Schlagwort: Bier

230628

Sie las Park, trank Effes.

230413 Zurück in Berlin

Morgens begleite ich C zur Warschauer. Viele Menschen, mein Herz zieht, vermisse die Geborgenheit der Herkunftsstadt.

Am Nachmittag fahre ich nach Kreuzberg. Ich kaufe Haarseife. Kehre zu Prinzipien zurück, die über Bord zu werfen, wichtig war, um ihnen nicht ausgeliefert zu sein. Wieder hab ich meine Kundenkarte vergessen.

In der LPG in der Reichenberger kaufe ich Salbei- und Hafertee. Ich erinnere mich an ein Date vor einigen Jahren, bei dem es Hafertee aus der Thermoskanne gab und der Gedatete silberfarbene Salomon-Schuhe trug. Er wohnte irgendwo Gesundbrunnen, hatte einen Zeitschriftenständer in seinem Zimmer und: er konnte nicht schlafen, wenn jemand neben ihm lag, was mich um 4 Uhr nachts 13 km durch die Stadt nach Hause fahren lies. Ich weiß nicht, ob es langsam mal Zeit ist, diesem Mann zu vergeben, oder ob das nicht nötig ist und ich mich noch weiter Jahre darüber ärgern kann.

Zurück in die LPG. An der Kasse beobachte ich ein Paar, das nicht egozentrischer aussehen könnte: sie hat sehr kleine Füße und er trägt ein rotes Tüchlein um den Hals (so eins, wie F immer trägt). Der Style sieht irgendwie falsch aus. Ich entkomme den Blicken eines präsenten Mannes, der die LPG hinter mir verlässt und am Telefon auf Englisch jemanden von dem Opening heute Abend erzählt. Es ist Mittwoch.

Im Penny treffe ich L mit seiner Freundin. Genau wie ich kaufen sie nur ein Produkt.

Er sagt: Du musst dich nicht rechtfertigen.

Ich laufe nach Hause.

An der Warschauer will ich in die Bahn steigen.

M ruft an.

Wo bist du?

Warschauer.

Ich auch.

Wir treffen uns, gehen nach Hause, trinken Bier.

M sprüht, steckt mich an.

Ich schreibe immer vom Essen, sagt sie.

Stimmt.

Und früher hab ich immer gezeichnet, was auf dem Tisch lag.

Ich denke an Randgespräche.

Später sprechen wir davon, dass man Dinge, die man ablehnte, weil man sich gegen die Eltern wehrte, später wieder aufnahm. (Bsp. Bärte, Öko, …)

220705 ich träume: Rundgang und mehr. Tag: Arbeit, abends

Traum

großes Durcheinander. Rundgang der Weißensee. der Rundgang findet auf dem Gelände des Ignaz-Günther-Gymansiums in Rosenheim statt. innen sehen die Räumlichkeiten aus wie die Stadtbibliothek Rosenheim: Bücher, Regale, schöne Räume.

oben, in einem Besprechungsraum trifft sich der Verein und wählt eine neue Chefin: M wird Chefin! alle sind erstaunt: sie wollte sich doch lieber um die französich-deutschen Födermittel kümmern und Chr. G. wollte  Chefin werden. aber sie hatte irgendwie vergessen sich zur Wahl aufstellen zu lassen. große Aufruhr. viel Getue. nur M sagt nichts.
vielleicht passt es ihr doch ganz gut, jetzt Chefin zu sein. suche ihr Gesicht unter den Leuten, aber  kann es nicht finden.

Szenenwechsel. unten: an der Ecke, wenn man von der Bühne auf die Aula sieht links: eine Mutter mit einem Kind im Buggy / im Rollstuhl fragt irgendwas, macht nachdem ich ihr Antwort gegeben habe, die Tür zum Flur auf und parkt ihr Kind in seinem Gefährt an der Wand. dann macht sie die Tür zu einem Raum auf, in dem zu meiner Überrraschung viele betten stehen und verschwindet im Bettenlager. ich wache auf.

Tag

fahre nach Mitte. stelle fest, dass H nicht da ist. fahre wieder zurück.

arbeite zu Hause. telefoniere mit P.

treffe mich mit I. trinke Fritzs Melonenlimo. I trinkt Bier. im Schulhof von Is Kindheit. er berichtet von dem großen Festival in Polen, das sie gerade aufgebaut haben. ich denke an D.

auf dem Gepäckträger meines Rads klemmt ein kleiner weißer Schrank, den ich gerade gefunden habe. er passt gerad so auf meinen Gpäckträger und hat bunt-bemalte Türen. der Bauigenieur analysiert genau und fasst etwas in Worte, für das ich bis jetzt nur ein vages Gefühl hatte: am besten liegen die Dinge, je weiter der Schwerpunkt unten ist. (am besten, wenn der Auflagepunkt unter allem ist.)

an meinem Gepäckträger hängt ein kleiner Mann:
[Foto !]

