Autor: B

220312 nach Ro, abends dann

Am gleichen Abend sollte ich mit meinen Freundinnen aus dem Jugendalter in den Club unserer Jugend gehen und auf einmal erkennen, was X mit leichtbekleideten Körpern meinte. Es war mir auf einmal völlig klar, dass alles zusammen hängt. Die Trennung von Körper und Geist, die Loslösung vom eigenen Körper und einen Tag später sitze ich am Tisch im Kreise der Familie und jemand sagt „Handwerker brauchen wir doch auch“.

 

Auszug aus PP Frühlingssonne

220312 später, im Zug

»dann denk ich nur an dich und kann es nicht abstellen.« ich sehe aus dem Fenster. nur aus dem Fenster. über dem Wald steht ein Flugzeugt. wir fahren am Glasower Damm vorbei. FISCH JETZT BIST DU WIEDER FREI. ich denke nur an dich, ich kann es nicht abstellen. kleine Häuser auf glitzernden Wiesen fahren vorbei. die Distanziertheit geht völlig vorbei. die Frage: WER HOLT JETZT DAS KIND AB? (ich hüte sie beide)

ich denke immer noch daran, was die Therapeuting über Künstlerinnen sagt.
Kunst sei ein Hobby.
ins Theater gehe sie gern, aber ein Beruf sei das nicht. so viel Freiheit. das kann doch nicht gut sein.

Körper, die durch ihre Darstellung begehrenswert werden.

du musst sie dir krallen. hier ist sie dabei. mit ihren 32 könnte sie gerade noch deine Tochter sien. ich bin 50.

mit seinen 40 könnte er nicht dein Sohn sein – auch von der Respektebene.

solange sie keine großen Fressen haben, kann er mit allen.
(er hat eine große Fresse, so viel wie er redet)

220311 Stimme

Spiel, Lockerheit. wir schütteln zuerst die Ellbogen und dann den ganzen Rest. den Kiefer ausstreichen und fallen lassen. Kaugummimomente.

Augen auf (schon das wird deine Stimme beeinflussen)

220309 Wünsche, die ersten warmen Tage

meine Wünsche werden erfüllt. heute ist der erste Tag im Jahr, an dme Fliegentiere durch die Gegend fliegen. der zweite Tag im Jahr, an dem ich mit Kaffee draußen sitze.

220308 the river of life

steht auf dem Pulli des Mannes im Café Eckstern. ich erinnere mich an einen Tag mit B hier. ich erinnere mich, dass es im März 2019 gewesen sein muss. wenn ich zurückdenke, geht gerade das Verliebtsein mit großer EInsamkeit einher, ich liege im Frühling in einem Stuhl in der Sonne und höre, dass eine Frau quietschig ein mal Natur und ein Mal Schoko bestellt.
ich überlege, was ich diesmal gelernt habe:
1) unverfänglichen Genuss.
2 Nein bleibt Nein (gesetzte Grenzen wahren)
3) wir haben keine Zeit zu warten (oder: es wird nicht besser)

kalter Cappuchino
mag schön machen, aber schmecken
tut er nicht. es riecht
nach Croissant.
ich fahre ins Atelier.

naturalisierte Wünsche (ein Podcast über das Kinderkriegen, die Biologie, die dir eingeredet wird. auf einmal ist wieder alles offen) ich höre kein Uhr, nur mein Herz und wieder sehe ich alleine viel klarer, wohin.

220307 abends dann

ich laufe durch Prenzlauer Berg. irgendjemand läuft neben mir. (das träume ich dann) der Beschluss den Abend alleine zu verbringen. ganz alleine, sage ich zu M, schwimme in mir selbst. ich laufe und laufe und »heute bin ich schon wieder 10.000 Schritte gelaufen«, sagt eine Frau mit Stechschritt. »bin ich sportlich.«ein Satz, der auf die Vergangenheit verweist: »ich war … « / als ich Zeit hatte, bin ich  froh diesma (anders als letzes mal) keine Rosenh verschenkt zu haben. ich denke an eine Zugfahrt im Frühjahr 2021. ich denke daran, dass die Protagonisitin völlig unangemessen in Tränen ausbricht, als sie ein Paar in biederner Kleidung ein Spiel spielen sieht.

es ist kalt. (aber nicht so kalt, dass die Tinte gefriert.)

zu allem Übel schreibe ich und weiß nicht so genau, warum es so übel ist, trägt der Spätiverkäufer einen Pelzkragen. genau wie ich. anders als ich hat er rote Augen. »wait a second.« yayaya. »wait e second«, sagt ein Mann ins Telefon. eine halbe Sekunde Zeit, in der ich mich versuche an ein paar Brocken Albanisch zu erinnern. ich stehe wieder auf, gehe weiter, höre junge Menschen Annenmaykantereit : »und ich sitz schon wieder barfuß am Klavier« spielen. gehe weiter, zur Kulturbrauerei, schlängle mich durch eine Schlange, und kaufe Mascarpone. alle wissen, dass man mit Mascarpone Tiramisu macht. wir saßen alle in der gleichen Bahn, sagt einer, der mit anderen kommt. wir sitzen alle im gleichen Zug. da oben sind diesma wirklich Sterne. kuck mal, sagt C vor ein Tagen, ne, sage ich. kein Stern, es bewegt sich. setz ma deine Brille auf.

eine junge Frau mit lockigen Haaren geht vorbei. zwei Typen schreieen ihr hinterher »wir suchen dich!«. ich sitze sehr unbeobachtet auf einer Bank und frage mich, wie es sein kann, dass mich niemand sieht. es stört mich nicht, aber es verwundert mich. seit vier Monaten hat der Junge mit der Sektfalsche mit keinem Mädchen rumgemacht, erzählt er. einen Tag später fragt D,  ob es normal sei, dass die Lust abnehme im Alter. er wünscht sich seinen jungen Körper zurück. so alt siehste doch gar nicht aus.
der Junge hat eine Flasche Wein in der Hand und trägt weite Hosen.
›und jezt?‹
gehen zwei Frauen dabei, die von der dritten Person sprechen, die erst seit zwei Tagen angekommen ist.

((eine solche Begegnung sollte am Freitag [Link] nochmal passieren. wir sitzen in einer Bar. ein Mann mit Rollkoffer macht die Tür auf und bleibt im Eingang stehen. der buntgemischter Tisch nimmt ihn auf. niemand kommt aus Berlin. ob wir aus Berlin kommen, fragen sie uns. blond muss man sein, um für einer Berlinerin gehalten zu werden. (und schwarze Kleidung muss man tragen) you look like a Berlin, sagt sie zu C.

 

220306 der Deal, auf dem Flohmarkt, wenn es noch nicht gut ist

der Deal kann in Deutschland – anders als in Amerika – nachverhandelt werden. „das klingt […] fair – […] steht aber vollkommen quer zu Tradition des „Deals“, zum spekulativen Element von Gehaltsverhandlungen, zur Unverrückbarkeit einer einmal geschlossenen Abmachung.“ (SZ, 25. Feb) wie kann ich sicher sein? (eine ganz allgemeine Frage, die sich alle – abgesehen dem kleine Hase stellen) [Link zur Paris ergänzen][Link zu und dann?]

ein Plädoyer für Spekulation und Unplankbarkeit (ich greife zu meinem Handy und mache es aus, um mir die Planbarkeit vom Leibe zu halten. es nervt mich. wirklich. diese andauernden einbrechenden Möglichkeiten. (und manchmal genieße ich sie auch) (wenige Tage später 220316 sitze ich im Zug und genieße die Schnelligkeit. giere in ihre Richtung.  zurück nach Berlin. hier habe ich vor zwei  Sonntagen  Kunzes Sonnenhang empfohlen. ein langsames Buch.

[ jemandem Literatuempfehlungen geben = jemandne bekochen ]

der Käufer kauft es sofort. ich gebe ihm das Prädikat unkompliziert. wir bekommen  beide einen Zettel in die Hand gedruckt. „funktioniert wie ein Glückskeks“, sagt der Verkäufer. die Handschrift ähnelt THs Handschrift. „am Ende wird alles gut. und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende“ (Oscar Wilde) – nun gut. die perfekte Anleitung, wenn auch etwas unkonkret für Geschichten. solange schreiben, bis …

gut: Ende
jetzt müssen wir aufhören.

