, den Kunsthochschulen, die reife Persönlichkeiten hervorbringen und kann ansatzweise verstehen, was gemeint ist. für die Frage, wie willst du Leben ist anderswo wahrscheinlich eher weniger Zeit.

ich sitze mit M in der kommunalen Gallerie in Mitte und machte nichts. wir sitzen einfach da, trinken das Zitronenwasser, das uns die Frau vorhin angeboten hat, fragen uns, ob es eine Frage des Alters ist – der Zugang zu den Kunstwerken, die einfach so im Raum stehen / an der Wand hängen. was wir sehen gefällt uns trotzdem. M wie immer schokiert über die Preise (bzw. dass Preise ausgezeichnet sind).1

wir beide weiterhin verstört vom Sohohaus: die Preise! was ist das überhaupt? wir wandern da durch wie Aliens, wundern uns größtenteils, sind irgendwie froh, dass

Zweisamkeit im Sohohaus

freudscher Verschreiber: Logik und Sinn (ODER) Lust und Begehren

ich will was von Deleuze lesen welches Buch genau ist mir erst mal egal, irgendwas von Deleuze (nur nicht das Graswurzel-Buch, das eigentlich irgendwas mit Rhizom heißt). ich entscheide mich für ›Proust und die Zeichen‹ und ›Logik und Sinn‹ – halt … wie wars? ›Lust und Begehren‹. ich muss lachen.

TH schickt mir ein Foto: die neue Katze.

  1. ich erinnere mich an die profane Socke zu Weihnachten (liebe sie []

220207 philosophischer Start in die Woche

nach einem philosphischen Sonntagabend heute Gebrüll von unten: is ja irre. es muss große Pause sein. bei uns war die immer um fünf nach zehn – bis zwanzig nach zehn und wenn man getrödelt hat, war man um halb zurück. auf dem Schulhof da unten war ich schon mal nachts, auch wenn ich in meinem Kopf gerade eben den Eingang nicht mehr der Straße zuordnen kann. ich denke an ein Gespräch mit M und einen Artikel von Dezember aus der Zeit über Prenzlauer-Berg-Eltern. am Samstag parke ich meine Gazelle bei Lidl neben einer solche Frau mit Lastenrad. (warum kauft die denn bei Lidl ein? das ist ja total überhaupt nicht Prenzlauer-Berg)  ich denke an den Satz mit den Schokoreiswaffeln: Die bekommen die Kinder bis zum 18. Lebensjahr hinterhergeworfen. ich denke an meine Mutter. ich denke an die Torte, den die beiden zu meinem Geburtstag gegessen haben.

bei einer kurzen Pause vom Philosophieren finden wir im Schaufenste ein Mann mit einem Pulli, auf dem ziemlich offensichtlich eine Botschaft prangt,

in meinem Kopf sage ich: entschuldigung, ich bin kein wir.

ich versuche  zu sagen: wir – es fällt mir erstaunlich schwer. (das wir-Sagen üben)

warum triggert dich das so? fragt mich C gestern. na … ich weiß auch nicht genau. jedenfalls finde ich es erstaunlich provozierend und ein wenig unangenehm, wie ich mich triggern lasse. gleichzeitig.

))

wenn ich mich recht erinnere hat der Blog in einigen Monaten sein einjähriges. es soll Frühstückskuchen1 geben.

in Sachsen Unwetterwarnung. ich genieße den Online-Zugang zur Zeit. (wer hätte das gedacht)

story of my life, sagt C
ich sage: das mit den Verträgen, ich glaubs er versteht nicht. »bist du schon mal auf die Schnauze gefallen?« – nö. isser nicht.
ist das das, was so vorsichtig macht?
alles eingeben.
eine Geschichte des Pokerns. all in.
das spielt B mit seinen Schülern – Poker.
ich denke an Lehrer: …
auf dem Tisch steht Rapshonig.
nur noch 5 Minuten, dann muss ich los.
der Rapshonig ist milchig-weiß . wie ich mich immer für Sonnenbluenhonig entschiede,
einfach, wei ich die Kerne so gern mag.

  1. und weil der online-Zugang irgendwann abbestellt sein wird, hier die Zutaten: 1 Apfel (1 bis 2, ca. 150 g), 1 Karotte (ca. 120 g), 30 g Kokosraspeln, 40 g Rosinen, 1 Orange (Bio, feiner Abrieb),130 g Zucker, 150 ml Öl (neutral, zum Beispiel Sonnenblumenöl), 2 Eier, Kardamom (fein zerstoßen), 1/2 TL Ingwer 1/2 TL Zimt (gemahlen), 3/4 TL Salz, 2 TL Backpulver, 160 g Mehl []

220206

die Queen hat heute 75-jähriges Turnjubiläum – ne quatsch. Thronjubiläum.

Kindergebrüll. ich werde unanbgeracht wütend über das Kindergebrüll im Flur. wer lässt denn sein Kind so schreien?

das unterschiedliche Trinkgefühl der dickwandigen italienischen Kaffeetassen und Becher hier; gegenüber der normalen Tassen der letzten Untekrunft und der feinen alten Porzellan-Tassen mit Stempel von ganz am Anfang.

auf dem Tisch stehen  Oliven. wusste gar nicht, dass man die draußen bewahren kann.

ich hole von ebay-Kleinanzeigen einen Schreibtischstuhl ab. »hast du nen neuen Stuhl?«, fragt Y., als ich im Atelier ankomme. »ja schon«, sag ich. »Bis gleich.« (eine Verabschiedung ohne Abschied) und  ich hab schon vergessen, das der Stuhl bis vor kurzem noch jemand anderem gehört hat. ein Mannn, der am Spittelmarkt wohnt, dessen gemusterter Pullover zu den Sneakern mit Sicherheit nicht gefunden, sondern sorgfältig gewählt war. während ich auf den Mann warte und im Treppenhaus sthee, denke ich an C. das Treppenhaus ist so groß, so prächtig, dass es auf jeden Fall  das Treppenhaus des Hauses ist eine Schnecke und innen gold gestrichen. das fand ich erst ein bisschen lächerlich, aber dann sehe ich schon, dass es schön glänzt und das passt dann doch irgendwie zur Schnecke.

ich schreibe schon wie AH.

ich schleppe den Stuhl ins Atelier, nehme Platz, denke noch ein letztes Mal daran, dass der Mann meinte »auch für große Menschen« (ich hier als großer Mensch sitze auf dem Stuhl)

während ich As Text setze, finde ich D in einem von ihnen.

trinke Luxus, in kleinen silbernen Plastiktüten eingeschweißt.

gut, dass ein Blog nicht die nötige Sorge Bedarf, die Lebewesen bedürfen.

letze Nacht schlafe ich kaum, lese: Sätze, Sprünge (und liebe es – bis auf die Stellen, wo der Autor ein männerhaftes Peter-Handke-Gehabe bekommt, zu reflektiert – ein Vorurteil meinerseits? es wird wohl bei dem Vorurteil bleiben. den Autor kennenzulernen ist praktisch nicht möglich und überhaupt nicht angebracht)

ein rationales Verständnis von Liebe. funktioniert das? ein Bündnis eingehen. ich warte auf irgendwelche Veränderungen. außer ein erstauntes Gelöstsein: nichts.

später höre ich von Wegen Lisbeth und muss lachen, als ›wenn diese Linda von tinder mich anlügt und eigentlich Kinder will‹ – dann wird mir klar. die singen doch vom fehlenden Wort-Wirklichkeitsbezug.

