TRAUM
ich träume von fliegenden Autos. sie stehen auf einem Rollfeld verteilt und fliegen, hüpfend vor (wie Mücken). stoße zu: Musikern (Rapper).
»was ich so mache? – ich komme von der Kunsthochschule.«
sie nicken, die kennen sie.
meine Nachbarin ist auch da. sie und ihr Freund sitzen sich gegenüber. die beiden sitzen in einem holzverkleideten Innenraum, der über das Rollfeld zu erreichen ist: Kneipenfeeling. sie war gerade bei ihrem Therapeuten, zeigt mir ein Foto von ihrem Exfreund.
»jetzt fängt sie gleich zu weinen an«, sagt ihr Freund und so war es. der Weinanfall dauert nicht lange.
MORGENS
Zugeständnisse an die eigene Freiheit. ich liege in Cs Bett und denke über Ängstlichkeit nach. ich denke an das Herbert-Grönemeyer-Lied gestern Abend auf der Autobahn, an liebevolle Männer und ängstliche Frauen.
als L einen Tag später von den Machtverteilunge innerhalb der Rollen erzählt, wie sie sie wahrgenommen hat: wird mir klar: es ist komplex.1
der paranoide Leser2 wird das auf sich beziehen.
trägt die Autorin eigentlich die Verantwortung, dass der Leser nicht alles auf sich bezieht?
tingle zu L. gemeinsames Frühstück. Aprikosencroissant. der Verkäufer rügt uns, weil wir uns doch entschieden haben uns zu setzen – also eine Papiertüte in den Sand gesetzt haben.
wir findens beide ein bisschen albern.
nehme die Tüte mit, werde sie wiederverwenden.
dann tingle ich durch die Stadt. später tingeln wir noch zu zweit, dann mache ich mich auf den Weg.
BEIM MINIGOLFEN
N erzählt: der Freund ihrer Schwester hat der Schwester beim Zieleinlauf einen Heiratsantrag gemacht. sie waren sogar in der Tagesschau. N bekommt bald ein Kind. M ist schwanger. auf einmal sehe ich bloß noch Kinder und Bäuche.
beim Zurückfahren erinnere ich mich, an eine Zugfahrt mit C an dem Tag, an dem er meinte R gesehen zu haben.
in der Bahn heute stehen zwei Arbeitskolleginnen: eine Ältere und eine Jüngere. die Ältere fragt die Junge aus. ich denke an die Verletzlichkeit des modernen Individuum.3 und frage mich, ob sich die Fragen für die Junge genauso scheiße anfühlen, wie sie sich für mich anhören. aber die Junge macht sich gut, antwortet: sie wohne nicht mehr bei den Eltern, hat irgendwo im Osten des Rings4 eine Zweizimmerwohnung. einziges Manko: die Wohnung hat keinen Balkon. also Kinder, könne sie in der leider in der Wohnung dann nicht bekommen.
das Thema sei bei ihr gegessen, sagt die kleine Dicke, sie habe es probiert und es hat nicht geklappt.
»Birgit, was ist eigentlich mit deinem Fahrrad passiert?«
»der Schlüssel liegt immer noch im Keller der Weddinger Wohnung – durchs Gitter vor der Tür gerasselt.«
- gerade erkläre ich mir eine Zunahme an Eigenschafen in Paarbeziehung folgendermaßen: es gibt eine gemeinsame Ängstlichkeit, ein gemeinsamer Mut, … wenn diese Stücke irreversibel verteilt sind und auf einmal einer sich in einem Gefühl gefangen fühlt, dann beginnt es, Sache schwierig werden. [dieser Gedanke muss nochmal überdacht werden] [↩]
- Sedgwick; bei Maggie Nelson: Freiheitsbuch [↩]
- mehrere Verweise finden sich bei Maggie Nelson: Über Freiheit [↩]
- ›searching a flat in the ring‹ – so stehts immer in den Wohnungsanzeigen, die auf instagram gepostet werden [↩]
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