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L kommt zu Besuch. Er steigt durchs Fenster ein. Wenn was n Titel ist, dann Papst. Unser Papst ist tot, die Queen auch.

L bietet an: Knödel mit Parmesan, Butter und Salat.

C kocht Forelle und Kartoffeln.

Lecker!

»Nächstes Mal geben wir uns mehr Mühe.«

Ich hatte mir gar keine Mühe gegeben. Ich saß einfach da, vom Einkaufen ganz schlapp.

Ich versuche im ganzen Haus eine Wage zu bekommem: erfolglos. Dann backe ich pi mal Daumen und ersetze Zitronenreibe, Rührgerät und Wage mit Smoothimixer und Augenmaß.

Später: Als sie hörte, dass der Kuchen nach einem Rezept von deiner Oma war, legte sie das Stück Pizza beidseite und nahm ein Stück Zitronenkuchen in die Hand: mmmmmhhh.

Wir stehen am Bahnsteig und fahren nach Kreuzberg: 50 Minuten.

Trinke alkoholfreies warmes Bier, das so naja schmeckt. Am Zoo stellen C und ich fest, wie anders wir sind, verschicken unser Teletubbybild an einige andere: manchr findens einfach nur sweet, andere drucken sichs aus und hängen sichs an den Kühlschrank.

»Ihr habt ja die gleiche Mütze.«

»Die hat meine Mama gemacht.«

In Kreuzberg steigen wir aus. »Das Problem an Silvester sind die Amateure, die rumflitzen.« Überall Amateure. Von der Manteuffelstraße gibt es zwei 105. »Everything could have been different.«

Ja, wenn wir uns damals nicht getroffen hätten, dann wäre jetzt alles anders.

»Wie war das nochmal mit dem Programmieten? Eins, Null, Eins, Null, …«

»Und was hat das jetzt mit Programmieren zu tun?« Die Frage find ich gar nicht so schlecht. Hatten wir doch alle gelernt, wie es ging: »body-corps-when-if….« »oder so ähnlich.« »Ja, irgendwie so.«

N ist auch da. Später wird sie noch auf einer anderen Party tanzen. (Wie so oft tanzt die Protagonistin auf mehreren Hochzeiten. »She has another Party.« »Ist ja ihr Beruf.«) Als ich A später frage, ob der Burnout vom Schauspielen kommt, sagt er: Nein, von der Geflüchtetenarbeit. Dort, aus der Region, wo M herkommt, hatte er angefangen. Jetzt sitzt er neben mir auf der Couch und kann keine Minute stillsitzen. Ich schlage vor, eine Liste zu machen, wie oft er aufsteht. Seine Stimme ist so laut, sie fegt durch den ganzen Raum.

Ich erinnere mich an A, die meinte: »Wenn ihr nach Paris fahrt, wird alles gut.« (Dieser Fall trat nicht ein oder: er trat anders ein.)

Für nächstes Jahr ist uns eigentlich nur eins wichtig: »Glasfaserkabel!« »Das ist viel schneller.« »Hauptsache Fortschritt.«

Für den heutigen Abend fragen wir uns: »What’s the idea behind the explosion? Why don’t they do the lights?« Das ›they‹ in englischen Sätzen hatte schon immer meine Aufmerksamkeit bekommen. Was bedeutet es. Wer sind SIE? »Only bad children do firework.« C amüsiert mein Schrecken und die Furcht aller, eine Rakete könnte durchs Fenster kommen.

Nun noch eine Frage: »Die Pfütze im Bad. Will your landlord fix it?« »The landlord seems nice, but no.«

»Mit Wasser sollte man schnell sein, wenn nicht das ganze Haus…«

»Genau.«

Das! Genau das ist der Inhalt eines Studiums der Bildenden Kunst: Konzept-Konzept-Konzept. »It’s not that pracital.« (Wie unpraktisch, aber das trifft ja auf vieles zu.)

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