ich mache Halt: einfach nur starren. auf die Gänse, an der Spree. sind das überhaupt Gänse? sie haben den Kopf nach unten gesenkt, picken im Gras, als ob es nichts anderes gäbe. dazwischen watscheln ein paar Enten. eine Frau, deren Lieblingsfarbe offensichtlich Rosa ist, fährt vorbei. komisch, schreibe ich D. warum komisch? meint er, füttert auch immer Vögel. ja komisch, dass das so beruhigend ist.
es kommt nicht drauf an, was, sondern nur wie.
ein Mann mit Kiss-my-airs-Beutel, einem lila-grauen Baseballcap und Musik auf den Ohren watschelt vorbei, dreht sich Richtung der Vögel, zieht seine Arme zu Flügeln an und macht Krähgeräusche. »ist halt alles nicht mehr so strukturiert-dosiert«, höre ich. zwei gelbe Kajaks rudern vorbei. leider habe ich den Zettel verloren, auf dem das Wort stand, das uns der Mann hinterhergebrüllt hatte. auf der anderen Seite ist eine Kirche.
es kommt nicht drauf an, was, sondern nur wie. Oma1 heute morgen über B: man merkt, dass sich jemand mit ihm beschäftigt. ich bastle ein Buch mit M. staunen über die Scheibenbremse, die wir mit wenigen Handgriffen aus dem Fahrrad befreit haben. staunen auch, dass die Palme neue Blätter bekommt, die wir letzte Woche gefunden haben. abends Worte mit H. was werde ich tun? ich werde mit viel Material versuchen in wenig Zeit Aufmerksamkeit zu generieren. mein Leben ist langweilig, sage ich. so soll das sein.
Zeit Vögel anzuglotzen
- ich staune heute, mit wie wenig Materialeinsatz sie tolle Dinge gemacht hat [↩]
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