Schlagwort: Geschwister

230713 Pankow

Auf dem Heimweg machen wir bei der Currywurstbude an der Prinzenstraße halt. C sucht H und G, findet aber keines der beiden Gesichter auf den Siegerwänden. Leider sind die Fotos nicht datiert. Ich finde einen „Jonas Kunz“.

Ich sitze in der Küche. Der Knoblauch fängt an zu duften. Das Nudelwasser kocht. Irgendwann werden alle vergessen haben, dass der Herd in der O-Straße 8 das Wasser schnell erhitzt. „Ich hab schon so lang nicht mehr gekocht in dieser Wohnung“, sagt C. Ich auch nicht. Ich denke an die Frau mit den Adidas-Schuhen mit der runden Kappe, den Mann mit den glasigen Augen, den Whiskey, die Berliner Stimme, an Bücher, deren Produktion man sich leisten muss. Die Karte, in der Bar. Die Zündholzschachteln. Goldene Wände. Tische aus schwarzen glänzenden Mutliplexplatten auf perfekt sitzenden Stahlrahmen. Die Fotos auf der Karte. Ein längshalbiertes A4-Blatt.

Vielleicht irre ich mich, aber riecht es nach Lack.

Ob wir in der Nähe wohnen. Ob wir Geschwister sind. Ich sag nichts. C spricht. Wir sind ein Paar. Später lachen wir. Die Frage, was man eigentlich ist, ist gar nicht so schlimm, wenn man sich sicher ist, was man ist.

220522 Wanja, Sonnenblumenkerne, Unentschiedenheit

Später stellte sich heraus, das Kind hieß Wanja. »Wanja – das klingt schön und weich und wir sehen ihn vor uns liegen, Sonnenblumenkerne futtern.« »Wanja! Wie hießen noch deine Geschwister und was hast du gemacht, als eines von ihnen starb?« später sollten C und ich Sonnenblumenkerne kaufen und S sollte auch welche kaufen. Alle unabhängig voneinander.

Als wir uns kennenlernte, sagte er immer: »Sie sind … «

Eine Bildnende Künstlerin ist kein Transportunternehmen. (oder doch?)1

Später treffe ich CL. Er behauptet (nein, beweist1) Unentschiedenheit.

Es tut ihm nicht leid für R.

S ist schwanger.

 

  1. gestern lacht C, als ich sogar zum Spazierengehen eine Tüte mit mir habe []