Kategorie: blog1

230620 Heute morgen

Bevor ich losfahre, höre ich Ls Audio. In Ihrem leichten Berliner Dialekt spricht sie über Zigaretten. Dann fahre ich zu feldfünf. Dort sind die Anderen.

Fahre zur Uni. Auf dem Weg Stop bei Aldi. Dort stellt mir die Kassiererin ein Alu-Rad auf Rechnung.

230618 An der Badestelle Müggel-Spree

Beim Sichteten der Akten der letzten vier Jahre kommt mir der Gedanke, dass die Entscheidung für ein Leben mit Geld eine gegen die Zeit und gegen das Denken ist. (Zeit, in Resonanz mit der eigenen Umwelt zu sein.) / An der Müggelspree liegend, lese ich Sarah Kirsch: Sommerhütchen, am Freitag auf dem Heimweg von der Mensa Nord gekauft, in dem Bücherladen nahe Friedrichsstraße gekauft. / Sommerhütchen hat Kirsch mit 69 geschrieben. Sie hat auch (wie andere: JS, MH, …) am Literaturinstitut studiert. Ich denke an LU, die ich in Halle wieder getroffen habe. Zehn Jahre, nachdem wir uns in Dresden kennengelernt hatten. Sie hatte sich letztes Jahr auch am Literaturinstitut beworben. / Hoffe, ich werde irgendwas der Dinge, die ich mein Leben lang gemacht habe auf eine ineffiziente Art in mein Leben integrieren. / Sonst: sehr Sonntag. Unfassbar 9,5 Stunden geschlafen. Beide träumen wir von dem Benzer, den C gestern seinem neuen Besitzer übergeben hat. Wachen müde auf. Mit Kaffee an die Spree. Dann Arme Ritter. Jetzt hier, mit Sarah Kirsch. Eigentlich war die Idee Sarah Kirschs Haus zu besuchen. Ich erinnere mich an eine Passage in Annas Buch, wo sie von Sarah Kirschs Haus schreibt, in Köpenick. Aber das war wohl ein Traum.

230516 Uni

… bis sie ein Objekt finden, das keinen Titel hat.

Suchpraxis.

Eine kochrezept-ähnliche Auflistung.

230512

Ich bin mit O zum Spazieren verabredet. Wir treffen uns am McDonalds am Ostkreuz. Sie trägt leuchtende Farben und pinken Lippenstift. Wie der Sommer. Ich trage, meine neue Streifenhose, eine hellblaue bluse, eine graue Umhängetasche.

Dass wir 9 Jahre Altersunterschied haben. Damit hatten wir wohl beide nicht gerechnet.

Trinken Kaffee, laufen die Stralauer Halbinsel entlang. Hier, denke ich, würde ich auch gerne wohnen.

Sprechen über Wohnen, über ihre Mitbewohnerinnen, die zwar kein Fleisch essen, aber… Aber? Die Abgneigung der Veganer allem Tierischen gegenüber ist nur nachvollziehbar. Als ich aufhörte, vegan zu essen, verschwand auch der Ekel Milch und Butter gegenüber. Ein Systeme der Kontrolle verlassen. Aktiv gegen die eigene Kontrollwut arbeiten und versuchen, ein Leben zu leben, in dem die Kontrolle nicht ausufert.

Meine Kontrolle, deine Kontrolle.

In Friedrichshain trennen sich unsere Wege. Auf dem Heimweg kaufe ich eine Limo bei denns. K schreibt: Du hörst ja gar nicht auf, (aber es wäre schon zu verstehen. In so einem schweren Feld.)

Zuhause koche ich Polenta

230509 HU, Mensa

Wenn mir Menschen von der Freiheit erzählen, die sie gesucht haben.

»Aber das kann man waschen«, sagt die Frau, als ich aus Versehen meinen Ärmel in mein Essen tunke. Sie erzählt von ihren zwei Wohnsitzen und von ihrem Thema. Sie erzählt, wie wichtig die deutschen Auswanderer nach Mexiko während des Nationalsozialismus auch noch heute sind. dann wirft sie wieder ein paar Krumen zu den Vögeln. Nur deswegen komme sie hierher – um die Vögel zu füttern. Sie fragt mich was ich mache, versteht mich ein bisschen schlecht.

