Kategorie: blog1

221012 Im Schwimmbad

Es riecht erst nach den käsigen Badeltaschen des Bademeisters, dann nach Shampoon und jetzt nach Chlor. Ich sitze in der Kabine, Griff zum Handy, versinke, beantworte die persönliche Einladungen zum 21. Oktober. Es riecht nach Chlor. Ich rieche nach Chlor. Der Mann mit der roten Mütze verschwimmt hinter meinen unbebrillten Augen mit der Frau mit dem blauen Schwimmbrett. Ohne zu verstehen, was er sagt, erkenne ich seine groben Züge, als er mit dem Mann zwei Bahnen weiter spricht. Die alte Frau mit der grünen Kappe ist wieder da. Nein, es ist nicht mein erstes Mal hier und ich hätte noch anfangen können als moins vingt-cinq durchzugehen.

221011

ich lausche dem Mann, der seinen Studenten was über Bücher erzählt:

mis en page … les passants passent …dresser une image de paysage … a shimmer of possibility … c’était presante au moma … rejou la question de la serie, de la mise en page,
un truc frontal … il vient tres très proches aux gens … la portrait d’une personne ou d’un lieux
every bilding on the sunset (book) … une image par page, très classique. ils s’interesse au neon, à certains monuments … il faut voir … avec un geoupe d’étudiants … touts les compenents … learning frommlas vegas … c’est romancé … die große Ente, von der er spricht, spricht er nicht wirklich … ramne des choses … particulier … reutiliser … ils vont essayer
des dessinateur de charactère … retrouver émigrés … (magazine) … il faut savoir … travailler sue la construction de la page + deconstruction … faire des maquettea … avec l‘arrive de macintosh … avec le macintosh … composer … 10eme + 20ieme sont les plus interessante … après plus traditionnelles … (Wenn ich in die gelangweilten Gesichter sehe, stelle ich fest, das meine Einstellung dem Lernen gegenüber wesentlich gieriger geworden ist.)

221011 nomadic

»Many writers lead a nomadic working life.«1na toll!

  1. steht in der Ausschreibung vom KM []

221010 Toulouse. Babushen

Ich trage Babushen, die sind aus Marokko, genau. (Zum Mann von der Pforte.)

221010 die alten Griechen

La grâce du roi. Die alten Griechen waren in letzter Zeit in meinem Leben sehr präsent.

221010 Bevor die

Erinnerung verblasst, sollte ich aufschreiben, dass ich in der Bar Populaire eine Frau traf, die genauso groß war wie ich. Mittlerweile ist das nicht mehr so besonders.

»Warum ich so groß bin? Weil ich deutsch bin.«
Je trouve ça drôle que les deux mecs sonst moins grands que nous.

Als ich genug franzöische Wörter aufgeschnappt habe, gelernt habe, dass T toxisch Substanzen liebt und dass der Ehering am Ringfinger sitzt und das irgendwas mit dem Namen zu tun hat, fahre ich heim, fahre einen Umweg. Ich sehe einen Motorradfahrer stürzen. Er wird auf dem freien Feld von einem Autoscooter ins Aus geschlagen. Er steht auf, richtet seinen eckigen Rucksack. Das gefährliche Leben der Essensausfahrer im Niedriglohnsektor.

Da wären wir wieder. Die Zeit ist vorbei, dass das noch interessant wäre. Worüber hatte S das gesagt? Und wo hast du deine Freundin gefunden?, frage ich B. Auf tinder haben sie sich gefunden (il fait pres-que trois ans). Der zierliche, kleine Mann mit dem Ufo auf dem Arm, hat ein Hemd an in der Farbe seiner Augen. Nein, das sage ich nicht. Nein, ich habe nicht gewechselt, ich mache bloß ein Erasmus. ›C‘est dur?‹ Die anfängliche Härte habe ich schon überwunden. Ein Streit (Ja! Un comat!) bricht aus. Den Streit gibt es überall, wie man zu etwas sagt. Sagt man Pain au Chocolat oder Chocolatine? Sogar in Kananda sagt man Chocolatine. Komme nach Hause, mache Philipp Hübels becachte Worte an zur Sprache – nicht das Wort ist es, sondern unsere Vorstellung, die Vorurteile dahinter. Chocolatine schreibt eine junge Frau in mein Buch.

