Schlagwort: GEld

230825

Als ich bei Kvatiera direkt nach dem Bestellen aufs Klo flitze und beim Händewaschen in den Spiegel sehe, frage ich mich, seit wann das Stück an meinem Zahn fehlt.
„Wass für Papes willst du?“
C geht mit meinem Geldebeutel einkaufeny Ich sitze im Raucherraum. Draußen wird russisch gesprochen. Ich denke an meine Chefin. Die Kellnerin kennt uns. Hausvodka. Die Mutter (= Frau mit Kind) ist neurdings immer mit einem Mann mit weißen Haaren und vollen Lippen hier.

Irgendwann erkenne ich, dass die sprechende Männerstimme nicht zu dem Mann gehört, den ich sehe.

211006

Je monte, je valide.
Je descends, je valide.1. prochaine arête: –

  1. ein Monat später erklärt mir der Mann aus dem Stempelladen. In Frankreich fällt man die Sätze groß an []

220818 Lichtenberg, Bombenenschärfung, Spaziergang: Lasagne und Wein

gestern

morgens zu M. sie wohnt gar nicht weit weg. sprechen über das Buch. außerdem: Lob der Langsamkeit an der Kunsthochschule. ich weiß gar nicht recht, ob wir uns kennen, und wenn ja, woher. als sie von den Arbeitsumständen als Freelancerin spricht, wird mir schlecht – schon wieder. so wenig Geld für all das.

abends

der Versuch uns am Kotti zu treffen scheitert. ich bin zu spät. dann ist das Ostkreuz gesperrt. treffen uns mitten im bevölkerten Friedrichshain. laufen zurück nach Kreuzberg. essen mitgebrachte Lasagne. der Dönermann von der Ecke (Köpenicker / Querstraße zur Oberbaumbrücke) zwinkert mit beiden Augen: hier ist eure Gabel. C hat ein Wort auf den Lippen. wir finden es nicht. der Verkäufer reicht uns Holzgabeln. ›wir haben was zu essen dabei‹. dann essen vorm Rewe Lasagne.

fühlt sich an als wärs immer so gewesen.

Rotwein nebenbei.

essen Muffin zum Nachtisch – Schokomuffin: unabhängige Erinnerungen an die Schulzeit.

laufen weiter zum Pavillon.

laufen mind. 8km.

Rückweg zur Elsenbrücke. die ist auch gesperrt?

zurück zur Oberbaumbrücke, dann über die Modersonbrücke zurück.

 

220724 Streit

es hatte ganz harmlos angefangen. ich muss schon wieder das Ende erklären. 

erst Entschuldigung, dann Anschuldigungen. ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich sagen soll. meine Argumente kommen nicht an. begleitet von der Lektüre mit dem Schattenkind, vermute ich ein tobendes Schattenkind irgendwo, während der rationale Erwachsene Urlaub in der Türkei macht. 

ich: ich sehe mich nicht, die Probleme anderen aushalten. habe Ls Satz im Kopf: ich sehe mich nicht in der Küche sitzen, Anträge schreiben. 

220720 statt zu schwimmen. Ruhe (1)

nachdem ich morgens statt in die M21 zur Wuhlheide,die M21 Richtung Neue Bahnhofsstraße eingestiegen bin, beschließe ich ins Prinzenbad zu gehen. als ich feststelle, dass das Prinzenbad zu voll ist, spaziere ich – den Kanal entlang, zwischen den Hochhäusern durch, durch den Görli und gebe bei motto zu viel Geld aus. ich verkneife mir zu fragen, nach was der Verkäufer riecht. er riecht nach einem Öl.

den Rest des Tages verbringe ich drinnen, weil es so warm ist.

telefoniere mit P, mit O und mit C.

L kommt vorbei. wegen der Visitenkarten.

lese abends MWs Romansuaszug und stelle fest, dass ich wirklich Freude habe am Text der anderen mitzuarbeiten. ich überlege mir, welche Wörter man nicht braucht und denke mir, dass es genau wie bei den Visitenkarten so ist, dass man am besten fast alles weglässt.

220714 morgens auf dem Balkon

sitze auf dem Balkon, friere ein bisschen, genieße das Wetter, hole mir, fühle mich wie in Marseille, als der Mann unten seinem Kind auf Französisch irgendwas mit einem Geldbeutel und Geld und geradeaus gehts erklärt. ein Fahrrad surrt, als es vorbeifährt. langsam. ein Auto fährt um die Kurve. mein Tisch wackelt ein bisschen, die Grünlilie hat sich immer noch  nicht erholt. die meisten der Pflanzen sehen eher so naja aus.

naja. trinke vietnamesischen Kaffee mit  süßer Milch.

unten fährt der Mann vorbei, der mir neulich beim Tragen geholfen hat. ich wohne in einem Dorf. meine Finger kriechen über die Tastatur.

