wie ich mich fühle?1 wabblig, löchrig und – orange, rotorange. das sehe ich seit gestern überall: rot, orange. die Jacken der Menschen in der Bar. K war schonmal hier, meinte er, vor vielen Jahren. dann laufen wir durch den Schnee. ja! es schneit
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Guten Tag!
unsere Lateinkenntnisse liegen im Boden des Eingangs vor uns versenkt. ›SALVE.‹ in Versalien und ein Kinderchor, der ›Sal-ve-te Ma-gis-ter‹ leiert. ein mittelaltes Paar tritt durch die Tür, über das Salve, sieht unsre sehnsüchtigen Blicke: ›und welche Hausnummer hätten Sie gern?‹ fragt der Mann. ›die Nummer ist uns egal.‹ (die Nummer ist uns wirklich egal, solange die Decken hoch und die Fenster tief sind. wie das Haus unserer Kindheit soll es sein.) Guten Tag!
ein weiteres Lateinwort, an das ich mich regelmäßig erinnere: egregius. aus einer Herde Schafe sticht eines heraus: ›schau mal!‹
[A] Knödel
[B] C.L. (als er jung war)
[C] ein Plätzchen. (die haben wir gebacken und gegessen – ein paar zumindest)
[D] gewonnen (unentschieden) [x]
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der Mann an der Tür des Etablissements, das wir ganz unerwartet Nahe des Anhalter Bahnhofs finden, redet vertrauensselig mit großen Pupillen zu uns. es gibt eine kleine Fliege auf das Handgelenk gestempelt – geimpft oder genesen. später lehnt sich ein junger Betrunkener mit Ehering über K und möchte ihm unbedingt einen Korn ausgeben. er macht ihm Komplimente für seinen Namen.
am Abend bin ich ein bisschen verplant. Treffen mit E. wir gehen essen. man kann nicht Bar bezahlen. ich fahre nochmal los – ohne Schal, zur Bank. dann essen wir endlich. später: Kreolen & Wärmecreme gegen meinen schon Tagelang verspannten Rücken.
- fragt S beim Goldmarie-Treffen [↩]
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