Die Protagonistin läuft mit einem Notizbuch in der Hand durch die Welt und lässt Leute etwas hineinschreiben.

Auf dem Heimweg, als ich nach der Pont Neuf links abbiege, habe ich dieses Gefühl, das man nur auf Heimwegen hat, wenn man sich der eigenen Freiheit freut.

Ich atme tief ein.

221009 Traum in den Sonntag

Zum zweiten Mal träume ich von einer Beerdigung. Wieder ist P alleine. M ist nicht da, aber sie ist auch nicht die, die gestorben ist. Wir entziehen uns ihm. (Die Geschichte von der Freiheit, in die eine Freiheit der Mütter nicht vorgesehen ist.) Der Aufgang zu den Plätzen der Gäste ähnlich den Hügeln auf Tropical Islands. Überall Menschen, alle Hügel besetzt. P steht alleine. neben ihm ist eigentlich kein Platz mehr frei, als A und P vorbeikommen, zieht er ihn an der Schulter. P entzieht sich ihm. Ich stehe da, anscheinend will er nicht, dass ich  von mir will er das nicht. wache ich dann auf, weil ich im Traum weine?

Schrecklich.

221008 Babydecke

wann kriegst du ein Kind? ich möchte gerne eine Babydecke stricken,  schreibe ich M

221007 Toulouse: html

Html ist wie stricken.

221007 Therapie

und dann spricht L von der Therapie, von den kleinen Objekten, bei denen sie knotet und ich bekomme große Lust. Reine Neugier. und sehe das enorme Potential zur Verarbeitung von Inhalten. Sehe, den Einfluss der Psychotherapie auf die Literatur, beuge ich mich der Selbstausbeutung aus allem etwa zu machen.

 

211006

Je monte, je valide.
Je descends, je valide.1. prochaine arête: –

  1. ein Monat später erklärt mir der Mann aus dem Stempelladen. In Frankreich fällt man die Sätze groß an []

221006

It’s important to know Jeff Koons

221006

I drank two beer before i went here. (Max, bevor er zur Uni kommt.)

221006 Rat

Ich gebe die Ratschläge weiter, die man mir gegeben hat:
1. du musst es überall schaffen alleine sein zu können
2. nicht die Herzen der anderen verletzen
3. gibt es keine andere Art als sich haben zu wollen? (männliche Freunde haben)

221006 Why do you feel stuck?

221006 Tartar zum Frühstück

Willst du ein Tartar zum Frühstück ?
Eine Schüssel nur mit Muscheln. Nur Muscheln, riesig, mehr Öl als Frutti die Mare.

221005

die letzte große Erzählung: Zweisamkeit und Partnerschaft und Freundschaft. Sexuell libertär, fortgeschrittene Jugend der hetero-Singelmänner). Bei der kulturellen Phasenverschiebung hängen das Recht und die Geschichten hinterher.

((irgendwo auf spotify gehört))

221005 Miiii(l)ch

Ich sitze in einem yogafreundlichen Café in der Nähe der Uni. Fragen auf Französisch: »lait de vache ou lait végétale?«

Auf dem Tisch vor mir liegt das BUCH: La petite voix. Méditations quotidiens. Ich zitiere: »Tu ne peux seulement vivre de pain.« (Das schlechte Image des Brotes kann ich nicht verstehen)

A book about a guy, mit dem ich zu viel Zeit meines Lebens verbracht habe. Sich abarbeiten ohne bloßzustellen. Einige Tage um diesen Tag herum sagt C, es sei schon ok und gar kein Problem über ihn zu schreiben, aber bitte kein Buch über … (jetzt hab ich vergessen was). Ich erinnere mich an B, der der festen Überzeugung war, er sei nur ein Projekt für mich. 

»It‘s just bread, no eggs. We can add something.« Ich breche den Rücken des Buches. Das kann bei meinem Buch nicht passieren. Koptische Bindung oder unendliche Bindung. 