 

 

220303, 04 Klarheit, Trennung! Bürokratie in den Studios

die meisten Teilnehmerinnen des workshops wollen eine klare Trennung: künstlerische Arbeit, kommerzielle Arbeit. ich frage hier in alle Öffentlichkeit. WAS HAT ES MIT DER KLARHEIT AUF SICH, von der alle sprechen, zu der man gelangen soll.1 beim gleichen Workshop (es geht um Onlinepräsenz) erfahre ich, dass der blog mit Verschlagwortung und Neuigkeiten arbeitet. news first – ein ganz und gar zeitgenössisches Ding. die Geschichte sammeln wir im Archiv. ich schreibe C eine SMS – er hatte noch keine Zeit nachzudenken.

morgens Gespräche mit Mona. wir entscheiden uns für eine Tabelle und lachen über unsere Hin-und Hergerissenheit (ein Glück nicht Zer-)

bloß nicht nur eine Möglichkeit abbilden. (unsere Geschichten werden sich vermischen, das ist toll, sage ich)

abends weiter zu einer Ausstellung in den khb-studios: die lange Nacht der Bürokratie. höre Hagemeisters laute Stimme, Erzählungen über Rinck und ihre Notationssysteme. Katharina Kamph, Sabrina Schieke und (Name vergessen)  veranstalten ein Bingo. Fotos aus den Galerien mehrerer Geräte werden runtergeladen, werden an die Wand gehängt und ausgiebig angesehen. hier ist die Katze, hier ist der letzte Urlaub vor Corona, hier ein süßes Kind, vielleicht eine Kuh, F beweist seine Männlichkeit, als er sagt: das soll mein Kind? der ist aber hässlich. (umgekehrte Mutterliebe, die alles toll findet.

später berichtet C, dass er ebenfalls von dem Missgeschick an der HfBK in Ls Klasse gehört hatte. eine Nachricht der Professorin an alle, in der es um die Bewertung einer (marktgerechten) künstlerischen Entwicklung der Klassenmitglieder geht.

während ich all das so sehe, was da passiert, denke ich
A) man muss mit Kunst Geld verdienen, damit man möglichst viel davon machen kann
B) man muss vor allem machen
C) was muss man noch?
später sagt C: eine lustige Truppe, dann sitzen wir noch ein bisschen am Nettelbeckplatz rum (so heißt der doch, oder?)

mit N spreche ich über diesen Nerv, der für die Ruhe zuständig ist. ich denke wieder mal an das Interview mit Harari. er hat kein Handy, aber einige Mitarbeiter und fährt alle Jahre für 1 Monat irgendwohin (am schlimmsten ist der Gedanke immer erreichbar sein zu müssen).
mit M sehe ich mir Jugendfotos an. eine überzeugte junge Frau. ich wünsche mir meine eigene Überzeugtheit zurück. wie einfach alles war.

  1. bestätigt mir einige Tage später, dass diese Unklarheit auf jeden Fall mein Thema sei []

220302 Vodka mit Gurke

M schreibt, er sei nicht in Berlin und komme nicht.

ich denke an Vodka mit  Gurke.
M und R bringen Kuchen mit. K geht jetzt tanzen. ich beneide ihn ein bisschen (aber nur ein wenig, ich könnte ja auch tanzen gehen)

220301 drei Kinder in zwei Jahren

und weil er sich so alt gefühlt habe, wollte er dann habe AT auf  innerhalb zwei Jahren drei Kinder bekommen.
»geht das?«
A rechnet nach.

»und dann hat er sich natürlich nicht jünger gefühlt.«
»natürlich nicht«

bevor ich gehe, setze ich mich auf die große Truhe im Eingang und dann kaufe ich ein.1

  1. aus Gründen des einfachen Lebens habe ich beschlossen nicht mehr auf dem Weg für das nächste Essen einzukaufen, sondern mehr im Voraus. es ist gut. []

01.03.2022

Publikation

›searching for nothing but:‹ – Mona Schmditke, Birgit Kunz

220228 Croissant & Kaffee, leicht ein‘ sitzen und nen Ring am Finger

1,90 kostet ein Croissant ganz am stadtauswärtigen Ende der Müllerstraße.1 der Verkäufer lässt mit sich handeln.  für mich macht er ein Sonderangebot 2 Euro für Espresso UND Croissant. er betont noch einaml, dass er das nur für mich mache (ich hatte ihn ja nicht gezwungen, ich hatte ihn nur gefragt.2 ) und auch weil er selbst Kaffeeliebhaber ist. kurz überlege ich, ihm mein Tattoo zu zeigen.

die nächsten 5 Stunden sitze ich mit A im Fenster der Weinerei und sortiere Schlagwörter für Due Magneti.3 als ich gehe, hab ich leicht ein‘ sitzen und nen Ring am Finger.

  1. es muss eine nach dem Hufeisenprinzip nummerierte Straße sein. dazu hat mir C letztens einen Link geschickt []
  2. ich denke an Menschen, die zu viel für andere tun []
  3. Buch von AH, das bald bei possible books erscheint []

220226 worüber ich nicht geschrieben hatte

volle Tage. gestern: sprechen, arbeiten. Vernissage. sehr gute Laune danach. Schhhhh! (Hund-Katze-Maus-Geräusche) ich hatte nicht berichtet von

  •  dem merkwürdigen Mann vom Eierstand direkt dort an der Kreuzung.1
  • der Bombenentschärfung, ein unerwarteter Übernachtungsbesuch von L. »Bomben legen Züge lahm«, schreibe ich L, denke an den Podcast über das Erzählen und das anschließende Sprechen über eine Erkrankung.
  • I hat es gesagt und ich denke es auch: die Menschwerdung der Eltern (nicht nur Kindheit ist eine Erfindung, sondern auch Eltern sind es)

später lese ich weiter über Grenzen. M schreibt nächtlich, ich antworte morgendlich. die Zeit, in die man sich ausdehnt, wenn die Zeit die Kontrolle über dich gewinnt.

  • R hat keine Uhr. (ich schreibe ein PP zusammen mit ihm und S. S schreibt von der Trennung in ihrem Umfeld. diese Nachricht begleitet mich noch die nächsten Studen)
  • von dem mitteljungen Mann mit der Krücke und dem kleinen Kind. vor einigen Wochen im Café gesehen. er wohnt zwei Häuser weiter.

langes Telefonat mit C. Grenzen, Grenzen, Grenzen ausprobieren. über Kontrolle, Pläne, die man verwirft, Betten, die man doch nicht kauft. ich denke an mich. zunehmende Entschlossenheit. (diese Entschlossenheit sollte ich einige Tage später wieder verloren haben. nun ja, sie wird schon wieder kommen.)

  1. auch die Tage danach sehe ich den Stand wieder. der Mann hat einen wirren Blick []

22225 Krieg, an der Ampel und in der Ukraine

Ecke Greifswalder / Danziger. Autofahrer und Radfahrer schreien sich an: Du Faschist! (wird der Faschist bald abgelöst durch ›du Russe‹? wie viel Prozent der Russen liebt Birken, wie viel Prozent sind an der Front und wie viele Befürworten den Krieg? irgendjemand fotografiert die Situation von oben. Beweise! an der Ampel hängt ein Plakat: Demo für den Frieden. mein Bauch wird flau, wenn ich an die Ukraine denke.