Sage nur kurz, dass mir die Freiheit zu viel wurde und dass ich nun etwas anderes suche.

(Notiz an die Autorin: Direkt mit dem Dialog die Szene beginnen.

230509

Dann sitze ich mit I an der Spree und die Sonne geht nicht hinter dem Amazon-Tower unter. Den Amazon-Tower hat die Allianz gebaut. Der Allianz-Turm gehört nicht mehr der Allianz.

Er erzählt von seiner Freundin, die weniger sesshaft ist als er. Wenn man alle drei Jahre woanders hinzieht, braucht man sich auch nicht wundern, dass man niemanden kennt.

Ich echauffiere mich über meinen baldigen Umzug.

Ich verliere all mein Vertrauen. Wohin weiß ich auch nicht. Alles erscheint mir unwichtig.

Nur eine Phase. Das war es bis jetzt immer. (Wenige Tage später sollte ich den gleichen Weg mit O gehen und wir sollten über Kontrolle sprechen.)

Alles notieren!
Alles umschreiben!
Alles bewerten und wiederauffindbar machen.

 

230507

Das Video der glücklichen Amerikanerin, die endlich ihr Wissen organisiert. (»I‘m so happy«)

(Meine kritische Stimme, die sich gleich in die Wertung stürzt, statt zu beobachten.)

Heute ruhiger Morgen, sitze im Chaos, das ich gestern beim Aufräumen verursacht habe und.

Gleich Kaffee mit A.

230506

Südkreuz. Bringe M zum Bahnhof. Jemand sagt „Birgit?“. Ich drehe mich um. Zwei junge Männer, deren Gesichter ich unter ihren Bärtern erst nicht erkenne. Es sind meine alten Klassenkameraden T und L, die gerade AH in Berlin besucht haben. Ich freue mich ehrlich. Wir erzählen kurz, was wir so machen. An AH hab ich neulich gedacht. Vor ungefähr 10 Jahren hab ich aus der Autotür seines Vaters gekotzt.

Herrmannstraße. Ich rufe AW an, entschudlige mich für das Terminchaos von heue morgen.

Ostkreuz. Ich rufe AS an: Kommst du mit  zum Pferderennen? Wir telefonieren solange, bis Kunden kommen.

Zuhause. Ich wühle mich durch das Archiv: Es gibt drei Kategorien: wegschmeißen, behalten, verschenken. Finde unter anderem eine Notiz, in der ich vom Vorteil des Zeichnens gegenüber dem Notieren festhalte (vermutlich 2017): weniger Wertung

230503

Als am ? M davon spricht, dass auch er ein Dokument hat, in das er an den Abenden über den Tag schreibt.

Ist das Ende random?, frag ich mich. DIE BELIEBIGKEIT VON ENDEN.

MG der erst „an der Küste mit der Brandung, zu den Wellen BlaBla spricht“, hat für ein Buch 10 Jahre gebraucht. Eine angemessene Zeit, finde ich. Sich bewusst gegen die Schnelligkeit stellen. Bald wieder Sandstein kloppen.

Das Schreiben verändert sich mit der Öffentlichkeit. / Ich lese zwei Bücher hintereinander, in denen das love interest zgl. der Antagonist ist und Jerome heißt.

Ich trainiere mein Verständnis von Figuren.

Ich bin seit zwei Stunden wach. Es ist 7:51 Uhr. C liegt neben mir. / Die Uhr tickt. / Ich habe den Vorhang eim Stück zur Seite geschoben, das Fenster gekippt, die Tür zum Flur geöffnet. Durch den Spalt zwischen Tür und Angel zum Zwischenraum fällt das Licht, das durch das Badfenster die Wohnung betritt. / Ich denke an MG, der von Verlagen spricht. / An MH, eine Generation über mir, der auch ein Dokument hat, in das er schreibt. Genau wie P. Beide in den 1960ern geboren. / Heute schreiben fast alle in Notizapps. Die Suchenfunktion ist besser geworden und einzelne Dokumente ermöglichen das Suchen. (Diese These muss noch konkretisiert werden). / Ich bin ein Etui-Mensch. (Troeckl und X zitieren Derrida? in Duras)

230503 Glück

Von der eigenen Unzulänglichkeit, glücklich zu sein getrieben in andauernde Bewegung.