 

220205 der letzte Umzug.

ich sitze an einem Küchentisch, der nicht meiner ist, sich trotzdem schon jetzt leicht nach Zuhause anfühlt. (immerhin zahle ich dafür.)ich denke an die beiden Frauen in Marseille, unsere Gastgeberinnen. ihr Herangehen an Gastgeberschaft unterscheidet sich ebenso sehr wie die Mitbewohner / Wohnungsgeberschaft der Wohnorte meiner letzten Monate. und ich? – Ich finde mich langsam ein, seitdem ich weiß, dass es bald vorbei ist.

ich habe den Radio angemacht. meine Finger flitzen. wie lange habe ich nicht mehr viel am Stück geschrieben. dieser Ort eignete sich dazu.

drei Mal fahre ich hin und her, von der lezten Unterkunft, zur neuen und zum Atelier. auf dem Weg zum Atelier fällt mir ein: ich bin ortsunabhängig und trotzdem ortsspezifisch und dann auch noch auf Ortswechsel angewiesen.

ich ganz oben in der Sredzkistraße. wenn ich in das andere Zimmer gehen würde, dann könnte ich runtersehen – auf die Straße, die glitzernde schöne Straße, das Geld glitzert auch, das die Leute hier mit sich rumtragen. dann schicke ich dem Vater eine Eingaben-Ausgaben-Tabelle und denke daran, dass Geld nur eine Rolle spielt, wenn man keines hat.

im Badezimmer Utensilien eines Mannes, der aus der Generation meiner Eltern kommt: eine Rotlichtlampe. das scheint wohl eines der Gesundheitsutensilien von früher gewesen zu sein.

ich feilsche mit L an ihrem Text. erst will sie was von Pfeffer und Salz schreiben. das verwirft sie wieder. es geht um Dichotomie. was ist das nochmal?
»was würd ich ohne dich bloß tun«, sagt sie am Schluss, »schaffste ja sonst auch ganz gut«.

immoscout fragt mich: wie viel Platz brauchst du wirklich? nachdem ich gestern den Vertrag unterschrieben habe, innerhalb 10 Stunden eine Zwischenmiete für die nächsten Monate organisiert habe, bestelle ich alles ab. keine stündlichen Nachrichten mehr von überteuerten Wohnungen. schön!

C ruft an. danach: einen kurzen Moment ein wahnsinnig ernstes Gefühl.

das Internet ist so langsam.

220203–4 Netzwerke, Pflaumensirup

nun habe ich gestern so gierig den Pflaumensirup beäugt, dass M mir welchen anbietet. ich denke an C und den Zigarillo.

auf einmal fange ich an Enden mitzudenken: bei Verträgen, Verbindungen, die ich eingehe. man wird skeptischer / weniger leichtfüßig. ich setzte meine Unterschrift unter den Vertrag und wir sprechen darüber, was am schlimmsten passieren könnte: am schlimmsten wäre, wir wollten beide was anderes. wie wirds sein, wenn ich ausziehe.

—»du musst die Blokade lieb haben.«
—»muss ich?«

Netzwerke als einzige Alternative in einer Großstadt zu überlegeben. ich schreibe N. 5 Minuten später schickt sie mir zwei Anfragen:
wo bewegst du dich? am Rande eines Netwerks.

das gute Bier rinnt mir die Kehle runter. die Kirstalle des Cheddars bitzeln im Mund

ich feiere die letzen zwei Monate Zwischenmiete.

vor einigen Tagen fragt S mich, ob ich aus der Zeit was gemacht hätte. nun ja. außer 10 Jahre Erfahrungen in 4 Monaten habe ich nichts daraus gemacht.

D fragt, ob ich Haustiere habe.

ich nehme Kontakt mit meinem eigenen Trigger auf und bin sehr sehr stolz. weder schlimm noch nicht nett und alle Befürchtungen unbegründet.

das Abitur hat sich gelohnt. hier habe ich gelern zu

was ich im Abitur gelernt habe? in stressigen Situationen die anderen Beruhigen. das haben dei Eltern perfektioniert. (langsam finde ich heraus, dass es wichtig ist, die anderen auf dem Laufenden zu halten. wichtig, ihnen Geschenke zu machen. die Beduetung zu zeigen: du bist mir wichti: „die GEsten des GEebens, Nehmens, Erwiederns, sind auch heute noch Garanten der sozialen Bindung“ – sagt Gila Lustiger in Krwalle in den Banlieus.

 

210202 mit M über uns, während vorm Fenster einer von Jesus spricht

gut rumzukommen im Leben, sagt M. darüber denke ich jetzt nach. in diesen 4 Monaten habe ich 3 Jahre gemacht, sage ich der Mutter.

»der beste Fisch komme aus Chile und Peru« (diesen Satz sammle ich vorsichtshalber für C. drinnen Gespräche über Fische. draußen: großer Auftritt eines Mannes, der eine Botschaft hat. Gottes Sohne wurde vergewaltige – halt, er hats nicht gesehn, aber er weiß es (dem Gott sein Kind wurde vergewaltigt) und jetzt geht es darum, darf man das? wenig später umringen einige Leute vom Ordnungsamt den Mann. der Mann mit den Fischen drinenn spricht von dem ›spiritus‹, den der Mann hat. » spiritus«, wiederhole ich und sage das ›s‹ wie ein ›sch‹.

die Unart einfach wegzuhören, einfach zu ignorieren. (aber was soll man sonst machen)

Raum nutzen wollen
(leise Befürchtungen zu wenig Zeit für so eine große Wohnung zu haben. dann denke ich an Menschen mit viel größeren Wohnungen und stelle die Befürchtung hintenan. erst mal schön einrichten. )

Lichterfelde Ost. hin und wieder völlig lost.

er hat die Bühne für sich. sein Blick ist starr. hier hat der Kokser mit dem Ingwerwasser, der immer so Berghain-Berghain-Berghain war gewohnt. M wirft einen Blick aufs Klingeschild. halt! hier wohnt er immer noch. die Faszination, die von Berlin ausgeht, hat man augenblicklich vergessen, wenn man auf einmal Faszinierte mit großen Augen und schwarzen Pupillen beherbergen soll. entschuldige mal, ich wohne hier.
wir finden uns schon wiedder Kaffeetrinkend irgendwo, immerhin waren wir in der Bib und haben beide ein Buch ausgeliehen.

»haben Sie sich schon immer gefragt, wie Beziehungen gelingen können? dies ist kein Beziehungratgeber! Beziehungen sind nicht rein zwischenmenschlicher natur.« – der Beginn unserer Arbeit.«

220201 Lebewohl! und Lyrik

»alles Gute« und »nur gute Gedanke« wünscht mir der Mann, als ich gehe. er steht an einem Stehtisch und rollt eine Zigarette.
»Lebewohl!« ich prüfe die Bleistifte und feilsche.
Lebewohl! sagt der kleine Nemo aus dem Text von Anfang des Jahres. gestern antworte ich wesentlich tougher auf eine Nachricht, nach deren Erhalt ich wenige Minuten später Tränen in den Augen habe: nicht weinen! ich lese: Echokammern und frage mich, ob ich auch mal einen Roman schreibe. ist die Lyrik ein Ding der jungen Erwachsenen? ne. ich denke an Iris Glück. dann denke ich an das, was C letztens meinte: das Übersetzen – wie schön es ist und ich denke daran, dass meine GEeanken an Fremdpsrachen andocken.
ich höre Bon Iver, damit ich die anderen nicht höre und ich denke zurück.

während ich wiederlese, was ich vor einiger Zeit geschrieben habe, schießt mir auf einmal in den Kopf, was wohl meine Trigger sind. Hörgigkeit, Dominanz.

