Schlagwort: Bett

230813 • zurück in Berlin

 

Der Kühlschrank ist zwar nicht leer, aber ein Großteil seines Inhalts ist nicht mehr genießbar und die Hälfte aller Zutaten für ein ordentliches Frühstück fehlt. Wir gehen zum Bäcker in der Groninger Straße.

Dann sitzen wir noch ein bisschen am Spielplatz, essen Börek, sprechen über die beginnende Arbeit, den Kapitalismus. Diese Theorie diente Darwin als Vorbild. Survival of the fittest.

Dass der Glaube mit Worten verknüpft ist, stimmt, aber wie glauben Kinder. Können Kinder glauben? Parallelwahrheiten, die für Reibung sorgen, wenn sie aneinander kratzen. Die Warhheit gibt es nicht. Wir laufen zum Schäfer See. ich steige in Hundekacke. Throw back to: Besuch von Cs Vater [Link ergänzen], der in der gleichen Ecke in Hundekacke stieg. Reinickendorf ist eben nicht Prenzlauer Berg.

Ich denke an die Bauarbeiter in Paris, die die Treppen abschliffen und die wände strichen. Sie sahen jedes Verlassen der Wohnung und am letzten Tag sprachen sie uns, mit Gepäck beladen, an: Ob wir es hier mögen, woher wir kommen, wie viel wir zahlen. Sie mochten den Ort etwas außerhalb von Paris, wo sie wohnten, lieber als die Stadt.

Müde. Es ist heiß.

Draußen treffen L & M auf C, der Wäsche aufhängt. Gleich gehts zu Curry Baude. [Link PP] Sitze im Bett und bin erschöpft. Nachhausekommen ist anstrengend.

Auf dem Rückweg scheitern sämtliche Versuche, eine freie Platte zu finden. Wir treffen wieder auf M. Das ist das Schöne am Wedding, dass man sich trifft. Spielen, bis es so dunkel ist, dass das Orange des Tischtennisballes völlig mit dem Hintergrund eins wird und mehr Bälle daneben gehen als beim Gegner landen.

 

230716

Meine Gesicht spannt. Dr. Hauschka wird aufgetragen. Es wird besser. Ich lerne im Bett. Später möchte C gerne eine Sonnenbrille kaufen.

 

230329 Über Atem

Sabine1 schickt mir Zweisamkeitsbilder auf instagram: Zwei Steine vor der Ostsee, mehrere Paare am Strand und nochmal ein Paar.

Dann schreibt sie noch: Achtung! Passe dich nicht zu sehr an.

Ich sitze passenderweise sehr unangepasst mit ungewaschenen Haaren, im Schlafanzug, seit vier Stunden im Bett und versuche aus sieben Seiten Text zwanzig zu machen.

Sabine sagt:

»Die Luft strömt durch dich durch, strömt in dich ein.
Je mehr Türen du offen hast, desto leichter kann die Luft durch dich durch und aus dir heraus.
Sie kommt anders raus, als sie reingekommen ist.
Das was üblicherweise mit Atembübung benannt wird, das sind keine Übungen.
Es geht darum wach zu sein, mir bewusst zu sein, dass ich atme.
Und ob der andere links oder rechts rum atmet ist auch egal.
Eine erste kleine Übung: Setz dich in die Straßenbahn. Kannst du die anderen Menschen atmen sehen?
Nimm wahr, dass du atmest.
Nimm wahr, dass der Andere atmet.«

Ich atme ein.

Ich atme aus.

Die Sonne fällt durch den Vorhang auf die Decke auf meinen Füßen.

Ich denke an Carloline, die von ihrem Baby und seiner Bauchatmung erzählt.

