Schlagwort: LIebe

230830 Nach der Arbeit / Frau S. Zuneigung / Hinter einem Berg Zuneigung

Nach dem Sommerfest auf der Arbeit laufe ich Straßen lang, die ich selten laufe. An dem Amerikanischen Diner, in dem ich mit A, als ich mich gerade von B getrennt habe ein Getränk zu mir genommen habe, vorbei, durch die Sophienstraße, weiter durch das hippeste Mitte, durch die Straßen von Klik, geradeaus, bis ich in der Gartenstraße in den Bus einsteige. Dann fährt der Bus zu meinem Entsetzen erst Richtung Bernauer, bevor er vorm Mauerpark wieder Richtung Gesundbrunnen fährt.

Währenddessen telefoniere ich mit M. Unterbrochen wird unser Telefonat von einem Rückruf von Fr. S. Sie hat das was für uns! Das eine Paar aus einer Zweizimmerwohnung im Vorderhaus hat eine Mietschuldenfreiheit verlangt. Sie schlussfolgert: die ziehen vielleicht aus. Sie wisse ja nicht, wie es bei uns aussieht? Ob wir schon Nachwuchs planen?, fragt sie ganz direkt. Ich schäkere und gebe eine charmante, indirekte Antwort, die nicht ja, nicht nein sagt. Später sagt sie noch: Und C, er liebt sie? Ich, wieder charmant: ich hoffe. Sie lacht. Diebisches Lachen, beide Male.

Sie hält nicht mit ihrer Zuneigung hinterm Berg.

221005

die letzte große Erzählung: Zweisamkeit und Partnerschaft und Freundschaft. Sexuell libertär, fortgeschrittene Jugend der hetero-Singelmänner). Bei der kulturellen Phasenverschiebung hängen das Recht und die Geschichten hinterher.

((irgendwo auf spotify gehört))

200424 abendlicher Spaziergang, Café Kotti: Liebe & Freundschaft, Ende

 wir maschieren die Stralauer Halbinsel entlang. CG hat seit sein Lachen zurück. »ja, es ist viel passiert«, oder um es mit AHs Worten zu sagen »sie war nicht untätig gewesen.«1 ich erzähle von C, von der Ernstigkeit und frage, mit was wir die Liebe verwechselt haben. gemachte Aussagen, um zu sehen, wie sie sich anfühlen.
[am Bsp. von K, der keine Tomatensoße mag – nein, er hasst! sie sogar
und am Bsp. von mir, der Abneigung zu Farben, zu Bewegtbild, die sich beide in Luft auflösten] später nimmt er mich ganz kurz in den Arm. ich verliere meine Anspannung.
wir sprechen – über alles.
wie immer fragt C, ohne viel zu sagen. als ich zum Inhalt des Rucksacks frage, wird er zum einzigen Mal misstrauisch: »warum willst du das wissen?« aber nur kurz. später erzählen wir beide von Menschen, die man gemocht hat, von alten Lieben,  wie lange sie dauerten, wie die Enden waren, ich denke an F. irgendwann sagt er, »ich weiß gar nicht, wer du bist«. – das Gefühl hatte ich auch immer.

dann fahren wir nach Kreuzberg.  zwischendurch luge ich an den anderen Tisch und meine D zu erkennen. isser das? er ist es. beinahe hätte ich ihn nicht erkannt.er spricht auf englisch mit mir ich antworte auf deutsch.
ich gehe wieder zu CG zurück.
zwei Gläser Wein später sagen wir Tschüss zueinander.
»gute Reise!«
»bis bald!«, sagt C.
(wie immer gibt es gibt kein Ende! – dieser Satz sollte CG im Kopf bleiben. auch mir ging er nicht aus dem Kopf)

später falle ins Bett. wirklich. dann stehe ich nochmal auf, um zu tippen. ›v/Versuche ehrlich zu sein!‹
wir: haben ein ähnliches Naturell. ich lache über die Seite mit den Relativsätzen und schüttle den Kopf: »nein, ich will kein Teil des games mehr sein.«2

  1. aus Anna Herms: Due Magneti []
  2. das Problem ist, dass eine Frau, sich nicht entscheiden darf, sie wird als automatische Teilnehmerin des Games gesehen – ob sie will oder nicht. []

220406 Milchjunge, Liebe

später kommt der Milchjunge vorbei. ich fange jetzt schon an mich zu freuen.
der Satz, wie Männer ihre Liebe zeigen, wandelt sich in meinem Kopf zu einem „wie Frauen ihre Liebe zeigen“ und einer kochende Großmutter.