Kamele auf dem Weg nach Toulouse (Kamel von E). was sind deine Triggermomente?

210230 Uschi & Otto

welcher Otto? du Uschi [krz Ursula] hast mir den Parkplatz weggenommen. T lacht. (die Deutschen!)

220127 über Lächeln und von leisen Frauen [Protokoll Workshop ›Lauter bitte!‹]

eine Strichliste, wie oft dich jemand fragt, ob du schlechte Laune hast, wenn du nicht lachst.

DAS LACHEN MUSS AUFHÖREN! (von einem neutralen Gesichtsausdruck abgelöst)

das Lächeln eröffnet eine Text-Bildschere. und wem glauben wir? dem Lächeln natürlich.

nach jedem ÄHM – und – ein neuer Gedanke und dann: gähnende Leere.

auf einmal wird der Beckenboden interessant. jemand empfiehlt Kamasutra.

an was wir arbeiten?
– dem persönlichen Gesichtsausdruck.
– wie fühlt es sich an, sich aufzurichten?
– Sätze ohne Optionen.
– Sätze mit Korken im Mund

220127 über iPods, Haferflockenesser und Kylie Minouge

sich alles erzählen. ›la-la-la‹ wabert Kylie Minouge ›la-la-la, can‘t get you out of ma head‹ dieses Lied auf meinem iPod. zu der Zeit, als alle unbedingt einen iPod (iPod nano, 5te Generation in  Farbe) wollten. ich esse ganz allein die Salzbrezeln. N isst keine. wir lesen: »Zwei Wahrheiten und eine Lüge: ich bin 4 Monate durch die Tundra gewandert ohne zu reden / ich habe eine peinliche Bosband-Vergangenheit / ich wurde von 15 verschiedenen Elternteilen großgezogen«1. außerdem lesen wir von Haferflocken-Fanatikern und Kartoffel-Liebhabern. [liebs. va die Flocken]

wir erinnern uns zurück – an den Tag, an dem wir nach Schöneberg gefahren sind. mit dem Rad. die Pläne nach Marseille zu fahren und auf einmal eine Katze in Paris, die gefüttert werden musste. später stößt M zu uns, 3 Minuten vor Ladenschluss rasen wir noch zu dm (natürlich rasen wir nicht) und ernten einige Lacher für unsere Einkäufe. am nächsten Tag stellt sich heraus: alles gut und den Test hätte es nicht gebraucht. zuvor sitzen wir im Knoblauch – so heißt der Schuppen. Ach, warum wir überhaupt hier waren? Wohnungsbesichtigung Mehringdamm. Altersdurschnitt: sehr jung, bombige Aussicht auf die glitzernde Straße und den Bagger unten. im Flur sind die gleichen Zeichnungen, die auch in dem Haus an der Hasenhaide an der Wand waren. wie hieß der Mann? er hörte Weltmusik. er hatte ein Zimmer wie ein Siebzehnjähriger und fand es wirklich sehr verrucht, mit einer fast Siebzehnjährigen zu verkehren. wir trafen uns in einer Bar in Neukölln. es muss kurz nach B gewesen sein. ein halbes Jahr später eine aufgebrachte Nachricht – und das lag nicht daran, dass ich morgens gegangen bin ohne Tschüss zu sagen. im Übrigen war sein Bett nach fengshui nicht korrekt aufgestellt, erinnere ich mich jetzt.

wir schaffen es, der Geschichte zu entkommen, die uns ein Mann unbedingt erzählen möchte.

  1. das liebe Internet, schon deswegen lieben wir es, weil es die Sätze anderer Menschen sammelt und mann sich freuen kann []

220127

Winter der hellila Mützen (spezif. Unterteilung v. Zeit, anhand an im öffentlichen Raum auffallenden Moden (die tragen doch alle hellila Mützen! – lilablassblau, dass es diese Farbe gibt, weiß ich, seit ich sieben bin. große Aufregung, der große Bruder von T wusste es.)

(»ich mache eine Serie, darf ich … ?«)1 (ich frage ihn nicht, warum er zwei Handys hat. braucht man nicht eigentlich 4 Arme, om zwei Handys zu bedienen? ich denke an Hs Klapphandy)

  1. Versuche zur Offenheit anderer Menschen []

210626_5 daily business: Zeitung

wer business macht braucht auch einen Taschenrechner. herausgerissen aus meinen peotischen Gedanken, lande ich in einem fremden Streit im Atelier. morgens Martinas Hefter: in die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen gelesen auf S X dann: Blätter für ein Bett klauen – kein Holz.

schwankend: ich habe die Wichtigkeit verloren, mit der ich von meinen Dingen spreche. sich selbst ernst nehmen!

»In diesen Zeiten des abnehmenden Lichts empfehlen Mediziner die Einnahme von Vitamin D. Wir empfehlen die Abreise nach Paris. Dort, kein Rampenlicht. keine Blumen.«

https://lithub.com/jonathan-franzens-10-rules-for-novelists/ Jonathan Franzen gibt den Tip ohne Internet zu schreiben. in Denkräume lese ich von einem Elfenbeintürmen und ob es sie wirklich braucht. ich finde: Passigs1 Techniktagebuch und weiß immer noch nicht, ob es die gleiche Passig ist, von der auch bei Wolfgang Tillmann die Rede ist.

  1. nicht nur ihres, es schreiben mehrere []

220126_4 Ort & Glaubwürdigkeit

der Ort macht dich glaubwürdig.1 das private und das persönliche Selbst brauchen andere Räume. ohne Ausweis! dass dir der Name fehlt ist nicht weiter schlimm, aber die Adresse. Alternativen zum Wohnen: Hausen + DHL-Packfach (mit App).

bloß mit Wohnung, ist smartphone-losigkeit möglich.{true?}
—Erreichbarkeit: wenn du mich suchst, du findest mich
—zu Hause?
—sicher nicht2

  1. bei Ausschreibungen. für Versicherungen. ein Ort für jede Gefühlslage: ein Büro, ein Atelier, eine Wohnung … []
  2. zum ersten Mal genieße ich hier in meinem Berliner Leben []

220126 (?) Wochenende Freiheit

Freiheit. Ein Schild, das sagt: da lang. die Freiheit ist doch immer das, was am meisten Probleme verursacht. ein Schild, das sagt: wenn-dann-Freiheit. das ist aber fake, ganz schöner Mumpitz. so leicht ist das nicht, natürlich
— »Sie nehmen meine Gefühle nicht ernst, Frau Kunz«
— »doch. ich hatte nur vergessen, Bescheid zu geben.«

nach dem Schild zur Freiheit, Blick über die Spree, fahrt durch die Wasserstraßen. wir sind Touristen, wir müssen doch Fotos machen. ich zücke mein Notizbuch. Wasser-Worte überall.