220222–3 beim Italiener in der Husemannstraße und der Morgen danach

beim Italiener, Husemannstraße.

auf der anderen Straßenseite sitzt eine Gruppe junger Menschen. wir stehen, beobachten, rauchen eine, beobachten die Jungen und fühlen uns ein bisschen alt. früher, sagt I, hätte ich stundenang vor einem Späti sitzen können oder im Biergarten. früher, da hatte ich gar kein Problem, wenn alles laut war. wir laufen an Kätze Kollwitz vorbei, da fängt es an zu regnen an. wir laufen weiter. genau richtig, sehen wir auf der anderen Straßenseite  das Schild ›Osteria‹. das muss es sein und das muss Maria sein. sie begrüßt uns. ob wir Hunger mitgebracht haben. wir bestellen und bewundern die Inneneinrichtung. über der Tür hängt ein Kreuz. rechts und links neben dem Kreuz zwei Fotos von Essen. I ist neugierig, auf mein – für seine Verhältnisse, sagt er – bewegtes Leben und schließt dann aus meiner Erzählung ›also ein bisschen flirten ist ok‹. das Bekräftigt er mit einem Nicken, so sehe er das auch. dann schwärmt er von S.

er berichtet vom Bauleiter, dem er mit  Nettigkeit begegnet, obwohl er ihn eigentlich zum Kotzen findet. von den Eltern, die auf einmal Menschen werden. wir sprechen von Rosenheim, dem Raumklima, das die ganzen Tropenpflanzen eingehen lässt. ›du hast doch immer nicht geheizt‹, sage ich.

von den Anfängen viel miteinander verbrachter Zeit. (er und S)

ich schneide Stückchen von einem Ricotta-Tortellini ab, genieße in vollen Zügen, bereite mich innerlich auf mein erstes Mal Spaghetti Carbonara vor; erkläre I, wie man Tiramisu macht. ›als ich dich kennengelernt habe, warst du militant‹, sagt er und korrigiert dann das militant in konsequent. ich genieße die Freiheit von inneren Zwängen (und frage mich, ob auch hier die statistische Normalverteilung gilt: irgendwann werden die Zwänge wieder ansteigen. auch wenn wohl eine generelle Beweglichkeit abnimmt).

ich habe so Lust zu tanzen.
so große Lust.
habe ganz vergessen, was
ist mit dem Mann mit dme Auto passiert
fragt I

fühle mich frei, bloß weil du frei bist, bist du noch lange kein Arsch, sagt L. stimmt.

als wir gehen, wünscht Maria einen schönen Abend.

der Morgen danach ist einer der guten Morgende. ich wache gegen 8 auf. wechsle vom Bett auf die Couch und lese zwei Kapitel aus dem Märchenprinzbuch. während ich lese, bin ich sehr froh über C.s Freiheitsbewahrungsbestrebungen und merke, wie ich mich langsam auf die Situation einlassen zu beginne und es mir gemäßigt-wohlig-gut geht – alse eine Frage der Einstellung.
und ›Kommunikation ist alles‹
als ich gehe, fragt P durch die Tür, wies mir denn geschmeckt habe. ›ihr‹ sagt er und mir fällt auf, dass ein ›wir‹ so viel leichter für alte Freunde zu sagen ist, als für neue. (alt / neu gemessen an gemeinsamer intensiver Zeit, die man miteinander verbracht hat)

zurück ins Jeztt: ich sitze im Atelier

»I don‘t have to share a space« – sagt eine.
ich mache Musik an: stoße auf Drake1Passionfruit, obwohl ich doch eigentlich Passion googeln wollte. das Lied bringt mich irgendwohin, dass mein Knie und Backen ganz weich werden.
dann kommt Self Care von Mac Miller. 
das Gefühl wird weniger, bis die Stelle mit ›I didn‘t know‹ kommt. mein Bauch kribbelt. ich sitze wieder im Auto, habe meine Beine hochgelegt und sehe die Berge an

  1. ich erinnere mich an ein Traube-Vollkorncroissant hier: Maxvorstadt, Akademinähe. wie hieß die Haltestelle nochmal? []

220220–22 Klassen, Volksbühne, Prinzen

„[Ordnungs]Klassen sollten den Grund ihrer Existenz in ihrem Namen tragen, nicht ihr visuelles Erscheinungsbild.“12

VOLKSBÜHNE Enis Maci und Zimmermann: Kamilo Beach in der Volksbühne. auf der Probebühne stehen Rosa Lembeck, Martin Wuttke. ›irgendwann kannten sie sich gut genug, um es miteinander zu versuchen‹.  sie trägt: ein hellblaues Kleid, hellblaue Strümpfe, eine kurze weiße Jacke, passend zur Landkarte. wie üblich kämpfen die Schauspieler mit den Textmassen. draußen wird an Hanau erinnert3

C fragt mich einige Tage später, was Romane für mich sind. ich beschließe weniger judgy gegenüber dieser verständlichen Form der Literatur  zu sein. auch sie haben ihr Gutes. (damit kriegen wir die 52 Bücher im Jahr locker hin. das wurde zu Anfang des Jahres noch angezweifelt. ich schüttle den Kopf).ich schreibe einen Einkaufszettel auf Französisch und schiebe mir einen Löffelbiskuitin den Mund. Löffelbiskuit, das heißt Boduoir auf Französisch.

„Dies soll auf die „Boudoir-Politik“ Talleyrands in feinen Hinterzimmern zurückzuführen sein, wo man den Gästen feines, leichtes Gebäck reichte.“

in den letzten Minuten kommt mir die Idee, weswegen ich hier war: wir müssen weg von der Funktion, sonst wird man uns nicht ernst nehmen. das Becken ist halb leer. das Wasser ist ruhig. ich ziehe so lange, bis ich das Becken verlassen muss.

am Ende des Stücks nahm der Mann einen Müllsack, der schon die ganze Zeit neben dem Fernseher stand und sticht ihn auf: überall orange Tischtennisbälle auf dem Wasser der Landkarte. ich stecke einen ein. man leitet uns in den roten Salon weiter. ich  verlasse den Abend auf Cowboystiefeln. die Pistole, die an der Wand hängt wurde demnach benutzt – was den Müllsack betrifft. was das Glas, das diagonal zur Milchpackung die Landkarte beschwert betrifft, hängt sie noch immer an der Wand und die Zuschauerin blickt hin und wieder verwirrt zu ihr. kommt da noch was?

ich nippe am Pastis

während alledem lese weiter das Märchenprinzbuch und komme wieder zur Feststellung: zu viel Autonomie ist nicht gewünscht (ich werde wütend und traurig und lege das Buch beiseite)4

  1. https://wiki.selfhtml.org/wiki/HTML/Tutorials/Trennung_von_Inhalt,_Pr%C3%A4sentation_und_Verhalten []
  2. ich werde das für zukünftige Absatzbezeichnungen in Indesign übernehmen. []
  3. C überzeugt mich, dass sich erinnern wichtig ist. []
  4. weil das Buch so gut beschreibt, was die Probleme von Beziehungen zwischen Individuen heutzutage ist und dabei wenigerkomplizierte Sprache verwendet als Eva Illouz (und gleichzeitig auch die Individualitätsbestrebungen weniger beschreibt, sondern einfach hinnimt & achtet, hier der Titel ( folgt! ). ich erinnere mich daran, was der Mann an Silvester gesagt hat: das sugardaddytum sei auch unter männerliebenden Männern verbreitet. ich denke an D und dass er es nie schaffen wird, mir anders gegenüber zu treten, als er es tut. demnach ist querness doch eine Alternative. []

220219 eine bedrückende Analyse (nach Hanau)

eine bedrückende Analyse: alle hätten Zeit gehabt, aber was bringt das Was-Wäre-Wenn, wenn nun alles anders ist?

»es ist kompliziert«
PAUSE.
»auch wenn eine Tombola außerhalb dieser Tombola etwas anderes ist.1

… dass das Leben schnell vorbei ist. (davon gehen wir nicht aus. sollten wir?)

der Täter / der Jäger.

(»und trotzdem durfte er einen Waffenschein besitzen«). nicht jeder Täter ist ein Jäger (sonst hätte er einen Atlas, dick wie ein Duden)

 

 

 

 

 

 

 

  1. N und ich sitzen bei einer Tombola in der Volksbühne – ich verlasse den Saal in Stiefeln, ein Cowgirl []

220218 Def. Schwarm

Schwarm
  • Gruppe
  • Herde
  • Pulk
  • Rudel
  • Runde
  • Schar
  • Traube
  • Haufen

2.

  • Abgott, -göttin
  • Publikumsliebling
  • Star

210217 on mange cookies en français

ich habe auf den Wind gewartet. die Wolken ziehen vorbei. L schickt ein Foto vom Mond.

am Sonntag kommt X nach Berlin.

der Computer bietet mir Kekse auf Französisch an (tous accepter). ich denke an das Techniktagebuch: alle akzeptieren, alle löschen.