220402 Umzug, zweiter Teil

ich träume von rosé Besteck von WMF.12 wir fahren frühstücken (Ecke Elsenstraße, bei real.) wir lernen: zwei Frühstück ist eines zu viel für zwei. wir lernen auch: die Käsefäden sind sehr salzig. ich lausche dem merkwürdigen Gespräch einen Tisch weiter. den Rest packen wir ein. dann gehen wir an dem Späti vorbei, an dem ich meine erste rosa Maske gekauft hab. es muss vor etwas weniger als einem Jahr gewesen sein. (wir waren auf dem Weg zum Holländer.) wir steigen in den Benz und fahren weiter. ich sehe wehmütig aus dem Fenster. die Kiefholzstraße entlang. C fährt Schlangen und ich filme durchs Fenster. 
zusammen mit R, T, A und C ist es tragbar. wir bringen erst alles aus dem Keller und von Flur der Eschenbachstraße 1 in den Transporter. ich staune über meinen Besitz. fühle mich wie eine Zoologin, als ich die Männer unter sich beobachte.3 ich werde wehmütig, als ich dem Pärchen unten im Haus nochmal Tschüss sage (nun aber wirklich) und als mir der dicke Postbote ein »wie gehts Ihnen?« entgegen wirft. fahre mit C nach Lichtenberg, die anderen fahren im Transporter. auf dem Weg kommt die Idee auf, Kaffee für alle zu holen. in Lichtenberg nur ein Café und da steht „geschlossen“ an der Tür. ich springe kurz aus dem Auto und drücke gegen die Tür. hallo? da ist ja doch jemand.  eine Frau und ein Mann. alles ist vollgestellt. was ich will, fragt sie. »fünf Kaffee, das wär total nett.« na gut. sie macht welchen. im Pappbecher, weil für die Receyclingbecher hab ich kein Geld. ein Problem gibts noch: es gibt kein Tablett. sie leiht mir eine Kuchenform. in einer Vitrine hinten gibts auch noch Kuchen. wir machen einen Deal: 20 Euro, die Kaffees und 5 Stücke von dem Kuchen. sie macht sie ein bisschen kleiner. sind nämlich 3-Euro-Stücke, weil der vegan ist. ich denke an das, was ich in der Zeitung gelesen habe: ein Deal lässt sich nicht rückgängig machen.

nach dem Umzug gehen 3 Männer. A bleibt noch ein bisschen. über den Tod, Trauer, Schuldgefühle und über die Aufladung von – (vermute Zeichen?) er zeigt eine sweete Zeichenverwendung, die man irgendwie über die Glyphen erlangt: kleine Buchstaben an der Stelle, wo sonst die Accents sitzen.

später bringe ich das Lastenrad zu IKEA zurück. ohne die Matratze genieße ich die Fahrt. meine Blicke durch die Herzberge, durch IKEA, über alles. ich sitze an der Fensterfront, esse Salat und Daimtorte4 und sehe hinunter. zwischendurch denke ich an Putzeimer und ob ich Oma mal fragen soll, ob ich ihren haben kann.

ich schlendere noch ein bisschen durch IKEA und auf dem Heimweg steige ich in Marzahn aus: im Eastgate kaufe ich Blumen, Klopapier, Putzsachen. bei Rewe ist ein sehr lauter Punk, der heute irgendwas mit Kohl kochen wird und mit der Verkäuferin schnackt, ihr sein Rezept erklärt. ob er in einem der Hochhäuser hier wohnt? ich denke an Rs Freund, der von nicht-lebenswerten Gegenden spricht und ich wundere mich, dass meine Bubbel sich innerhalb des Rings aufhält.

