Schlagwort: und dann?

120712 (3) abends, über den Text

Stichpunkte zu einem Abend mit Schreibenden. sitzen im Garten. so viele Geräusche. kann mich kaum konzentrierend. 3/6 schreiben oder haben einen Roman geschrieben.

  • wie lang wird der Teig ausgrollt?
  • ein Film über dein Leben. halt! über das Leben deines Kindes. (halt! kein Film: da lässt du dir die Geschichte aus der Hand nehmen. das kommt auch im Film vom
  • über sich unterscheidende Wahrheitswerte von Sätzen der Geschichte in Streit geraten (der Lektor und ich, über die Farbe des Kleides)
  • Ochs vorm Berg vor Problemen
  • sich in ein Schnitzel einfühlen (das Argument, warum man eben doch aus der Sicht eines anderen Schreiben darf)
  • von Verlag zu Verlag wandern (Wanderhure)
  • sich nicht an das ich des Icherzählers binden wollen

zu meinem Text

  • die Idee von einem Gefühl bleibt übrig
  • die unterschiedliche Farbigkeit der Sätze
  • der Titel passt
  • unbeschwert im Garten liegen
  • Regieanweisungen
  • Fakten
  • Leserinnenführung (ich nehme sie an der Hand / ich nehme mich selbst an der Hand)
  • könnte der Jäger eine weiter Rolle spielen?
  • »und dann?« (existenzielle Frage)
  • im Garten1 kontemplatives herumsitzen
  • die Deplaziertheit des Einen bei Sekt & Tee
  • die Jagd fängt als Metapher an und macht dann ernst.
  • Parallelgschichten
  • sich einen Namen ausdenken, von dem man denkt, er passe

(entdecke die Schönheit der Eindeutigkeit, der Aufgeräumtheit. (bspw bei der indirekten Rede. sie kann es nur im Gegensatz zur Unaufgeräumtheit geben. schmunzle, wie das Notieren in der Anwesenheit von Schreiben gesehen wird. die Fragee, wie viel Papier ich habe, zeugt von einer Kenntniss des Vorgangs.)

 

  1. lustig, dass wir uns ausgerechnet im Garten treffen. lustig, dass es Gemüse gibt, das leckerer kaum schmecken könnte, lustig, dass man Taglilien essen kann. das wusste ich nicht. ich kannte bloß die Käfer, die immer in den Lilien herumkriechen []

220711 Traum, amazon-chat, müde

im Traum

ich träume [der erste Teil des Traums ist unleserlich, dann zweiter Teil:] in einem Gutshaus – ein dem Seminarhaus in Sauen ähnliches Gebäude. die Leute aus Sauen sind auch da. irgendjemand fragt nach Kaffee und Croissants gibts auch.

im Gespräch mit, höre ich auf einmal krasse Musik, die mich an früher erinnert. in der Gropiusstadt soll ein Konzert von AKA [in diesem Fall eine Band] sein. schon im Traum rätsle ich rum, was AKA im echten Leben ist und befürchte, dass die anderen zu spät kommen werden, weil sie sicher sind, dass ich am nächsten wohne und dass ich den Platz in der Schlange freihalte. ich beschließe ein rotes Shirt anzuziehen. dann werden sie mich schon finden.

am Tag

tagein-tagaus. wache auf, orientiere mich, räume das Geschirr ein. so müde, dass ich noch nicht denken kann.

es ist einfacher zu wissen, wann man was tut, wenn man es immer so tut. immer abends abspülen, immer morgens ausräumen. liebe die langsamen Morgende, bis ich wach bin.

spüre den Rausch der letzten Tage im Kopf. der Versuch am Sonntag Fs Freund T zu erklären, was für eine Art Text ›searching for nothing but‹ und ›und dann?‹ sind. es spornt mich an  ihn verstehen zu lassen, aber er weiß nicht, was autofiktional ist.

der impact, den ich gestern Abend beim Hören eines Videos über künstlerisches Publizieren, begriffen hatte, ist heute wieder verschwunden.

die Wäsche läuft, ich stolpere zur Tür hinaus, die Spittastraße entlang. am anderen Ende liegt eine Truhe aus Holz. sie ist sehr schwer (schwer wie Porzellanteller notiere ich, aber die Metapher hinkt).

»brauchst du Hilfe?«, fragt ein Mann mitte dreißig mit runder Brille und grauem Sweater.
»ja« (thx god, I‘m a woman. Männer und Frauen fragen mich, ob ich Hilfe brauche).
frage ihn, was er hier mache. er arbeite hier.
»danke.«, sage ich zum Abschied. trage die Truhe nach oben. trage blaue Flecken davon. gehe nochmal raus und winke dem Mann zu.

L sucht eine Wohnung in Paris. schreibt, man habe unsere Gurken gesehen, aber nicht mich. verwirrend sei das kleine Geländer unserer Hochschule. schreibe zurück: habe die anderen gesehen, aber nicht dich.

Telefonat mit L – wegen ihr und L. meine Ratschläge zu Beziehungen gehen über die Ratschläge zu schlechten Beziehungen nicht hinaus.

klappe den Computer auf, wende mich an amazon:
»Sheema wurde hinzugeschaltet und kann gleich mit Ihnen chatten.«
während ich mit der amazon-Mitarbeiterin chatte,
von der ich nicht weiß, ob ihr Name absichtlich wie eine Verkaufsplattform klingt, ist auf einmal alles klar:
»Okay, keine Sorge ich werde Ihnen dabei weiterhelfen.«
Versuche höflich zu schreiben.
»Ihr Feedback hilft uns dabei, das kundenorientierteste Unternehmen der Welt zu werden.«
kundenorientiert heißt wohl nicht mitarbeiterorientiert. (was der Sprachwechsel innerhalb dieser Beiträge soll, darf die Leserin selbst herausfinden)
»Habe ich Ihr Problem gelöst?«
die Mitarbeiterin beendet das Gespräch und bedankt sich für die höfliche Kommunikation.

ich brauche einen Wäscheständer. ((220712))

fahre los. treffe N am Moritzplatz. nehmen einen Snack ›bei Lydia‹. »russisch?«, fragt die Frau dort. »nein, sind wir nicht.«
von der FOMO;
von kleinen Angriffen, bei denen jeder zurückkommt. N begrüßt ihr erstes Tattoo. ich liefere sie ab, an einem Haus direkt am Hackeschen Markt. ein Haus, in dem 8 – 12 in einem Haus sind. ein ganzer Block.

die letzten Tage schrieb H: lass uns ein Tattoo stechen. ich schrieb / sprach: wie gehts dir wirklich? die ganze Bewegung, du weißt schon. ich fahre durch die Stadt, schlendere über den Alex, am Kitti vorbei, durch Kreuzberg zurück.

abends laufe ich noch eine Runde. die Stralauer Halbinsel entlang. am nächsten Morgen sind meine Beine müde. nicht so müde wie letztes Mal, aber ein bisschen immerhin. wache auf und bin wach.

vor Kurzem traf ich L (aus Roggenburg) an der Flanke des Edekas an der Stralauer Halbinsel.