220126_2 vom velodrom zum Atelier

der Kuchen hinter Glas, in der Vitrine im Eingangsbereich, mit Glassichtfolie bespannt. die kleinen runden Tische in Reihe, matt – die Stühle, glänzend – die Tische. neulich hab ich gehört, dass der Umbruch immer noch Programm sei für Lyrik. glaub nicht.  der Glaube hat geholfen, so sagt man in der Kirche. rot sind die Stühle. verkratzt glänzen die niedrigen Tischchen silbern. rot die Stühle, wie die Aldiletten der Frau in der Umkleide. ihr Badeanzug ebenfalls rot und ihr Zug energisch. schnell stößt sie vorwärts. rot, die Farbe der shirts der Bademeister. lifeguard steht auf ihren Rücken. rot-bleich, in unterschiedlichen Graden ausgewaschen der Grund.  hungrig schlingen die Schwimmer nach dem Training den Kuchen / die Erbsensuppe mit Wurst und die Schrippen balancieren auf den Pappbechern mit Kaffe für nach-dem-Essen. sie sind doch der Bademeister, beginnt eine Frau. ein Tschöhö gibt er ihr mit, mit leichter Berliner Sprachfärbung. woher kommst du? (die Frage stellt sich anderswo gar nicht.) Zeit für dein Lieblingseis, in der Vitrine warten die Pokale, dass man sie rausholt und es werden zwei weniger, weil der im Spiegel, der verschwindet mit, wenn sie rausgenommen werden. sie warten
auf die Kugeln, die in ihnen serviert werden werden.

ich stehe auf und nehme die Tram, fahre
durch die Blöcke . mir gegenüber ein alter Mann, der mich mustert. so grau wie die Häuser.
mein Beutel ist rot.

printing money. wie sich selbst belügen. morgen werde ich an einem Kurs teilnehmen, in dem es um Glaubenssätze sich selbst gegenüber gibt. ich überlege noch. was könnten wir sein. Bonnie und Clyde? ich laufe wieder am Autohändler vorbei und überlege noch, wies wäre, mal in dem blauen Mazda-Cabrio für Sechzehntausend probezusitzen.
nur um zu sehen,
ob es zu klein ist.
wieder laufe ich an den Balkonen vorbei. auf einem von ihnen ist ein Streifenhörnchen aus Plastik.
was macht das denn da?
S steht auf dem Gullideckel. S wie Superman und S wie security.
»ein blaues Cabrio – das passt gar nicht zu dir.«
aber was passt schon?
ich laufe den längeren Weg. vorbei an geschliffenem Glas. das würde der Großmutter gefallen. vorsichtig hält sie die guten Gläser ins Licht und zeigt mir, wie man geschliffenes Glas erkennt – im Gegensatz zu gepressten. »wir bleiben uns treu« – was soll das denn heißen? später treffen wir uns vor dm. ach das!
hast du gemeint mit treu-sein. so
und so viele Kunden kaufen ein Produkt erst, nachdem sie es neunmal gesehen haben: sie hält mir die packung hin. das hab ich noch nie gesehen. noch acht mal, dann werd ich es kaufen, wenn ich wie der Durchschnitt handle. Ottonormalbürgerin, nullachtfünfzehn. Zielgruppen-Zenze.

auf dem Weg: lächliche ich eine Frau an und auf dem Weg,
laufe ich einem Fahrradfahrer fast vor die Reifen. er klingelt. »der Weg ist nicht das Ziel. der Weg ist einfach alles«, sagt Ann Cotten.

du magst doch rot, oder? aber was heißt das schon du magst doch. ich mag doch
noch tausend andere Dinge.
was wenn das Cabrio wirklich zu klein wäre?
was, wenn die shirts der Bademeister so verwaschen sind, dass man das lifeguard nicht mehr lesen kann?

220126_1 Traum Garten-WG

ich träume, dass ich nun Besitzerin eines Gartens bin, frisch gemietet. ein großes Zimmer, ebenfalls bei der Frau S. lichtdurchflutet – schon wieder. vorher eine Szene mit Hund, der sich kraulen lässt, ergibig, den Hund mit Bauch bis zum Boden macht vor Wonne. allgemeines Raunen: »er lässt sich von ihr streicheln«

210125 Drucken & Scannen (émprimer)

Telefonat um 9 Uhr mit KT. ich sitze noch mit Morgenmantel im Bett und schreibe. K ruft an: um mir ein Drucker-Leasing-Angebot zu machen »für Büro Kunz«. 3000 Kopien im Monat, hatte gestern bei einem Vergleichsportal angefragt und werde wunderbar ernst genommen: Ks Stimme hat eine leichte süddeutsche Sprachfarbärbung, in seinem e-mail-Fuß steht »Vertriebsspezialist« unter seinem Namen und ein kleines freigestelltes Bildchen von sich selbst darüber »Besuchen Sie uns auf auf FACEBOOK!«

220125 Perle

„Das Objekt besteht aus einem attraktiven Zimmer. Praktischerweise gibt es auch einen Kellerraum. Hier finden Sie genügend Stauraum für Ihre Habseligkeiten.[…] Ein paar Modegeschäfte, Bars, Grün- und Parkanlagen, Buchhandlungen und ein Aquarium finden Sie ebenfalls vor Ort.“

Perlen aus der Wohnungssuche

Schweinebier

Preis 19,50 €
Auflage 17
noch vorhanden

220119

Die Liebe zu den Daten wiegt schwer, schreibe ich.

220103 Ode an Tomaten

2022 LINK ZUM BLOG

211230 Sneaker, Sammlung

ob ich nie Sneaker trage, fragt H. – doch-doch, nur-nicht jetzt. jetzt: Piroggi. vorher: Torstraße 93, hier: https://a-z-presents.com | 14/12/2021–17/02/2022 Graphic.Designers.Collectors.: wem/was die Augen folgen.
die Aufmerksamkeit folgt: Klopapier, dem Papier, in dem Orangen eingewickelt sind, Postkarten, auf denen ein roter Porsche zu sehen ist1 erst folgen die Augen dem Ding und dann willst du es haben. Sammlung, Kollektion – das sei juristisch gesehen eine schaffende Tätigkeit. ebenso ist die Leistung der Grafikdesignerin eine schaffende, eine Übersetzung ins Visuelle, bloß dass es keine Sprache mit Wortschatz ist: ich spreche vorwiegend visuell. (und es bereitet mir Freude mich mit Menschen zu unterhalten, die ebenfalls diese Sprache sprechen).
dient die visuelle Umsetzung der Verkaufsförderung, handelt es sich um eine unternehmerische Leistung. der:die Künstlerin darf nur eine angestellt und X Praktikanten haben. stimmt das?2 mein Blick fällt auf den Boden: gelb. zitronengelb.

Erinnerung an einen See Sneaker im Eingangsbereich der Wohnung. naked man, im Bett wartend und später Mettwurstsplitterbrötchen zum Frühstück essend.3

A erzählt: die auffälligen Anfangsbuchstaben der Garamond. warum schreibe ich die Anfangsbuchstaben nicht groß?4

in Mitte sprechen alle englisch. es gibt “ Healthy Food Breakfast & Lunch Restaurant“ – ich bin FACTORY GIRL #14 in der Warteschlange. A hat einfach ›Frühstück gegoogelt‹. (wie lange ich schon nicht mehr Frühstücken war.) Cinamon bun + Kaffee schwarz (guter Kaffee. ((einige Tage später in Dresden sollte mir auffallen, wie mein eigenes Verhalten das Verhalten einer hochgradig indivudalisierten Person ist. sagt man so? nein, ich kaufe mir nicht irgendein Ding, es muss schon ein Schönes sein. hier mischen sich Ästhetik und die Ausstrahlung einer Marke).

später erzählt O: wine-to-water-program, wie es in der Unterkunft zugeht, während ich mit dem 3D-Stift kleine Objekte baue. der 3D-Stift sieht aus wie ein Nasenhaartrimmer, funktioniert wie eine Heißklebepistole und gibt einen Windowcolourähnlichen Plastikstrang von sich. die Packungsbeilage ist ein unfassbar merkwürdig gestalteter Flyer, der an die Esoterik-Ästhetik von Vitaminpillen und Spielzeug aus kleinen Produktion erinnert). auf dem Weg zur Friedrichsstraße ein Autocorso Corona-Leugner. stört mich nicht so sehr, dass sie eine andere Meinung haben, nur das Unverständnis aller Parteien füreinander stört mich – sehr.

noch später: Vodka & Gurken mit N.