221004 Nach dem Laufen

solange bis das Licht orange wird. solange, bis die Person im Auto, ihre Pistole aufhört zwischen den Fingern zu drehen und eine Kugel nachlegt. solange bis der Fensterladen sich öffnet und mir eine Frau mit weißer Haube ihren Kopf herausstreckt und mich lächelnd begrüßt. MUTTERFIKTIONEN. meine anfängliches Sträuben gegen die Fiktion. das Bild der Mutter reicht bis ins Erwachsenenalter. als der Doktor C fragt, ob er eine Nacht im Hospital schlafen will, sagt er: »Nein, die Mutter meiner Freundin ist Krankenschwester.« der Arzt fragt nicht nach. ich schlage auf eine Mücke. dies ist ein Loch. wir stopfen es mit Fiktion. das langweilige Leben von Ferdinand von Schirach ist genauso langweilig wie meins. ich denke an zwei langweilige Jahre, die darauf aufgebaut haben, in denen ich einfach weiter gemacht habe – ohne die Anderen. ich denke an den plötzlichen Sprung ins Wasser. Zehn Männer rudern vorbei. niemand trommelt. sie rudern im Takt. meine Haut glänzt. das kleine vierzeilige Feld, in das ich tippe eignet sich, um nicht zu sehr auf das Geschriebene zu achten. solange alle Sätze gleich anfangen, es immer ein Wort gibt, auf das man zurückkommen kann, gehts immer weiter. ein kleines Wort reicht. ›Hallo‹, sagt die blonde Frau und dann sagt die mit den schwarzen Haaren schon wieder ›en fait‹. ›en fait‹. das ist das Wort, auf das sie zurückkommt und dann sagt sie was über Politik und irgendwelche Dinge, die man nicht sehen kann, wenn man die Installation ansieht. en fait sollten sich alle mal mehr um einander kümmern, als um die politische Bedeutungsaufladung einer Installation. (nicht, dass eine Installation nichts Politisches wäre.) ich puste eine Mücke von meiner Schulter. auf meinem Schoß liegt ein Stapel Werbung und ein imaginäres Buch. Bücher aus meiner Gebärmutter in die Hände eines Anderen. / Bücher aus der Gebärmutter einer Anderen. ich zerquetsche eine Mücke. ein Blutfleck auf meinem Bein. wessen Blut ist das? mein Blut oder das Blut der Mücke? mit der Geburt eines Buches sind die Dinge wirklich vorbei, oder? A sieht mich an und fragt »qu’est-ce que tu as travaillé?« gute Frage! sieht man ja nicht auf dem Bildschirm. und X. X hat eine Kaffeeecke eingeräumt. davon hatte sie schon immer geträumt. ich auch. solange bis wieder eine Mücke den Traum zersticht. 

221004 cute/Katze

at least she is cut. aus der Serie Katzen, mit denen ich gerne mal was getrunken hätte.

eine enorme Bandbreite an Katzen/Kätzchen/niedlichen Wörtern für frauen.

at least she is cute. (das Ultimum wäre wohl ein Mann zu sein.)

221002 Hai, Orka, Baby

00:07 Hai, sag ich zum 5. Mal zum Orka. null sensibilisiert, bei Tieren im Wasser. il y a un expression français, qu‘elle dit: wie ein Fisch… Backfisch. nicht ohne mein Fischrötchen, laufen am Pier entlang. dann: hörn wir uns morgen wieder, oder? ok sage ich ohne zu zögern.

A strickt für Ms Baby eine Decke. die Decke muss schnell fertig werden, weil klein Kinder schnell wachsen.

221002 als ich aufwache

mache ich mein Handy an.N schreibt mir eine Nachricht. wir chatten ein bisschen. ich denke an Berit Glanz, die von sich selbst sagt, sie chatte viel.

besonders freue sie sich aufs zurückkommen, sagt B.  und sie frage sich schon jetzt, wie es sein wird und versucht sich vorzustellen, wie es sein wird zurückzukommen.

ich denke an die Arbeit und frage mich, wann man wohl am besten arbeitet.

was würdest du gerne arbeiten? ich würde gerne … Bücher schreiben. und ich würde gerne an Text arbeiten und immer weiter lernen.

221000 (Datum ungekannt

Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Kunstgeschichte interessant sein könnte. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mitschrieb, aktiv zuhörte, in wilden Assoziationsketten verschwand, wenn der Prof auf Französisch Zitate runterratterte. Erst hier fällt mir auf, wie ungünstig eine Hand vor einem Sprechenden Mund ist. Erst hier fällt mir auf, dass das Formen der Worte wirklich wichtig ist.

Ich denke an C.

Wir befinden uns in einem inneren Geistezustand. In einer Künstlerresidenz, gar nicht weit von hier.