230430 Schreibhain

Jemanden verklagen, der dich beschrieben hat. (Das Maxim-Biller-Drama)

→ Milieu, Alter, Geschlecht entfremden. Dann ist man sicher.

230430 Lagerfeuer

Am Feuer (vor zwei Tagen) [[230428]] hängen sich die Gespräche ausgerechnet am Müll auf.

230429

Es riecht nach Regen. Vögel zwitschern. neun uhr morgens, grauer Himmel.

Weil ich in Leifs Randt: Allegro Pastell von einer Schrifstellerin gehört habe, die aufgehört hat Tagebuch zu schreiben, zwinge ich mich eine Notiz zu machen.

230428 Vernissage, KHBStudios

Berufserweiterung, sagt Mirjam.

230428 Dunkin Donut

Schnäuze mich in die Dunkin‘-Donuts-Serviette. Riecht nach Papier.

230426 Kunst, Geld

Eigentlich kann man nur, wenn man kein Geld für Wohnen ausgibt, Kunst machen. Wäre es dann eine Möglichkeit zurückzuziehen?

230425

Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.

Morgens, in der Bahn, sagt der DB-Sicherheitsmann zum süddeutsch sprechenden Straßenzeitungsverkäufer: Nächste Station steigen sie aus und dann gehen sie dahin, wo sie herkommen. Gegenüber von mir eine Familie aus Niederbayern.

Mit vollgedröhntem Kopf verlasse ich die Uni. Auf dem Weg zu M, nach Kreuzberg.

Als mich dann seine Frage, was ich jetzt eigentlich mache, nochmal zwingt nachzudenken, frage ich mich auf einmal: ob ich statt zwei Dingen gleichzeitig zu machen, einfach aufhören soll. Kein Portfolio, kein Master. Er erzählt von H, die nach dem Diplom nochmal neu angefangen hat. Da war sie 5 Jahre älter als ich und hat gerade ein Kind bekommen.

Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.

Dass ich ein anderes Studium als Möglichkeit sehe.

Dann mit D ungefähr so: Alles gut, alles andere egal.1

Gehen zur Quitte. Gleicher Verkäufer wie immer. Ich bete runter, was ich so mache und denke:

Als ob es meine Entscheidung weniger glaubhaft machen würde.

Und wenn ich wirklich einfach aufhören würde?

Als ich nach Hause komme, bin ich völlig überrannt von der Möglichkeit wirklich nicht weiter zu machen, rauche zwei Zigaretten und passe C ab. Karriere kann man analog zu Beziehungen sehen. Ich ahne ein Ende.

(Einen Tag später, in Johannistal, ist alles wieder gut, wird mit jedem Stückchen Bronze, das ich abschleife besser, bis ich T nochmal meine Geschichte erzähle, was ich so mache. Dann fange ich wieder an, über Enden nachzudenken.)

  1. https://www.youtube.com/watch?v=4CkrH8fyEqg []

230424

Treffe C und L.

Irgendeinen Planeten sieht man ganz doll. Es ist der Saturn. Wie ein Leberfleck am Himmel.

N und P testen noch am Tag, an dem der Opa kam das Gras.

Rauschmittelaffine Großeltern (das kann man von meinen Großeltern nicht sagen).

Danach war der Opa sehr sehr müde.

Verloren in Szenarien: Wenn dies, dann das.

 

 

230421

Autos bedeuten Freiheit und ich liebe Freiheit, sagt Til Schweiger?

