Schlagwort: Schaf

220913 Abfahrt

während C mich zum Bahnhof fährt, fällt uns auf, dass wir die ganze Zeit von einem anderen Tier sprachen, als wir uns fühlten, wenn wir uns sahen. was du … willst kein Fuchs mehr sein? nö, soweit sind wir noch nicht. 

»nein du bist kein Wolf im Schafspelz.«

»ein Schaf im Wolfspelz?«

falsche Antwort.

 

220709 Rundgang (Tag 1, 3): Verwirrung

in meiner Verwirrung dachte ich, die Verwirrungen dauert nicht an.

dann fahre ich nochmal los. stehe vor der Tür der Uni. ein Pulk kommt heraus, ich fange einen Mann ab, der ziemlich betrunken ist und eine Zigarette haben möchte.  ich habe nicht den Reflex zu sagen ›sehe ich aus, als ob ich rauche?‹, aber ich muss unebdingt da hinein, solange die Tür offen ist. der Rauchlustige kommt mit.

die Security fängt mich ab:

»toller Lippenstift, aber hier kommst du nicht mehr rein.« ›was hat denn der Lippenstift damit zu tun?‹, frage ich mich. nach meinem anfänglich ausgedrückten Protest kann ich nun auch nicht mehr sagen, ich müssse nur was holen. der betrunkene Mann kommt wieder mit mir raus, dreht sich die Zigarette – auch ohne Filter. ich gebe ihm einen Fetzen von meinem Skizzenbuch. dann sagt er auf einmal: »sag mal, hast du vielleicht Lust, dich mal zu treffen, auf nen Kaffee oder so?«

ich fühle mich auf einmal sehr jung. denke an mein erstes Date mit einem Studenten, den ich eher aus Versehen angelacht hatte. freue mich über das Interesse, das natürlich nicht mir, sondern nur seinem Zustand geschuldet ist. und noch mehr darüber ›nein‹ zu sagen.1 dann erkläre ich ihm den Weg zur Prenzlauer Allee. der Mann zieht ab und N besorgt mir den Transponder für die hintere Tür.

in der Runde, die noch da ist, hat eine Frau einen sehr schönen 3-D-gedruckten Ring.

A postet ein Bild, mit ihrem Neffen im Arm. über Planeten.

»in meiner Verwirrung«, schreibe ich.
wer kommt da noch auf die Idee, Dinge durch den Wald zu schmuggeln.

»scheiß auf Eros, Amor ist der Mann.« neben mir steht eine Gruppe, die sich kollektiv vor Lachen biegt, als einer »Molly« sagt. das gleiche wiederholt sich, als er ein raffiniertes, aber einstudiertes Wortspiel über den Schillerkiez macht. vermute einen intelektuellen Rapper und bedaure, dass ich den Wortwitz nicht verstehe, weil ich den Schillerkiez nicht so gut kenne.

»Chilly Hilly«
»so funny«
»if it’s to unprofessional… «
»that‘s the shit, man.«

als sich die Runde auflöst, [we call it … Timing. du drückst im richtigen Moment auf eine bunte Plastiktaste.] bringe ich erst N auf dem Gepäckträgeer zur Prenzlauer Allee und mache ich mich auf den Weg zu C und seinen Freunden, die nun doch Halligalli gemacht haben. (kein Problem, meint der Anästhesist, zwei Tage später und hebt die Augenbrauen. das machen sie aber nicht jedes WE?) sie sitzen in einer Wohnung in Kreuzberg 69. sitzen auf einem Balkon. drinnen wird gezogen. ich trinke lekkren Wein, dessen Rest wie ich mich gerade erinnere gerade noch im Kühlschrank steht.

später sitzen wir in der Kneipe am Moritplatz.
einer von Hs Freunden erzählt:  wenn man in Russland trinkt, isst man Gurken dazu. {true}
liebe den Wodka, im Kvartira 62. der Wodka hier brennt. es gibt Gründe, warum man ihn mir Orangensaft oder Energy mixt. ich denke an das Video mit der Badewanne, in die T und R Energydrinks füllen.

wenn etwas gezinkt ist, dann sind es die Automaten hier.
Lotto hingegen.
ganz schön etabliert.