 

210216 auf dem Heimweg, beim Rauchen, D & der Fuchs

während dem Schreiben kurze Pause. ich gehe ich raus: eine rauchen. eher halbherziges Ziehen. J bleibt drinen, passt auf die Computer auf. draußen ungefähr sechs Achzehnjähriger. davon. zwei der Männer Rauchen. eine der Frauen entstetzt: du wirst nie wieder aufhören können! das macht doch total abhängig. zwei Jahre raucht der junge Mann schon, erzählt er. drinnen berichte ich J. wir schließen: die Coolen rauchen immer noch, die Normalen jagen ihrer Gesundheit hinterher. ich liefere das Genussargument.

ich denke an meine lange Ehe mit der veganen Ernährung. (Zitat V)1

auf dem Heimweg, gestern Telefonat mit D und der Grund, warum er die letzten Male nicht zurückgerufen hat. er war die Füchse in der Umgebung füttern. else: seine Ohren pfeifen. ich mache mir sorgen und muss mich zurückhalten, keine Vorwürfe wegen des vielen Arbeitens zu machen.

 

  1. hatte was von romantischer Liebe. wusste von Anfang an, das wird nicht für immer sein. []

210215 (1) Technikausleihe, C104, Protokoll Textbesprechung JF, sprühen

während ich in C.104 sitze und AHs Buchmache,
– höre ich FLs Sitmme im Podcast (kaum zu glauben, dass wir … ich habe es vergessen. er redet kluges1 Zeug zum Bücher- machen),
– lese ich »Christoph Keller (* 1969 in Stuttgart) ist ein deutscher Verleger, Buchgestalter, Ausstellungsmacher und Schnapsbrenner.«2)

Birgit Kunz ist eine deutsche Verlegerin
Birgit Kunz ist eine deutsche Autorin
Birgit Kunz ist eine deutsche Grafikdesignerin
Birgit Kunz ist eine deutsche Büchermacherin
Birgit Kunz ist eine deutsche Künstlerin
Birgit Kunz ist … und …
B. Kunz ist … und …
B.K. ist … und …3

heute morgen leihe ich mir ein Aufnahmegerät auf.
D: »für die Sachen die du machst« (sagt er so, ohne zu wissen, was ich mache)
dann erklärt er mir noch, welches Programm ich brauche, öffnet eins. ganz schön chaotisch, wenn man nicht weiß, für was die bunten Felder und Knöpfe sind.

»FREUNDE VON EPHEMERA« (sagt K im Podcast) <3.

später bespreche ich mit JF den Text: Resumée: Klarheit! (sagt JF.) – strebe gen Klarheit mit meinem intelektuellen Geschreibe. was rauskommt: nix. »aber das weißt du doch, dass du außergewöhnlich schreibst.« (ich werde rot).
dann kommt raus, dass JF Fäger ist und das Bild des Jägers doch ein wenig
bei der Jagd weiß man nämlich wer wer ist und hier haben wir auch das Problem: es ist nämlich nicht klar. WER JAGT WEN. (keiner hält eine Waffe in der Hand)
(die Struktur muss ich als Autorin vorgeben. sonst ist die Leserin L.OST.

mir muss klar sein, was ich tue. wie der Text gelesen werden soll. da kann ich lange auf den Text warten, dass er von selbst weiß, wass er will. Klar abgrenzen. thematisieren, wenn etwas anders ist. ich habe schon wieder die Stimme in meinem Kopf, die sagt ›die Blokade liebhaben‹) später fellt mir ein, dass Iris Hanika in Echos Kammern das gleiche macht: sie leitet die unterschiedlichen Sprechweisen ein, bzw. überzieht sie sogar. eine doppelte Ebene sozusagen: warum der Text ist so wie er is.) nur das Schwarzwild, das Wildschwein ist raubt ab und an. (sagt der Jäger.) selten passierts, dasss du im Wald stehst und auch nicht so genau weißt.

zum Abend schickst ud JF noch ein todo für Oktober, da wollte ich SP schreiben – um den Text zu sbesprechen. in Kobimation mit Arno Schmidt (ich hielt dich jetzt bereits in Händen

später Video mit M und J: J hat mir ihrer Schwester einen Verein gegründet (in Frankreich geht das schon zu zweit)

abends laufen mashups im Radio. fühlt sich an wie Matuschke (ich bin enttäuscht, als ich Matuschke google, dann zum einen die Sendung eingestellt ist und zum anderen Matsuche kurze graue Haare hat. häh? in meinem Kopf hatte der lange Haare. draußen ist Prenzlauer Berg, drinnen läuft Radio. liebe die monotone Stimme des Radiomachers. Js Worte hallen mir nach: Dinge, die gut tun: – Zahnarzt, Texte besprechen, …

gestern Telefonat mit V. (wir sprechen über Struktur)

ich halte mich an die Regeln der Konversation: bis dann. tschühüss – ich freu mich
(was bleibt: gerührt, dass n Leben nachfragt. die Konversation war einfach an mir vorbeigerauscht.)

A postet hier: ›dahoam – Puderschnee‹ und ein Lied Charlie Chuningham: Minimum im Radio laufen auch Lieder. Leonhard Cohen: Suzanne  ((Suzanne takes you down to her place near the river
You can hear the boats go by, you can spend the night beside her
And you know that she’s half-crazy but that’s why you want to be there
And she feeds you tea and oranges that come all the way from China
And just when you mean to tell her that you have no love to give her
Then she gets you on her wavelength
And she lets the river answer that you’ve always been her loverAnd you want to travel with her, and you want to travel blind
And then you know that she will trust you
For you’ve touched her perfect body with your mind))

AA fragt, ob wir ein Buch zusammen machen. weiter Remixes. als ich lese: XX gefällt deine Nachricht.
I set fire to the rain –
na gut. X schreibt.
the doors vs. … (mash ups)
bob marly und Billie Eilish (ich erinnere mich an Carl) (Dont give up the fight, Cold Hearted

Travis Scott und Drake und … und …

Momente, in denen du realiseiert, dass du begehrt wirst.

https://theanarchistlibrary.org/library/georges-bataille-the-solar-anus

wieder mal Eminem: lose yourself.

and the gypsi cat

ich sprühe (eine Sprüherin) merks selbst. du –
bist ein
Molekül in Bewegung

die Cote d‘Azur sieht heute ganz anders aus

  1. apropos gestern wurde A. Kluge 90 Jahre alt []
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Keller_(Verleger []
  3. sich versuchen darin, Dinge auszusprechen. []

210215 (2) Lilien (Gefahr), ich sprühe, nächtliche Gedanken ein Buch zu machen

Hito Steyerl:1 Filmmaker & Author
Birgit Kunz: Filmmaker & Autorin
Herausgeberin & Autorin

die nächtlichen Gedanken ein Buch zu machen. mit A, auf Klopapier. über anale-irgendwas-habs nicht ganz verstanden und Ordnung.

so viele Sätze im Kopf, ich weiß gar nicht, wo hin damit.

P schreibt: Achtung vor den Lilien (die Flecken!). man könne die Pollen abschneiden. gerade will ich ihm schreiben, die sind noch nicht aufgegangen, sehe hoch und sehe die erste offene Blüte.

  1. sofort den Satz ›my girlfriend left me for hito styerl im Kopf‹ ich zitiere hier jemanden, dessen Namen ich nicht kenne. irgendeine Jahresausstellung khb []

220214 Therapie, Eva Illouz, Kaffee

ich habe einen schönen Tag vor mir. um 9 kommt das Taxi und bringt Adam zur Thearpie. ich fange an  zu liebäugeln. Prenzlauber Berg färbt auf mich ab. Selbsterfahrung über alles. das Buch, das gerade auf dem Nachttisch liegt spricht wie Eva Illouz.

wie bitter der Kaffee nach einem Schluck Wasser ist.

220213 ein deutscher kleiner Café am Wochenende

ich sitze mit A in der Sonne. wir trinken Café (»einen deutschen kleinen Café«, sagt der Kellner, als A ihm beschreibt, wie der Kaffee zu sein hat. es ist kein Espresso. der Kellner ist Franzose.)
ich denke an D, der nicht oft in Cafés ist. (was heißt das?)

e-mail von W.
bereit für Projektion (sind wir beide nicht). A und ich haben etwas anderen Umgang mit heißen Kartoffeln. ich weiß nciht, was gesünder ist. wir saßen an der Panke. dann Richtung Nettelbeckplatz (hier ist es wirklich nicht schön)

gestern Wochenendverhalten premium (eine Runde um einen See. am See halt machen und aus der Thermoskanne Tee trinken. eine Frau, die vorbei geht, fragt, ob der Kaffee alle ist. da fällt mir auf, dass Kaffee in Warmhaltekannen nichts ist, das unsere Generation mitnehmen würde, oder?)

heb mich hoch.
es heißt DAS TIRAMISU.