220629

so viele Tage am Stück, ich
bin geschmolzen.
ich hab gelitten.
Rosa…. pink… (s. Foto)

K ruft an. sie und S haben sich wegen Geld gestritten.

220609 wieder in Berlin, Spaziergang, F-hain / Kreuzberg

von den sieben Todsünden bleibt nur eine übrig, tippe ich in Cs Handy und schicke es mir.

wir sitzen in der Nähe vom Schlesi. statt Abendessen gibt es heute Wodka und Gurke. (und mittags gab es Eiskaffee mit N – zusammen mit den wilden Geschichten. ich frage mich frei nach Chris Kraus1 werde ich je ~ »aus dem sicheren Hafen von ca. Familie, Kunst zurückkehren?«2 die Kellnerin ist so schön. sprechen über Wohnen und Geld. C findet aufmutigende Worte, macht Mut für Donnerstag. laufen wie die letzten Male über die Kreuzberger Seite an der Spree zurück, wiederholen die Strecke, die wir schon mal gegangen sind.

diesmal finden wir keinen Sekt. gehen über die Elsenbrücke. verliere eine Pizza, bei der Wette, ob es zwei oder drei Männer sind, die auf der Spree stehen.

 

  1. I love dick []
  2. A sollte mir am 10. Juni 2022 wünschen, dass ich „die Wahl“ habe []

220427 Körper-Körper-Körper, Pastis mit M

Tag voller Körper:

sich langsam den heißen Algenbeutel gewöhnen. er riecht ein wenig.
anders als erwartet, werden nicht die Backen geknetet, sondern vorsichtig die oberen Halswirbelknochenberührt. oberen Hals

nach Hause.
Arbeit.
Laufen. (bis die Schenkel brennen.)

später ich mit M im Atelier in der Marienburger und trinke Pastis1, habe fast kein Hunger, so erschöpft bin ich.
»wie schön könnte das Leben sein«
wie schön könnte das Leben sein, wenn es nicht immer Unterbrechungen gäbe. ›Clown‹, nennen M und ich diese Unterbrechung und 23

die Vermutung, dass das Gefühl, die Kinder werden wegorganisiert, hänge mit dem Selbstverwirklichkeitsdrang der Eltern, dem hohen Anspruch ans Elternsein oder dem fehlenden Geld & Zwang zur Arbeit zu tun hat.

erzähle M, von dem Welpen, in den ich mich verliebt habe.

über das WHAT sprechen alle, aber das WHY erzählt ideologisch die Geschichte, die wir hören wollen. HOW dient der Bewahrheitung: was wir dafür tun.
((warum schreiben?
weil ich der Überzeugung bin, das …
und was?
einen Roman.
hochgegriffen, Frau Kunz.
na irgendwie muss man ja sagen, wo man hinwill.
ich werde weitert versuchen kurz zu fassen, was ich tue und will, werde versuchen die moderene Verwirrtheit zu vermeiden, von der R sagt, sie sei so cool geworden. ))

langsam beginne ich alles als Übung zu begreifen, öffne brav meinen Mund und lasse meine Lippen Ciagarettes after sex: Apocalypse brummen.

  1. versuche eine Variante des ›SpazierBIERgang‹ von Cs Vater zu finden: PASTIgeS-itze []
  2. auf Anfrage gibt es hier den Link zu Mona Schmidtkes und meiner Arbeit ›searching for nothing but:‹ (April 2022)
    Sushi, obwohl keiner Geld hat.
    die Frage, ob mehrere Milieus wirklich so erstrebenswert sind (gleiche Frage tauchte am 220525 auf, als mein Spazierpartner sagt, er treffe kaum mehr Freunde, weil er sich so sehr um sich selbst kümmere. ich denke an Monika Rinck: ca. »dann wird der Text eben nicht besser«. ((Buch vergessen, auf Wunsch suche ich es dir heraus. []
  3. ich denke an Kinder, die keine Zeit mehr hat, weil sie die ganze Zeit Klavier üben müssen. [s. Zimmerreise] []

220416 der Samstag vor Ostern, in MV

Fischbrötchen essend liegen wir an der Müritz. ›was ist der unique selling point dieser Landschaft‹, fragt sich die Möwe kreischend. C und L unterhalten sich und ich begutachte die schwarze Zunge der Möwe.