Stücke der Eishalle, die unter der Last des Eises zusammenkrach, liegen in Rosenheim. Keilzinkung. gleiches Problem mit meiner Kleiderstange, die unter der last der Kleidung in der Mitte an ihrer Sollbruchstelle auseinanderbrach.

Is Erzählungen beginnen meist mit einem wir. auf der Bank neben uns liegt ein aufgerissenes Vakuumbeutelchen. die Zeit der Druckverschlussbeutel ist passée. ›P = keine Dichtung ist dicht.‹ trifft auch auf die kleinen Beutel zu. (die Dichtung unter dem Syphon hat sich iÜ wieder eingemuckelt, ganz allein, auch ohne Silkikonfett.)

unser Abend endet in der teuren Pizzeria. ich trinke leckeren Rosé und essse nichts. I ist wieder Ragout. irgendwann täuschen mich meine Augen und ich sehe einen roten Geldbeutel auf dem Tisch liegen. aber es ist nur eine Serviette.  an der Bushaltestelle geht das Licht an. I trifft sich noch mit S und ich fahre nach Hause.

ich denke an Maggie Nelsons Argonauten und ihre Versuche Pronomen zu vermeiden. (um ein Pronom herumtanzen. gestern Abend hat mich C vorgestellt: »das ist meine Freundin Birgit.« M hat dann gleich gefragt, wo wir uns kennengelernt haben. das nächste Mal sagen wir ›parship‹.)

heute ist Zeugnisvergabe. später fällt mir ein, dass ich am Tag der Zeugnisvergabe mit J und M am Weißensee saß. J sprach von Häusern. kurz danach trennten er und X sich. DIE IDEE EINES HAUSES KANN ALLES ZUM ZUSAMMENBRUCH BRINGEN.1

komisch, dass die letze Woche alle auf einmal von Pfannen reden:
Eisenpfannen, Edelstahlpfannen, … (was war die dritte? mit beschichteten Pfannen braucht man gar nicht erst anfangen.)2

else:

sprachen vom Sandstein: I war klettern. ich habe welchen bearbeitet.
zitronenschlalig, der Limoncello. I empfiehlt Pilze in einem Joghurt in der Ecke versteckt zu essen. 500 Euro Dachgeschoss – kann nicht sein. wissen wir gleich.

  1. C rechtfertigt alle die Kinder bekommen, obwohl das der Trennungsgrund von der vorherigen Freundin war: die Idee eines Kindes ist dann schon im Kopf.
    na gut.
    ich sehs ein.
    auch Männer sind Ergebnisse ihrer Umwelt.
    langsam fange ich an, C nicht als Mann, sondern als Partner zu sehen, für den viel menschlichere Regeln als für andere Männer gelten. []
  2. ich muss Oma fragen, in welcher Pfanne, wenn nicht einer beschichteten sie immer die Pfannkuchen gemacht hat. oder hat es damals schon Teflonpfannen gegeben? []

220501 Betrugsversuch, Immertum, Game, Truamkontrolle, Familienkonstrukt

hatte ich davon berichtet: das mich der Verkäufer am Minimarkt beinahe abgezogen hätte? für ein einsvierzig-Bier hat er einsfünfzig verlangt. ich habe so lange vor dem Regal gestanden und überlegt, ob es die 10 Cent wert ist, mehr zu zahlen – für ein Augustiner, deswegen war ich mir ganz sicher:
»ich glaube einsvierzig waren es«
zur Bestätigung meiner Vermutung, fängt er an mit dem Kopf zu wackeln. 
es stellt sich  die Frage: warum hat der das gemacht?1

ich denke an die vielen Neins, die kein Gehör fanden und dass es wohl daran lag, dass ein Nein nicht als solches akzeptiert wird, wenn ihm keine Taten folgen. ich drehe mich weg und entziehe mich Ss Armen. wenige Minuten später bricht er nach Hause auf.

das Immertum, die ständige Wiederholung von allem.