220211 Herausforderung Erkältung

mit Erkältungen einhergehende Herausforderung des Lebens (jeden Winter wieder): NICHT die Kräuter-Bonbons von Ricola kaufen. (weil die nur als riesig großer Block gut schmecken) dieses Mal entscheide ich mich für die roten, weil die Farbe Rot gerade ein Entscheidungskriterium ist und zahle unfassbare 2,5?/3? EUR am Späti für ein Schächtelchen. (kurz lobe ich mir die Buchpreisbindung und die festen Preise für Zigaretten).

froh um getroffene Entscheidungen (wie immergleiche…)

C hat irgendwann mal gesagt, er habe keine Ansprüche an sein Frühstück. (ich habe jeden Tag riesige Ansprüche an mein Frühstück. es soll jeden Tag gut schmecken, das heißt nicht, dass Haferflocken nicht reichen.)

 

 

220210 Deleuze, Freiraum, kommunale Gallerie in Mitte

in Art Now lese ich von den Freiräumen, den Kunsthochschulen, die reife Persönlichkeiten hervorbringen und kann ansatzweise verstehen, was gemeint ist. für die Frage, wie willst du Leben ist anderswo wahrscheinlich eher weniger Zeit.

ich sitze mit M in der kommunalen Gallerie in Mitte und machte nichts. wir sitzen einfach da, trinken das Zitronenwasser, das uns die Frau vorhin angeboten hat, fragen uns, ob es eine Frage des Alters ist – der Zugang zu den Kunstwerken, die einfach so im Raum stehen / an der Wand hängen. was wir sehen gefällt uns trotzdem. M wie immer schokiert über die Preise (bzw. dass Preise ausgezeichnet sind).1

wir beide weiterhin verstört vom Sohohaus: die Preise! was ist das überhaupt? wir wandern da durch wie Aliens, wundern uns größtenteils, sind irgendwie froh, dass

Zweisamkeit im Sohohaus

freudscher Verschreiber: Logik und Sinn (ODER) Lust und Begehren

ich will was von Deleuze lesen welches Buch genau ist mir erst mal egal, irgendwas von Deleuze (nur nicht das Graswurzel-Buch, das eigentlich irgendwas mit Rhizom heißt). ich entscheide mich für ›Proust und die Zeichen‹ und ›Logik und Sinn‹ – halt … wie wars? ›Lust und Begehren‹. ich muss lachen.

TH schickt mir ein Foto: die neue Katze.

  1. ich erinnere mich an die profane Socke zu Weihnachten (liebe sie []

220207 philosophischer Start in die Woche

nach einem philosphischen Sonntagabend heute Gebrüll von unten: is ja irre. es muss große Pause sein. bei uns war die immer um fünf nach zehn – bis zwanzig nach zehn und wenn man getrödelt hat, war man um halb zurück. auf dem Schulhof da unten war ich schon mal nachts, auch wenn ich in meinem Kopf gerade eben den Eingang nicht mehr der Straße zuordnen kann. ich denke an ein Gespräch mit M und einen Artikel von Dezember aus der Zeit über Prenzlauer-Berg-Eltern. am Samstag parke ich meine Gazelle bei Lidl neben einer solche Frau mit Lastenrad. (warum kauft die denn bei Lidl ein? das ist ja total überhaupt nicht Prenzlauer-Berg)  ich denke an den Satz mit den Schokoreiswaffeln: Die bekommen die Kinder bis zum 18. Lebensjahr hinterhergeworfen. ich denke an meine Mutter. ich denke an die Torte, den die beiden zu meinem Geburtstag gegessen haben.

bei einer kurzen Pause vom Philosophieren finden wir im Schaufenste ein Mann mit einem Pulli, auf dem ziemlich offensichtlich eine Botschaft prangt,

in meinem Kopf sage ich: entschuldigung, ich bin kein wir.

ich versuche  zu sagen: wir – es fällt mir erstaunlich schwer. (das wir-Sagen üben)

warum triggert dich das so? fragt mich C gestern. na … ich weiß auch nicht genau. jedenfalls finde ich es erstaunlich provozierend und ein wenig unangenehm, wie ich mich triggern lasse. gleichzeitig.

))

wenn ich mich recht erinnere hat der Blog in einigen Monaten sein einjähriges. es soll Frühstückskuchen1 geben.

in Sachsen Unwetterwarnung. ich genieße den Online-Zugang zur Zeit. (wer hätte das gedacht)

story of my life, sagt C
ich sage: das mit den Verträgen, ich glaubs er versteht nicht. »bist du schon mal auf die Schnauze gefallen?« – nö. isser nicht.
ist das das, was so vorsichtig macht?
alles eingeben.
eine Geschichte des Pokerns. all in.
das spielt B mit seinen Schülern – Poker.
ich denke an Lehrer: …
auf dem Tisch steht Rapshonig.
nur noch 5 Minuten, dann muss ich los.
der Rapshonig ist milchig-weiß . wie ich mich immer für Sonnenbluenhonig entschiede,
einfach, wei ich die Kerne so gern mag.

  1. und weil der online-Zugang irgendwann abbestellt sein wird, hier die Zutaten: 1 Apfel (1 bis 2, ca. 150 g), 1 Karotte (ca. 120 g), 30 g Kokosraspeln, 40 g Rosinen, 1 Orange (Bio, feiner Abrieb),130 g Zucker, 150 ml Öl (neutral, zum Beispiel Sonnenblumenöl), 2 Eier, Kardamom (fein zerstoßen), 1/2 TL Ingwer 1/2 TL Zimt (gemahlen), 3/4 TL Salz, 2 TL Backpulver, 160 g Mehl []

220206

die Queen hat heute 75-jähriges Turnjubiläum – ne quatsch. Thronjubiläum.

Kindergebrüll. ich werde unanbgeracht wütend über das Kindergebrüll im Flur. wer lässt denn sein Kind so schreien?

das unterschiedliche Trinkgefühl der dickwandigen italienischen Kaffeetassen und Becher hier; gegenüber der normalen Tassen der letzten Untekrunft und der feinen alten Porzellan-Tassen mit Stempel von ganz am Anfang.

auf dem Tisch stehen  Oliven. wusste gar nicht, dass man die draußen bewahren kann.

ich hole von ebay-Kleinanzeigen einen Schreibtischstuhl ab. »hast du nen neuen Stuhl?«, fragt Y., als ich im Atelier ankomme. »ja schon«, sag ich. »Bis gleich.« (eine Verabschiedung ohne Abschied) und  ich hab schon vergessen, das der Stuhl bis vor kurzem noch jemand anderem gehört hat. ein Mannn, der am Spittelmarkt wohnt, dessen gemusterter Pullover zu den Sneakern mit Sicherheit nicht gefunden, sondern sorgfältig gewählt war. während ich auf den Mann warte und im Treppenhaus sthee, denke ich an C. das Treppenhaus ist so groß, so prächtig, dass es auf jeden Fall  das Treppenhaus des Hauses ist eine Schnecke und innen gold gestrichen. das fand ich erst ein bisschen lächerlich, aber dann sehe ich schon, dass es schön glänzt und das passt dann doch irgendwie zur Schnecke.

ich schreibe schon wie AH.

ich schleppe den Stuhl ins Atelier, nehme Platz, denke noch ein letztes Mal daran, dass der Mann meinte »auch für große Menschen« (ich hier als großer Mensch sitze auf dem Stuhl)

während ich As Text setze, finde ich D in einem von ihnen.

trinke Luxus, in kleinen silbernen Plastiktüten eingeschweißt.

gut, dass ein Blog nicht die nötige Sorge Bedarf, die Lebewesen bedürfen.

letze Nacht schlafe ich kaum, lese: Sätze, Sprünge (und liebe es – bis auf die Stellen, wo der Autor ein männerhaftes Peter-Handke-Gehabe bekommt, zu reflektiert – ein Vorurteil meinerseits? es wird wohl bei dem Vorurteil bleiben. den Autor kennenzulernen ist praktisch nicht möglich und überhaupt nicht angebracht)

ein rationales Verständnis von Liebe. funktioniert das? ein Bündnis eingehen. ich warte auf irgendwelche Veränderungen. außer ein erstauntes Gelöstsein: nichts.

später höre ich von Wegen Lisbeth und muss lachen, als ›wenn diese Linda von tinder mich anlügt und eigentlich Kinder will‹ – dann wird mir klar. die singen doch vom fehlenden Wort-Wirklichkeitsbezug.

