bei den Traditionen, in die man sich stellt, geht es vor allem darum, welche Zitate man aufgreift., d.h. wie lesbar man für die Anderen ist, wenn sie um die Geschichte und Regeln von etwas wissen. (Stichwort Kanon)
im alltäglichen Leben geht es vor allem darum: para oder nicht para. wir kaufen Tischtennisschläger im Chinamarkt in der Oranienstraße für sechs Euro und stellen dann fest: hätten wir lieber teurere gekauft.1 (mehr! para) einige Schläge, dann ist es so dunkel, dass keiner den Ball mehr sieht. liegen auf der Tischtennisplatte. erinnere mich an ein PP auf der Platte am Leopoldplatz. F ruft an: Etikettenfrage. wie legt man Perforierlinien an. gerade noch war M am Telefon. es geht um Text.2
außerdem:
Arbeit in der Torstraße: die Zeitschrift zu Ende der Projektförderung wird wirklich toll; H schlägt mir so doll auf die Schulter, dass mir die Luft wegbleibt; E sieht heute viel müder aus als am Dienstag, T sieht aus, als ob irgendwas beschissenes passiert ist, meine gute Laune ist fehl am Platz. H sagt, die Zeit der intelektuellen Erfahrungen auf Drogen sei vorbei. SELBSTZERSTÖRUNG ALS ROUTINE.
the crunchiness and the sound of magnum. alle haben dich lieb. du hast Magnum gebracht. ich beiße rein: krckk.
»immer wenn ich zu Ausstellungen gehe, hab ich das Gefühl, als ob ein Baum umgefallen werde.« keine Ahnung, was H meint, als er das sagt. dass er nicht gerne Ausstellungen macht, kann ich irgendwie verstehen. es ist ja auch immer viel Arbeit und man hat keine Ruhe, sich die eigenen Sachen anzusehen.
»ey sista. kann ich dich auch noch in die Konversation reinpacken?« jemanden/sie in eine Konversation stecken, damit die testosterongeschwängerten vibes (a foto of a naked ass on facebook) abgemildert werden. Os nacktem Arsch wird ein Foto von einem Tier nivelliert. »thats how i started living on the street:«, sagt das Mädchen. »Urlaub. wir zogen von Festival zu Festival. die Leute kannten uns.« das Angebot fischen zu lernen. der Fluss sei für alle da. für ihre Geschichte bekommt sie 10 Euro. es leuchtet mir ein. warum sollte man nicht für Material zahlen. gleichzeitig irgendeine Moralstimme in meinem Kopf: das macht man nicht.
später sagt H, sie sei so unschuldig, aber das sei in Ordnung. seine Vorstellung von Unschuld hat viel mit Sex und Drogen zu tun. in seinen Augen bin ich unschuldig, weil ich nicht kiffe. so einfach ist das.
außerdem:
Ausstellung ›Freiheit‹. C wartet am Späti nebenan. einer, der mir entfernt bekannt vorkommt ist da. erst als ich den Namen einer der Ausstellenden lese, stelle ich fest: es muss J gewesen sein, der in meinem gerade abgelegten Atelier zwischenmietet, aber da ist er schon weg. eine Frau mit schönen Schuhen und Plexiglaskette erklärt C und mir, zu jedem Werk etwas. auch von Mareike Jacobi gibts was zu sehen. ich freue mich, über das Wiedersehen.
die Rüge: man darf Bilder nicht anfassen.
später, am Abend sollte es nochmal um Ms Text gehen. wie morgens. morgens auch Telefonat mit TH. bedanke mich für das Päckchen. sie erzählt von OG und ihr, von den Pferden, wie sie zu ihre gekommen sind. als ich auflege, fällt mir auf, dass ich fast wieder nichts erzählt habe und weiß gar nicht warum.
als ich losmache, habe ich kein einziges Wort geschrieben. ich stöhne innerlich.
abends so viel Hunger, dass ich ganz ungeduldig werde. essen mit L. er zischt ab. wir spielen Tischtennis.
- L sagt später: lieber für 25 welche? oder gleich für 100? weil die für 25 hat man ja auch einige Jahre und dann kann man sich gleich selbst welche konfigurieren, das ist noch spaßiger. als ich das schreibe, mache ich einen neuen Tab auf und suche nach Schlägern. finde folgenden [↩]
- dachte, das hätte Sonja Knecht gesagt, aber im Internet finde ich kein Zitat [↩]
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