der Ausstieg aus einem Game, in dem ich Teil einer variablen Bestzung / Ensembles ist. es geht nicht um mich, sondern nur um die Aufmerksamkeit, um die Rolle der Personen zueinander. gleiches Drama wie immer (das Kinder-Angebot geselltt sich zum Hausangebot, zum Villenangebot in Südfrankreich und zum Besuch in Aix-en-Provence. ›ich liebe dich wirklich‹ – damit hat man schon Menschen gekauft, aber ich handle nicht mit Wörtern.)

zu Abend Traumkontrollen, Familienkonstrukte [Familie bauen] mit N bei Nini e Pettirosso. wir haben beide am ersten Mai gearbeitet. (was wir beide gar nicht so schlimm fanden: ich hatte meine Ruhe im Atelier und N hat dann tatsächlich deine eine letzte Sache doch nicht gemacht, weil sie sowas dachte wie ›die können mich alle mal gern haben‹.)
nachdem wir gegessen haben, holen wir uns ein Bier und schlendern durch meine Vergangenheit. die Glasowerstraße ist mittlerweile etwas weniger Abfuck, aber immer noch tot. der Lidl ist noch da und die Baustelle, die von 2017–2018 ein Haus weiter war, ist mittlerweile weg. die Fassade des neuen Hauses ist ganz glatt und neu und es gibt es nichtmal Grafitti. N erzählt vom rapide zunehmenden Vorkommen der Junkies – direkt in ihrem Hauseingang in der Lahnstraße, 3 Minuten vom hinteren Augang der U Neukölln weg.

  1. vermute gleich ein rassistischen Motiv: ich, die Deutsche, mit meinen an diesem Tag klappernden Schuhen und dem langen Mantel, aber das ist eine Unterstellung und wäre wahrscheinlich zu einfach.)

    langsam beginnt es in mir zu ziehen. ich denke an CL und erinnere mich, dass er sich die Freundschaft mit R zurückwünscht. ich schreibe CH eine unverständliche Nachricht, auf die er ebenso unverständlich antwortet. gleichzeitig versuche ich herauszufinden, was der Unterschied zwischen Lektorieren und Lektorat ist und bin überrascht, als ich auf karrierebibel.de lese, dass das Lektorat die Autorenaquise und Kalkulation umfasst und ein typischer Quereinsteigerberuf ist.

    ich fahre am Dong Xuan Center vorbei. gleiches Publikum wie vorm Holländer, nur sind die Pflanzen hier aus Plastik. (es muss sich um einen der  sogennanter ‚Insider‘ handeln, den man irgendwo online findet.) als ich die Herzbergstraße kreuze und hinter den Hallen vorbeifahre, fällt mir S und mein Rumgesitze dort wieder ein. kurz vor dem Versuch mein nichtsahnendes Ich zu Umarmen, schwärmt er von dem secondhand-Marken-Mantel, den er sich kaufen will. war es eine burberry-Jacke? er erzählt, dass seine Mutter und er nach und nach das industriell gefertigte Geschirr Stück für Stück durch handgemachtes ersetzen. Töpferware. ((›Achtung!‹, wollte ich schon damals schreien, ›du gehst doch nicht etwa von besser und schlechter aus? []

220414 Steine, Aufregung, Chaos. Bier und Kaffee

Schere, Stein, Brot, Papier1

wie Morgende aussehen sollen: erstes Frühstück, zweites Frühstück, Sex, Orangensaft (der Entsafter ist da!), hellblaue Wände. ich strahle. P hat Geburtstag.

(1) deine Eltern waren jung, als sie dich bekommen haben.
(2) warum Glas weniger warm hält als Keramik. C kritzelt eine Gleichung auf Papier. auf dem Weg zur Uni, irre ich noch ziellos herum. gebe endlich das Deleuze-Buch zurück und fahre weiter ins Atelier. H ruft an,2 ich fange an zu glühen. die Aufgeregtheit3, der ich vorhin schon mit Streunen versucht hatte nachzugehen, schlägt jetzt nochmal richtig zu. ich mache mir einen Kaffee. „ja gerne“ schreibt C und ich denke, jetzt müssen wir vorher noch deine Haare schneiden, damit wir sie L mitnehmen können. wir sprechen vom Chaos. die Aufregung ist auch ein Chaos. ich kann schon mit ihr, aber eine ruhige Ordnung reicht mir auf Dauer. Y holt seinen Besen zurück. wir reden ein bisschen, dann hole ich mein Bier aus dem Kühlschrank und dann sortiere ich Fotos, obwohl ich doch eigentlich das Buch von AH machen möchte.

es ist 16:1o Uhr: Bier UND Kaffee.4

bald  Steinpraktikum.
bald kommt H zu Besuch.
am Samstag gehts nach MV.

