Ich glaube mein Lieblingscafé gefunden zu haben. Ich sitze unbeobachtet in dem Spielcafé an der Ecke Pont Michel / auf meiner Flusseite. Abgesehen von mir ist nur noch eine weiterer weiblicher Gast und die Frau an der Tabakkasse hier. die Frau hat im Gegensatz zu den Männrneine äußerst verkrampfte Körperhaltung. Bekommt ihr das Spielen nichtß
Fast alle der männer tragen Caps.
Ich sitze unter dem Bildschirm, auf dem die Zahlen angezeigt werden.
Irgendwann setzt sich ein zahnlückiger Mann gegenüber. Er dreht sich weg. Sein Freund sagt, er stellt ihn hier ab, ich solle auf ihn aufpassen und ich solle Bescheid geben, wenn ich gehe. Was für eine ansage. Ich soll auf diesen fremden Mann aufpassen.
Aus den Gesprächen der Männer schnappe ich ein ›artiste‹ auf. Laut vermischen sich die französischen Stimmen mit Musik und der Kommentatorstimme des Pferderennens. Ebenso laut steht die Aufforderung ›Jouez!‹ an der Wand. Hier in Frankreich beginnen die Sätze mit großen Buchstaben, sagt der Stempelmacher.
Der Mann fragt ein paar Sachen, ob ich hier studiere, ob ich einen Freund habe, wo der ist. ›Zuhause‹ sage ich und fange verliebt an zu grinsen. wo zuhause? Hier zuhause oder zuhause-zuhause. Zuhause-zuhause.
Ich trinke einen Allongé und esse einen bretonischen Kuchen.Als der Mann von der Theke mir den Café bringt, fragt er mich, woher ich komme. Er habe gehört, dass ich nicht von hier komme. Aus Deutschland sage ich.
Später mache ich n eine Sprachnachricht, in der ich ihr von der Physiognomie erzähle, die so anders ist als meine. Bzw. ich bin die, die anders ist und manchmal sehe ich nicht-französische Gesichter und sie fallen mir auf und ich frage mich, woher sie kommen.
In Deutschland sind die Menschen größer.Der Bretonische Kuchen schmeckt anders als erwartet nicht nach Zitrone, sondern nach Marzipan.
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