es brennt  in mir. angefangen zu brennen hat es, als er C meinte, F kommt zu Besuch. deine Schwester gegen meinen Schlüssel. wir strahlen beide.5

später, im GateWest. ich staune. so groß. dann finde ich den Ausgang nicht mehr, frage ein Mädchen. sie ist ungefähr 14, hat lange wimpern anngeklebt und bindet auf der Rolltreppe ihre Schuhe, wies hier zur S-Bahn geht. da muss sie auch hin. sie nimmt mich mit. fragt mich, ob ich neu hier bin. ne, ich wohn nicht hier. und bist du alt hier? sie lacht kurz. geht schnell Richtung S-Bahn. dann winkt sie – ihrer Freundin. sie begrüßen sich im Gehen und zupfen aneinander, kommentieren gegenseitig ihr Aussehen, liefern mich an der Brücke zur S-Bahn.

»Friddrichsfelde Ost« – so in etwa betont es die Stimme. ich nehme mir vor, das ie ein wenig kürzer zu sagen.
ich denke an Lichterfelde Ost. in meinem Kopf Cs verschlafenes Gesicht. ich fahre an S-Bahn-Stationen vorbei, die ich nicht gut kenne. ich denke an jemands Grübchen. ich denke an die aufgeregte Stimme der Schwester. ich denke an die die zum Tablett umfunktionierte Kuchenform mit den fünf Kaffeebechern heut Nachmittag. ich denke an Zupfkuchen und an die Frau aus dem Café, die mich an LA erinnerte. an die Fahrt mit dem Lastenrad und der Matratze, an Ps Sohn F, der meinte, dass eine Birgit ausziehe, kenne er noch von der Scheidung seiner Eltern. ich denke daran, dass A »wie Männer ihre Liebe zeigen« sagt – über die Möbelstücke, die P für mich, O und M gebaut hat.

  1. die geringer Schrifthöhe benutze ich auch bei AHs Buch. Typografie über die Bedeutung der bloßen Zeichen hinaus. toll! eine Bedeutungsaufladung nur durch die Benutzung versch. Schriftgrößen und Schnitte. wenig später sollte ich mir ein ›A‹ auf den Arm tätowieren lassen. nur ein A – ohne alles. mit A fängt alles an. []
  2. die Träume der ersten Nacht in einer neuen Wohnung sind ausschlaggebend, sagt man []
  3. später im April sollte ich Donna Haaraways Gefährtenbuch anfangen und mich mit dem Begriff ›Zoologin‹ nicht mehr so falsch fühlen []
  4. zu süß []
  5. auch die Mutter freut sich []

211129 Sonntag Abend

ich trinke: 2 Vodka für 5,60 und höre den beiden alten Männern zu, was sie der aufmerksam lauschenden Barkeeperin erzählen. zwischendurch spricht die Barkeeperin von Anton. mit Anton, haben wir… so hat B die Sätze auch immer formuliert. mit X, da haben wir. neben mir liegt eine halbe Pizza. die habe ich vorhin nicht ganz geschafft. wir habe Pizza gegessen. ›das hast du noch nie vorgeschlagen‹, sagt C, ›aber du auch nicht‹, sag ich zurück. jetzt liegt also der Rest der Pizza neben mir. so viel Käse. die Kellnerin trug Palme (immer) und zeitweise eine Glitzergirlande wie einen Harnes um den Körper geschlungen. das kann C gar nicht ernst nehmen. das ganze Lokal dreht sich um, als zwei Männer einen Großteil ihres leckeren Essens auf Ihren Teller liegen lassen. wir gehen noch ein Stück und zum Abschied umarmen wir uns und C und guckt ein bisschen besorgt, als ich sage, ich hatte zu knabbern (natürlich hatte ich zu knabbern, die ersten paar Monate).

später bin ich ein bisschen traurig und frage mich wie schon am 1.2. diesen Jahres, wie das ist mit der Liebe, wie sie aussieht: wie eine Scheibe Salami oder zwei halbe Kreise.

vorher: N will das Bild kaufen. erst erkenne ich ihn nicht, dann freue ich mich umso mehr. auch als M mich einlädt: Überaschungsparty für R: Tropenstudien. T kommt nicht mit. er weiß nicht, was er da tun soll. ich überlege: was ziehe ich an in die Tropen?