230419

Komatös, von Nudeln voll gefressen, telefoniere mit F. (umgekehrt) Wir haben uns lange nicht mehr gehört. Er hat jetzt viel Zeit zu telefonieren. Er hat den Kaffee getrunken, den ich mir verkniffen habe. Mit Zucker. Tha! Ausgetrickst (Dass das ›Tha‹ ein Wort ist, weil ich es schreibe, ist die Ansicht mancher Sprachwissenschaftler.)

230418

Vormittags verpasse ich die Übung. Ich stehe vor dem Raum, in dem die Veranstaltung ist. Vor dem Raum warten vier Studierende und meine Veranstaltung fängt erst in zwei Stunden an.

Na toll.

Ich fahre die Friedrichsstraße lang.

Ich sehe mir teure Uhren an.

Ich rufe C an. Wir setzen uns in die Oranienburgerstraße, hören den Mittemenschen zu und laden unsere (nein, er seine) Kopfhörer auf.

Wiederholung tut gut. Das merk ich gleich am Anfang.

Team Routine, sage ich.

Als ich zurückfahre, kommt S vorbei. Wir schauen uns ihre Website an. Wir ändern ein paar Dinge. Wir sprechen über Arbeit und Geld. Ich staune. S hält sich nicht für eine Geschäftsfrau (und ich dachte immer, sie wäre eine).

Ich koche Nudeln.

Ich gehe nicht schwimmen, dafür bade ich.

 

230418

Ich sitze vorm Tränenpalast. Ort der deutschen Teilung steht da. Vor mir warten drei Taxis. K ist nicht dabei. Obwohl ich weiß, dass er am Savignyplatz fährt, halte ich nach ihm Ausschau. Er ist nicht da. Ich denke an den Unternehmer, der zur Trauerbewältigung geschrieben hat. Mit der Zeit wurden die Worte weniger. Wann macht es Sinn Geschriebenes zu veröffentlichen? Ein kleiner schwarzer Mann mit grauem Mantel geht vorbei und schimpft vor sich hin.

230413 Zurück in Berlin

Morgens begleite ich C zur Warschauer. Viele Menschen, mein Herz zieht, vermisse die Geborgenheit der Herkunftsstadt.

Am Nachmittag fahre ich nach Kreuzberg. Ich kaufe Haarseife. Kehre zu Prinzipien zurück, die über Bord zu werfen, wichtig war, um ihnen nicht ausgeliefert zu sein. Wieder hab ich meine Kundenkarte vergessen.

In der LPG in der Reichenberger kaufe ich Salbei- und Hafertee. Ich erinnere mich an ein Date vor einigen Jahren, bei dem es Hafertee aus der Thermoskanne gab und der Gedatete silberfarbene Salomon-Schuhe trug. Er wohnte irgendwo Gesundbrunnen, hatte einen Zeitschriftenständer in seinem Zimmer und: er konnte nicht schlafen, wenn jemand neben ihm lag, was mich um 4 Uhr nachts 13 km durch die Stadt nach Hause fahren lies. Ich weiß nicht, ob es langsam mal Zeit ist, diesem Mann zu vergeben, oder ob das nicht nötig ist und ich mich noch weiter Jahre darüber ärgern kann.

Zurück in die LPG. An der Kasse beobachte ich ein Paar, das nicht egozentrischer aussehen könnte: sie hat sehr kleine Füße und er trägt ein rotes Tüchlein um den Hals (so eins, wie F immer trägt). Der Style sieht irgendwie falsch aus. Ich entkomme den Blicken eines präsenten Mannes, der die LPG hinter mir verlässt und am Telefon auf Englisch jemanden von dem Opening heute Abend erzählt. Es ist Mittwoch.

Im Penny treffe ich L mit seiner Freundin. Genau wie ich kaufen sie nur ein Produkt.

Er sagt: Du musst dich nicht rechtfertigen.

Ich laufe nach Hause.

An der Warschauer will ich in die Bahn steigen.

M ruft an.

Wo bist du?

Warschauer.

Ich auch.

Wir treffen uns, gehen nach Hause, trinken Bier.

M sprüht, steckt mich an.

Ich schreibe immer vom Essen, sagt sie.

Stimmt.

Und früher hab ich immer gezeichnet, was auf dem Tisch lag.