 

220205 der letzte Umzug.

ich sitze an einem Küchentisch, der nicht meiner ist, sich trotzdem schon jetzt leicht nach Zuhause anfühlt. (immerhin zahle ich dafür.)ich denke an die beiden Frauen in Marseille, unsere Gastgeberinnen. ihr Herangehen an Gastgeberschaft unterscheidet sich ebenso sehr wie die Mitbewohner / Wohnungsgeberschaft der Wohnorte meiner letzten Monate. und ich? – Ich finde mich langsam ein, seitdem ich weiß, dass es bald vorbei ist.

ich habe den Radio angemacht. meine Finger flitzen. wie lange habe ich nicht mehr viel am Stück geschrieben. dieser Ort eignete sich dazu.

drei Mal fahre ich hin und her, von der lezten Unterkunft, zur neuen und zum Atelier. auf dem Weg zum Atelier fällt mir ein: ich bin ortsunabhängig und trotzdem ortsspezifisch und dann auch noch auf Ortswechsel angewiesen.

ich ganz oben in der Sredzkistraße. wenn ich in das andere Zimmer gehen würde, dann könnte ich runtersehen – auf die Straße, die glitzernde schöne Straße, das Geld glitzert auch, das die Leute hier mit sich rumtragen. dann schicke ich dem Vater eine Eingaben-Ausgaben-Tabelle und denke daran, dass Geld nur eine Rolle spielt, wenn man keines hat.

im Badezimmer Utensilien eines Mannes, der aus der Generation meiner Eltern kommt: eine Rotlichtlampe. das scheint wohl eines der Gesundheitsutensilien von früher gewesen zu sein.

ich feilsche mit L an ihrem Text. erst will sie was von Pfeffer und Salz schreiben. das verwirft sie wieder. es geht um Dichotomie. was ist das nochmal?
»was würd ich ohne dich bloß tun«, sagt sie am Schluss, »schaffste ja sonst auch ganz gut«.

immoscout fragt mich: wie viel Platz brauchst du wirklich? nachdem ich gestern den Vertrag unterschrieben habe, innerhalb 10 Stunden eine Zwischenmiete für die nächsten Monate organisiert habe, bestelle ich alles ab. keine stündlichen Nachrichten mehr von überteuerten Wohnungen. schön!

C ruft an. danach: einen kurzen Moment ein wahnsinnig ernstes Gefühl.

das Internet ist so langsam.

220203–4 Netzwerke, Pflaumensirup

nun habe ich gestern so gierig den Pflaumensirup beäugt, dass M mir welchen anbietet. ich denke an C und den Zigarillo.

auf einmal fange ich an Enden mitzudenken: bei Verträgen, Verbindungen, die ich eingehe. man wird skeptischer / weniger leichtfüßig. ich setzte meine Unterschrift unter den Vertrag und wir sprechen darüber, was am schlimmsten passieren könnte: am schlimmsten wäre, wir wollten beide was anderes. wie wirds sein, wenn ich ausziehe.

—»du musst die Blokade lieb haben.«
—»muss ich?«

Netzwerke als einzige Alternative in einer Großstadt zu überlegeben. ich schreibe N. 5 Minuten später schickt sie mir zwei Anfragen:
wo bewegst du dich? am Rande eines Netwerks.

das gute Bier rinnt mir die Kehle runter. die Kirstalle des Cheddars bitzeln im Mund

ich feiere die letzen zwei Monate Zwischenmiete.

vor einigen Tagen fragt S mich, ob ich aus der Zeit was gemacht hätte. nun ja. außer 10 Jahre Erfahrungen in 4 Monaten habe ich nichts daraus gemacht.

D fragt, ob ich Haustiere habe.

ich nehme Kontakt mit meinem eigenen Trigger auf und bin sehr sehr stolz. weder schlimm noch nicht nett und alle Befürchtungen unbegründet.

das Abitur hat sich gelohnt. hier habe ich gelern zu

was ich im Abitur gelernt habe? in stressigen Situationen die anderen Beruhigen. das haben dei Eltern perfektioniert. (langsam finde ich heraus, dass es wichtig ist, die anderen auf dem Laufenden zu halten. wichtig, ihnen Geschenke zu machen. die Beduetung zu zeigen: du bist mir wichti: „die GEsten des GEebens, Nehmens, Erwiederns, sind auch heute noch Garanten der sozialen Bindung“ – sagt Gila Lustiger in Krwalle in den Banlieus.

 

210202 mit M über uns, während vorm Fenster einer von Jesus spricht

gut rumzukommen im Leben, sagt M. darüber denke ich jetzt nach. in diesen 4 Monaten habe ich 3 Jahre gemacht, sage ich der Mutter.

»der beste Fisch komme aus Chile und Peru« (diesen Satz sammle ich vorsichtshalber für C. drinnen Gespräche über Fische. draußen: großer Auftritt eines Mannes, der eine Botschaft hat. Gottes Sohne wurde vergewaltige – halt, er hats nicht gesehn, aber er weiß es (dem Gott sein Kind wurde vergewaltigt) und jetzt geht es darum, darf man das? wenig später umringen einige Leute vom Ordnungsamt den Mann. der Mann mit den Fischen drinenn spricht von dem ›spiritus‹, den der Mann hat. » spiritus«, wiederhole ich und sage das ›s‹ wie ein ›sch‹.

die Unart einfach wegzuhören, einfach zu ignorieren. (aber was soll man sonst machen)

Raum nutzen wollen
(leise Befürchtungen zu wenig Zeit für so eine große Wohnung zu haben. dann denke ich an Menschen mit viel größeren Wohnungen und stelle die Befürchtung hintenan. erst mal schön einrichten. )

Lichterfelde Ost. hin und wieder völlig lost.

er hat die Bühne für sich. sein Blick ist starr. hier hat der Kokser mit dem Ingwerwasser, der immer so Berghain-Berghain-Berghain war gewohnt. M wirft einen Blick aufs Klingeschild. halt! hier wohnt er immer noch. die Faszination, die von Berlin ausgeht, hat man augenblicklich vergessen, wenn man auf einmal Faszinierte mit großen Augen und schwarzen Pupillen beherbergen soll. entschuldige mal, ich wohne hier.
wir finden uns schon wiedder Kaffeetrinkend irgendwo, immerhin waren wir in der Bib und haben beide ein Buch ausgeliehen.

»haben Sie sich schon immer gefragt, wie Beziehungen gelingen können? dies ist kein Beziehungratgeber! Beziehungen sind nicht rein zwischenmenschlicher natur.« – der Beginn unserer Arbeit.«

220201 Lebewohl! und Lyrik

»alles Gute« und »nur gute Gedanke« wünscht mir der Mann, als ich gehe. er steht an einem Stehtisch und rollt eine Zigarette.
»Lebewohl!« ich prüfe die Bleistifte und feilsche.
Lebewohl! sagt der kleine Nemo aus dem Text von Anfang des Jahres. gestern antworte ich wesentlich tougher auf eine Nachricht, nach deren Erhalt ich wenige Minuten später Tränen in den Augen habe: nicht weinen! ich lese: Echokammern und frage mich, ob ich auch mal einen Roman schreibe. ist die Lyrik ein Ding der jungen Erwachsenen? ne. ich denke an Iris Glück. dann denke ich an das, was C letztens meinte: das Übersetzen – wie schön es ist und ich denke daran, dass meine GEeanken an Fremdpsrachen andocken.
ich höre Bon Iver, damit ich die anderen nicht höre und ich denke zurück.

während ich wiederlese, was ich vor einiger Zeit geschrieben habe, schießt mir auf einmal in den Kopf, was wohl meine Trigger sind. Hörgigkeit, Dominanz.