Verschwinden die Ausstellungen und weichen den Residenzen? Ist es das, was der Prof hatte sagen wollen? Warum man die Residenzen macht? Rat, Aufmerksamkeit, … All das gibt es auf einer Residenz. (In Frankreich ist es noch in bisschen üblicher als in Deutschland, kommt mir vor). Professionalität heißt nicht Erfahrung, sondern Verkaufbarkeit. Möglichkeit. Bei einer Residenz steht das Machen im Vordergrund. Mais: Ce n‘est pas interdit.

Öffentlichkeit vs. Zeit mit Kunst. Die starke institutionelle Identität iner Gallerie vs. Typ Laboratorium. Ça fait partie du jeu.

Das gehört also dazu. Ein Arrangieren mit dem Spiel, das kann noch ein bisschen dauern, bis der jugendliche Widerstand (ein Neu-sein irgendwo) verschwindet.

Die Abwesenheit der Künstler.

Immersive Praktiken. Auch in der Sprache: Die Sprache der Werbung.

»Wer hat von Ihnen schon mal seine Karriere gedacht?«
»Öh, hm, wir alle.«
»Und dann haben wir schnell wieder aufgehört.«
»Keine Lust auf Enttäuschungen« (»Ich sehe meiner Zukunft nicht besonders freudig entgegen, sagt B.« »Ahja, mais pourquoi?«)

Wie viele Millionen google-Ergebnisse es für den Schlüsselbegriff ›exposition‹ gibt: unglaublich.

Auch wenn die Krise1 2019 eine große Auswirkung auf  das Ausstellen hatte.

Exposer – comprendre le verbe avant son resultat: (LINK) mettre en vue, présanter en regard.

Ich denke an Senthuran V., der in einem Interview davon spricht, dass dieses Buch nicht hätte ausgestellt werden.

  1. ?
  2. Exposer, das heißt auch: Kritik ausgesetzt sein. (Wie viele Leinwände liegen unausgestellt im Atelier des Künstlers)
  3. Exposer un enfant
  4. ?
  5. ?
  6. ?
  7. Exposer un batiment au sud (p. ex., classiquement)
    (Hier gibt es eine Symmtrie: Ein Gebäude kann nur in eine Richtung ausgerichtet sein. Automatisch sind die ausgestellten Gegenstände auch Konkurrenten. Daraus folgen unterschiedliche Möglichkeiten des Umgangs.

Es stellte sich heraus, dass Kunstgeschichte eine sprachliche Abhandlung eienes Verbs war.

Sehr schön!

  1. Seitdem dieses Wort ›Krise‹ in einem Buch aus dem letzten Jahrhundert gefunden habe, in der es um irgendeine Krise in den 1960ern ging, erscheint mir das Wort noch ein bisschen abgenutzter, als es mir eh schon erschienen ist []

220930 Flugzeug

Ein Herabfallen das Flugzeug. Wie ein Account.

220930 Flugzeug

Ein herabfallendes Flugzeug, wie ein Accent grave.

220929 sans savoir

ce qu’il veut regarder en outre.

220928 Dans la nuit

j’essaie à dormir, ce que ne fonctionne pas. je mets la plui. la plue vrai et la pluie de ma téléphone. In Toulouse sitzt man nicht in Kaffeehäusern. Nur noch zwei Wochen, dann werde ich mich an die neue Umgbung gewohnt haben. Dass ein Text ebenfalls ein mis en space ist, sehen die Künstler nicht. 

220928

Dorothee Elmiger liest auch ihre Bücher nicht fertig.1

 

  1. https://open.spotify.com/episode/26z3xiO7H2VhEw9BS3JQfl?si=5eefc52ed7574463 []

220826 ich machs mir schön,

beschließe ich. ›es sich schön machen‹ kann – anders als ›das beste aus etwas machen‹ auf allen Zuständen aufbauen. über mich fliegen die Flugzeuge hinweg. groß wie Schiffe im Hamburger Hafen. trinke Kaffee (Lavazza, fruchtig) aus einer Tasse mit Wal, die mich an die Tasse mit der nackten Frau zu Hause erinnert.

H postet auf Instagram von hier. auf SZ.de lese ich von den Pausen im Alltag, besser zwischendurch, als lange Pausen. das spricht für einen regelmäßigen, aber geringen Konsum von Zigaretten. denke an A und das Zaudern über Entscheidungen.

es ist 9:40, ein Flugzeug landet in einer Minute. ich werde zu spät kommen oder schnell fahren.