  1. das ist bei Weitem die Sammlung mit der feingliedrigsten Regel []
  2. ist die künstlerische Arbeit dann immer eine, die zwar in Gruppen stattfinden kann, bei der aber die Gruppe nicht von einer Person geleitet werden kann, das heißt darf die Gruppe nicht zu groß werden?. ist das gut oder schlecht für die Kunst? []
  3. der high achiever, von dem zwei Tage später die Rede ist. später arbeiten wir beide weiter. []
  4. nicht der Anfang, sondern die Wahlmöglichkeiten und Entscheidungen für etwas. nicht der Anfang, weil nach dem Anfgan immer noch remittiert werden kann. von einer Entscheidung kann man erst sprechen, wenn etwas wieder ein Ende gefunden hat. je mehr Anfänge, desto. ein Ende dagegen ist eine Entscheidung ein klarer Anfang. als ob die Anfänge nicht wichtig wären. []

211229 Sudoko

Dinge, die ich so nicht stehen lassen kann: ungelöste Sudoko.

211229 Vorsätze

Vorsätze fürs Neue Jahr: mein Sprechen über Nähe revolutionieren. (hm-hm macht die Dampflock, die durch meinen Kopf fährt1 und die M13 wieg sich um die Ecke, fällt wie immer nicht um, obwohl ich das jedes Mal denke.

neben mir sitzt ein breiter älterer Herr und rauht Zigarre. kommen Sie aus der DDR, frage ich ihn und beiße mir innerlich auf die Zunge, wo ich doch gerade bei Enis Maci Eiscafé Europa gelesen habe, wie unhöfltich zu fragen: woher. aber mir brennt es unter den Nägeln ihm mein chinesisches (›wie? kinesisch? fragt er, ach schinesisch‹) Handtuch in seine Vergangenheit einzuordnen. aus dem Ostwarenlager kommt es, meinte die Frau.

wie komisch. ein Land, das gestorben ist, ohne Tschüss zu sagen. ich denke an die Trauer-Phasen von KüblerRoss

  1. Bild vonC []

211229 Sudoko

Dinge, die nichts so stehen bleiben können: ungelöste Sudoko.

211228 weworkandwedrinkcoffee

für jeden Zustand das passende Getränk.

211222 junge Hunde, Sterne, Wein

wie zwei Hunde, die sich beschnüffeln.

von allen Seiten blitzen die Reflexe der Jahresrückblicke anderer mich an. die zwei Jungs laufen nebeneinander und suchen erst den Polarstern, dann bleiben sie an dem mondähnlichen Leuchten gleich über den Dächern da vorne hängen. is ja eckig, das kann nicht der Mond sein. nein, das kennen beide schon, bestärken sich gegenseitig in dem, was sie denken, sie können gut. der eine ist stark, der andere sammelt gut. und dann, vor Lidl, bei der Kinderübergabe zurück an ein Elternteil, betonen wieder alle wie anstrengend das eine Kind sei.

später schlemmen mit I. er schwärmt immer noch von S. das erste Mal, dass ich ernsthaft mit gleichaltrigen Freunden über Kinder spreche. später finde ich es dann ultramerkwürdig, als ich mit C in den Raucherraum gehe und die zwei Frauen über ihre Einzelkinder sprechen (es tut ihnen leid). ein alter Mann huscht aus dem Raucherraum, pflegt die Rosen und schwallt uns zu. schlemmen. stop! erst beim dritten Mal reagiert er: stop! nun aber wirklich. spazieren zurück, nochn Tee. I wird sich den Wein nach Hause bestellen. ich bewahre die Rechnung in meiner Handyhülle ›keine Rechnung‹ <3

du bis ja noch da, das macht den Unterschied, sagt I, und, dass ich 5 Jahre + bekomme für jedes Weihnachten in Berlin. die Salbeignocchi erinnern ihn an Christian und ab sofort werde auch ich keine Salbeignochhi mehr essen können, ohne an Christian denken zu können. die Figur Christian hat sich längst verstelbsständigt und wird nicht allzuviel mit dem Christian zu tun haben, den ich vor 6 Jahren mal kannte.

noch ein Vodka,
noch ein Bier,
noch ein Glas Wein und
Tee mit Limette
aus den neuen Gläsern.

(später fällt mir auf, wie das Geschenke-Machen abgehakt werden kann und wie es gekonnt und stilvoll eingesetzt werden kann. das denke ich, als mir C ein kleines Päckchen mit zwei noch kleineren Klammern verschlossen, übergibt.)

211222 Papagei ›Lola‹

W schickt mir ein Foto mit einem Papagei. er heißt Lola.1 von den Rauhnächten, spricht E und einige Tage später wünscht auch A frohe Rauhnächte. ich treffe S und F, als ich den Berg hinabfahre. wir reden ein bisschen dies/das.

  1. einige Tage später erzählt mir C, dass auf Palma Vulkanausbrüche sind. ich denke an absurde Gedanken zu Palma – wie es aussieht und welche Buchstaben männlich und weiblich sind. Flöhe im Ohr von Ws Jugend in Südfrankreich []

211220

un unlikely day to travel, sagt eine der drei Personen, auf dem Weg Richtung Ostkreuz. sie haben Reisepepäck dabei. ich laufe durch das Gelände der Bahnn am Ostkreuz und finde zufällig ein Schild, das den BBK als hier ansässig zeigt. – in der Platte. (liebe Platten.)

wir hoffen Sie haben ihre Traumimmobilie gefunden, schreibt Immoscout, nachdem ich meine Plus-Mitgliedschaft gekündigt habe. ich sehe hier eindeutige Zusammenhänge zwischen Geld und der Suche nach dem Richtigen / dem Besten, dem deine Persönlichkeit am meisten unterstreichendste XY (hier kann alles eingefüllt werden und ja, richtig. nicht nur Produkte, auch Menschen). arbeiten, um sich das zu kaufen, was dich am besten dichselbst sein lässt. ich weiß ja nicht. vergisste ja ganz, wer du bist vor lauter Arbeit.

gestern heule ich C die Ohren voll, dass mir alles zu aufregend ist und endlich Ruhe, am liebsten alles für immer. er selbst jammert über seinen Rücken, möchte aber nicht das übrige Wärmepflaster. mit Alter kokettieren, das wir nicht haben. so jung bist du, sagt mir jemand, aber so jung fühl ich mich gar nicht. ja duuu, sagt er, nein niedlich. erkläre, was gfeid heißt. feil, sagt er und lacht, weil ers eigentlich gar nicht sagen kann.

high (nein). nur X war high, als er ein kurzes Näschen Keta, den Tisch entlang zog. das Aneinanderschlagen der Karten, als er die Kristalle zerkleinert. ich vergesse die Relationen. wie lang kurze Nasen sind. ich leere eine Flasche Wein und am nächsten Tag nehme ich die Bahn in die falsche Richtung.