später steigen wir in den See. keiner hat ’n Handtuch dabei, aber nach zwei Zügen im eisigen Wasser ist uns so warm, dass es kein Handtuch  mehr braucht und wir an der kühlen Frühlingsluft und mit innerer Hitze von selbst trocknen.

noch später – wir haben das Haus gefunden, das wir unbedingt haben wollen; wir habens der vierköpfigen Familie in ihrem neuen Audi gezeigt, drehen mit quietschenden Reifen um, weil uns Nudeln für 12 Euro auf jeden Fall zu teuer sind1, wir2 haben der Sonne zugesehen beim Untergehen und ganz viele Fotos vom Mond [Link zu Sammlung ergänzen] gemacht,3

trägt der junge Kellner wirklich eine Rolex?
die Männer beugen sich vor.4
auf die Frage, ob es noch was anderes gebe, als Kartoffeln, sagt er: »Kroketten, Pommes, … «
»aber das sind ja auch alles Kartoffeln??«5

Fische in Brötchen
im Mund.
Eis im Kopf, der Kopf zum Norden und voller Entscheidungen.
was kaufen wir als nächstes?
wir setzten L wieder ab, fahren durch Pankow wieder nach Berlin, stolpern kurz vor Schluss noch in den Rewe,
kaufen Essen für die Feiertage und C kauft sich Essen für jetzt gleich.

Träume von Häusern auf einer Insel – bis dahin sitzen wir im Auto und hoffen, es rostet uns nicht weg, bis wir 30 sind.

  1. einige Wochen später sollten C und ich über Geld reden, wie schön es ist genug davon zu haben, bedenkenlos ausgehen zu können. []
  2. ich denke  an das Gefühl von Rhonja Rhönnes blau-gelbem-Buch: ein wir, das mit sich selbst ganz zufrieden ist, solange, bis einer ausbricht []
  3. und als C sieht, dass sich ein Paar im Mondlicht küsst, macht er das Liebeslied im Radio lauter und das Fenster auf; er  kann dann gar nicht mehr aufhören zu schmunzeln, als ich sage: »hör auf, du bist ja wie der Mann von heut morgen, der unser Küsse kommentiert« []
  4. ich erinnere mich an ein Teil mit einem Rolexzeichen. es muss der Abend gewesen sein, an dem B und ich mit D in Kufstein waren. es gibt ein Foto von uns dreien und ein Foto von mir auf dem Heimweg, das B immer besonders gerne mochte. ich trage eine Sonnenbrille. es ist kurz bevor alles ins Wanken geriet. []
  5. in Kartoffeln ist zu viel Kalium für Ls Niere []

211208 nach einem Aufenthalt in den Tropen

nach dem Ausflug in die Tropen ist mein Zeitgefühl durcheinander und mein Kreislauf ebenfalls.

M und ich finden von uns selbst überrascht Gefallen am Rutschen. K reitet mit einem anderen Kind auf einem leuchtenden Pferd. M isst Falafel mit Tsatsiki. sonst essen alle Pommes. es gibt Majo, Ketchup und Senf aus einer Vorrichtung, die mit Fußpedalen bedienbar ist. die Majo schmeckt essriger als ich erwarte. kommt bestimmt aus dem Spreewald. M und ich lecken unsere Finger und sehen dem life guard hinterher, als er mich ansieht und über die ideale Wassertemperatur für Kinder spricht. ich verstecke mich.

Ketchup besteht aus Essig und Zucker. das ist der Trick daran, meint D. er weiß das aus dem Internet. ich glaub ihm, weil er auch weiß, wie man sein Geld anlegen muss. so erinnere ich mich, dass C vor einigen Tagen einen Burger und Pommes mit Majo isst. die Verkäuferin vergisst zwei Mal die Majo und legt ihm dann gleich drei Packungen hin. ich mache eine Notiz, in mein Buch, in der es um das Arrangieren von Gegenständen und den Unterschied zwischen Bauklötzen und Lego geht. C meinte, die Barfrau sei unzurechnungsfähig und überhaupt nicht ernst zu nehmen. ich glaube sie hatte einfach ein bisschen Angst vor so einem großen Mann und war deswegen ein bisschen komisch.

ein Becher voll Glücksgefühl, den man immer wieder auffüllen kann.

laute Tarzanschreie durch die ehemalige Zeppelinhalle. gegen Abend wirds dunkel. es ist kalt in den Tropen. ich erinnere mich an Vietnam.

[später mehr]