  1. https://sabine-harbort.de/ []

220713 (2) Kino, Panik

ich wache auf – erfrischt. seit einigen Tagen, endlich Vorhänge. wie oft fängt mein Schreiben mit einer Verortung an: ich wache auf / ich bin noch müde / ich saß am Küchentisch. nein: ich sitze im Bett, schalte mein Handy an, C, ob ich vorbeikommen soll. später besuche ich ihn. sitzen auf der Couch. der Baumschulenweg ist wie immer, nur dass auch hier der Bankautomat gerade nicht geht.

denke an den Mann beim Rundgang, dem ich versuche zu erklären, warum das Gurkeneinlegen vergleichbar mit künstlerischer Arbeit ist. »alles unklar«, sollte M am Abend sagen, als ich ihr von einem weiteren gescheiterten Erklärungsversuch berichte. er sagte: nur, dass man sich beim Konservieren sicher sein kann, das man was hat. (ungläubig, denke ich mir oder ›er ist wohl kein Künstler.‹)

in der Zeitung steht ›den Tag mit Zimtschnecken und gossip zelebrieren‹1‹ – denke an die IKEA- Werbung mit der Endlich-ist-der-Tag-vorbei-Zimtschnecke.

höre eine Online-Klausurvorbereitung. verstehe nichts. die Worte, die verwndet werden, sind für mich nicht belegt. ich konzentriere mich auf die Gestik und Mimik der Sprechenden. fühle mich wie im Zoo. Wisschenschaftsmenschen unter der Lupe. sie verwnden eine andere Sprache. immerhin präzise, das gefällt mir. irgendjemand sagt: »ich hatte eine Blokade … ich wusste nicht woher sie kommt und wohin sieht geht.« fange zu lachen an. du musst die Blockade liebhaben!. »die Kurve«, um die ging es sagt C. lacht auch.

unsere Beine liegen auf der Couch.

die Internetverbindung ist instabil. genieße die Leere der Wohnung der beiden.

der Weg an der Spree zurück, vorbei am Plänterwald: es riecht nach Wald und nach Wasser.

am Abend beschließe ich weniger patzig auf unfreundliche Menschen zu reagieren, denke an B und seine Yogaweisenheiten: Gelassenheit (liebs).

KINO: Der schlimmste Mensch der Welt. schmuggeln Getränke mit in den Saal. als wir den Saal verlassen, erhält M eine Nachricht und bricht in Tränen aus. berichten uns gegenseitig wie es war. denke an die Männer von gestern, die mit 40 erstaunt feststellen: wir haben ja die gleichen Gefühle und Probleme. das haben wir Frauen schon lange vorher festgestellt.

kurz zusammengefasst: besonders wütend macht mich die Unentscheidenheit Anderer, die an mich herangetragen wird – besonders, wenn sie mich betrifft.

ich habe wieder Geburtstag. ich esse mit M zu alten Preisen in einer Seitenstraße der Proskauerstraße – gegenüber des Fundorts des kleinen weißen Schränkchens. zur Vorspeise gibts Krabbenchips. über die filmischen Mitteln, die verwendet wurden. M mag, wie der Rausch umgesetzt ist und den Schalter, den die Figur umlegt und nach dessen umlegen auf einmal alles still ist. mir sind diese beiden Ausreißer ein bisschen zu anders als der Rest / zu wenig, um gegen den Rest anzukommen.

völlige Identifikation mit der Protagonistin. bekomme Panik. der Mann, der sagt: du  bist ein toller Mensch. – andersherum hat man mit 30 heute auch noch ein halbes Leben vor sich. (diese Panik-Gedanken sind auferlegt. ich bekomme sie nur, wenn man sie mir vorsagt, sonst bin ich eigentlich ganz zufrieden mit der Langsamkeit und der Freiheit, dem Ausprobieren.) nur der Tod ist ein Ende. ich denke an CL, der über den Tod seines Großvaters spricht. eine Entscheidung, die getroffen wurde. R kniet vor ihm und möchte ein Kind.

zur Nachspeise gibt es ein Stamperl Guavensaft. stoßen an, auf den Geburtstag einer Oma, zu dem ich eingeladen bin.