Hs Freundin erzählt, sie würde in Bollywood-Outfit heiraten, wäre es nicht cultural approbriation.

die Wölfe kommen wider (sind halt Wölfe). die Bauern ketten ein Schaf an den Baum.
(besser ein Schaf, als alle.)

denke an Is Hand auf meiner Schulter. beobachte die gleiche Geste bei C, als er sich mit L verabredet. sie ist nett. netteen Menschen legt man die Hand auf die Schulter.

  1. zwei Tage später sagt C im Spaß: kaum bin ich außer Gefecht, läufst du anderen Männern hinterher – über einen Mann, der beim Joggen vor mir läuft und die gleiche Geschwindigkeit hat, wie ich. []

220625 Sauen: Traum, Autofiktion (3)

  • was haben wir gespielt?
  • nein wen …
  • Werwolf
  • einer der Wölfe fraß die Dorfbewohner
  • aber der Reihe nach

ich träume von einem ausgebauten dachgeschossartigem Innenraum, von dem zwei Leitertreppen1. ich bin Teil einer Gruppe.2 irgendjemand meint (fast ein Vorwurf), ich hätten den Schlüssel, hab ich aber nicht. die gleiche Aufruhr wie im Spiel gestern abend.

mittags mähen Schafe hinter der Mauer. während ich die Schafe ansehe, weißt ich, dass ich mähen will und drehe alles andere so, dass es möglichst nicht im Weg steht. zuerst musst du wissen, du willst mähen. dann machst du weiter. zwischendurch Anfälle, der Obsession zu entkommen und frei zu sein (dafür, würde S sagen, hat man eine Familie). während ich das schreibe, ersetze ich, das man  durch ein du und erinnere mich daran, dass mein jugendliches ich mit einem du oft das ich ansprach. und wen spreche ich hier an?

VON DER BEFÜRWORTUNG VON ENTSCHEIDUNGEN IM ALLTÄGLICHEN LEBEN. (A auf dem Weg zur Eisdiele in Techentin. ein im Sand buddelndes Kind am Straßenrand. als sie das Kind sieht, sagt L: ich will auch eines.)

wir waren nicht schwimmen und geregnet hat es auch nicht, obwohl es der Hausemeister mit Blick auf seinen Regenradar ganztägig nass angekündigt hatte.

Zeitüberschreitung wurde mit Aufstehen oder unruhigem Sitzpositionswechsel sanktioniert. es gibt Abendessen. auf dem Abendbrottisch  steht ein Nutellaglas. das hatten wir am Frühstückstisch vermisst. es gibt Tortellinisalat mit Sahnesauce und Dosenananass. (freue mich sehr über die Haferflocken morgens. ein Frühstück, dass ich in Below öfter, aber wegen des vielen Unterwegsseins weniger als sonst zu mir genommen hatte.)

ist Schreibenwollen eine Aufgabe, die man sich selbst stellt, wie manche es sich zur Aufgabe stellen, erfolgreich zu sein?

als wir Annie Ernauxs Ereignis besprechen, versuche ich mich an den Weg durch R zu erinnern. ich erinnere mich, dass ich an einer Bordsteinkante sitze und die Physiklehrerin geht vorbei. ich weine. ich rufe H an. ich erinnere mich, dass ich meinen Schlüssel liegen lasse und dann P im Auto erzähle, jetzt sei es Zeit für einen Kühlschrank. wie ich durch die Stadt fahre erinnere ich mich nicht.

William S Burroughs reist nach Mexiko, erfindet eine CutUpMehtode und macht ein Buch mit X.
seien Theorie:
1. aus vorhandenem Ausschneiden
2. Übersetzten

der Vorwurf sich selbst zu kapitalisieren.

die Möglichkeit die Baiserkruste aufzudrücken (E weiß nicht, ob sie Meringue mag oder nicht. ich weiß auch nicht genau. es schmeckt nach Ei.): Stachelbeerbaiserkuchen ohne Stachelbeeren und Baiser: Kuchen?

ich erinnere mich an den Kirschkuchen ohne Kirschen, den wir als Kind aßen.

  1. an denen man hoch- und dann runterrutschen kann, habe ich notiert []
  2. eine Gruppe hat ein eigeness Selbst []