120826 Hochhausblick

das letzte Mal. ich denke an Karoush Tahas Krabbenwanderung und daran, dass es hier keine Hochhausfrauen gibt. die alten Zigarettenstummel riechen noch aus dem Mülleimer – obwohl es rosa Beutel mit Duft sind.

220924 nochmal/wieder, tranquille

encore
une fois

encore une fois

H und ich sitzen an der Garonne – tranquille. Wir sprechen nicht über Menstruationsurlaub, weil meine Empfindlichkeit sich an der Empfindlichkeit  stört. Am Montag gehts wieder los. Am Wochenende hat die Uni in Toulouse zu.

220923 Verbenen, Wasser, Wein

der erste Wein, den ich in Frankreich kaufe ist

[A] Merlot
[B] der gleiche, den wir beim Campen dabei hatten
[C] alkoholfrei. um diese Frage zu beantworten, setzt der Mann den Telfonjoker ein.

als ich den Tee ›Verveine‹ in der Küche sehe, fällt mir wieder ein, dass Lorane vor ihrem Küchenfenster einen Verbeinen-strauch wachsen hat. dieses Kraut gibt es in Deutschland nicht.

ich beginne, süßen Kaffee zu trinken.

mag den Geschmack des Wassers. bin überrascht, dass L kurze blonde und nicht erwartet lange braune Haare hat.

220922 verzweifelte Versuche

shortcuts für Absatzformate zu erstellen.

220918 Katze, Malve, Herbst.

zwei rechts, einer links. daran bleib ich hängen an ein- und zweispurigem Verkehr. gleichzeitig bin ich traurig, als L schreibt viel Spaß in Toulouse. sie soll C für mich drücken. ich versinke in diesem Gedanken, dass ich nicht da bin. dann stelle ich auch noch fest, dass ich das Spielen verloren habe.1

ich gehe die Straße lang. irgendwann, als ich feststelle, dass hier wohl kein Bäckerei mehr kommt, drehe mich um, überhole zum zweiten Mal eine alte Frau, der das gehen nicht leicht fällt. ich denke an meine Oma.
ich kaufe ein Croissant.
ich trage eine kurze Hose, aber es ist kalt.
die Frau macht halt und erzählt was. ich verstehe nur die Hälfte.
als ich ihr sage, dass ich nicht so gut Französisch spreche, macht sie kurz langsam und dann wieder schnell. ich halte mein handy in der Hand. ich denke: ich werde mich zwingen die Zeit zu genießen.

liegen die
Malven wie
tote Engel

Larven am Boden. oben
ihre Kinder die
blühen noch

sitzt ein mann im Erdgeschoss und lässt seine Katze raushängen

  1. keine Sorge. wenige Monate später habe ich es wiedergefunden. Manchmal versteckt es sich. []

220913 Abfahrt

während C mich zum Bahnhof fährt, fällt uns auf, dass wir die ganze Zeit von einem anderen Tier sprachen, als wir uns fühlten, wenn wir uns sahen. was du … willst kein Fuchs mehr sein? nö, soweit sind wir noch nicht. 

»nein du bist kein Wolf im Schafspelz.«

»ein Schaf im Wolfspelz?«

falsche Antwort.

 

220912 Enden, Bücher, Bibliothek

ich will nicht aufstehen. das schlägt sich gerade auf alles nieder. ich sitze zum letzten Mal für wohl eine Weile an der Weißensee. fast alle machen ein Buch als Abschlussprojekt. (A schmunzelt über das Hadern und dann wirds doch ein Buch.) alles hat ein Ende. nur die Wurst hat zwei. morgens Gespräch mit Frau S. wir stolpern im Eingang übereinander, sehen uns zum ersten Mal in echt. E hatte mich vorgewarnt. sie dachte sich schon, dass da was läuft zwischen dem Herrn C und mir, meinte sie. wir waren doch Ostern irgendwo. das hatte ich fast vergessen. erste Erfahrungen mit Eiern. Cs Osterei für L – mit Haaren. sie trägt Schuhe mit Versace-ähnlichem Goldelement, Leggins und eine rote Maske. gestern mit A in der Müllerstraße Baklava. später sie: Vanilleeis und gemeinsam unentschlossen. spürbare Unentschiedenheit. irgendwann greife ich ein.

