Schlagwort: Musik

230715

Jetzt ist es zu spät, nach dem Eingang einfach mal rechts zu gehen. Ich sitze wie immer links, erster Raum, letzte Reihe. Ab und an weht ein warmer Wind durchs Fenster. Tame Impala durch die geräuschdämmenden Kopfhörer auf meinen Ohren.  Alle zehn Minuten kommt Werbung und ich.

Gestern saß ich am Fluss und beobachtete die Schiffe. Heute sitze ich in der Jura-Bib. Am Wochenende ist der Eingang nur über Unter-den-Linden. ich schließe mich einem gockelartig stolzierenden Mann an, der eine Sporttasche auf der Schulter trägt. Er studiert Jura, aber an der FU und er wohnt in Prenzlauer Berg oder so, irgendwo im Norden. Da lernt er immer hier.

Morgens installiere ich Duo-Lingo.

C dreht die Bronzen in seiner Hand. Bewunderung des Materials. Wir freuen uns, dass meine Urenkel die Teile noch besitzen können.

Meine Schlappen stinken nach nassem Hund. Das hat angefangen, als sie einmal nass geworden sind.

Auf dem Heimweg von der Bib über Kreuzberg, halt am Pavillon, kreuzen eine grünes Fiat-Cabrio, das 6200 Euro kostet. Geht eigentlich.

Abends Regen, dann an den Fluss. Gewitter. Von beiden Seiten kommt schnelle Musik. Atzen am Fluss. Bei Regen mit der M61 eine Station in die falsche Richtung. Junge Union-Fans machen über die Gleise hinweg Stimmung. Als die Box auf der anderen Seite stehen bleibt, singt der junge, oberkörperfreie Fan lautlos mit. Isses ein Nazi oder isses keiner? Die brutale Gestik der jungen Männer. Die Frauen stehen uninteressiert bei den Männern und starren auf ihr Handy. Aber was soll man sagen.

 

 

220822 arbeitend, Spinne

Era Istrefi im Radio.

der Radio vor mir. die grüne Lampe auf dem Tisch. das Buch im Computer. auf einmal eine Spinne. ich schreie und dann fange ich sie mit einem Glas.

mag wie Judith Schalansky über Gestaltung spricht.

erinnere mich, dass ich [an was erinnerte ich mich?]

220823 Radio

get to France !

ok!

(anders als man hätte vermuten können, ist heute mir etwas auf den Zeh gefallen.)

missing what?
das Schreiben. mein linker Ringfinger

220711 Traum, amazon-chat, müde

im Traum

ich träume [der erste Teil des Traums ist unleserlich, dann zweiter Teil:] in einem Gutshaus – ein dem Seminarhaus in Sauen ähnliches Gebäude. die Leute aus Sauen sind auch da. irgendjemand fragt nach Kaffee und Croissants gibts auch.

im Gespräch mit, höre ich auf einmal krasse Musik, die mich an früher erinnert. in der Gropiusstadt soll ein Konzert von AKA [in diesem Fall eine Band] sein. schon im Traum rätsle ich rum, was AKA im echten Leben ist und befürchte, dass die anderen zu spät kommen werden, weil sie sicher sind, dass ich am nächsten wohne und dass ich den Platz in der Schlange freihalte. ich beschließe ein rotes Shirt anzuziehen. dann werden sie mich schon finden.

am Tag

tagein-tagaus. wache auf, orientiere mich, räume das Geschirr ein. so müde, dass ich noch nicht denken kann.

es ist einfacher zu wissen, wann man was tut, wenn man es immer so tut. immer abends abspülen, immer morgens ausräumen. liebe die langsamen Morgende, bis ich wach bin.

spüre den Rausch der letzten Tage im Kopf. der Versuch am Sonntag Fs Freund T zu erklären, was für eine Art Text ›searching for nothing but‹ und ›und dann?‹ sind. es spornt mich an  ihn verstehen zu lassen, aber er weiß nicht, was autofiktional ist.

der impact, den ich gestern Abend beim Hören eines Videos über künstlerisches Publizieren, begriffen hatte, ist heute wieder verschwunden.

die Wäsche läuft, ich stolpere zur Tür hinaus, die Spittastraße entlang. am anderen Ende liegt eine Truhe aus Holz. sie ist sehr schwer (schwer wie Porzellanteller notiere ich, aber die Metapher hinkt).

»brauchst du Hilfe?«, fragt ein Mann mitte dreißig mit runder Brille und grauem Sweater.
»ja« (thx god, I‘m a woman. Männer und Frauen fragen mich, ob ich Hilfe brauche).
frage ihn, was er hier mache. er arbeite hier.
»danke.«, sage ich zum Abschied. trage die Truhe nach oben. trage blaue Flecken davon. gehe nochmal raus und winke dem Mann zu.

L sucht eine Wohnung in Paris. schreibt, man habe unsere Gurken gesehen, aber nicht mich. verwirrend sei das kleine Geländer unserer Hochschule. schreibe zurück: habe die anderen gesehen, aber nicht dich.