Ich denke an Randgespräche.

Später sprechen wir davon, dass man Dinge, die man ablehnte, weil man sich gegen die Eltern wehrte, später wieder aufnahm. (Bsp. Bärte, Öko, …)

230411 Rosenheim, Ferkel

Auf dem Weg von Rosenheim nach München, machen wir halt. Die Ferkel liegen in Reihen im Heu und wühlen mit ihren Schnauzen noch nach. Schön ist es hier. Je südlicher man kommt, desto schöner wird es.

Satt fahre ich nach Hause.
Satt von meiner Familie und von der andern Familie, die ich gesehen habe.
Satt von meinen alten Freundinnen.

Ich ärgere mich darüber, dass bald ich die bin, die Verantwortung trägt.

It’s ok. It’s ok. It’s ok. [[Suzannee… über den Süden]]

230406

Ich sitze in der S8. Weile ich gerade eben auf der Packungsbeilage der Hustenmedikamente den Inhaltsstoff Koffein gelesen habe, trinke ich jetzt Kaffee. Als ich in Schöneweide aussteige, erwische ich gerade noch die M60. Aus Vernunftgründen fahre ich mit der Bahn. 10 € Deutschlandticket.

 

230401

N schreibt eine Nachricht, ob er und E, Ende April mal bei mir schlafen können.1

D schickt eine Postkarte.

M sagt für heute Abend ab.

Ich stelle mir einen score for, der die Freundschaften unter Anbetracht von Verlässlichkeit und gegenseitigem Austausch rankt.

Ich denke an verletzlichen Individueen, deren Zusammenkommen nur für Reibung sorgen kann.

Bevor ich fahre, laufe ich noch zur Post, um endliche alle Pakete einzuwerfen, die sich angesammelt haben.

Wieder die Warensendung falsch verpackt. A4, 5cm Höhe. Egal. Die verschick ich trotzdem.

Ich treffe den Mann vom Antiquitätenladen im Kaufland und grüße ihn.

Einen Tag später sollte ich ihn gegen Nachmittag mit einer wankenden Frau an der Seite und einer Flasche Bier in der Hand. Die Frau ist nicht so schick angezogen wie er und es macht mir alles keinen koscheren Eindruck.

Treffe mich mit A in der Weinerei.

Unterhalten uns gut, verlieren immer wieder den Faden.

Dann stolpert auf einmal A herein. Was macht der denn hier? Und ein Double hat er auch dabei. Zwei Männer mit weißen Hosen. Hipper gehts nicht. Erst erkennt er mich nicht. ›Das ist lange her‹, sagt er, als ich ihn so offensichtlich anlache. Angriff! (Aus Versehen). Dann erzählt er noch irgendwas von, er hat ne Ausbildung ›iwas mit Medien gemacht‹. Großes ›Ohhh-Wow‹ als ich auf die Frage, was und wo ich studiert habe antworte.

Performace total mitreißend. Nichts holt mich momentan so sehr ab, wie die Performances dieser Veranstaltungsreihe. Der Text, die Atmosphäre. Am morgen danach schreibe ich dem Kopf der Gruppe eine e-mail und danke ihm.

Abends telefoniere ich noch mit H.

  1. Wenig später sehe ich, dass letztes Jahr im Frühling die gleiche Frage eintrudelte. []

230430 Schreibhain: blonde junge Frauen

Diskriminierung blonder junger Frauen, weil sie nicht interessant sind.

230329 Über Atem

Sabine1 schickt mir Zweisamkeitsbilder auf instagram: Zwei Steine vor der Ostsee, mehrere Paare am Strand und nochmal ein Paar.

Dann schreibt sie noch: Achtung! Passe dich nicht zu sehr an.

Ich sitze passenderweise sehr unangepasst mit ungewaschenen Haaren, im Schlafanzug, seit vier Stunden im Bett und versuche aus sieben Seiten Text zwanzig zu machen.