Tage in Cs Wohnung.
die Versuche alles vorher zu regeln scheitern.

gestern großer Unmut über das Bibelbuch (wie heißts) von ? – einem Mann. nur ein Mann kann auf die Idee kommen, ein 2000-Seitenbuch über alles zu machen. die große Frage:

muss man daraus ein Buch machen?

220909 ich träume

dass ich mit D? und M? (oder waren es L oder C?) nach Toulouse fahre. aber wir fahren am 17.! und nicht am 14.

wir fahren über Köln. in Köln Pause. ich fahre ich mit dem Rad zum Bahnhof. ein kleiner Junge tatscht mich am Knie. ein Mann ruft hinterher: »der will was klaun!« – »dacht ich mir schon«, ruf ich zurück.

220904 dating (forever) + Kreuzberg

am Balkon nebenan: »ich bin 32 sehe gut aus, bin blond. … A datet jetzt jemanden, der 42  ist – und er sieht aus wie 42! … sie hat gerade mal ihrem Master. sie ist lustig. aber sie ist nicht: ›ich bin so cool‹ und er muss auch schön und cool sein.«
(nun datet A also einen, der so aussieht, wie er alt ist. scheint nicht erstrebenswert zu sein.)

wir, am Wochenende mit L (unserer Singel-Freundin) unterwegs. mit jedem Glas stolpern wir alle mehr in Rollen. ich bringe alle dazu in einem Bett zu schlafen, obwohl das niemands Plan war. am nächsten Tag bin ich überrascht. das war meine Idee? L und ich sind wieder im Partnerlook. lade mir gleich am Sonntag die neue App herunter. hänge meinem Kater nach. der Kater dauerte bis gestern. ich rede Müll.

A probierts einfach nochmal sagt sie. »wenn man sich mag?«
ich beschließe vorsichtig zu  sein.

wir sitzen zu AHs Buchveröffentlichung. dann bei Maroush großes Erschrecken. vor uns platzt die Scheibe. das kann doch nicht sein. und vorher ging der Müll schon auf – mit dem gleichen Geräusch.

2,5 Tage in und ums Kotti herum.

 

220828 Geschenke

gib keine Geschenke, wenn du nicht bereit dazu bist. (Zitat A)

220822 arbeitend, Spinne

Era Istrefi im Radio.

der Radio vor mir. die grüne Lampe auf dem Tisch. das Buch im Computer. auf einmal eine Spinne. ich schreie und dann fange ich sie mit einem Glas.

mag wie Judith Schalansky über Gestaltung spricht.

erinnere mich, dass ich [an was erinnerte ich mich?]

220826

erst n Joint, dann ne Frau, dann der Gin, den man vom Balkon der Nachbarn aus sehen kann. 

morgens rufe ich T.I. an. ›Es tut mir leid und wi geht es dir?‹ das sollte Auswirkungen auf meinen ganzen Tag haben.

nachmittags kommt M. wir basteln einen Vertrag – mit ok- und Datumsstempel.

abends kommt A vorbei. berichtet von ihrer glamourösen Chefin. in  der Kreativbranche geht die Verwertungsmaschine nicht mal mit monetärer Entlohnung einher. wir sehen der Realität ins Auge: ›Hallo! – wir werden keine Bücher machen. das lohnt sich nicht.‹

nachmittags drucken L und ich ihre Visitenkarten. ich fahre mit der S-Bahn zur Jannowitzbrücke und steige dann in die U8. merke, dass ich lange nicht mit so vielen Menschen auf so engem Raum war. später erkläre ich Oma am Telefon, dass ihr Bild einer Großsstadt nicht mit meiner Realität übereinstimmt. sie erzählt die Geschichte von England. da war sie so alt wie ich jetzt.

kollektive Trauer der Familie. ich wäre auch gerne dabei. würde Kränze aussuchen. dann kann man was tun.

mit 30 scheiden sich die Geister. die mit und die ohne Kinder. (das kann für Zerwürfnisse sorgen und ist eigentlich sehr bedauerlich. denn möchte man selbst auf der Seite stehen derer, die auf einmal nichts mehr außer Eltern sind). wenn das Kinderkriegen obligatorisch ist, dann scheiden sich nicht die Geister, weil es dann keine Wahl gibt. warum

 

220824? Babysitter, sie/er

Ich denke daran, dass man in dem Späti in der Nähe der Wasserstraße einzelne Zigaretten kaufen kann. Ich fand das ne scheiß Idee. Außerdem denke ich daran, dass A meint, er kenne es aus den Filmen, dass die Babysitter Pizza bestellen und alle ihre Freunde durchtelefonieren. die Filme zitiert er als Referenz. dann treffe ich mich mit A. wir rauchen gemeinsam eine [Zigarette].