Telefonat mit L – wegen ihr und L. meine Ratschläge zu Beziehungen gehen über die Ratschläge zu schlechten Beziehungen nicht hinaus.

klappe den Computer auf, wende mich an amazon:
»Sheema wurde hinzugeschaltet und kann gleich mit Ihnen chatten.«
während ich mit der amazon-Mitarbeiterin chatte,
von der ich nicht weiß, ob ihr Name absichtlich wie eine Verkaufsplattform klingt, ist auf einmal alles klar:
»Okay, keine Sorge ich werde Ihnen dabei weiterhelfen.«
Versuche höflich zu schreiben.
»Ihr Feedback hilft uns dabei, das kundenorientierteste Unternehmen der Welt zu werden.«
kundenorientiert heißt wohl nicht mitarbeiterorientiert. (was der Sprachwechsel innerhalb dieser Beiträge soll, darf die Leserin selbst herausfinden)
»Habe ich Ihr Problem gelöst?«
die Mitarbeiterin beendet das Gespräch und bedankt sich für die höfliche Kommunikation.

ich brauche einen Wäscheständer. ((220712))

fahre los. treffe N am Moritzplatz. nehmen einen Snack ›bei Lydia‹. »russisch?«, fragt die Frau dort. »nein, sind wir nicht.«
von der FOMO;
von kleinen Angriffen, bei denen jeder zurückkommt. N begrüßt ihr erstes Tattoo. ich liefere sie ab, an einem Haus direkt am Hackeschen Markt. ein Haus, in dem 8 – 12 in einem Haus sind. ein ganzer Block.

die letzten Tage schrieb H: lass uns ein Tattoo stechen. ich schrieb / sprach: wie gehts dir wirklich? die ganze Bewegung, du weißt schon. ich fahre durch die Stadt, schlendere über den Alex, am Kitti vorbei, durch Kreuzberg zurück.

abends laufe ich noch eine Runde. die Stralauer Halbinsel entlang. am nächsten Morgen sind meine Beine müde. nicht so müde wie letztes Mal, aber ein bisschen immerhin. wache auf und bin wach.

vor Kurzem traf ich L (aus Roggenburg) an der Flanke des Edekas an der Stralauer Halbinsel.

220416 der Samstag vor Ostern, in MV

Fischbrötchen essend liegen wir an der Müritz. ›was ist der unique selling point dieser Landschaft‹, fragt sich die Möwe kreischend. C und L unterhalten sich und ich begutachte die schwarze Zunge der Möwe.

später steigen wir in den See. keiner hat ’n Handtuch dabei, aber nach zwei Zügen im eisigen Wasser ist uns so warm, dass es kein Handtuch  mehr braucht und wir an der kühlen Frühlingsluft und mit innerer Hitze von selbst trocknen.

noch später – wir haben das Haus gefunden, das wir unbedingt haben wollen; wir habens der vierköpfigen Familie in ihrem neuen Audi gezeigt, drehen mit quietschenden Reifen um, weil uns Nudeln für 12 Euro auf jeden Fall zu teuer sind1, wir2 haben der Sonne zugesehen beim Untergehen und ganz viele Fotos vom Mond [Link zu Sammlung ergänzen] gemacht,3

trägt der junge Kellner wirklich eine Rolex?
die Männer beugen sich vor.4
auf die Frage, ob es noch was anderes gebe, als Kartoffeln, sagt er: »Kroketten, Pommes, … «
»aber das sind ja auch alles Kartoffeln??«5

Fische in Brötchen
im Mund.
Eis im Kopf, der Kopf zum Norden und voller Entscheidungen.
was kaufen wir als nächstes?
wir setzten L wieder ab, fahren durch Pankow wieder nach Berlin, stolpern kurz vor Schluss noch in den Rewe,
kaufen Essen für die Feiertage und C kauft sich Essen für jetzt gleich.

Träume von Häusern auf einer Insel – bis dahin sitzen wir im Auto und hoffen, es rostet uns nicht weg, bis wir 30 sind.

  1. einige Wochen später sollten C und ich über Geld reden, wie schön es ist genug davon zu haben, bedenkenlos ausgehen zu können. []
  2. ich denke  an das Gefühl von Rhonja Rhönnes blau-gelbem-Buch: ein wir, das mit sich selbst ganz zufrieden ist, solange, bis einer ausbricht []
  3. und als C sieht, dass sich ein Paar im Mondlicht küsst, macht er das Liebeslied im Radio lauter und das Fenster auf; er  kann dann gar nicht mehr aufhören zu schmunzeln, als ich sage: »hör auf, du bist ja wie der Mann von heut morgen, der unser Küsse kommentiert« []
  4. ich erinnere mich an ein Teil mit einem Rolexzeichen. es muss der Abend gewesen sein, an dem B und ich mit D in Kufstein waren. es gibt ein Foto von uns dreien und ein Foto von mir auf dem Heimweg, das B immer besonders gerne mochte. ich trage eine Sonnenbrille. es ist kurz bevor alles ins Wanken geriet. []
  5. in Kartoffeln ist zu viel Kalium für Ls Niere []

211015 ein Tag vor Umzug: Ausräumen, Schleppen (ihr Umzugsunternehmen) – vor und nach dem Schlafengehen.