Sabine sagt:

»Die Luft strömt durch dich durch, strömt in dich ein.
Je mehr Türen du offen hast, desto leichter kann die Luft durch dich durch und aus dir heraus.
Sie kommt anders raus, als sie reingekommen ist.
Das was üblicherweise mit Atembübung benannt wird, das sind keine Übungen.
Es geht darum wach zu sein, mir bewusst zu sein, dass ich atme.
Und ob der andere links oder rechts rum atmet ist auch egal.
Eine erste kleine Übung: Setz dich in die Straßenbahn. Kannst du die anderen Menschen atmen sehen?
Nimm wahr, dass du atmest.
Nimm wahr, dass der Andere atmet.«

Ich atme ein.

Ich atme aus.

Die Sonne fällt durch den Vorhang auf die Decke auf meinen Füßen.

Ich denke an Carloline, die von ihrem Baby und seiner Bauchatmung erzählt.

  1. https://sabine-harbort.de/ []

230328 (?)

Treffe A: Er ist fast 40! Das ist nochmal eine andere Hausnummer als 30.

230328 Erdbeeren, Buttermilch

Buttermilch … Dann riecht es nach Erdbeere. Erdbeergummibären.

230328

Ab wann das Schreiben Literatur wird, schreibt.1

Warum das Schreiben so menschlich ist und Literatur es nicht ist.2 • Der Kampf der Kunst gegen die Kapitalisierung ihrerselbst.

Ich sehe jung aus, meinte C gestern – auf dem Foto. Ich sehe keinen Unterschied.

Bloß keine Fetzen an die Öffentlichkeit.3

Wochenende mit L. Ausstellung von E und L die M21 raus.

Davor treffen mit A: Er ist fast 40! Wir stellen fest: Das ist nochmal eine andere Nummer als 30.

Sitze in der AGB und muss gleich wieder los.

  1. ergänze []
  2. Marcus Steinweg, Rosemarie Trockel: Duras []
  3. Wolfgang Herrndorf: Stimmen []

230307

Zufällig laufe ich an einem Schild in der StaBi vorbei. 18 Uhr, Vortrag von unabhängigen Verlagen. Ich bleibe stehen. In diesem Moment geht die Tür auf, ein Mann bittet mich herein. Die unabhängigen Verlage locken trotz Hungers. Da sind: Christiane Frohmann vom Frohmann-Verlag und Britta Jürgs vom AvivA-Verlag.

Vortragsnotizen:

  • Warum einen Verlag gründen?
  • Woher komme ich? (Auf jeden Fall vom Büchermachen)
  • Bücher, an denen dein Herz hängt

Persönliche Schlüsse:

  • Einen Weg finden, nicht von Geldnot in einem solchen Umfeld getrieben zu sein

230321 Tennis

In summer, rent a court and play.

230315 Am Telefon

Ich pack dieses Wort reif nicht.
(H über das Wort, das man zu jungen Frauen sagt.)
Ist die ne Mango?

230312 Nachricht

»Hab heute Nacht geträumt dass wir in einem Hotel das Frühstücksbuffet spachteln und du isst einfach ne riesige Portion Kaiserschmarrn.« (Schreibt H heute morgen.)

230310

Kein Wunder, dass ich fragmentarisch arbeite – bei der Aufmerksamkeitsapanne, bei diesen vielen Bildern.

230310

man vergisst schnell Zustände/Szenarien (mit C)

230310

Auf der Vernissage: ein Spielfeld aus Begehren und Macht.

Ich klaue ein Glas.

Wenigstens etwas.

230310 Parken

Seit gestern parke ich wie eine Weltmeisterin.

230310 In der Straßenbahn, nähe Sportforum

»Wir woll‘n nacher noch runter nach Köpenick, mit dem Auto. Kommste mit?« Bevor er mit »gut, bis später« endet, sagt er noch, das habe er sich gedacht, dass er Lust habe, dass der andere mitkomme.

230309 Karriere

Auf auf! an einer nichtergiebigen Karriere arbeiten. Nichtergiebig? Na, an einer Karriere, die keinen Erfolg und kein Geld bringen wird.