Kamele auf dem Weg nach Toulouse (Kamel von E). was sind deine Triggermomente?

210230 Uschi & Otto

welcher Otto? du Uschi [krz Ursula] hast mir den Parkplatz weggenommen. T lacht. (die Deutschen!)

220127 über Lächeln und von leisen Frauen [Protokoll Workshop ›Lauter bitte!‹]

eine Strichliste, wie oft dich jemand fragt, ob du schlechte Laune hast, wenn du nicht lachst.

DAS LACHEN MUSS AUFHÖREN! (von einem neutralen Gesichtsausdruck abgelöst)

das Lächeln eröffnet eine Text-Bildschere. und wem glauben wir? dem Lächeln natürlich.

nach jedem ÄHM – und – ein neuer Gedanke und dann: gähnende Leere.

auf einmal wird der Beckenboden interessant. jemand empfiehlt Kamasutra.

an was wir arbeiten?
– dem persönlichen Gesichtsausdruck.
– wie fühlt es sich an, sich aufzurichten?
– Sätze ohne Optionen.
– Sätze mit Korken im Mund

220127 über iPods, Haferflockenesser und Kylie Minouge

sich alles erzählen. ›la-la-la‹ wabert Kylie Minouge ›la-la-la, can‘t get you out of ma head‹ dieses Lied auf meinem iPod. zu der Zeit, als alle unbedingt einen iPod (iPod nano, 5te Generation in  Farbe) wollten. ich esse ganz allein die Salzbrezeln. N isst keine. wir lesen: »Zwei Wahrheiten und eine Lüge: ich bin 4 Monate durch die Tundra gewandert ohne zu reden / ich habe eine peinliche Bosband-Vergangenheit / ich wurde von 15 verschiedenen Elternteilen großgezogen«1. außerdem lesen wir von Haferflocken-Fanatikern und Kartoffel-Liebhabern. [liebs. va die Flocken]

wir erinnern uns zurück – an den Tag, an dem wir nach Schöneberg gefahren sind. mit dem Rad. die Pläne nach Marseille zu fahren und auf einmal eine Katze in Paris, die gefüttert werden musste. später stößt M zu uns, 3 Minuten vor Ladenschluss rasen wir noch zu dm (natürlich rasen wir nicht) und ernten einige Lacher für unsere Einkäufe. am nächsten Tag stellt sich heraus: alles gut und den Test hätte es nicht gebraucht. zuvor sitzen wir im Knoblauch – so heißt der Schuppen. Ach, warum wir überhaupt hier waren? Wohnungsbesichtigung Mehringdamm. Altersdurschnitt: sehr jung, bombige Aussicht auf die glitzernde Straße und den Bagger unten. im Flur sind die gleichen Zeichnungen, die auch in dem Haus an der Hasenhaide an der Wand waren. wie hieß der Mann? er hörte Weltmusik. er hatte ein Zimmer wie ein Siebzehnjähriger und fand es wirklich sehr verrucht, mit einer fast Siebzehnjährigen zu verkehren. wir trafen uns in einer Bar in Neukölln. es muss kurz nach B gewesen sein. ein halbes Jahr später eine aufgebrachte Nachricht – und das lag nicht daran, dass ich morgens gegangen bin ohne Tschüss zu sagen. im Übrigen war sein Bett nach fengshui nicht korrekt aufgestellt, erinnere ich mich jetzt.

wir schaffen es, der Geschichte zu entkommen, die uns ein Mann unbedingt erzählen möchte.

  1. das liebe Internet, schon deswegen lieben wir es, weil es die Sätze anderer Menschen sammelt und mann sich freuen kann []

220127

Winter der hellila Mützen (spezif. Unterteilung v. Zeit, anhand an im öffentlichen Raum auffallenden Moden (die tragen doch alle hellila Mützen! – lilablassblau, dass es diese Farbe gibt, weiß ich, seit ich sieben bin. große Aufregung, der große Bruder von T wusste es.)

(»ich mache eine Serie, darf ich … ?«)1 (ich frage ihn nicht, warum er zwei Handys hat. braucht man nicht eigentlich 4 Arme, om zwei Handys zu bedienen? ich denke an Hs Klapphandy)

  1. Versuche zur Offenheit anderer Menschen []

210626_5 daily business: Zeitung

wer business macht braucht auch einen Taschenrechner. herausgerissen aus meinen peotischen Gedanken, lande ich in einem fremden Streit im Atelier. morgens Martinas Hefter: in die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen gelesen auf S X dann: Blätter für ein Bett klauen – kein Holz.

schwankend: ich habe die Wichtigkeit verloren, mit der ich von meinen Dingen spreche. sich selbst ernst nehmen!

»In diesen Zeiten des abnehmenden Lichts empfehlen Mediziner die Einnahme von Vitamin D. Wir empfehlen die Abreise nach Paris. Dort, kein Rampenlicht. keine Blumen.«

https://lithub.com/jonathan-franzens-10-rules-for-novelists/ Jonathan Franzen gibt den Tip ohne Internet zu schreiben. in Denkräume lese ich von einem Elfenbeintürmen und ob es sie wirklich braucht. ich finde: Passigs1 Techniktagebuch und weiß immer noch nicht, ob es die gleiche Passig ist, von der auch bei Wolfgang Tillmann die Rede ist.

  1. nicht nur ihres, es schreiben mehrere []

220126_4 Ort & Glaubwürdigkeit

der Ort macht dich glaubwürdig.1 das private und das persönliche Selbst brauchen andere Räume. ohne Ausweis! dass dir der Name fehlt ist nicht weiter schlimm, aber die Adresse. Alternativen zum Wohnen: Hausen + DHL-Packfach (mit App).

bloß mit Wohnung, ist smartphone-losigkeit möglich.{true?}
—Erreichbarkeit: wenn du mich suchst, du findest mich
—zu Hause?
—sicher nicht2

  1. bei Ausschreibungen. für Versicherungen. ein Ort für jede Gefühlslage: ein Büro, ein Atelier, eine Wohnung … []
  2. zum ersten Mal genieße ich hier in meinem Berliner Leben []

220126 (?) Wochenende Freiheit

Freiheit. Ein Schild, das sagt: da lang. die Freiheit ist doch immer das, was am meisten Probleme verursacht. ein Schild, das sagt: wenn-dann-Freiheit. das ist aber fake, ganz schöner Mumpitz. so leicht ist das nicht, natürlich
— »Sie nehmen meine Gefühle nicht ernst, Frau Kunz«
— »doch. ich hatte nur vergessen, Bescheid zu geben.«

nach dem Schild zur Freiheit, Blick über die Spree, fahrt durch die Wasserstraßen. wir sind Touristen, wir müssen doch Fotos machen. ich zücke mein Notizbuch. Wasser-Worte überall.

220126_2 vom velodrom zum Atelier

der Kuchen hinter Glas, in der Vitrine im Eingangsbereich, mit Glassichtfolie bespannt. die kleinen runden Tische in Reihe, matt – die Stühle, glänzend – die Tische. neulich hab ich gehört, dass der Umbruch immer noch Programm sei für Lyrik. glaub nicht.  der Glaube hat geholfen, so sagt man in der Kirche. rot sind die Stühle. verkratzt glänzen die niedrigen Tischchen silbern. rot die Stühle, wie die Aldiletten der Frau in der Umkleide. ihr Badeanzug ebenfalls rot und ihr Zug energisch. schnell stößt sie vorwärts. rot, die Farbe der shirts der Bademeister. lifeguard steht auf ihren Rücken. rot-bleich, in unterschiedlichen Graden ausgewaschen der Grund.  hungrig schlingen die Schwimmer nach dem Training den Kuchen / die Erbsensuppe mit Wurst und die Schrippen balancieren auf den Pappbechern mit Kaffe für nach-dem-Essen. sie sind doch der Bademeister, beginnt eine Frau. ein Tschöhö gibt er ihr mit, mit leichter Berliner Sprachfärbung. woher kommst du? (die Frage stellt sich anderswo gar nicht.) Zeit für dein Lieblingseis, in der Vitrine warten die Pokale, dass man sie rausholt und es werden zwei weniger, weil der im Spiegel, der verschwindet mit, wenn sie rausgenommen werden. sie warten
auf die Kugeln, die in ihnen serviert werden werden.