ich lasse meinen Körper sich zu Drum-and-Base-Beats vor und zurück bewegen. ich google den Drum-and-Base-Schuppen: nope, noch nicht wieder Veranstaltungen. [daran kann ich mich zwei Tage später nicht mehr erinnern, finde aber noch den offenen Tab.] außerdem überlege ich (ja mittlerweile kann ich ›ich freue mich‹ sagen): es geht los. parallel1 läuft Dillon. (ich vermute erst eine Rafinesse de:r Musiker:in, stelle dann fest: ein weiterer offener Tab mit lauter Musik.) ich denke an H. ich denke an das Foto, als sie am Boden in der Ringbahn sitzt. viel fertiger, als wir ahnen können. ich denke an E. und dass wir letztes Wochenende uns seit langem wieder getroffen haben und alles war wie immer.

K will unbedingt noch mehr Magneten, als nur die, die auf dem Kühlschrank kleben, aber die sind schon irgendwo in den Umzugskartons. Magneten… ich höre As Stimme in meinem Kopf. ›Magggneten‹ (wie Mango, meint K). ich sage eher ›Magneten‹ (wie Magnum). R möchte auf der Fahrt nach Wedding gerne wissen, wie er in den Texten auftaucht und ich überlege, ihn absofort ›den Handwerker zu nennen‹. Magneten. »seid mal Magneten« [Handlungsanweisung] gegen Ende des Tages hab ich endlich Ohren und Kopf mir Ks verrückte Geschichten anzuhören. interessant! »seid Magneten« – M zieht R an. zak! klebt seine Hand an ihr. ich gehe kurz vor Mitternacht ins Bett und bin morgen mit F verabredet.

ich sitze nun zum dritten Mal in den Studios, es ist immer noch halb eins (der Kirchturm) und 9:45, sagt der Computer. gleich bin ich mit F zum Streichen verabredet.

  1. wer mich sprechen hört, stelle sich nun das ausgeprägte ch vor []

210817 (2) anhalten.

ich mache Halt: einfach nur starren. auf die Gänse, an der Spree. sind das überhaupt Gänse? sie haben den Kopf nach unten gesenkt, picken im Gras, als ob es nichts anderes gäbe. dazwischen watscheln ein paar Enten. eine Frau, deren Lieblingsfarbe offensichtlich Rosa ist, fährt vorbei. komisch, schreibe ich D. warum komisch? meint er, füttert auch immer Vögel. ja komisch, dass das so beruhigend ist.

es kommt nicht drauf an, was, sondern nur wie.

ein Mann mit Kiss-my-airs-Beutel, einem lila-grauen Baseballcap und Musik auf den Ohren watschelt vorbei, dreht sich Richtung der Vögel, zieht seine Arme zu Flügeln an und macht Krähgeräusche. »ist halt alles nicht mehr so strukturiert-dosiert«, höre ich. zwei gelbe Kajaks rudern vorbei. leider habe ich den Zettel verloren, auf dem das Wort stand, das uns der Mann hinterhergebrüllt hatte. auf der anderen Seite ist eine Kirche.

es kommt nicht drauf an, was, sondern nur wie. Oma1 heute morgen über B: man merkt, dass sich jemand mit ihm beschäftigt. ich bastle ein Buch mit M. staunen über die Scheibenbremse, die wir mit wenigen Handgriffen aus dem Fahrrad befreit haben. staunen auch, dass die Palme neue Blätter bekommt, die wir letzte Woche gefunden haben. abends Worte mit H. was werde ich tun? ich werde mit viel Material versuchen in wenig Zeit Aufmerksamkeit zu generieren. mein Leben ist langweilig, sage ich. so soll das sein.

Zeit Vögel anzuglotzen

  1. ich staune heute, mit wie wenig Materialeinsatz sie tolle Dinge gemacht hat []

210731 Paris [10]

die Zwillinge stolpern auf mich zu und halten mir abwechselnd Erdbeeren vor die Nase. (»und wie heißt das?« – c’est un fraîse, mais c’est … vert.«)

»jetzt lass sie. sie ist Deutsche. sie versteht dich nicht.« erst dann hört er auf vom pass sanitaire zu sprechen, von der Polizei, die man rufen würde, den Strafen, die es gibt, ohne den Pass1

ich sitze zwischen hohen Häusern in St. Denis.
was suchst du? — ach,
Erdbeeren.

Gespräch mit H. Abraten vom Alleine-reisen2

ein neues Lied für die Playlist: Mr. Vegas Head High (ich erinnere mich)3

  1. ich erinnere mich an Flusser, Undinge und finde es auf einmal furchtbar absurd, dass der QR-Code der Grund ist, nicht eingelassen zu werden – und dann ist es noch eine Draußenveranstaltung . aber ich bin müde und nicht aufgelegt in einer fremden Sprache über Hörigkeit zu diskutieren []
  2. wie erhellend, wie anstrengend, wie Drogen-nehmen. []
  3. kommt es bei den neuen Liedern etwas immer darauf an, dass sie erinnern []

[in Arbeit]