220823 Radio

get to France !

ok!

(anders als man hätte vermuten können, ist heute mir etwas auf den Zeh gefallen.)

missing what?
das Schreiben. mein linker Ringfinger

220822 claudia de la torre über Bücher

»books are different from other mediums. they can exist in different places at the same time

they allow the user – rather than the observer – to go back and go foreward and stop where they want […] making books … it requits lots of decisions in the making: what kind of material. what kind of printing. how is it gonne be distributed? who is gonna read it. […] i do have a love for paper and printed matter.«

«1

  1. https://gastv.mx/entrevista-claudia-de-la-torre/ []

220820 Frühstück, Croissant, Erholung

bei einem guten Frühstück darf ein Croissant nicht fehlen.

Resumée sonstiges Leben: ich muss mich erholen.

 

220819 Herd, duplo von einem Fremden, in Moabit

meine Lieblingsherdplatte ist die untere links.

ich träume

in einem sehr leeren, Raum mit niedriger Deckenhöhe zieht jemand einen sehr sehr langen Haar…zopf aus dem Ausfluss. jemand anders (S?) filmt. es ist eine Performance

morgens

A schreibt: hast du Lust gemeinsam Abend zu essen?
ich bringe ein Paket zur Post.
auf dem Rückweg Telefonat mit O. sie liest mir ihren gefundenen Namen vor und spricht den Wunsch aus, wir mögen uns gut verstehen, nachdem wir mit dem Gründen unserer Familien fertig sind. (ich widerspreche nicht)

nachmittags

müde fahre ich zurück. ich bin die Birgit von birgit and breakfast. anders, als in meinem Kopf, sagt die Stimme aus meinem Mund nichts zu Geld und Gruppendynamik. zeichne die Layouts von spector books und versuche den Aufbau der Bücher zu analysieren. freue mich, dass ich M kennenlerne, aus dem Dunstkreis der Kunsthalle Below. am Montag werde ich nochmal hinfahren. weiter Layouts analysieren.

abends

er hat eine ganze Packung vorne am Lenker befestigt und weißt mich nickend an, mir eins zu nehmen. ein duplo von einem Fremden. {à la ein Schaumkuss von einem Fremden.}

besuche a, sitzen auf dem Balkon, kochen Ofengemüse. der Dip wertet alles aus. sprechen über die Kontrollmechanismen der Angst. verlassen das Haus, gehen zum Späti. ein Mann auf einem Rennrad fährt an uns vorbei. es ist C. er trägt jetzt einen Schnauzer, hebt seine Hand, wirft ein Hi zurück.

A und ich tragen zwei Weingläser und eine Flasche in der Hand. ich freu mich über mein kontrollarmes Leben und freue mich noch mehr, dass ich mit A unterwegs bin, dass C sieht: es geht mir gut.

bei der Heimfahrt fahre ich die Perlebergerstraße entlang und habe, als ich auf die Friedrichsstraße treffe zum ersten mal das Gefühl nicht völlig lost in Moabit zu sein.

