Jetzt ist es zu spät, nach dem Eingang einfach mal rechts zu gehen. Ich sitze wie immer links, erster Raum, letzte Reihe. Ab und an weht ein warmer Wind durchs Fenster. Tame Impala durch die geräuschdämmenden Kopfhörer auf meinen Ohren. Alle zehn Minuten kommt Werbung und ich.
Gestern saß ich am Fluss und beobachtete die Schiffe. Heute sitze ich in der Jura-Bib. Am Wochenende ist der Eingang nur über Unter-den-Linden. ich schließe mich einem gockelartig stolzierenden Mann an, der eine Sporttasche auf der Schulter trägt. Er studiert Jura, aber an der FU und er wohnt in Prenzlauer Berg oder so, irgendwo im Norden. Da lernt er immer hier.
Morgens installiere ich Duo-Lingo.
C dreht die Bronzen in seiner Hand. Bewunderung des Materials. Wir freuen uns, dass meine Urenkel die Teile noch besitzen können.
Meine Schlappen stinken nach nassem Hund. Das hat angefangen, als sie einmal nass geworden sind.
Auf dem Heimweg von der Bib über Kreuzberg, halt am Pavillon, kreuzen eine grünes Fiat-Cabrio, das 6200 Euro kostet. Geht eigentlich.
Abends Regen, dann an den Fluss. Gewitter. Von beiden Seiten kommt schnelle Musik. Atzen am Fluss. Bei Regen mit der M61 eine Station in die falsche Richtung. Junge Union-Fans machen über die Gleise hinweg Stimmung. Als die Box auf der anderen Seite stehen bleibt, singt der junge, oberkörperfreie Fan lautlos mit. Isses ein Nazi oder isses keiner? Die brutale Gestik der jungen Männer. Die Frauen stehen uninteressiert bei den Männern und starren auf ihr Handy. Aber was soll man sagen.