jetzt mach dir ma nich son Kopf, was du anziehen wirst1 ich sehe Glitzer in meinem Gesicht und Glitzer an mir. ja-ja. kurz sitze ich2 auf der Holztreppe und warte auf L. dann: Suche nach den Ähnlichkeit der beiden Schwestern. was auffällt, sind die Unterschiede. C wird Bonnie & Clyde lesen. gemeinsam Verbechen planen3 ich freue mich jetzt erst mal auf Samstag. wir leben im Jetzt. Körper an Körper.
das Jetzt dauert 10 Minuten.
ich sehe den dunklen Händen des Busfahrers zu, wie sie vorsichtig zwei Servietten (Paul – depuis XXXX) übereinanderlegen, falten und glattstreichen. »c’est bon«, sagt er. (nun hat das Französische gerade erst angefangen zu4 wirken. »je prends la deuxième Limonade«)
auf der Autobahn ganz kurz die Idee sich am Flughafen TOD’s zu kaufen.5
verschiedene Wege, die auf ihre Art die besten sind
Auszug aus einer Familienunterhaltung6
über Zusammenarbeit:7 der Ort als konstituierender Faktor. Ateliergemeinschaften, Wohngemeinschaften. der Ort, der zur Wir-Werdung beiträgt. die Feststellung ein wir zu sein und nichts dafür getan zu haben.8 ich sitze wieder am Fenster. hinter mir die Familie. vor mir: bietrinkende Männer mittleren bis älterne Alters, die ich aus Versehen zu lange angesehen habe und jetzt sehen sie die ganze Zeit zu mir.
ich erinnere mich an Hs Empfehlung im Bordbistrot Bier zu trinken. das habe ich nun auch angefangen.9
ich sitze am Flughafen. am Gate, am Glasfenster. am Tisch hinten werden Dinge mit Butter beschmiert. der Vogel landet. (Frenchbee). eine Frau geht an Fenster und filmt. sie hat ihren Mund merkwürdig weit aufgerissen. vielleicht filmt sie sich selbst. mir
die zwei mittelalten bist älteren Männer essen Müsliiegel von Aldi10
ein älterer Mann hat die Beine neben dem Tisch. er ist groß.
ein Paar: MacBookAir, er sich zu ihr geneigt, den Bildschirm halb gedreht. sie könnte auch reinsehen, abe sie tuts nicht. (einen Computer für zwei). haben wir eigentlich immer auf deinem oder auf meinem Computer netflix gekuckt?11
ich sitze am Fenster. das blaue-weiße Vogel ist gleich wieder weg. ich kann mich nicht konzentrieren.
- lautes Kieken. (der Vater über die deutsche Übersetzung des Kindes von ›french bee‹ (was ein Wunderknabe, wer das übersetzten kann)
- wer hat denn jetzt die Karten eingesteckt?’
- irgendjemand muss noch den Tagebucheintrag machen.12
- iss ma! Aufforderung des Vaters. (sie warten darauf).
- 3. Tag? was war da? – was war das letzte, das ihr eingetragen habt? ah so – zweiter Tage bei dir zu Hause. Frühstück, Baguette, Kefir. Fußball im Garten, Rundfahrt mit dem Auto. dann waren wir noch Crêpe esssen, 3 Bienenstiche. Bieberbande.
- ok. nächster Tag: Frühstück, Fahrt zur Jugendherberge. kannst ja mal drüber schreiben. Sonntag. 2. August (oder welcher war das nochmal?)
ich erinnere mich an den Legionellen(?)-Skandal im KitKat
- geräumiges 6-Bett-Zimmer. herrliche Betten. (die Mutter: das)
- der Vater: ne. wir sind zur Touriinformation gehabt. die hatte aber zu. dann sind wir erst mal zum Hafen gelaufen und haben Eis gegessen13.
- ›Eis-ess-en-am-Ha-fen‹ Diktat: was passiert ist.
- ihr müsste es euch so vorstellen. kleine runde Tische, vermeintlich bequeme Stühle. ein älterere Mann weiter vorne hat seine Füße beiseite gelegt.
- dann können wir jetzt nochmal die Verletzung aufschreiben (Arthur stürzt ab). warum sind Verletzungen eigentlic so wichtig für Kinder? dann: Pomm-Fritt, Crepes, und Burger zum abendesssen.
- außerdem war man noch Baden am Strand.
abends: Yogitee
- fünfter Tag: spätes Frühstück, dann haben wir im Supermarkt eingekauft. direkt unterm Hafen geparkt. ganzen Tag am Strand mit Picknick, und dann abends. ›Strand-Tag mit ‹
- ich schreibe jetzt auf, was ich über den Tag denke (Machtansprüch bei 8-Jährigen innerhalb eines Familienkomplexes. hm.)
ich erinnere mich [A] an den Rabbi mit Gemeinde in Berlin. [B] an das kartenspielende Paar im April.
beliebig. ja genau, aber immerhin nur 10 Minuten. (momentan=currently)
Klatschen.14 vor Gate A20 steht eine lange Schlange. gleich werde ich aufstehen und mich einreihen.
ich erinnere mich an meine Empörung über die automatische Voreinstellung, den Haken bei zwei Betten.15
- Freude kommt auf. die Sorge vor der Schlange verschwindet (der letzte (ja?) Haken). [↩]
- ich und mein Rucksack [↩]
- da wären wir bei der Frage: was SIND eigentliche Verbrechen und gehts vllt eher um Anti-Norm? [↩]
- häh? [↩]
- natürlich gibt es keinen TOD’s-Laden, fast überhaupt gar keine Geschäfte. ich finde Bs Parfüm, sprühe gegen mein Handgelenk und Reibe die beiden Handgelenke aneinander [↩]
- wer nicht in Gruppen oder zu Zweit, sondern alleine hier sitzt, der arbeitet.
—- ›die‹ Quiche heißt es. jahwoll ›die!‹
- und natürlich lache ich aus Versehen.
- ›du Magnet‹, sage ich zum M ((Léa meint Duras sei bekannt für Sätze wie »›vielleicht‹, sagt sie.« [↩]
- das Thema Ms und meiner Abschlussarbeit [↩]
- sie sieht ihn an, während sie mit mir spricht [↩]
- ich lerne W kennen—es folgt ein Drama [↩]
- in einem Anfall von Wahn kaufe ich Cornys (Schoko-Banane) vor Abfahrt. sie liegen direkt neben dem Lübecker Marzipan. ich erinnere mich, dass wir diese Riegel auf Radtour gegessen haben. deswegen kaufe ich sie. ein Gefühl wieder wach rufen. hallo Proust! [↩]
- ich erinnere mich an das schreckliche blaue Licht, dass ich immer nicht schlafen konnte. wenige Tage später erzählt mir P, dass er nicht schlafen kann und dass ihn der Doktor zu S schickt. [↩]
- es kam mir immer absurd vor. mehrere ein Buch – vielleicht war ich da noch in dem jugendlichen Loslösungsprozess, der sehr totalitär ist. [↩]
- ich hätte jetzt auch gern ein Eis [↩]
- für das Klavier. ihr verträumt-wünschender Blick: gerne wieder Klavierspielen. warum machst dus nicht? es bleibt beim Wollen [↩]
- und ein bisschen empört bin ich auch jetzt – über den einzigen Weg, der als etwas angegeben wird. der Empörung wird etwas anderes folgen [↩]
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