220819 Herd, duplo von einem Fremden

meine Lieblignsherdplatte ist die untere links.
 müde fahre ich zurück. ich bin die Birgit von birgit and breakfast. anders, als in meinem Kopf, sagt die Stimme aus meinem Mund nichts zu Geld und Gruppendynamik. versuche die Layouts von spector books zu analysieren. zeichne ab. werde am Montag nochmal hinfahren.
 ein duplo von einem Fremden. er hat eine ganze Packung vorne am Lenker befestigt und weißt mich nickend an, mir eins zu nehmen.
zu gestern: morgens zu M. sie wohnt gar nicht weit weg und erzählt mir von ihrem Buch. außerdem: Lob der Langsamkeit an der Kunsthochschule. ich weiß gar nicht recht, ob wir uns kennen, und wenn, woher. als sie von den Arbeitsumständen spricht, wird mir schlecht – schon wieder
abends kommt C. der Versuch uns am Kotti zu treffen scheitert. ich bin zu spät, dann ist das Ostkreuz gesperrt. treffen uns dann mitten im bevölkerten Friedrichshain
laufen zurück nach Kreuzberg. essen mitgebrachte Lasagne. der Dönermann von der Ecke (KÖPENICKER / Querstraße zur Oberbaumbrücke) C hat ein Wort auf den Lippen. wir finden es nicht. der verkäufer gibt uns Holzgabeln. essen vorm Rewe Lasagne.
 fühlt sich an als wärs immer so gewesen.
 Rotwein nebenbei. 
Muffin, Schokomuffin. unabhängige Erinnerungen an die Schulzeit.
 laufen weiter zum Pavillon.
laufen mind. 8km. Rückweg zur Elsenbrücke. die ist auch gesperrt? zurück zur Oberbaumbrücke, dann Modersonbrücke. ich träume von einem sehr leeren Raum.

220818 Lichtenberg, Bombenenschärfung, Spaziergang: Lasagne und Wein

gestern

morgens zu M. sie wohnt gar nicht weit weg. sprechen über das Buch. außerdem: Lob der Langsamkeit an der Kunsthochschule. ich weiß gar nicht recht, ob wir uns kennen, und wenn ja, woher. als sie von den Arbeitsumständen als Freelancerin spricht, wird mir schlecht – schon wieder. so wenig Geld für all das.

abends

der Versuch uns am Kotti zu treffen scheitert. ich bin zu spät. dann ist das Ostkreuz gesperrt. treffen uns mitten im bevölkerten Friedrichshain. laufen zurück nach Kreuzberg. essen mitgebrachte Lasagne. der Dönermann von der Ecke (Köpenicker / Querstraße zur Oberbaumbrücke) zwinkert mit beiden Augen: hier ist eure Gabel. C hat ein Wort auf den Lippen. wir finden es nicht. der Verkäufer reicht uns Holzgabeln. ›wir haben was zu essen dabei‹. dann essen vorm Rewe Lasagne.

fühlt sich an als wärs immer so gewesen.

Rotwein nebenbei.

essen Muffin zum Nachtisch – Schokomuffin: unabhängige Erinnerungen an die Schulzeit.

laufen weiter zum Pavillon.

laufen mind. 8km.

Rückweg zur Elsenbrücke. die ist auch gesperrt?

zurück zur Oberbaumbrücke, dann über die Modersonbrücke zurück.

 

220817 durch fhain, Erinnerung an den LSD-Dealer

als ich mit I durch Friedrichshain laufe, auf der Suche nach einem Ort ohne Touristen, laufen wir an einer Werbung vorbei: LSD – das ist der Dealer, der im Text gelandet ist. ich denke auch an den schönsten Drogendealer der Welt. daran, dass N sich jetzt die Haare transplantieren hat lassen und dass sich seine Realität von der Realität seiner Jugend wahrscheinlich noch mehr unterscheidet, als es das meine Realität tut.

220817 ich träume

dass ich in die Wohnung von S1 und S2 ziehe. S1 zieht aus, ob S2 bleibt, weiß ich nicht. ich ziehe wahrscheinlich mit einer alten Mitbewohnerin (M?)ein. in meinem zukünftigen Zimmer steht noch ein in die Dachschräge passendes Bücherregal. man sieht es, wenn man reinkommt. es füllt die ganze Wand. einen Kleiderschrank gibt es auch. aber kein Bett. das Bad hat unterm Waschbecken ein Loch – von der Küchenseite sich man: hier kann man durchsehen. neben der Badtür hängen zwei Säckchen. die Menstruationstassen der beiden? ich nehme sie ab, packe sie zu den anderen Sachen, die umzuziehen sind und beschrifte sie mit ›links‹ und ›rechts‹.in meinem Kopf haben die beiden natürlich immer die gleiche Seite. eine hat alles rechts hängen. die andere alles links.

S Arbeitskollege J ist auch da. seine Aura zumindest.

können wir Cs Auto zum Umzug benutzen?

die WG der beiden stimmt mit keiner Wohnung in meiner Erinnerung zusammen. Eingang: Flur, rechts geht mein zukünftiges Zimmer ab, gleich dahinter das Bad, gleich dann kann man um die Ecke zur Küche. wo S2 s Zimmer ist, weiß ich nicht.