Viertel nach drei: Ich sitze in der Visuellen Kommune und arbeite. Es klopft. Ein junger Mann mit einem Strahlen im Gesicht. Er will sich alles das nur mal anschauen. Ober sich bewerben will, frage ich ihn. Hat er schon – bei der UDK, ganz spontan. Bei der UDK hat er das Gemäuer der Gebäude nicht gut gefunden, aber Antwerpen fand er toll.

Ich erzähle ihm von B und B und von den unterschiedlichen Arten zu lernen und zu lehren. Was man will. Freiheit oder Druck. Er grinst, will den Druck. er hat jetzt drei Jahre Musik gemacht, jetzt reichts auch mit dem vor-sich-hinarbeiten.

Kann ich verstehen. (und gleichzeitig nicht)

Für Brot Grafikdesign (nicken, ja ja)

Sitze mit M in der Mensa.

Nach dem Telefonat mit T bin ich aufgeregt. So aufgeregt, dass ich am liebsten ein Bier trinken würde, aber ich bin mit dem Auto da und da darf man kein Bier trinken.1

A schreibt: Sie ist nicht in Paris, sondern in Münster, weil die Züge nicht gingen.

Ich muss E fragen, wenn ich später die Couch bei ihre abhole.

Ich denke dolle an den Frohmann-Verlag und bin mir sicher, searching for nothing but: muss ein Buch werden.

  1. am 230312 sollten wir in eine Polizeikontrolle kommen. Aber da hat natürlich auch niemand was getrunken. []

230305 Octopus-Treffen

’n cleaner job … mit Gangstern arbeiten, obwohl sie mir genauso wenig wie Gymnasiastinnen es tun mir nahe stehen. … NIEDRIGSCHWELLIG VS. KONTROLLIERT (denke an Ks Buch).

J zeigt mir, dass M ihre Website mit dem Kirby-Panel verwaltet.

»Ich möchte immer mindestens zwei Jobs haben.«

Lieber ne glatte Lüge.

Als wir alle zweI Bier auf dem Tisch stehen haben, sammeln wir weiter unsere Triggerpunkte: Männer aller Art.

230302

Bin ich alleine, fange ich sofort an, umzuräumen. Dann laufe ich, komme zurück, dusche, föne meine Haare und bringe in der mall meine Schuhe zurück.

Telefoniere mit M. Sie erzählt, dass man sich nach der Arbeit umziehen soll. Ich denke an L. Ich denke an den Vortrag, einige Tage zuvor und dass M und ich ganz unterschiedlich gekleidet ankommen. M, müde vom Tag und der Arbeit in der Werkstatt. Ich, rote Lippen, freudig dem Abend entgegenblickend.

Treffe C, laufen zurück.

Laufen viel durch Friedrichshain momentan.

Aber über das viele Spazieren hab ich angefangen Friedrichshain zu mögen.

 

230303

Das Foto auf der Wikipedia-Seite, wenn man ›Lasagne‹ sucht.

(Lasagne immer noch im Kühlschrank nach einem Rezept von P.)

230302 ICH

Bei einem Vortrag in den alten Räumen von Merve Zur Kritik des liberalen Individuums. M hat mich mitgenommen.

»Ich.«

Was ist das für ne Aussage?

Das monologische und/oder das Fokussierte, das ein Verlag1 mit sich bringt. (Wir sitzen in den alten Gebäuden von Merve, die vor einigen Jahren nach Leipzig gezogen sind.

»Alle unsere Lesegruppen wissen Bescheid.« M und ich sitzen in der letzten Reihe. Im Laufe des Abends sollten wir unterschiedliche Methoden wählen, auf den Gunde-Klappstühlen zu sitzen. Ich ruckelte mich immer wieder zurecht. Verglichen mit letzten Donnerstag waren die Stühle »echt ok!«.

Die Möglichkeit oder Alternative einer anderen Welt. Wobei die Möglichkeiten einer anderen Welt, außer, dass sie bestehen, keinen Einfluss auf die Welt heute haben.

Was ist eigentlich das Problem des Individuums?