später, statt eine zu rauchen, putze ich dann die Zähne. TH ruft mich an, immer noch hustend, diktiert mir ihr Rezept für den Kirschkuchen (Tante Hansis legendärer Kirschkuchen, den wir früher immer ohne Kirschen wollten).anders als erwartet, habe ich keine Blasen an den Füßen, obwohl wir ziemlich lang die Rummeslbruger Bucht entlang und dann noch nach Friedrichshain laufen. in Friedrichshain sitzen wir dann an der WÜhlischstraße, ganz am Anfang, mögen beide Schlappen sehr gerne und C mag den Großstadtvibe. den spüre ich an dieser Straße nicht mehr, wahrscheinlich bin ich sie zu oft gefahren.

übereinstimmend: leider habe ich das Leben für eine Karriere noch nie in Erwägung gezogen.
übereinstimmend: das Familiengemunkel vernachlässigt manchmal wichtige Details. (WAS DU HAST DIR DIE RIPPE IM KAMPF GEBROCHEN? UND DER ANDERE HAT JETZT KEINE ZÄHNE MEHR?)

draußen regnets. drinnen telefoniert C mit einem, der keine Zähne mehr hat. was isst man dann? nur Milchreis. der Riesenspanier mit seinen 105kg (kein Marathonläufer) hat ihm die Rippe gebrochen.

ich will den Regen aufnehmen. die Geräusche des Regens zum Flackern der Kerzen

hier vermischen sich zwei Tage.

  1. schicke ich S: ✂️🪨📄🥖 []
  2. später stelle ich fest, dass sie nicht angerufen hat, sondern wir Sprachnachrichten ausgetauscht haben. Stimme bleibt Stimme []
  3. ich möchte immer „gefährlich“ schreiben, aber so gefährlich ist sie nicht, nur ein bisschen unkontrolliert []
  4. das macht ja gar keinen Sinn []

211127 zurück nach Berlin, Ottos Frau.

eine Frau mit Keksen geht vorbei. (›Lieblingsgast‹ – genau wie vor einem Jahr). in meinem Kopf: ›Kekse mit der Aufschrit Lieblingsgsast. davon liegen drei auf dem Tisch, als ich gehe.‹1.

H und ich stehen am Bahnhof und trinken Bier. genauer trinken wir beide ein Corona und nebenher teilen wir eine Zigarette aus den letzten Tabakbröseln. an Hs Hosenschlaufe baumelt etwas herab. es sieht aus wie die Ticketklemmen für den Skipass, aber es ist ein Feuerzeug an einem Gummizug. möchte man eine Zigarette anzünden, dann zieht man daran, wie an einer Hundeleine. wir beschließen. gemeinsam das Jahr ausklingen zu lassen und freuen uns dolle, als wir wenig später herausfinden, dass das Motto ›fancy‹ ist – abgefahren. sehe überall Glitzer und Gold. (die Keskse! ja, auch die Kekse.) später, im Zug, riecht die Seife nach Lilien und noch später riecht es dann auf einmal nach Glühwein. ich scrolle und klicke durch Wohnungsanzigen und lese ›perfect for professional single or couple‹. professionelles in Beziehung-stehen. der Mann gegenüber entpuppt sich als Italiener und sagt ›Ciao-Ciao-Ciao‹ zu jemandem am Telefon, als ob diese wiederholte Grußformel ein feststehenden Begriff sei.

H trägt ein rotes Tuch, ein zusammengeklapptes Handy am Hals. was ist das denn? sowas hab ich noch nie gesehen.

jetzt kommt schon der zweite mit Bier vorbei. ich will auch noch ein zweites Bier. ich denke an den Rausch, einen richtigen Rausch, den ich in Paris hatte. und ich denke daran, dass ich ganz kurz vergessen hab, was ich will.

am Ende des Abteils spricht einer davon, dass er erst um halb zehn bei Otto ankomme. »Birgit, so heißt doch Ottos Frau.« – stimmt. sie sammelt Schilkröten – wie meine Oma. erst haben wir festgestellt, dass Ottos Frau heißt wie ich, dann finden wir gemeinsame Bekannte. oh mein Gott, wie verschlossen. H schüttelt den Kopf. sie erzählt von der Schachpartie gestern Abend. ich öffne die Dose und nasche eines der Butterkeks.

im Zug merke ich auf einmal das Bier im Kopf.

  1. Auszug aus der Wert der Dinge oder: und dann? nehmen wir das Mofa und fahren weiter []