  1. Zeit, 7. Juli []

220705 ich träume: Rundgang und mehr. Tag: Arbeit, abends

Traum

großes Durcheinander. Rundgang der Weißensee. der Rundgang findet auf dem Gelände des Ignaz-Günther-Gymansiums in Rosenheim statt. innen sehen die Räumlichkeiten aus wie die Stadtbibliothek Rosenheim: Bücher, Regale, schöne Räume.

oben, in einem Besprechungsraum trifft sich der Verein und wählt eine neue Chefin: M wird Chefin! alle sind erstaunt: sie wollte sich doch lieber um die französich-deutschen Födermittel kümmern und Chr. G. wollte  Chefin werden. aber sie hatte irgendwie vergessen sich zur Wahl aufstellen zu lassen. große Aufruhr. viel Getue. nur M sagt nichts.
vielleicht passt es ihr doch ganz gut, jetzt Chefin zu sein. suche ihr Gesicht unter den Leuten, aber  kann es nicht finden.

Szenenwechsel. unten: an der Ecke, wenn man von der Bühne auf die Aula sieht links: eine Mutter mit einem Kind im Buggy / im Rollstuhl fragt irgendwas, macht nachdem ich ihr Antwort gegeben habe, die Tür zum Flur auf und parkt ihr Kind in seinem Gefährt an der Wand. dann macht sie die Tür zu einem Raum auf, in dem zu meiner Überrraschung viele betten stehen und verschwindet im Bettenlager. ich wache auf.

Tag

fahre nach Mitte. stelle fest, dass H nicht da ist. fahre wieder zurück.

arbeite zu Hause. telefoniere mit P.

treffe mich mit I. trinke Fritzs Melonenlimo. I trinkt Bier. im Schulhof von Is Kindheit. er berichtet von dem großen Festival in Polen, das sie gerade aufgebaut haben. ich denke an D.

auf dem Gepäckträger meines Rads klemmt ein kleiner weißer Schrank, den ich gerade gefunden habe. er passt gerad so auf meinen Gpäckträger und hat bunt-bemalte Türen. der Bauigenieur analysiert genau und fasst etwas in Worte, für das ich bis jetzt nur ein vages Gefühl hatte: am besten liegen die Dinge, je weiter der Schwerpunkt unten ist. (am besten, wenn der Auflagepunkt unter allem ist.)

an meinem Gepäckträger hängt ein kleiner Mann:
[Foto !]

Stücke der Eishalle, die unter der Last des Eises zusammenkrach, liegen in Rosenheim. Keilzinkung. gleiches Problem mit meiner Kleiderstange, die unter der last der Kleidung in der Mitte an ihrer Sollbruchstelle auseinanderbrach.

Is Erzählungen beginnen meist mit einem wir. auf der Bank neben uns liegt ein aufgerissenes Vakuumbeutelchen. die Zeit der Druckverschlussbeutel ist passée. ›P = keine Dichtung ist dicht.‹ trifft auch auf die kleinen Beutel zu. (die Dichtung unter dem Syphon hat sich iÜ wieder eingemuckelt, ganz allein, auch ohne Silkikonfett.)

unser Abend endet in der teuren Pizzeria. ich trinke leckeren Rosé und essse nichts. I ist wieder Ragout. irgendwann täuschen mich meine Augen und ich sehe einen roten Geldbeutel auf dem Tisch liegen. aber es ist nur eine Serviette.  an der Bushaltestelle geht das Licht an. I trifft sich noch mit S und ich fahre nach Hause.

ich denke an Maggie Nelsons Argonauten und ihre Versuche Pronomen zu vermeiden. (um ein Pronom herumtanzen. gestern Abend hat mich C vorgestellt: »das ist meine Freundin Birgit.« M hat dann gleich gefragt, wo wir uns kennengelernt haben. das nächste Mal sagen wir ›parship‹.)