Was könnte man auf einen Tiefgaragenplatz für 80 Euro im Monat stellen, dass es sich lohnt. ((im Laden erzählt mir heute einer, er kaufe ein Kochbuch für seine Eltern und auch die Zutaten, damit die was daraus Kochen, weil die Begründung „jetzt haben wirs schon das“ schon immer gezogen hat. E kommt mal wieder vorbei. keine Muße für junge Männer, die im Bücherladen Büchertips an die Verkäuferin (mich) geben.)

der Italiener aus der Pizzaria war also doch Albaner.
ich wusste es. würdest du, fragt er: Rotwein erkennen? mit verbunden Augen? einen Schluck nehmen. ja doch, vielleicht. mit einem ausholenden Bewegung. was machste nur mit deinen langen Armen und Beinen. du ((wer ist dieses du – jugendlich, würde A sagen. naja. wie jung ist denn jung.)

highlight des Tages. ein Mann mit einjöhrigem Kind, das kaum reden kann, der fleißig Bücher kauf und dann nochmal zurückkommt und auf Englisch ein Buch bestellt, dass das Kind nicht versteht, ob ich das dann einpacken könne. das Buch sei für ein anderes Kind und sein Kind solle nicht eifersüchtig sein. warum sollte es, frage ich mich insgeheim, aber alles ist ja manchmal irrational und der Mann so vorsichtig, dass ich nicht anders kann, als das sehr sehr nett zu finden.

211218 Arbeit, dann Atelier-Arbeit, dann Perlen aus den Wohnungsanzeigen, 1 Fl. Wein

»Wie Homeoffice nur Besser – Urban Living – Moderne Neubauwohnung« (Wohnung in Weißensee).

Übergabe: Bild an N. Geld an mich. er erzählt von einer Frau, in Frankreich. er erzählt auch von seinem Vorhaben

endlich kommt die Jacke an. sie ist weder zu groß, noch zu klein, aber sehr warm. ich stehe im nahkauf vorm Weinregeal und finde keinen Wein.

merke mir selbst meine Begeisterung für Bücher an, die

Dieses kompakte Studioapartment befindet sich in der 1. Etage. Es bietet Ihnen ein modernes Raumkonzept zum Erholen, Arbeiten und Studieren. Das Sofa mit Bettkasten garantiert erholsamen Schlaf. Die funktionale Pantry, ein Kleiderschrank und ein großer Schreibtisch komplettieren die moderne Einrichtung. Das Duschbad ist barrierefrei.
Smart TV, Staubsauger, Kaffeemaschine, Toaster, Wasserkocher, Fön und Bügeleisen gehören zum Ausstattungspaket.

ich sitze im Atelier. R telefoniert mit zukünftigen Handelspartnern und macht gleichzeitig Ohrringe. ich denke an Morgen, an die Besichtigung.

211216 + 17 ich liege

ich liege auf dem Bauch auf dem Bett. die Heizungsrohre geben ein leises Surren von sich; es riecht nach Wachs und nach Räucher. »ich bin nicht viel zu Hause« (im Konsens). nur Schlafen (viel genug). tdm ist uns ein Zuhause wichtig, auch wenn der Gedanke an Pflanzen abwehrende Handbewegungen hervorruft. der Vater hat eine Wohnung. nein: der Vater des Freundes, der gleichzeitig der Freund des Vaters ist, hat eine Wohnung, direkt neben der Botschaft, in der er Pfeife raucht und heimlich Zwieback ist. ’sehr schön wars.‘ und? wie schmeckt er dir, der Zwieback?

an den anderen Tischen in der blauen Stube sitzen fast nur Männer und schenken sich aus Karaffen Wein ein. ich bin müde. heute Plätzchen, durchzogen von Zigaretten auf dem Balkon mit A, die lieber nicht alleine raucht. die soziale Komponente. rauchen Sie? in einem Text über mailart streift ein Dalmatiner zögerlich durchs Bild.

Guten Morgen!

die Beobachtungen über Männer nehmen überhand.

211218 Milch

meine Milch1 ist kaputt gegangen, sagt H. das musste ich mir notieren, sage ich.

  1. und als ich die Notiz wiederlese erinnere ich mich an meine Milch-Obsession 2018/2019. ich erinnere mich an den Tierarzt, sein Milch-Expertentum. ich erinnere mich an einen Text: ›Theaterwerbung & Milch‹ und ich erinnere mich ebenfalls daran, dass es eine solche Obsession auch zu Croissants gab/gibt. irgendwohin muss man ja denken []

211213 das Gras ist grüner…

kennst du das? nein, das nicht. auf deiner Pizza ist mehr Käse. dein Teller: voller. hier ist der Wald so dicht, dass wir vor lauter Baum den Wald nicht mehr sehn. natürlich schmecken die Spaghetti anders als die Pizza und nichts von beidem ist grün.

211212/13? Mitternacht, Ostkreuz, nach Warschau

Mitternacht, Ostkreuz: ein junger Mann schreit mir hinterher, ob ich seine Mutter anrufen könne.

auf dem Weg zum Ostkreuz meint E, ich solle unbedingt mal nach Warschau. es sei toll und abgeranzt.

im Laden erzählt einer der vielen Weihnachtsgeschenkeinkäufer, dass er im Radio gehört habe, man habe 7 Jahre schlechten Sex, wenn man Bücher auf amazon bestellt. jetzt ist er her. nach der Arbeit hole ich eine Kochplatte über ebay.1

nachdem ich die Kochplatte gekauft habe, mache ich E und mir was zu Essen. wir rätseln über die Worte mancher Menschen (warum hat der Mann das mit dem schlechten Sex gesagt?)

A findet es irgendwie niedlich, wenn Männer keine Geschenke einwickeln können.23

(wir fahre erst in den Westen, dann in den Osten, dann nach Albanien, nach Südfrankreich und dann nach Kanada. im Auto läuft Jazz aus Warschau mit einem zauberhaft-gesprochenem Intro, das mich total gefangen nimmt. ich lausche dem Intro und sehe aus dem Fenster.) heute morgen finde ich ein Buch über Kanada)

später mit E rätseln über Raumergreifende Menschen.

ich fahre an TK-Max vorbei, denke ganz kurz, es sei C (an der Haltung zu telefonieren), aber der Mann trägt Turnschuhe. kann er nicht sein. mit E später herzhaftes Lachen darüber, dass auch sie ganz genau weiß, was ich meine als ich ihr von den Inseln erzähle und dass ich mir ganz sicher bin, die Worte des Mannes können nicht mit dem übereinstimmen, was er sich gedacht hat. sozial intelligent hat C es letztens genannt.

A fragt, ob wir uns noch treffen. ich winde mich innerlich.

