Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.
Morgens, in der Bahn, sagt der DB-Sicherheitsmann zum süddeutsch sprechenden Straßenzeitungsverkäufer: Nächste Station steigen sie aus und dann gehen sie dahin, wo sie herkommen. Gegenüber von mir eine Familie aus Niederbayern.
Mit vollgedröhntem Kopf verlasse ich die Uni. Auf dem Weg zu M, nach Kreuzberg.
Als mich dann seine Frage, was ich jetzt eigentlich mache, nochmal zwingt nachzudenken, frage ich mich auf einmal: ob ich statt zwei Dingen gleichzeitig zu machen, einfach aufhören soll. Kein Portfolio, kein Master. Er erzählt von H, die nach dem Diplom nochmal neu angefangen hat. Da war sie 5 Jahre älter als ich und hat gerade ein Kind bekommen.
Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.
Dass ich ein anderes Studium als Möglichkeit sehe.
Dann mit D ungefähr so: Alles gut, alles andere egal.1
Gehen zur Quitte. Gleicher Verkäufer wie immer. Ich bete runter, was ich so mache und denke:
Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.
Und wenn ich wirklich einfach aufhören würde?
Als ich nach Hause komme, bin ich völlig überrannt von der Möglichkeit wirklich nicht weiter zu machen, rauche zwei Zigaretten und passe C ab. Karriere kann man analog zu Beziehungen sehen. Ich ahne ein Ende.
(Einen Tag später, in Johannistal, ist alles wieder gut, wird mit jedem Stückchen Bronze, das ich abschleife besser, bis ich T nochmal meine Geschichte erzähle, was ich so mache. Dann fange ich wieder an, über Enden nachzudenken.)
- https://www.youtube.com/watch?v=4CkrH8fyEqg [↩]