heute ist Zeugnisvergabe. später fällt mir ein, dass ich am Tag der Zeugnisvergabe mit J und M am Weißensee saß. J sprach von Häusern. kurz danach trennten er und X sich. DIE IDEE EINES HAUSES KANN ALLES ZUM ZUSAMMENBRUCH BRINGEN.1

komisch, dass die letze Woche alle auf einmal von Pfannen reden:
Eisenpfannen, Edelstahlpfannen, … (was war die dritte? mit beschichteten Pfannen braucht man gar nicht erst anfangen.)2

else:

sprachen vom Sandstein: I war klettern. ich habe welchen bearbeitet.
zitronenschlalig, der Limoncello. I empfiehlt Pilze in einem Joghurt in der Ecke versteckt zu essen. 500 Euro Dachgeschoss – kann nicht sein. wissen wir gleich.

  1. C rechtfertigt alle die Kinder bekommen, obwohl das der Trennungsgrund von der vorherigen Freundin war: die Idee eines Kindes ist dann schon im Kopf.
    na gut.
    ich sehs ein.
    auch Männer sind Ergebnisse ihrer Umwelt.
    langsam fange ich an, C nicht als Mann, sondern als Partner zu sehen, für den viel menschlichere Regeln als für andere Männer gelten. []
  2. ich muss Oma fragen, in welcher Pfanne, wenn nicht einer beschichteten sie immer die Pfannkuchen gemacht hat. oder hat es damals schon Teflonpfannen gegeben? []

200424 abendlicher Spaziergang, Café Kotti: Liebe & Freundschaft, Ende

 wir maschieren die Stralauer Halbinsel entlang. CG hat seit sein Lachen zurück. »ja, es ist viel passiert«, oder um es mit AHs Worten zu sagen »sie war nicht untätig gewesen.«1 ich erzähle von C, von der Ernstigkeit und frage, mit was wir die Liebe verwechselt haben. gemachte Aussagen, um zu sehen, wie sie sich anfühlen.
[am Bsp. von K, der keine Tomatensoße mag – nein, er hasst! sie sogar
und am Bsp. von mir, der Abneigung zu Farben, zu Bewegtbild, die sich beide in Luft auflösten] später nimmt er mich ganz kurz in den Arm. ich verliere meine Anspannung.
wir sprechen – über alles.
wie immer fragt C, ohne viel zu sagen. als ich zum Inhalt des Rucksacks frage, wird er zum einzigen Mal misstrauisch: »warum willst du das wissen?« aber nur kurz. später erzählen wir beide von Menschen, die man gemocht hat, von alten Lieben,  wie lange sie dauerten, wie die Enden waren, ich denke an F. irgendwann sagt er, »ich weiß gar nicht, wer du bist«. – das Gefühl hatte ich auch immer.

dann fahren wir nach Kreuzberg.  zwischendurch luge ich an den anderen Tisch und meine D zu erkennen. isser das? er ist es. beinahe hätte ich ihn nicht erkannt.er spricht auf englisch mit mir ich antworte auf deutsch.
ich gehe wieder zu CG zurück.
zwei Gläser Wein später sagen wir Tschüss zueinander.
»gute Reise!«
»bis bald!«, sagt C.
(wie immer gibt es gibt kein Ende! – dieser Satz sollte CG im Kopf bleiben. auch mir ging er nicht aus dem Kopf)

später falle ins Bett. wirklich. dann stehe ich nochmal auf, um zu tippen. ›v/Versuche ehrlich zu sein!‹
wir: haben ein ähnliches Naturell. ich lache über die Seite mit den Relativsätzen und schüttle den Kopf: »nein, ich will kein Teil des games mehr sein.«2

  1. aus Anna Herms: Due Magneti []
  2. das Problem ist, dass eine Frau, sich nicht entscheiden darf, sie wird als automatische Teilnehmerin des Games gesehen – ob sie will oder nicht. []

210801 Paris [11]

8. Juli

ich liege krank im Bett. N sitzt an meinem Schreibtisch und arbeitet.