Das Problem ist nicht das Individuum (wir können die Unteilbarkeit eines biologischen Körpers nicht leugnen), sondern (1) die Gedanken, dass nicht alles aufeinander einen Einfluss hätte, dass unser Reichtum nicht durch die Armut Anderer finanziert wäre. (2) Dass die Verantwortlichkeit auf einzelne Individueen abgeladen wird.

Das Ziel des Liberalismus ist die Freiheit des Individuums.

(Mit dem Privateigentum an den Strand fahren. Das Auto als typ. Privateigentum, typ. noch als die Zahnbürste, obwohl du deine Zahnbürste nicht teilen solltest und einen Zahnbürste wesentlich verbreiteter ist, als ein Auto.)

Die existenzielle Abhängigkeit von Arbeit, in einer Gesellschaft, in der auch die Ehe nicht mehr für wirtschaftl. Sicherheit sorgt.  Wer keine Produktionsmittel besitzt, muss Arbeitskraft geben. Na toll!

Wir haben lange realisiert, dass der Traum von Auto und Kindern, zwar der Traum eines jeden ist, aber gesellschafltlich tradiert ist: Freiheit, Sicherheit, Sorge, … Das findet man in der bürgerlichen Kleinfamilie noch am ehesten.

Auf dem Heinweg, steigen wir in unterschiedliche Bahnen. M in die eine, ich in die andere, währenddessen telefonieren wir noch.

»Was ist eigentlich das Problem der bürgerlichen Kleinfamilie?« (Ganz aus Versehen landen wir hier.)
Das Problem ist, dass eine riesige Liste vor uns liegt, für die wir Frauen verantwortlich sind. Für die wir uns verantwortlich fühlen. Das Problem ist, sagt C am Tag danach, dass wir die Dinge mit einer anderen Selbstverständlichkeit sagen. Das Problem ist auch, dass die Familie ein Ort der Erholung ist. »Und wenn sie das nicht ist? Auch Familien können scheiße sein.« Privatisierung von etwas (hier: Sorge) war schon immer problematisch.

Eine Hoffnung bleibt. Wir setzen auf die jungen Männer, unsere Altersgenossen. Und wir setzen auf uns, dass wir Frauen die Initiative ergreifen und uns nicht als Opfer sehen und dann werden wir überrascht sein – von der überaus hohen Zahl an Trennungen. Als Hoffnung bleiben uns die jungen Männer und Frauen, die diesen alten Muster weniger indoktriniert nachgehen als wir.

Die sofortige Flucht in eine Rolle, gegen die ich mich ganz aktiv wehre. [unter jmd.s Fittiche]2

Man muss sich ja nicht allem hingeben.

Ja, der Schulterblick nach links beim Autofahren hilft nicht nur gegen das Aufdrehen nach rechts beim Tennis, sondern auch dagegen, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Als ich nach Hause komme, schichten wir die Lasagne fertig.

Wie wir uns wahrnehmen?

Sehr individuell.

  1. Diese Geschichte erzähle ich gerade eben. Wie viele Leute braucht man eigentlich, um einen Verlag zu gründen? []
  2. Später, in 2312 sollte Cs Mutter erzählen, dass es für sie nie komische war, von den finanziellen Fürsorge der Eltern zuur finanziellen Fürsorge ihres Mannes zu wandern. []

230302

Schreibe erkenntnisvoll an meiner Masterbewerbung. (Über alles: das Schreiben, wann etwas fertig ist, die üblichen Geschichten)

230225

Wollen wir vllt das trinken beginnen und du, du fängst an, du hast mehr Durst.
(Packt einen Durstlöscher aus.)

(Sitze in der Bahn, beobachte Leute.)

230221

»A bientôt«, höre ich im Treppenhaus.
Dann trampeln Kinderfüße nach unten. Heute werde ich ein zweites Mal beim Finanzamt anrufen.

230221

M hat auch ein Buch gemacht. Macht gerade eines. (In meinem Kopf das Bild, von jemanden, der nebenher als Tennislehrer jobbt.)

230220, 17:38 Uhr

Als ich Warschauer Straße aussteige, ist der Himmel lila.

In meinen Haaren eine graue Tönung