230902

Als ich „iPhone“ google1 stoße ich bei refurbed.de auf einen Staubsaugerroboter. Ich weiß nicht, wie ich das finde. Ein Leben ganz und gar losgelöst vom Dreck und trotzdem eine picobello Wohnung. Ein Leben, in dem man mit seiner Zeit etwas wichtigeres tun kann als putzen. Gibt es Dinge, die wichtiger sind? Ich sitze im Bett. Auf der grauen Bettwäsche krabbelt im Sonnenfleckchen eine Fliege. Zehn Minuten später krabbelt sie immer noch rum und ich fange an, mich zu fragen, ob die Fliege die Sonne genießt. So viel zu Wallaces „Am Beispiel des Hummers.“

Meine eigener Anspruch an Häuslichkeit steigt. Kochen, Autos, Freiheit. Die Wünsche sitzen tief. Ich versuche mir nicht determiniert vorzukommen.

Abends treffe ich mich mit L: Kunst gucken. Steige am Zoo aus,  und laufe das Stück zum Savignyplatz. Zu Ullrich gehe ich nicht, Hier bin ich so selten, dass Erinnerungen der letzen fünf Jahre aufploppen:

  • Ein Treffen mit O an dem Park.
  • Eine Fahrt vom RBB nach Hause, an der Parisbar vorbei. Halt im Tiergarten.
  • Eine Wohnungsbesichtigung in Charlottenburg. Danach esse ich ein Croissant im Tiergarten und fahre zu C zurück. Ich bekomme eine Zusage und sage ab. Was will ich in Charlottenburg.
  • Ein Film auf der Berlinale. Die Tickets habe wieder mal nicht ich gekauft. Der Film beginnt mit „Weil mit A alles anfängt“ und einer Szene in der Parisbar.
  • Einen Spaziergang mit S, bei dem er Gläser für irgendein Familienmitglied zum Geburtstag kauft. Diese Erinnerung fange ich wie einen Traum. Sie kommt ganz vage, als ich den grünen Fleck an der X-Straße sehe.
  • Ich erinnere mich nicht, ob es der gleiche Tag war, an dem wir mit dem Rad nach Köpenick fahren und an dem ein Gespräch über Eva Illouz gründlich missverstanden wird.
  • Eine Lars-Eidinger-Party mit N, M, K und T.
  • Obsessionen, die mir im Nachhinein verrückt vorkommt.
  • Tiramisu von Ullrich.
  • Ein Konzert von Ns Band im Quasimodo. Danach fahre ich die S-Bahn entlang in den Wedding. über Tiergarten. Es schließt sich ein Kreis. Treffe ich zufällig dann noch A und M in Moabit? Oder fahre ich weiter zum Edeka bei Westhafen und kaufe wodka und fühle mich tatsächlich etwas geschmeichelt als ich nach meinem Alter gefragt werde.
  • Paris, 2021.

An dem Späti, an den ich mich im Zuusammenhang mit der Lars-Eidinger-Party erinnere, trinken L und ich 2-50-Bier. Er ist sehr Charlottenburg. Man sitzt auf den Stühlen, dies bei C im Garten gibt. Die Frau sagt, das ist jetzt aber verwirrend.

Ich denke mir immer: Warum sollten sich Dinge ändern? (Achtung! Diese Vorstellung ist tückisch. Die Dinge ändern sich andauern. Man muss den Umständen flexibel bleiben. ich ziehe mich selbst an den Haaren: Aufpassen, Birgit!)

In der Galerie kann ich mir nicht verkneifen, die frischen Gläser in der Galerie umzudrehen. Genau in diesem Moment kommt die Galeristin. Sie verzeihen, ein Eingriff in die Ordnung kann leicht übergriffig wirken, aber so kann man die Gläser unterscheiden.

L erzählt von seiner sauberen WG, von seinen Partys zuhause. Er sagt: Wenn man alleine mal ein Glas wein trinkt, dann ist man alt. Ich erinnere mich, dass ich genau diesen Gedanken auch mal hatte. Jetzt bin ich alt geworden ohne es zu merken.

Später ziehen wir um: nach Schöneberg, Winterfeldstraße. Dort trinken wir an einer langen langen Bar einen Cocktail / einen Wein. Weil L keinen Cocktail trinken möchte, wenn ich Wein trinke, passt er seine Wahl an: Nun ist es doch ein Cocktail, aber mit Olive, das passt ganz gut zu Rotwein. Bewunder den Eisklotz im Glas.

  1. um den iPhone-Vergleich, hier, bei 230831,zu überprüfen []