ich stehe auf und nehme die Tram, fahre
durch die Blöcke . mir gegenüber ein alter Mann, der mich mustert. so grau wie die Häuser.
mein Beutel ist rot.

printing money. wie sich selbst belügen. morgen werde ich an einem Kurs teilnehmen, in dem es um Glaubenssätze sich selbst gegenüber gibt. ich überlege noch. was könnten wir sein. Bonnie und Clyde? ich laufe wieder am Autohändler vorbei und überlege noch, wies wäre, mal in dem blauen Mazda-Cabrio für Sechzehntausend probezusitzen.
nur um zu sehen,
ob es zu klein ist.
wieder laufe ich an den Balkonen vorbei. auf einem von ihnen ist ein Streifenhörnchen aus Plastik.
was macht das denn da?
S steht auf dem Gullideckel. S wie Superman und S wie security.
»ein blaues Cabrio – das passt gar nicht zu dir.«
aber was passt schon?
ich laufe den längeren Weg. vorbei an geschliffenem Glas. das würde der Großmutter gefallen. vorsichtig hält sie die guten Gläser ins Licht und zeigt mir, wie man geschliffenes Glas erkennt – im Gegensatz zu gepressten. »wir bleiben uns treu« – was soll das denn heißen? später treffen wir uns vor dm. ach das!
hast du gemeint mit treu-sein. so
und so viele Kunden kaufen ein Produkt erst, nachdem sie es neunmal gesehen haben: sie hält mir die packung hin. das hab ich noch nie gesehen. noch acht mal, dann werd ich es kaufen, wenn ich wie der Durchschnitt handle. Ottonormalbürgerin, nullachtfünfzehn. Zielgruppen-Zenze.

auf dem Weg: lächliche ich eine Frau an und auf dem Weg,
laufe ich einem Fahrradfahrer fast vor die Reifen. er klingelt. »der Weg ist nicht das Ziel. der Weg ist einfach alles«, sagt Ann Cotten.

du magst doch rot, oder? aber was heißt das schon du magst doch. ich mag doch
noch tausend andere Dinge.
was wenn das Cabrio wirklich zu klein wäre?
was, wenn die shirts der Bademeister so verwaschen sind, dass man das lifeguard nicht mehr lesen kann?

220126_1 Traum Garten-WG

ich träume, dass ich nun Besitzerin eines Gartens bin, frisch gemietet. ein großes Zimmer, ebenfalls bei der Frau S. lichtdurchflutet – schon wieder. vorher eine Szene mit Hund, der sich kraulen lässt, ergibig, den Hund mit Bauch bis zum Boden macht vor Wonne. allgemeines Raunen: »er lässt sich von ihr streicheln«

210125 Drucken & Scannen (émprimer)

Telefonat um 9 Uhr mit KT. ich sitze noch mit Morgenmantel im Bett und schreibe. K ruft an: um mir ein Drucker-Leasing-Angebot zu machen »für Büro Kunz«. 3000 Kopien im Monat, hatte gestern bei einem Vergleichsportal angefragt und werde wunderbar ernst genommen: Ks Stimme hat eine leichte süddeutsche Sprachfarbärbung, in seinem e-mail-Fuß steht »Vertriebsspezialist« unter seinem Namen und ein kleines freigestelltes Bildchen von sich selbst darüber »Besuchen Sie uns auf auf FACEBOOK!«

220125 Perle

„Das Objekt besteht aus einem attraktiven Zimmer. Praktischerweise gibt es auch einen Kellerraum. Hier finden Sie genügend Stauraum für Ihre Habseligkeiten.[…] Ein paar Modegeschäfte, Bars, Grün- und Parkanlagen, Buchhandlungen und ein Aquarium finden Sie ebenfalls vor Ort.“

Perlen aus der Wohnungssuche

Schweinebier

Preis 19,50 €
Auflage 17
noch vorhanden

220119

Die Liebe zu den Daten wiegt schwer, schreibe ich.

19.01.2022 (20 Uhr)

Lesung in der laika, Emserstr. Neukölln
zusammen mit 3 weiteren Autor:innen

220103 Ode an Tomaten

2022 LINK ZUM BLOG

211230 Sneaker, Sammlung

ob ich nie Sneaker trage, fragt H. – doch-doch, nur-nicht jetzt. jetzt: Piroggi. vorher: Torstraße 93, hier: https://a-z-presents.com | 14/12/2021–17/02/2022 Graphic.Designers.Collectors.: wem/was die Augen folgen.
die Aufmerksamkeit folgt: Klopapier, dem Papier, in dem Orangen eingewickelt sind, Postkarten, auf denen ein roter Porsche zu sehen ist1 erst folgen die Augen dem Ding und dann willst du es haben. Sammlung, Kollektion – das sei juristisch gesehen eine schaffende Tätigkeit. ebenso ist die Leistung der Grafikdesignerin eine schaffende, eine Übersetzung ins Visuelle, bloß dass es keine Sprache mit Wortschatz ist: ich spreche vorwiegend visuell. (und es bereitet mir Freude mich mit Menschen zu unterhalten, die ebenfalls diese Sprache sprechen).
dient die visuelle Umsetzung der Verkaufsförderung, handelt es sich um eine unternehmerische Leistung. der:die Künstlerin darf nur eine angestellt und X Praktikanten haben. stimmt das?2 mein Blick fällt auf den Boden: gelb. zitronengelb.

Erinnerung an einen See Sneaker im Eingangsbereich der Wohnung. naked man, im Bett wartend und später Mettwurstsplitterbrötchen zum Frühstück essend.3

A erzählt: die auffälligen Anfangsbuchstaben der Garamond. warum schreibe ich die Anfangsbuchstaben nicht groß?4

in Mitte sprechen alle englisch. es gibt “ Healthy Food Breakfast & Lunch Restaurant“ – ich bin FACTORY GIRL #14 in der Warteschlange. A hat einfach ›Frühstück gegoogelt‹. (wie lange ich schon nicht mehr Frühstücken war.) Cinamon bun + Kaffee schwarz (guter Kaffee. ((einige Tage später in Dresden sollte mir auffallen, wie mein eigenes Verhalten das Verhalten einer hochgradig indivudalisierten Person ist. sagt man so? nein, ich kaufe mir nicht irgendein Ding, es muss schon ein Schönes sein. hier mischen sich Ästhetik und die Ausstrahlung einer Marke).

später erzählt O: wine-to-water-program, wie es in der Unterkunft zugeht, während ich mit dem 3D-Stift kleine Objekte baue. der 3D-Stift sieht aus wie ein Nasenhaartrimmer, funktioniert wie eine Heißklebepistole und gibt einen Windowcolourähnlichen Plastikstrang von sich. die Packungsbeilage ist ein unfassbar merkwürdig gestalteter Flyer, der an die Esoterik-Ästhetik von Vitaminpillen und Spielzeug aus kleinen Produktion erinnert). auf dem Weg zur Friedrichsstraße ein Autocorso Corona-Leugner. stört mich nicht so sehr, dass sie eine andere Meinung haben, nur das Unverständnis aller Parteien füreinander stört mich – sehr.

noch später: Vodka & Gurken mit N.

  1. das ist bei Weitem die Sammlung mit der feingliedrigsten Regel []
  2. ist die künstlerische Arbeit dann immer eine, die zwar in Gruppen stattfinden kann, bei der aber die Gruppe nicht von einer Person geleitet werden kann, das heißt darf die Gruppe nicht zu groß werden?. ist das gut oder schlecht für die Kunst? []
  3. der high achiever, von dem zwei Tage später die Rede ist. später arbeiten wir beide weiter. []
  4. nicht der Anfang, sondern die Wahlmöglichkeiten und Entscheidungen für etwas. nicht der Anfang, weil nach dem Anfgan immer noch remittiert werden kann. von einer Entscheidung kann man erst sprechen, wenn etwas wieder ein Ende gefunden hat. je mehr Anfänge, desto. ein Ende dagegen ist eine Entscheidung ein klarer Anfang. als ob die Anfänge nicht wichtig wären. []

211229 Sudoko

Dinge, die ich so nicht stehen lassen kann: ungelöste Sudoko.