  1. am nächsten Tag koche ich im Atelier zum ersten Mal auf ihre Kaffe. keine zwei Meter von meinem Schreibtsich entfernt. zwei Tage später lese ich in einem Text über care, der in den Studios rumliegt, dass immer die Möglichkeit zum Kochen bestehen solle. sorge für dich und die anderen. du kochst nicht? dann stimmt was nicht. []
  2. ich denke an C und das Buch, das er mir zum Geburtstag überreicht. ziemlich lose in Weihnachtsgeschenkpapier gewickelt. ich weine die ganze Zeit und stelle es dann mit dem Rücken zuerst ins Regal. ich denke an L, die vorsichtig alle Erinnerungen an L in eine Kiste packt. dann fällt mir ein, dass ich Ls Agave beim Umzug vergessen haben muss – oder sie ist gestorben und ich kann mich nicht mehr erinnern? []
  3. zwei Tage später frage ich X, ob er Geschenke einwickelt. kann er schon, meint er, aber nicht so gut und dann sitze ich im Auto und genieße es total. zur Begrüßung hupt das Auto ganz laut. []

211212

ich sitze am Nettelbeckplatz und trinke mit eiskalten Zehen Filterkaffee1 und nehme große Bissen von meinem Marzipancroissant. es duftet nicht. ein Mann legt direkt neben mir einen kleinen Haufen Äste ab. ich gucke ein wenig verwundert. alle eher durchschnittlich. »für den Ofen«, sagt der andere. dann diagnostiziert der dem Stöckesammler noch schlechte Laune.

*

vor dem Stress anderer weglaufen.

*

zwischen der ersten und der zweiten Wohnungsbesichtigung begegne ich meinem ersten Exhibitionisten.

M, K und ich kaufen einen Baum.

abends Gänsehaut bis in den Bauch, als ich über das MacBook laut Musik höre.

Musik + Körper -> körperinterne Drogenstoffe. wie genau das funktioniert? keine Ahnung.

gestern: das lückenfüllende Sprechen aufgeregter Männer. es fällt mir nichts ein, außer nichts zu sagen, und zuzuhören.

  1. mit einem Schluck alpro-Barista-Hafer. kaum zu glauben. die gab es, stand direkt neben der ultrahocherhitzten hellbaluen Milch []

211211 alles und nichts.

ich sitze unter regnerisch-grauem Himmel. aber wo sitze ich? ich sitze am Küchentisch – wie immer. heute keine Haferflocken gefrühstückt. (und wenn du dich jetzt fragst: ja, ich habe gefrühstückt.) Unmut über Nachrichten, die mich über das Telefon erreichen. stell dir vor, es gäbe keine Handys, dann gäbe es ganz sicher weniger Ärger. nebenher laufen Ms Worte über die ärgerliche Art seiner Exfreundin durch meinen Kopf, während mein Arsch von der Sitzwärmung seines Autos gewärmt wird. insgeheim trauern wird beide dem alten Volvo nach, in dem wir jetzt ganz sicher frieren würden, aber der ist bei einem Unfall mit einem Reh im Süden von Deutschland unbrauchbar geworden. ich bestaune seinen Ärger nun und denke an die Lähmung, die Traurigkeit hervorrufen kann. (gelähmt wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines Autos.)

M beneidet mich um das Alleine-Sein-Werden während des geplanten Auslandsaufenthalts. ich verziehe den Mund. die gnadenlose positive Einstellung dem Weggehen gegenüber lässt mich immer zweifelnd zurück. schön ist es, alleine zu sein, aber ebenso anstrengend und aufwühlend und – die ganze Zeit Umbruch. und wenn ich an das Heimweh denke, dann krieg ich jetzt schon nen Kloß im Hals. ›manchen würde es gut tun‹, sagt M. aber die, denen es gut tun würde, die schaffens auch anderswo nicht fremd und alleine zu sein.1

OMG das glitzert, ich will das haben. ((dies ist ein Spruch, auf den mich C aufmerksam gemacht hat. Frauen, die heute 10 Jahr älter sind als ich, gaben ihn vor 20 Jahren von sich.))
wenn ich groß bin, werde ich Prinzessin ((dies ist ein Spruch, der vor 10 Jahren an meiner Zimmertür stand. auf Tafelwand. heute bin ich immer noch nicht Prinzessin, dafür bin ich jetzt Künstlerin. auch gut.))

ich schreibe. so lange, bis ich nicht mehr kann. »was machst du?« – »na schreiben, was sonst.« das – ohne die passende Jacke dazu und ohne am Tisch zu sitzen. A. L. Kennedy schreibt man schreibe am besten, wenn man anderswo ist. ich kann das nicht bestätigen. ich schreibe am besten da, wo ich immer bin.2

gestern auf dem Heimweg, gehe ich das letze Stück mit M und KS; gehe weiter zum Postfach, hole meinen Adventskalender ab, den mir P auf Ms Adressee geschickt hat. es ist der längste Adventskalender der Welt und er hat ihn selbst gebastelt – wie jedes Jahr. bis vor wenigen Jahren hat O ihn noch gebastelt. dann hat sie 5 Jahre lang angekündigt nicht mehr zu basteln, bis sie ihn dann irgendwann wirklich nicht mehr gebastelt hat.

KS hat K ein Bild gemalt, das der gleich an seiner Pinnwand beestigt hat. im Gegenzug hat er KS eine Pflanze geschenkt. (die K und M dann bei mir im Atelier vergessen haben. sie steht auch im Mai immer noch da.)

vor ungefähr zwei Wochen sitze ich beim Bäcker an der Ecke. dort im Wedding, bei dem Bäcker, bei dem C und sein Bruder immer gesessen sind, als –3 ich sitze da und neben mir sitzt einer, der aussieht wie der Hader. er redet ziemlich viel Müll, ziemlich viele Vorurteile und eigentlich habe ich schon die ganze Zeit überlegt nach einer Zigarette zu fragen , bis er dann auf einmal anfängt über ›die Schnorrer‹ zu schimpfen. dann trau ich mich nicht mehr. wie unser Gespräch angefangen hat? er kommentiert die Bücher, die ich auf der Straße gefunden habe und die jetzt auf einem Stapel vor mir liegen. dann erzählt er noch, dass er auch Babyratgeber mitnimmt, weil – »man weiß ja nie«. (ich sage: es lohnt sich geradezu zwei Kinder zu bekommen. dann kann man beim zweiten die Erfahrung vom Ersten anwenden.)

im Adventskalender ist das gute Kräutersalz, das P und M immer benutzen.

später fahre ich ins Atelier. Tauwetter. kompliziertes Telefonat mit C: wann treffen wir uns jetzt und wo? Y lauscht und fragt, ob C mein Freund sei und was wir denn nun heute Abend machen. ich sehne mich nach weniger kompliziert und stolpere über meine eigenen Worte, als ich M gestern alle Sachverhalte schildere. es ist dunkel hier. fast wie Nacht. in der Küche bewunder Y meine Kaffeedose. es folgt ein Gespräch, wie die Farbe aufs Metall kommt.

in 10 Tagen werden die Tage wieder länger.

die Ferkel des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sehen rosig, frischgewaschen aus. Perlen vor die Säue. was genau heißt das eigentlich?

 

  1. diese Aussage nehme ich am 220510 zurück. »geht nicht?« »Aussagen kann man nicht rückgängig machen.« »na gut. dann markiere ich ihre Unwahrheit / meine sich ändernde Haltung ihr ggüber« []
  2. 220510 … wenn ich an einem Ort lange bin und die nötige Ruhe habe, dort zu schreiben. []
  3. als was? Anlass vergessen. []

211211 Revue 7.12.: Tropen

s. auch 211207

so tun, als ob man am Strand liegt. an einem Strand in einer Halle in Brandenburg. C lacht: die ganzen Assis, aber es sind keine Assis hier. nur die Kabinen, kleine Häuser auf Stelzen, in der Halle, in die man zum Rauchen gehen muss und die nach abgestandenem Rauch trotz Belüftung riechen, sind irgendwie eklig. die Kombination Rauch und Wasser ist auch irgendwie eklig.

»Und wie fühlst du dich?« (eine innere Stimme, die fragt) wie fühlst du dich – nach ein bisschenp planschen, nach einem doppelten Espresso und einer Portion Pommes. den doppelten Espresso hast du erst bestellt, nachdem du dich vergewissert hast, dass auch die Menge eines doppelter Espresso noch in die kleinen braunen Pappbecher passt. du wolltest keinen der Mehrzweckbecher aus dickem Plastik. komische Vorstellung. jetzt, mit dem ganzen Essen im Bauch nochmal ins Wasser zu gehen. zurück ins Wasser. für das Essen gibt es Tabletts und dann gibt es noch Nachfüllbecher für 16 Euro, die man unendlich oft mit Cola befüllen kann, wenn man nur brav den Abstand von 10 Minuten einhält.

zum Abschied drückt M seine Bewunderung aus: dass ich immer schwimmen gehe. wir können uns ja mal treffen. im Strudel, im Dunkel der Nacht und dem Dampf des warmen Wassers verwechselt mich M mit jemand anderem und sucht peinlich berührt das Weite.

so tun, als ob man am Strand liegt
und niemand kennt dich.

so gesehen werden, als ob man zusammen gehört. die Kassiererin drückt mir den Zettel für zwei in die Hand und ich raufe mir innerlich die Haare. kann man nicht mal hintereinander die Kasse passieren, ohne gleich als zugehörig gesehen zu werden? wir machen aus, einen Treffpunkt auszumachen und dann: vergessen wir es. wir schlagen ein Lager auf und dann sind wir nie da1

so tun, als ob man am Strand liegt und Caipirinhia trinkt. Caiprinihia mit Sand. nein: im Sand.2

aus den Lautsprechern oben schallt Werbung oder andere massentaugliche voice-overs. wer käme noch in Frage, wenn nicht ? [unkenntlich]

Arbeitsteilung | es wird von einer Expertinnen in der Form ausgegangen. aber sind Expertinnen des Materials. (Alles aus einer Hand)3

was macht die Frau? fragt ein Kind seinen Vater.

mit einem aufgeweichten Strohhalm sauge ich die letzen Reste meines Getränks aus meinem Glas.

  1. ich denke an die verlassenen Wohnungen der arbeitenden Bevölkerung. ich denke an meine verlassene Unterkunft, seitdem ich ein Atelier habe. aber wir nennen es Wohnung, nicht: ›shelter, dessen Definition beinhaltet, dass man sie am Tag verlässt, die ›Unterkunft‹. []
  2. ich erinnere mich and den liebevoll ›Caipi‹ genannten Cocktail. ich vergesse seinen Namen sofort wieder, aber der Geschmack erinnert mich an die Creme, die ich wenige Jahre (nun ja, etwa 8 Jahre) zuvor fleißig gekocht habe. kurz vor vegan (das klingt jetzt wie eine Zeit: erinnerst du dich noch, als ich vegan war.)

    1) am Geld werden Dinge messbar
    2) lange nicht mehr
    3) Zweismakeit
    4) s. 1)
    5) ›jetzt geht es bergab‹, sagt C: ›nach der Hochzeit‹ und ich ärgere mich Grün und Blau, dass der Mann nicht mal die Sache mit der Liebe ein bisschen optimistischer sehen kann.

    vor lauter anderswo fange ich an mich zu erinnern: an Abende als Kind mit den Eltern im warmen Wasser in einem Schwimmabd in Wasserburg. ›Badria‹ – das klingt ein wenig italienisch, wenn man will.

    wo befinden wir uns?: genau hier. an einem Ort, den du dir schlimmer vorgestellt hast, als er ist. eine kleine Kulisse von fernen Ländern.
    wo bist du? im Urlaub, in fernen Ländern, im Dschungel. hier: bist du in den Ferien. hier schlürfst du deine Cola aus einem Becher aus Plastik. hier gehst du den Dschungelweg und bewunderst Tiere in einem Terrrain, die sich verstecken. während ich schreibe, ist Ka auf ein anderes Kind zugegangen. sie sitzen beide auf einem leuchtenden Pferd und starren ganz gebannt auf den Bildschirm vor ihnen.

    große Lust zu kauen. irgendwas.
    Hunger,
    könnte man sagen.

    die beiden Kinder

    was ist das schöne hier?

    1. nicht erreichbar zu sein.
    2. die Rutschen ((das hätten wir nie gedacht []
    3. diesen Gedanken hatte ich und ich hätte ihn mir selbst wohl noch ein wenig genauer notieren müssen. so bin ich mir nicht gnaz sicher, was ich meinte []

211210 nutzlose Bücher

mit einem eingbauten Nutzen kaufen wir Dinge gleich viel lieber. warum also nicht einen Nutzen in vermeintlich nutzloses einbauen: mit diesem Buch können sie auch einen Turm bauen, sie können Briefe beschweren, ihre Muskeln stärken, wenn sie es durch die Gegend tragen, sie können es physisch und buchstäblich als Waffe benutzen.

211209 vor lauter Denken

während ich so denke und sitze und mache gleichzeitig, denke ich: ich komme zu wenig zum Denken momentan.1

ich renne meinen Notizen hinterher. neulich hat mich mal jemand gefragt, was ich damit mache. anhand der Frage versuche ich mich zu erinnern, wer das gefragt hat. ich weiß es nicht mehr.

ich denke an M. von den Tropen noch müde haben wir überhaupt keinen Zugang zueinander. weirde Bildausschnitte und weirde Gedankenfetzen meint D. ich vermute, dass das warme Wasser meine Zellen ganz weit geöffnet hat und dann ist der Alkohol bis ins Äußerste meines Gewebens und heute dehnen sich die Zellen langsam zurück und ich bin ganz träge2.

kurzes Telefonat mit M, wegen morgen
Nachricht mit M, wegen dem Buch,
Nachricht von N, die ging eigentlich an seinen Sohn. ich versthe nix

NOTIZ 1
flussaufwärts.
die Regeln der Gastlichkeit beherzigen: es stehen Kekse auf dem Tisch (die Möglichkeit sich eines zu nehmen und in einen anderen Zustand zu geraten). <33

NOTIZ 2
die eigene Identität stören, indem man die Handynummer wechselt.

  1. mit Werbung bin ich zwar auch mit den Dingen beschäftigt, aber auch mit dem Werben für die Dinge. Ding = Sache []
  2. solltest du besser wissen, warum Tage in den Tropen deinen Körper am nächsten Tag matt und matschig fühlen lassen, dann schreibs unten in die Kommentare []
  3. schon lange nicht mehr an Proust gedacht. ein Geheimnis, das ich mir teile, bis jemand sagt: ein Proust-Moment. ›ich hatte einen Proust-Moment, als ich das gegessen habe, was wir immer gegessen habe‹ ((die Augeschlossenheit gegenüber den DIngen, die andere gut finden. ich denke an Ls Freitag-Tasche. die hat sogar C schon gesehen []

211209 neunter Dezember, Schnee

der Schnee knirscht unter meinen Füßen. so stehts in den Büchern, aber eigentlich knarzt er unter meinen weißen Schlappen. ich bin barfuß in den Schuhen.